kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2019/2020 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar (2 Veranstaltungen)
(
2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE;
)
  • Kein Zugang 3.06.403 - Signaturen: Form, Funktion, Geschichte, Theorie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tobias Vogt

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    Text und Bild finden in der Signatur auf spezifische Weise zusammen. In Europa führt die Geschichte der Signatur vom eigenhändig verzeichneten Künstlerlob auf mittelalterlichen Blättern bereits in der Frührenaissance zu elaborierten Schriftbildern, die zugleich Nachweis der Autorschaft und Beglaubigung der Urheberschaft sind. Bis hin zum heute verbreiteten absichtsvollen Verzicht auf die Aufmalung, Unterzeichnung, Meißelung und Prägung des Eigennamens reichen die Besonderheiten der Signatur, die das Seminar in historischer, theoretischer, formaler und funktionaler Breite zur Debatte stellt. Berühmte Beispiel – etwa auf Jan van Eycks „Arnolfini-Doppelbildnis“, Albrecht Dürers „Selbstbildnis im Pelzrock“, Michelangelos „Pietà“ oder Édouard Manets Verweise auf Francisco Goyas Signaturenspiele – werden genauso Thema sein wie neuere Verfahren, etwa der Zertifizierung von Kunstwerken auf einem separaten Blatt, um die Werkoberflächen frei von Text zu halten. Im Zentrum des Seminars stehen also ausgewählte Signaturen von Künstlerinnen oder Künstlern, die als Schrift auf, in oder an Werken auch Aussagen über den Wandel von Autorschaftskonzepten oder Kunstmarktinteressen zulassen.

  • Kein Zugang 3.06.421 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Termine am Freitag, 18.10.2019 13:00 - 18:00, Freitag, 10.01.2020 15:00 - 20:00, Samstag, 11.01.2020 10:00 - 14:00
    Blocktermine Mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung, die sich an fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand*innen richtet, nur nach vorheriger Absprache mit Frau Paul möglich (bitte per mail oder in der Sprechstunde Kontakt aufnehmen). Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie Geschlecht von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle der Kunst und visuellen Kultur bei der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit ebenso wie den künstlerischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten wenden und herrschende Codes von Intelligibilität dekonstruieren. Da die Produktion von Bedeutung und die von Macht eng miteinander verbunden sind, ist die Kategorie Geschlecht in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung, zu erörtern. Die lange Zeit vernachlässigte Kategorie Sexualität wird mittlerweile in den Queer Studies fokussiert, die sich mit allen Geschlechtern und Sexualitäten auseinandersetzen und heteronormative Regulierungsverfahren zu untergraben und umarbeiten bestrebt sind. In den einzelnen Sitzungen werden sowohl eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert als auch theoretische Texte und aktuelle Forschungsliteratur gemeinsam gelesen und diskutiert. Es geht um Repräsentationskritiken, Körperdiskurse und Blickregime, um Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht, um die Materialität, Medialität und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten, um Politiken der Un/Sichtbarkeit, transkulturelle Perspektiven u.v.m.

  • Kein Zugang 3.06.423 - Theorie und Geschichte der Kunstgeschichte/-wissenschaft: Historische und aktuelle Konzepte & Diskurse Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Freitag: 10:00 - 14:00, zweiwöchentlich (ab 08.11.2019)
    Termine am Freitag, 01.11.2019, Freitag, 24.01.2020 10:00 - 14:00

    Disziplinen erarbeiten im Laufe ihrer Geschichte vielfältiges fachspezifisches Wissen, so auch die Kunstgeschichte/-wissenschaft: Sie reicht von einer biographisch und stilgeschichtlich orientierten Kunstgeschichte im späten 19. Jahrhundert über ikonografische, ikonologische und semiotische Analyseverfahren sowie politisch bedingte Wissenschaftskritiken seit 1968 (wie Ulmer Verein, New Art History oder feministische Kunstgeschichte) hin zu einer Kunst- und Medienwissenschaft, wie sie beispieleweise aktuell an der Universität Oldenburg praktiziert wird. Heutzutage operiert die Kunstgeschichte/-wissenschaft mit theoretisch-methodischen Ansätzen sowohl der Cultural, Gender, Queer und Postcolonial Studies als auch der Bild- und Medienwissenschaften. Wie ist die Kunstgeschichte/-wissenschaft zu dem geworden, was sie gegenwärtig ist? Welche Rolle spielt dabei das System Wissenschaft als Institution? Im Seminar wollen wir gemeinsam ausgewählte Konzepte und Diskurse analysieren und diskutieren: Repräsentationskritik, Medialität und Materialität von Kunst, vergeschlechtlichende Effekte, den Umgang mit zeitgenössischer Kunst, speziell im Kontext von Globalisierungsprozessen u.a.m. Unsere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Konstruktionen, die in der Wissenschaft produziert und zur Aufrechterhaltung von Privilegien oft hartnäckig verteidigt werden. Dies sind Mechanismen des Androzentrismus, des Euro- bzw. Nordamerika-Zentrismus, des Rassismus und der Heteronormativität, die als Regulierungs- und Normalisierungsverfahren In/Exklusionen, Hierarchisierungen und Diskrimimierungen mit sich bringen; hinzu kommen Rhetoriken der Moderne und Avantgarde, Theoreme der Dekolonialität und des Queering. Für das Gelingen des Seminars ist die gemeinsame Lektüre und Diskussion kunstwissenschaftlicher (Quellen-)Texte zentral. Bitte bringen Sie dafür Interesse und Zeit mit. Eine Lektüreliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 3.06.427 - Selbstorganisiertes studentisches Lektüreseminar (nach Absprache mit einer der Modulverantwortlichen) Lehrende anzeigen
    • in Bearbeitung

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Die Selbstorganisierte Studentische Veranstaltung steht als Alternative zum Tutorium. Sie richtet sich an diejenigen, die an dem Tutorium nicht teilnehmen können oder lieber eigenverantwortlich arbeiten wollen. Die Studierenden sollen sich in Arbeitsgruppen zusammenfinden und sich über die Aufgaben und Themen verständigen, die sie bearbeiten wollen. Das können Texte sein, die in den Lehrveranstaltungen behandelt werden (Vor-/Nachbereitung), aber auch selbstgewählte Fachliteratur oder die Auseinandersetzung mit Bildmaterial, das z.B. in Zusammenhang mit Lehrveranstaltungen steht. Die Arbeitsgruppen sollten aus mindestens 3 Personen bestehen, und meist empfiehlt es sich, dass sie innerhalb desselben Seminars gebildet werden. Die Angehörigen einer Arbeitsgruppe müssen für sich einen Zeit- und Arbeitsplan im Umfang von 2 SWS (also insgesamt 28 Std) erstellen. Dieser Plan sowie eine Liste der Teilnehmer*innen geht zur Genehmigung an die/den Modulverantwortliche*n für kum230. Er sollte, v.a. wenn die AG innerhalb eines Seminars gebildet wird, zunächst mit den jeweiligen Lehrenden abgesprochen werden. Als Nachweis erstellt jede*r Teilnehmer*in ein Ergebnisprotokoll von einer AG-Sitzung im Umfang von 2-3 Seiten (Fließtext), das bei der/dem Modulverantwortlichen oder bei den jeweiligen Lehrenden eingereicht wird.

  • Kein Zugang 3.06.431 - Schiffbruch mit Zuschauer: Bildmetaphern und -diskurse zu Flucht und Migration auf dem Mittelmeer: aktuelle künstlerische, kunst- und medienwissenschaftliche Perspektiven Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann

    Termine am Mittwoch, 23.10.2019 10:00 - 14:00, Mittwoch, 20.11.2019 09:00 - 13:00, Freitag, 17.01.2020 12:00 - 18:00, Samstag, 18.01.20 ...(mehr)
Tutorium (oder Lektüreseminar)
(
1 TU oder 1 Lektüreseminar
)
  • Kein Zugang 3.06.426 - Tutorium Lehrende anzeigen
    • in Bearbeitung

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Nähere Informationen zur geplanten Veranstaltung folgen sobald wie möglich.

Hinweise zum Modul
Hinweise
kum830 | 15 KP | 1 S/V ; 1 S; 1 T |1. Semester oder 2. Semester oder 3. Semester; Pflicht | Paul

Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um in die Lehrveranstaltungen eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen.
Prüfungsleistung Modul
2 Teilprüfungsleistungen (je 50 %): 1 Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder 1 Hausarbeit oder 1 Klausur oder 1 Portfolio
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird.

Somit sind die Ziele:
- Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung;
- Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.);
- Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen;
- Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.