ipb949 - Fakultätsbereich - Medienanalyse (Veranstaltungsübersicht)

ipb949 - Fakultätsbereich - Medienanalyse (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Musik 15 KP
Prüfungsberechtigt sind alle Lehrenden im Modul Allgemeine Fragen zum Fakultätsbereich unter Angabe des eigenen Masterstudiengangs bitte an: studienkoordination.fk3@uol.de (Antje Beckmann und Nicole Griese)
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Seminar (Einführung)
Vorlesung oder Seminar
Seminar oder Übung
  • Eingeschränkter Zugang 3.06.310 - Ästhetik des Übriggebliebenen. Technikreste, Produktionsabfälle, Medienmüll Lehrende anzeigen
    • Dr. des. Felix Hasebrink

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

    Müll ist eine zentrale Problemkategorie im Anthropozän. Zu Land, zu Wasser, in der Luft und sogar im All nimmt die Menge des Weggeworfenen stetig zu; in Politik und Forschung werden neue Verfahrung der Müllvermeidung und des Recyclings debattiert. Das Seminar fragt nach der Rolle von Medien in diesen Müllszenarien, und zwar konkret danach, wie Medien weggeworfen werden, welche Abfälle und Überreste Medien selbst erzeugen und wie sie Müll als besonderes soziokulturelles Konzept problematisieren. Im Fokus stehen dabei keine metaphorischen ›Müll- medien‹ (z.B. ›Trash-Kino‹ oder ›Trash-TV‹), sondern physische, materielle Restbestände von Me- dienproduktion, -distribution und -rezeption. Denn diese Restbestände stellen Medientheorien vor eine besondere Herausforderung: Die physische, realweltliche Basis von Texten, Bildern, Tönen, Videos und vielem mehr wird im Rezeptionsvollzug häu"g ausgeblendet. Das Seminar möchte diese physische Grundlage ins Zentrum stellen und anhand unterschiedlicher Fallbeispiele (Foto- gra"e, Film-/TV-Produktion, e-waste, ›Datenmüll‹, etc.) und theoretischer Positionen (u. a. Nadia Bozak, Jennifer Gabrys, Richard Maxwell & Toby Miller, Jussi Parikka) diskutieren. Das Seminar ist als Lektürekurs angelegt. Studierende übernehmen ein ›co-hosting‹ für eine Sit- zung und bereiten zusätzliche Texte und Anschauungsmaterialien für die gemeinsame Diskussion vor.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.311 - Hinter den kuratorischen Kulissen Lehrende anzeigen
    • Marcel Schwierin

    Mittwoch: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 03.04.2024)
    Termine am Mittwoch, 24.04.2024 17:30 - 20:00, Samstag, 11.05.2024 19:00 - 23:00, Mittwoch, 29.05.2024 16:30 - 18:00, Mittwoch, 03.07.2024 17:30 - 20:00

    Eine wesentliche Arbeit von Kuratorinnen besteht darin, ihre Arbeit nach außen zu kommunizieren. Warum wird eine Ausstellung zu diesem Thema gezeigt? Warum gerade jetzt? Nach welchen Kriterien wurden die Künstler ausgewählt? Doch jede Kommunikation über eine Ausstellung ist zugleich Werbung für die Institution. Die Presse soll interessiert, das Publikum angelockt, die Sponsoren begeistert, die Kunstwelt überzeugt werden. Wie alle Werbung verschweigt auch diese Kommunikation Vieles. Welche Rolle spielen die Finanzen? Wie funktioniert die Kommunikation mit den Galerien? Welche Rolle spielen die Geldgeberinnen, welche die Politik? Welche Künstler oder Leihgeberinnen haben abgesagt? Gibt es ungeschriebene Gesetze, Hierarchien, Codecs, ja sogar Zensur? Dieses Seminar soll einen Einblick in die Arbeit lokaler, nationaler und internationaler Ausstellungshäuser geben. In einer Einführung werden die Grundlagen kuratorischer Arbeit sowie die einschlägige Literatur dazu vorgestellt. Wir begehen die Ausstellungen und Veranstaltungen des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst sowie anderer Institutionen unter diesen Aspekten, die für die kuratorische Arbeit von zentraler Bedeutung sind, jedoch selten kommuniziert werden. Weiterhin treffen wir Kuratoren anderer Häuser in ihren Ausstellungen und befragen sie dazu. Referate und Hausarbeiten sind zu folgenden Themen möglich: Theorie des Kuratorischen, Ausstellungsanalyse (zB. der besuchten Ausstellungen), Vorstellung eigener Ausstellungsprojekte (vergangen/geplant/fiktiv). Die Veranstaltung findet in den Räumen des und in Kooperation mit dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst statt.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.315 - Kann weg - Artikulationen des Verschwindens in Medien und Theorie Lehrende anzeigen
    • Dr. Claudia Reiche

    Mittwoch: 12:00 - 16:00, zweiwöchentlich (ab 10.04.2024)

    Die Formulierung „Kann weg“ lässt sich doppelt verstehen, zupackend und/oder wehmütig. Nämlich so: Störendes kann beseitigt werden, Wertvolles kann verloren werden oder ist schon verschwunden. Denn das Denken des ‚Verschwindens‘ in Medien und Theorie ruft eine zukunftsgerichtete, destruktive wie eine rückwärtsgerichtete, bedauernde Haltung auf und dies sogar (auch) jenseits von subjektivem Bezug zum jeweiligem Objekt des Verschwindens. Was ‚weg kann‘, soll nämlich in diesem Seminar weniger eine Rolle spielen als das Wie. Wie wird ‚Verschwinden‘ theoretisch und medial artikuliert – In medientheoretischen Texten wie in Kunst und digitaler Kultur? Dazu soll ein Grundtext politisch-medientheoretischen Denkens, der sogenannte ‚Kunstwerkaufsatz‘ von Walter Benjamin [1936/1939] den Ausgangspunkt der Frage nach dem mindestens doppeldeutigen Verschwinden bilden. Dass es darin um mehr geht als das vielzitierte Verschwinden sogenannter ‚Aura‘, nämlich um Formulierungen mit „Kampfwert“, wie sie „für die Zwecke des Faschismus vollkommen unbrauchbar sind“, wie Benjamin es für seinen Text beansprucht, legt eine Überprüfung einer Brauchbarkeit seines Verfahrens nach fast 90 Jahren einmal mehr nahe. Zukunftsgerichtet und/oder rückwärtsgerichtet, unter Bedingungen eines Surveillance Capitalism (Shoshana Zuboff), der Langeweile (Vinzenz Hediger), einer ‚new proto-fascist masculinity‘(Bonni Rambatan, Jacob Johansson), mit einer Traumdeutung (erwarteten) Desasters (Jean-Pierre Dupuy, Slavoj Zizek). Kurzum: „Let us assume the end is near.“ (Laurence Simmons). Beispielhaft wird in diesem Sinne das ‚Verschwinden des Menschen’, das ‚Verschwinden der Freiheit’, das ‚Verschwinden des Endes’ thematisch werden können. Das Seminar lädt zu aktualisierten Lesarten und Schreibweisen des ‚Kunstwerkaufsatzes‘ ein, zum Test in neuen Anwendungen. Literatur (wird in der ersten Sitzung genauer bekanntgegeben) und Exkursion Walter Benjamin, ‚Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (zweite Fassung)‘ [1939], in: Gesammelte Schriften, Bd. I.2, Abhandlungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. 1991, 471–508. Siehe: https://archive.org/details/DasKunstwerkImZeitalterSeinerTechnischenReproduzierbarkeit/ Walter Benjamin: Der destruktive Charakter [1931], in: Gesammelte Schriften, IV: Kleine Prosa. Baudelaire-Übertragungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. [Suhrkamp] 1980, S. 396-398. Siehe: https://erfahrungsverlust.files.wordpress.com/2013/01/benjamin_destruktiver-charakter_gs-iv.pdf ´Slavoj Zizek, What lies ahead? In: Jacobin 17.1.23, https://jacobin.com/2023/01/slavoj-zizek-time-future-history-catastrophe-emancipation [zuletzt aufgerufen 1.2.2024)] Das Seminar wird den Besuch einer Ausstellung im Edith-Russ-Haus für Medienkunst (Oldenburg) umfassen, voraussichtlich zu der Ausstellung von Robert Glas.

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Das Modul läuft aus. Für Studierende mit Studienbeginn vor Wintersemester 2023/24 gilt, dass begonnene Module im Fakultätsbereich nach den bisherigen Bestimmungen der Anlage 14 abgeschlossen werden bis längstens zum Ende des Sommersemesters 2025. Bereits nach bisherigen Bestimmungen erfolgreich absolvierte Module behalten ihre Gültigkeit.

Grundlegende Kenntnisse in Medientheorie
Hinweise
Für Studierende im M.A. Musikwissenschaft: Bei der Wahl eines Moduls im Fakultätsbereich ist darauf zu achten, dass es aus dem Angebot einer anderen Lehreinheit als der des eigenen Fachmasterstudiengangs stammt.
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung Hausarbeit oder Portfolio oder mündliche Prüfung oder Referat inkl. schriftlicher Ausarbeitung oder fachpraktische Prüfung oder Seminararbeit oder Posterpräsentation oder andere Prüfungsart lt. Fachspezifischer Anlage Integrated Media, Modul inm740
Kompetenzziele
Vertiefte Kenntnisse der einschlägigen Modelle der Medienanalyse - Vertiefte Einsichten in die Interdisziplinarität der Medienanalyse gewinnen - Kenntnis der wesentlichen methodischen Ansätze der Medienanalyse (z.B. Film-, Fernseh-, Soundanalyse) - Fähigkeit zur kritischen Bewertung vorliegender Analyseansätze - Fähigkeit zur Anwendung der Analysemethoden auf ein Medienprodukt/ Erstellung einer exemplarischen Medienanalyse