ger020 - Literatur und Kultur (Veranstaltungsübersicht)

ger020 - Literatur und Kultur (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 10 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2015 Prüfungsleistung
Vorlesung
Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 3.01.022 - Kunst- und Volksmärchen Lehrende anzeigen
    • Dr. Ella Margaretha Karnatz

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Märchen bieten ein starkes Identifikationspotential. Allgegenwärtige menschliche Phänomene werden verhandelt, knifflige oder scheinbar unlösbare Probleme durch die Märchenheldin oder den Märchenhelden mit Geschick und Magie gelöst, Böse betraft und Gute geehrt. Betrachtet man Märchen daher ohne Konzepte oder Methoden der Interpretation, kann sich die „Textoberfläche in einen Spiegel, in dem man mehr oder weniger beglückt sich selbst ansehen kann“, verwandeln (Neuhaus 2005). Um einen Blick ‚hinter den Spiegel‘ zu werfen, werden in diesem Seminar verschiedene Ansätze der Märcheninterpretation erprobt. Dafür soll zum einen in die Grundlagen der Erzähltheorie eingeführt und zum anderen der literaturhistorische Kontext der ausgewählten Märchen berücksichtigt werden. Bei der Auswahl der Seminarlektüre handelt es sich um Kunst- und Volksmärchen der Romantik, einer Literaturepoche, die dem Märchen einen hohen Stellenwert einräumt. In der Zeit der Romantik wurden Märchen nicht nur vermehrt gesammelt, bearbeitet und verfasst, sondern auch als Textsorte diskutiert (Stichwort: philologischer Streit um Kunst- bzw. Naturpoesie). Auf die Diskussion zurückgreifend hat sich in der Literaturwissenschaft die Unterscheidung zwischen Kunst- und Volksmärchen etabliert, die es im Seminar zu hinterfragen gilt. Denn was kennzeichnet Kunst- bzw. Volksmärchen eigentlich? Der Seminardiskussion liegen folgende Werke zu Grunde: Grimm, Wilhelm/ Grimm, Jacob: Kinder- und Hausmärchen. Text und Kommentar. Vollständige Ausgabe auf der Grundlage der 3. Aufl. (1837). Hrsg. von Heinz Rölleke. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 2007. (Taschenbuch; bitte genau diese Ausgabe erwerben) Tieck, Ludwig: Der blonde Eckbert. Der Runenberg. Durchgesehene Ausgabe. Stuttgart: Reclam 2004. Hoffmann, E.T.A.: Der goldne Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit. Durchgehend neu bearbeitete und aktualisierte Ausgabe. Stuttgart: Reclam 2004. Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat und Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.023 - Einführung in die Dramenanalyse: J.M.R. Lenz Lehrende anzeigen
    • Haimo Stiemer

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Goethe beschrieb ihn als talentvollen aber auch intriganten und launenhaften Sonderling. Und Georg Büchner setzte ihm mit einer Erzählung ein literarisches Denkmal, welches seine Rezeption bis in die Gegenwart überschattet und die Aufmerksamkeit auf seine späte psychische Erkrankung lenkt. Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) gehörte zu den wichtigsten Vertretern des Sturm und Drang; heute gilt er mit seinen sozialkritischen und zeitdiagnostischen Dramen als ein Wegbereiter der Moderne, auch in ästhetischer Hinsicht. Das Seminar soll, ausgehend von Lenzʹ Anmerkungen übers Theater, die literaturgeschichtliche Periode des Sturm und Drang erkunden und anhand der Lenzschen Texte eine Einführung in die Dramenanalyse bieten. Thematisch geraten damit die zentralen Konflikte der bürgerlichen Gesellschaft im 18. Jahrhundert in den Blick, die sexuelle Selbstbestimmung und Emanzipation des Individuums, die Auseinandersetzung mit der althergebrachten Ständegesellschaft wie die Widersprüche der Aufklärung. Berücksichtigt werden in dem Seminar die neueren Forschungsergebnisse, mit denen die Modernität und die formalen Eigenheiten der Lenzschen Dramatik profiliert werden sollen. Folgende Dramen werden im Seminar behandelt: - Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung (1774) - Der neue Menoza oder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi (1774) - Die Soldaten (1776) - Die Freunde machen den Philosophen (1776) - Der Engländer – Eine dramatische Phantasey (1777) Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat/schriftliche Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.024 - Einführung in die Lyrikanalyse Lehrende anzeigen
    • Gabriella Paterson

    Freitag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 17.04.2015)

    Das Einführungsseminar vermittelt die zu einer Gedichtanalyse notwendigen Grundkenntnisse. Anhand einer Auswahl deutschsprachiger lyrischer Texte werden neben formalen Aspekten wie Metrum, Rhythmus und Syntax auch sprachliche Besonderheiten, Bildlichkeit und Bedeutung eines Gedichtes untersucht. Dabei werden literarhistorische Traditionen der Gedichtproduktion mit berücksichtigt und deren analytische Relevanz beleuchtet. Prüfungsart: Hausarbeit

  • Kein Zugang 3.01.025 - Erzähltextanalyse: Thomas Mann Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Dominik Orth

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 16.04.2015)

    In diesem Seminar widmen wir uns den Grundlagen der Erzähltextanalyse am Beispiel von ausgewählten Erzählungen Thomas Manns (1875-1955). Als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts hat Thomas Mann neben seinen großen Romanen auch zahlreiche Erzählungen verfasst, die längst fester Bestandteil des literarischen Kanons sind. Ziel des Seminars ist die Einübung von differenzierten Methoden der Erzähltextanalyse. Dabei werden wir uns ausführlich mit dem narratologischen Konzept Gérard Genettes auseinandersetzen und die Möglichkeiten und Grenzen der diversen erzähltheoretischen Kategorien reflektieren. Auf dieser Basis können wir diverse Erzählungen aus unterschiedlichen Schaffensperioden Manns eingehend analysieren und interpretieren. Darüber hinaus ist die Vermittlung grundlegender literaturwissenschaftlicher Arbeitsweisen Bestandteil der Veranstaltung. Konkret werden wir uns mit folgenden Erzähltexten befassen (die Texte sind eigenständig zu organisieren, Taschenbuchausgaben sind verfügbar): -Der Kleiderschrank (1899) -Tristan (1903) -Tonio Kröger (1903) -Der Tod in Venedig (1912) -Mario und der Zauberer (1930) -Die Betrogene (1953) Theoretische Grundlage des Seminars ist die "Einführung in die Erzähltheorie" von Matías Martínez und Michael Scheffel (9. Auflage, 2012). Prüfungsart: Hausarbeit oder Präsentation mit schriftlicher Ausarbeitung oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.026 - Dramenanalyse: Arthur Schnitzler Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Dominik Orth

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    In diesem Seminar widmen wir uns den Grundlagen der Dramenanalyse am Beispiel von ausgewählten Theaterstücken Arthur Schnitzlers (1862-1931). Als einer der wichtigsten Autoren der Wiener Moderne - einer der zentralen Strömungen der Literatur der Jahrhundertwende - hat Schnitzler neben bedeutenden Erzählungen auch zahlreiche Schauspiele verfasst. In seinen Texten erweist er sich als präziser Beobachter seiner Zeit, was nicht zuletzt durch die vielen Skandale deutlich wird, die seine Werke verursacht haben. Ziel des Seminars ist die Einübung von differenzierten Methoden der Dramenanalyse. Dabei werden wir uns ausführlich mit verschiedenen Konzepten auseinandersetzen und die Möglichkeiten und Grenzen der diversen Kategorien reflektieren. Auf dieser Basis können wir diverse Dramen Schnitzlers eingehend analysieren und interpretieren. Darüber hinaus ist die Vermittlung grundlegender literaturwissenschaftlicher Arbeitsweisen Bestandteil der Veranstaltung. Konkret werden wir uns mit folgenden Dramen befassen (die Texte sind eigenständig zu organisieren, fast alle sind als Taschenbuchausgaben verfügbar): -Anatol (1889-1893) -Liebelei (1895) -Freiwild (1896) -Reigen (1900) -Der einsame Weg (1904) -Professor Bernhardi (1912) Prüfungsart: Hausarbeit oder Präsentation mit schriftlicher Ausarbeitung oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.027 - Mama, Papa, Oma, Opa... Familienromane und Generationenerzählungen in der Literatur der Gegenwart Lehrende anzeigen
    • Ina Cappelmann

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    In der deutschsprachigen Literatur findet sich eine Vielzahl von Romanen und Erzählungen über familiäre Strukturen und generationelle Entwicklungen; eines der bekanntesten Beispiele hierfür stellt sicherlich Thomas Manns Werk "Buddenbrooks" (1901) dar. Der Blick auf und in diesen Roman wird im Seminar als Ausgangspunkt dienen für die Auseinandersetzung mit dem Thema, sich dann jedoch vorwiegend auf drei Prosawerke konzentrieren, die gegen Ende des 20. bzw. zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstanden sind. An Hand der Lektüre der unten aufgeführten Romane sollen im Seminar Fragen nach dem Verständnis und dem Zusammenhang von Identität, Familie und Generationszugehörigkeit thematisiert werden. Auch die Verbindung von gesellschaftspolitischen Ereignissen und der literarischen Darstellung von Generationenkonflikten, wie die literarische Auseinandersetzung der Nachkriegsgeneration mit den Ereignissen zur Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Wiedervereinigung, werden beleuchtet. Parallel zu diesem thematischen Fokus liegt die methodische Konzentration auf der Analyse der einzelnen Texte. Unter Rückgriff auf narratologische Modelle sollen die unterschiedlichen Formen und Verfahren sowie die Funktionen des generationellen wie familiären Erzählens untersucht werden. Es wird im Seminar also gleichsam danach gefragt, WAS und WIE von Familie und generationellen Abgrenzungen und Annäherungen in der Gegenwartsliteratur erzählt wird. Eine Auswahl von theoretischen Texten sowie Auszüge aus weiteren Prosawerken werden zu Beginn des Semesters für alle TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt. Um die Anschaffung der folgenden Werke wird jedoch gebeten (Taschenbuch-Ausgaben): Matias Martinez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie (ab 8. Aufl.) Ulla Hahn: Unscharfe Bilder Monika Maron: Pawels Briefe. (1999) Ulla Hahn: Unscharfe Bilder (2003) Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend (2012) Prüfungsart: Referat plus Ausarbeitung oder Hausarbeit

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
keine
Hinweise
Es wird dringend empfohlen, entweder Vorlesung und Seminar im selben Semester oder zuerst die Vorlesung und im Folgesemester das Seminar zu belegen, nicht aber das Seminar vor der Vorlesung.
Prüfungszeiten
Klausur: Ende der Vorlesungszeit; die anderen Prüfungen semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
Klausur und eine weitere Leistung (Referat und schriftliche Ausarbeitung, Präsentation und schriftliche Ausarbeitung, Internetpräsentation und schriftliche Ausarbeitung, Hausarbeit)
Kompetenzziele
Die Studierenden erwerben grundlegende Kompetenzen der germanistischen Literaturwissenschaft: Grundlagen literaturwissenschaftlicher Arbeits- und Recherchetechniken sowie der literaturwissenschaftlichen Textanalyse und der Literaturgeschichte werden vermittelt; die Studierenden erwerben die Kompetenz, Literatur wissenschaftlich angemessen zu analysieren und in geschichtliche Kontexte einzuordnen. Sie werden darauf vorbereitet, literaturwissenschaftliche Fragestellungen eigenständig zu bearbeiten. Im Seminar werden die Studierenden mit literarischen Gattungen und deren Analyse vertraut gemacht.