phi110 - Grundlagen der Theoretischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi110 - Grundlagen der Theoretischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2019/2020 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.111 - Einführung in die Theoretische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)

    Zur Theoretischen Philosophie gehören die Erkenntnis- und die Wissenschaftstheorie, die Metaphysik, die Philosophie der Sprache und die Philosophie des Geistes. Die Vorlesung beginnt mit zwei methodisch ausgerichteten Sitzungen, in denen in die Logik und die klassische Begriffsanalyse eingeführt wird. Anschließend gibt es einen ersten Überblick über die zentralen Fragen der Erkenntnistheorie, der Metaphysik, der Sprachphilosophie, der Wissenschaftstheorie und innerhalb dieser Teilgebiete jeweils ausführlichere Erörterungen eines oder mehrerer Spezialthemen. Die Spezialthemen sind die Wissensanalyse, Empirismus und Rationalismus, Skeptizismus, Wahrheit, Sinn und Bedeutung, Erklärung und Naturgesetze sowie das Induktionsproblem. Der Fokus liegt dabei weniger auf historischen Zusammenhängen als auf Positionen und den Argumenten für und gegen sie. Die erfolgreiche Teilnahme setzt den Besuch eines Tutoriums voraus, in dem in erster Linie der Vorlesungsstoff diskutiert wird. Zu der Veranstaltung gibt es in Stud.IP Folien und Literatur. - Die Vorlesung richtet sich an Anfänger/innen; es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.03.112 - Philosophieren für Einsteiger*innen 1 Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 15.10.2019)

  • Kein Zugang 4.03.113 - Philosophieren für Einsteiger*innen 2 Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)

  • Kein Zugang 4.03.114 - Hume und Kant zum Begriff der Erkenntnis Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 18.10.2019)

    In der ersten Semesterhälfte sollen entscheidende Passagen aus Humes "Traktat" gelesen werden, um dann im Rest des Semesters die Kantische Position aus der "Kritik der reinen Vernunft" zu diskutieren. Lektüre: 1. D. Hume, Ein Traktat über die menschliche Natur, (Meiner Verlag) 2. I. Kant, Kritik der reinen Vernunft

  • Kein Zugang 4.03.115 - Einführung in die Erkenntnistheorie Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)

  • Kein Zugang 4.03.116 - Problemstellungen der theoretischen Philosophie als Fragestellungen des Philosophierens Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Christa Runtenberg

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 17.10.2019)

    Die Frage, wie Erkenntnis möglich ist, wie Wissen entsteht, wie Kriterien des Wahren und Richtigen angemessen zu begründen sind, beschäftigt die Philosophie und philosophierende Menschen seit der Antike. Die theoretische Vernunft, wie Aristoteles sie nennt, bildet eine Hauptsäule der Philosophie und ist von klassischer wie aktueller fachphilosophischer wie fachdidaktischer Bedeutung. Fragen der Metaphysik, der Erkenntnistheorie, der Wissenschaftstheorie wie auch der Sprachphilosophie beschäftigen sich mit aktuellen Problemen der Theoretischen Philosophie. Im Zentrum dieses Seminars steht die Konzeption der Neuen Phänomenologie, die Hermann Schmitz vor mehr als vierzig Jahren begründet hat. Die Neue Phänomenologie entwickelt auf Basis ihrer Prämissen ganz eigene Zugänge zu Fragen der Theoretischen Philosophie. Im Mittelpunkt der kritischen Erörterung im Seminar stehen zunächst die Grundprämissen der Phänomenologie des Leibes und der leiblichen Kommunikation. Daran anschließend werden wichtige Bezüge zu Feldern der Theoretischen Philosophie wie die Beziehung zur Zeit, zum Raum, zum Gefühl thematisiert. Zum Schluss wird der Blick noch gewendet auf die Anwendbarkeit der Neuen Phänomenologie als Angewandter Philosophie in verschiedenen Anwendungskontexten. Literatur: Becker, Heinz (Hg.): Zugang zu Menschen. Angewandte Philosophie in zehn Berufsfeldern. Freiburg / München 2014. Schmitz, Hermann: Der Leib. (Grundthemen der Philosophie. Berlin / Boston 2011. Volke, Stefan; Kluck, Steffen (Hg.): Körperskandale. Zum Konzept der gespürten Leiblichkeit. Freiburg / München 2017.

  • Kein Zugang 4.03.117 - Paradoxien. Eine Einführung Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 22.10.2019)

    „Dieser erste Satz (meines Kommentars zum Seminar „Paradoxien") ist falsch.“ Tatsächlich? Wenn der Eröffnungssatz wahr ist, dann stimmt es, was er sagt. Er sagt aber, dass er falsch ist. Dann ist er also falsch. Wenn der Eröffnungssatz aber falsch ist, dann stimmt es nicht, was er sagt. Er sagt aber, dass er falsch ist, mithin ist er dann nicht falsch. Er ist demnach wahr. Kann er jedoch, was sich logisch ergibt, zugleich wahr und falsch sein? Das scheint nicht akzeptabel zu sein. Es handelt sich hier also um eine Paradoxie. Paradoxien sind (scheinbar) unakzeptable Schlussfolgerungen, die man aus (scheinbar) akzeptablen Prämissen mithilfe (scheinbar) akzeptabler Methoden abgeleitet hat. Aus akzeptablen Prämissen darf mithilfe akzeptabler Methoden aber nichts Unakzeptables folgen. Also sind entweder die Prämissen oder die Methode nicht so akzeptabel, wie sie zunächst schienen, oder aber die Schlussfolgerung ist – entgegen dem ersten Anschein – doch akzeptabel. Wie steht es mit dem Eröffnungssatz? Zu Ihrer Warnung: Die dem Eröffnungssatz zugrundeliegende Paradoxie, die sogenannte Lügnerparadoxie (englisch: the Liar), ist nicht ungefährlich. Glaubt man antiken Berichten, kostete das Nachdenken über sie Philetas von Kos das Leben. Die Gefahr, die zumindest von einigen der interessanteren Paradoxien ausgeht, darf also nicht unterschätzt werden. Ebenso wenig zu unterschätzen ist aber auch der Gewinn, der denjenigen winkt, die sich dieser Herausforderung stellen. Denn wer über Paradoxien nachdenkt, kann möglicherweise einige ernste Probleme der theoretischen Philosophie – deren Symptome eben die Paradoxien sind – verstehen und sogar lösen. Zu diesen ernsteren Problemen gehören die Begriffe des Wissens, der Klasse, der Selbstreferenz und der Wahrheit. Wir werden u.a. die folgenden Paradoxien kennenlernen und untersuchen: 1. Russells Paradoxie, 2. die Lügnerparadoxie, 3. die Verstärkte Lügnerparadoxie, 4. Milnes Wahrmacherproblem, 5. Grims Paradoxie der Allwissenheit, 6. Fitchs Paradoxie der Wissbarkeit. Grundkenntnisse im Bereich der Aussagen- und Prädikatenlogik sowie der englischen Sprache sind von Vorteil. Brogaard, Berit/Salerno, Joe (2013): „Fitch’s Paradox of Knowability“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/fitch-paradox/). Grim, Patrick (1984): „There is No Set of All Truths“, in: Analysis 44, 206–208. Milne, Peter (2005): „Not Every Truth Has a Truthmaker“, in: Analysis 65, 221–24. Milne, Peter (2013): „Not Every Truth Has a Truthmaker II“, in: Analysis 73, 473–481. Sainsbury, R. M. (Richard Mark) (2010): Paradoxien, aus dem Englischen übersetzt von Vincent C. Müller und Volker Ellerbeck, 4. durchgesehene und erweiterte Auflage, Reclam: Stuttgart. Sorensen, Roy (2011): „Epistemic Paradoxes“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/epistemic-paradoxes/#KnoPar). Weitere Literatur wird im Laufe des Seminars genannt.

  • Kein Zugang 4.03.118 - Einführung in die Wissenstheorie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 22.10.2019)

    Was ist Wissen? Diese Frage wird zum ersten Mal ausdrücklich in Platons Dialog "Theaitetos" gestellt und auf eine bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts akzeptierte Weise beantwortet: (JTB) Ein Subjekt S weiß, dass p, genau dann, wenn: 1. p ist wahr; 2. S meint, dass p; 3. S ist gerechtfertigt zu meinen, dass p. Wer weiß, dass etwas Bestimmtes p der Fall ist, muss demnach die gerechtfertigte wahre Meinung haben, dass p der Fall ist. Deshalb wird diese Definition üblicherweise die JTB (Justified True Belief)-Analyse des Wissens genannt. Wir wollen in diesem Einführungsseminar die Bedingungen 1, 2 und 3 der JTB-Analyse des Wissens genau analysieren und untersuchen, welche Einwände gegen JTB im Anschluss an einen berühmten Aufsatz des amerikanischen Philosophen Edmund L. Gettier erhoben worden sind (die sogenannten 'Gettier-Probleme‘). Gute Logikkenntnisse sind erwünscht, sie sind aber keine notwendige Bedingung für eine Teilnahme an der Veranstaltung. Literatur: Zur Einführung lesen Sie bitte E. L. Gettiers 3-Seiten-Aufsatz „Is Justified True Belief Knowledge?“, Analysis 23, 1963, 121-123. Es wird erwartet, dass alle Teilnehmer bis zur ersten Sitzung Gettiers Aufsatz studiert haben. Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars genannt. Wer vorher schon etwas stöbern möchte, dem sei exemplarisch Elke Brendels "Wahrheit und Wissen" (Paderborn 1999) empfohlen.

  • Kein Zugang 4.03.119 - Antike Selbstaufhebungsargumente Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Mittwoch: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 23.10.2019)

    Philosophen haben seit der Antike relativistische Positionen entwickelt und argumentativ bekämpft. Wir werden uns in diesem Seminar aus dem Bereich der theoretischen Philosophie mit den wichtigsten dieser Positionen auseinandersetzen. Im ersten Teil des Seminars werden wir die zwei relativistischen Positionen kennenlernen, die Platon in seinem Dialog „Theaitetos“ ausführlich darstellt, analysiert und kritisiert: 1. Nach der Position des Protagoras gibt es keine objektive, sondern nur eine relative Wahrheit; es gilt: (P) Wenn jemandem x ein a als F erscheint, dann ist es wahr für x, dass a F ist. 2. Nach der Heraklit-Theorie gibt es keine objektiven, sondern nur relative Eigenschaften F an Objekten; es gilt: (H) Nichts ist an und für sich F, sondern alles wird F. Im zweiten Teil des Seminars widmen wir uns den Positionen, die Aristoteles im vierten Buch seiner „Metaphysik“ analysiert und angreift. Diese Positionen versuchen auf die eine oder andere Weise, die logische, ontologische und psychologische Ausnahme- und Vorrangstellung des Nichtwiderspruchsatzes NWS („Es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in derselben Hinsicht zugleich zukommt und nicht zukommt“) zu kritisieren. Aristoteles versucht dagegen zu zeigen, dass der NWS das sicherste Prinzip ist und ohne Voraussetzung gilt. Literatur: Platon, Theaitetos, in: Platon, Werke in acht Bänden, Bd. 6, Darmstadt 1990. Platon, Theätet, gr.-dt., Übersetzung (nach Schleiermacher, überarbeitet) u. Kommentar von Alexander Becker, Frankfurt/M. 2007. Aristotle’s Metaphysics, A Revised Text with Introduction and Commentary by W.D. Ross, 2 vols. Oxford 1924 (1953). Aristoteles’ Metaphysik, Erster Halbband, griech. Text in der Edition v. W. Christ, übers. v. H. Bonitz, mit Einleitung und Kommentar hrsg. v. H. Seidl, 3., verb. Aufl. Hamburg 1989. Castagnoli, Luca, Ancient self-refutation: the logic and history of the self-refutation argument from Democritus to Augustine, Cambridge 2010. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung genannt.

  • Kein Zugang 4.03.151 - „Ego vs. Wissen: Selbstdistanzierung als Erkenntnisprozess“ Lehrende anzeigen
    • Natalie Giuseppina Dutescu

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 07.11.2019)

    Meinungsbildung- Meinungsmache- Meinungskrieg, welchen Beitrag kann theoretische Philosophie zur Entwicklung des Selbst- und Weltverständnisses leisten in einer digitalen Welt, in der prinzipiell jedes Wissen zugänglich, aber häufig durch die „Bezugsblase“ der eigenen Erkenntnismöglichkeiten, Interessen und Bedürfnisse gefiltert, verzerrt oder scheinbestätigt wird? Wie können Sinndeutung und Orientierung in der Welt durch die Auseinandersetzung und Anwendung von Erkenntnistheorien gelingen? Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen die Voraussetzungen von Erkenntnis, Wege des Erkennens als auch das Zustandekommen und die Gültigkeit von Wissen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei das Subjekt und seine prinzipiellen Erkenntnispotentiale sowie Hindernisse für deren Realisierung. Autor*innen wie Kant und Hegel sowie solche, die sich kritisch bzw. ergänzend auf sie beziehen wie Schopenhauer, Adorno, Arendt, Sennet und Boghossian bilden hierbei die theoretische Grundlage. Das methodische Vorgehen gestaltet sich so, dass zunächst gemeinsam ein Verständnis für die behandelten Denker*innen entwickelt wird. Vor diesem Hintergrund werden dann aktuelle gesellschaftspolitische Phänomene untersucht, indem Thesen gebildet werden, die mit Blick auf die jeweilige Theorie im Diskurs überprüft werden. Regelmäßige Teilnahme, gründliche Textlektüre, Interesse am politischen Tagesgeschehen und Diskussionsbereitschaft sind erwünscht.

  • Kein Zugang 4.03.152 - Wissenschaft - Politik - Religion: Max Weber und die Moderne Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)

    Das Seminar will in Max Webers Verständnis der Moderne einführen. Der Soziologe hat in den Feldern von Wissenschaft, Politik und Religion auch kulturphilosophisch und ideengeschichtlich entscheidende Diagnosen gestellt, die bis heute ihre Relevanz nicht verloren haben. Seine Topoi von der „Entzauberung der Welt“ und dem „stahlharten Gehäuse“, die mit. der spezialistischen Wissenschaft, dem modernen Kapitalismus sowie einer bürokratischer Rationalismus einhergehen, sind bleibend aktuell. Auch seine Forschungen zur Ambivalenz, die in religiös und politisch radikalen wie fanatischen Gruppengesinnungen liegt, sind zur Erhellung unserer Zeit wichtig. Webers Sprache ist anspruchsvoll, aber klar, ohne jeden Jargon. Anfang und Ende des Seminars bildet die Vorstellung und Diskussion seiner beiden, vor Studenten 1917/19 gehaltenen Reden „Wissenschaft als Beruf“ und. „Politik als Beruf“.

  • Kein Zugang 4.03.153 - Sprache und Erkenntnis in den frühen Schriften Nietzsches Lehrende anzeigen
    • Dr. Alexander Max Bauer

    Termine am Montag, 04.11.2019, Montag, 02.12.2019 08:00 - 10:00, Montag, 09.12.2019 10:00 - 12:00, Montag, 06.01.2020 08:00 - 10:00, Freitag, 24.01.2020 - Samstag, 25.01.2020 10:00 - 18:00
    Im Seminar werden Auszüge aus Nietzsches frühen Schriften und seinem Nachlass gelesen und interpretiert, darunter insbesondere »Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne«. Der Fokus liegt dabei vor allem darauf, die Anfänge von Nietzsches Sprach- und Erkenntniskritik sowie dessen oft vernachlässigte Quellen herauszuarbeiten.

  • Kein Zugang 4.03.154 - Platon: Theaitetos. Eine Einführung in die Erkenntnistheorie Lehrende anzeigen
    • René Engelmann, (er/ihm)

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 15.10.2019)

    Was können wir wissen, wodurch erlangen wir Wissen und überhaupt: Was bedeutet der Begriff ›Wissen‹ eigentlich? Mit diesen und damit verbundenen Fragen beschäftigt sich die Erkenntnistheorie, eine der Grunddisziplinen der (theoretischen) Philosophie. Diese wesentlichen Fragestellungen und verschiedenste Anläufe zu ihrer Beantwortung finden sich bereits in Platons (relativ) spätem Dialog ›Theaitetos‹, dessen Lektüre im Zentrum dieses Seminars stehen soll. Ziel des an Studienanfänger*innen gerichteten Seminars ist es daher, anhand eines Grundtextes der beginnenden platonischen Spätphilosophie sowohl in Platons Werk als auch in systematische Fragestellungen und Probleme der Erkenntnistheorie sowie philosophiehistorische Positionen der sogenannten ›Vorsokratiker‹ und ›Sophisten‹ einzuführen. Textgrundlage ist die Ausgabe: ›Platon: Theätet. Hrsg. und übers. von Ekkehard Martens. Reclam: Stuttgart 1981 ( = Universalbibliothek; 6338).‹ [Neupreis: 7,40 €]. Die Bereitschaft zur sitzungsvorbereitenden Lektüre wird vorausgesetzt.

  • Kein Zugang 4.03.155 - Einführung in die Wissenschaftstheorie Lehrende anzeigen
    • Apl. Prof. Wilhelm Büttemeyer

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    Dieses Seminar ist dem Basismodul "Theoretische Philosophie" zugeordnet und nur für Studienanfänger geöffnet (1.-3. Semester). Die Wissenschaftstheorie ist neben der Logik, Erkenntnistheorie usw. ein Teilgebiet der Theoretischen Philosophie, in dem es speziell um die wissenschaftliche Erkenntnis geht. Sie wurde durch Aristoteles begründet, dann aber durch Francis Bacon und andere Gelehrte der frühen Neuzeit erheblich umgestaltet. Im 20. Jahrhundert gab es erneut heftige Kontroversen. Dabei ging es vor allem um folgende Fragen: Was ist das Ziel wissenschaftlicher Erkenntnis? Welche Arten von Begriffen kommen in der Wissenschaft vor und wie lassen sie sich brauchbar bestimmen? Was ist ein Gesetz und wie lässt es sich rechtfertigen? Welche Rolle spielen die logische Induktion und Deduktion in der Wissenschaft? Was leisten wissenschaftliche Erklärungen? Wie sind wissenschaftliche Theorien aufgebaut?

  • Kein Zugang 4.03.156 - Aristoteles: Über die Seele Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Kirstin Berdina Zeyer

    Termine am Dienstag, 03.03.2020 - Donnerstag, 05.03.2020 10:00 - 18:00
  • Kein Zugang 4.03.157 - Materie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Myriam Gerhard

    Termine am Freitag, 08.11.2019 12:00 - 18:00, Samstag, 09.11.2019 - Sonntag, 10.11.2019 09:00 - 18:00
    Der Begriff der Materie fasziniert vor allem durch seine Vielfältigkeit. Einerseits ein Grundbegriff nicht nur philosophischen Denkens, scheint Materie sich andererseits einer strengen, eindeutigen Definition zu entziehen. In diesem Seminar werden wir ausgewählte Textpassagen zum Begriff der Materie von der Antike bis zur Gegenwart gemeinsam lesen und diskutieren, um uns so einem der zentralen Begriffe menschlichen Denkens und Lebens zu nähern. Die Texte werden über StudIP zur Verfügung gestellt werden. Leistungsnachweise können über schriftliche Arbeiten erbracht werden.

  • Kein Zugang 4.03.158 - Descartes, Meditationen zur Ersten Philosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Philip Hogh

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)
    Termine am Dienstag, 10.12.2019 08:00 - 10:00

    Dieses Seminar soll anhand eines klassischen Textes der neuzeitlichen Philosophie in Grundlagen der theoretischen Philosophie einführen. René Descartes' "Meditationen" stellen so etwas wie das Gründungsdokument der neuzeitlichen Philosophie dar, an dem sich fortan die gesamte folgende Philosophie abarbeiten sollte. Dass das denkende Ich die Grundlage aller Wissenschaft und aller Wahrheit darstelle, ist die zentrale Einsicht Descartes', die in den Meditationen auf anschauliche Weise erörtert wird. Das Seminar ist primär für Anfänger*innen geeignet, fortgeschrittene Studierende können das Seminar auch besuchen, werden aber möglicherweise schon viel Bekanntes zu hören bekommen. Wir werden zentrale Abschnitte gemeinsam lesen und diskutieren. Eine genaue Vorbereitung des Textes für die Sitzungen ist absolut unerlässlich. Dringend zur Anschaffung empfohlen wird die zweisprachige (Deutsch/Latein) Ausgabe der "Meditationen", die bei Reclam erschienen ist und kostengünstig erworben werden kann. Den Text der ersten beiden "Meditationen" ist unter "Dateien" auf der StudIP-Seite dieses Seminars zu finden. Der restliche Text wird jedoch NICHT digital zugänglich gemacht.

  • Kein Zugang 4.03.159 - Philosophie des Verstehens. Hermeneutik und Hermeneutik-Kritik Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 18.10.2019)

    Was sind die Bedingungen der Möglichkeit des Verstehens? Was tun wir, wenn wir verstehen? Oder ‚geschieht‘ etwas mit uns? Können wir der Tradition kritisch begegnen und diese besser verstehen als sie sich selbst oder behält die Tradition eine fraglose Geltung jenseits aller Vernunftgründe? Fragen wie diese stehen im Zentrum der hermeneutischen Philosophie Hans Georg Gadamers. Im Seminar werden Auszüge aus seinem klassischen Werk Wahrheit und Methode gelesen und zentrale Begriffe wie Wirkungsgeschichte, Horizontverschmelzung, hermeneutischer Zirkel, Vorurteil, das Klassische, der Vorgriff der Vollkommenheit diskutiert. Im zweiten Teil des Seminars sollen einige Kritiken an diesem Ansatz aus ideologiekritischer (J. Habermas), kritisch rationalistischer (Th. Haussmann, H. Albert) und hermeneutischer (E.D. Hirsch, G. Scholtz) Perspektive berücksichtigt werden, die Gadamers Denken als Irrationalismus, selbstwidersprüchlichen Relativismus oder konservativen Traditionalismus begreifen.

  • Kein Zugang 4.03.171 - Einführung in die analytische Metaphysik Lehrende anzeigen
    • Stephan Kornmesser

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 14.10.2019)

    In diesem Seminar werden wir uns mit ausgewählten Themen und Fragen der Metaphysik beschäftigen: Gibt es eine von uns unabhängige Welt oder ist diese nur „in unserem Kopf“? Gibt es die Eigenschaft der Röte oder gibt es nur rote Dinge? Beziehen sich Begriffe wissenschaftlicher Theorien wie Elektron oder Boson auf etwas in der Welt oder sind Theorien nur Instrumente, um Vorhersagen zu machen? Gibt es einen vom Körper unabhängigen Geist? Einige dieser Fragen haben eine sehr lange philosophische Tradition. Im Seminar werden wir uns hauptsächlich darauf konzentrieren, wie diese Fragen in der analytischen Philosophie, in der insbesondere die Analyse der Sprache im Vordergrund steht, behandelt werden. Zum Abschluss des Seminars werden wir uns mit Metaphysikkritik beschäftigen.

  • Kein Zugang 4.03.172 - Einführung in die Erkenntnistheorie Lehrende anzeigen
    • Stephan Kornmesser

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 17.10.2019)

    In diesem Seminar werden wir uns mit zentralen Fragen und Begriffen der Erkenntnistheorie beschäftigen. Wir werden dabei systematisch und nicht historisch vorgehen. Das heißt, wir werden nicht erkenntnistheoretische Positionen der Philosophiegeschichte chronologisch behandeln, sondern die Erkenntnistheorie nach Themen gegliedert bearbeiten. Im Zentrum stehen dabei die drei folgenden Themen. Im ersten Themenbereich gehen wir der folgenden Frage nach: Was ist Wissen? Wir werden verschiedene Formen des Wissens unterscheiden und verschiedene Bestimmungen des Begriffs Wissen besprechen. In einem engen Zusammenhang mit dem Wissensbegriff stehen die Begriffe Rechtfertigung und Wahrheit, die in dem Seminar eine wichtige Rolle spielen werden. Den zweiten Themenbereich stellen skeptische Positionen dar, nach denen wir – wenn überhaupt – nur in einem sehr begrenzten Umfang Wissen haben können. Wir werden verschiedene skeptische und antiskeptische Strategien kennenlernen. Im dritten Themenbereich werden die Quellen des Wissens besprochen. Gibt es ein Fundament unserer Erkenntnis, das nicht weiter begründet werden muss und als Ausgangspunkt unseres Wissens dient? Falls ja, worin besteht dieses Fundament?

  • Kein Zugang 4.03.173 - Antworten Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 17.10.2019)

    Philosophiegeschichte kann als eine Abfolge von Reaktionen verstanden werden, mit denen sich Denker auf die theoretischen Konzepte ihrer Vorgänger bezogen. In einigen Fällen lassen sich diese "Antworten" in besonders klarer Weise erkennen: Aristoteles antwortet auf Platon, Schopenhauer auf Kant, Nancy auf Lévinas - um nur diese Beispiele zu nennen. Dabei herrscht eine kritische Sicht des herrschenden Diskurses vor, die das 'neue' Denken als Aufhebung bestehender Defizite definieren will. Anhand der Betrachtung solcher "Antworten" lassen sich Kontiunität und Brüche der philosophischen Entwicklung plastisch darstellen, was dabei helfen kann, diese besser zu verstehen.

  • Kein Zugang 4.03.174 - Die Diskursethik von Jürgen Habermas Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Termine am Montag, 09.03.2020 - Dienstag, 10.03.2020 10:00 - 19:00
  • Kein Zugang 4.03.175 - Platon, Phaidros Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    Der Dialog Phaidros hat eine für das Verständnis der Philosophie Platons zentrale Stellung inne: in vielfältigen Ansätzen findet sich hier diskutiert, was als Verhältnis von ‚Seele und Erinnerung‘ bezeichnet werden könnte: hierzu gehört das Theorem der anamnesis (Wiedererinnerung), das in Platons Theorie des Bewußtseins von zentraler Bedeutung ist. ‚Erklärt‘ wird das Vermögen der Wiedererinnerung u.a. durch den Mythos der Präexistenz der Seele: was soll dieser Mythos plausibel machen? Weiter spricht Platon von dem 'Hervorleuchtendsten und Liebreizendsten', dem der 'Wahn- und Wahrsinn' der Erinnerung gelte. – Im Seminar wird es um die Fragen gehen, die durch diese (und andere) mythischen Redeweisen erklärt werden sollen. Verstehen wir durch die Erinnerung, was die 'Natur der Seele' ist? Woran und wodurch verstehen wir das Vermögen der Erinnerung selbst? Ist Erinnern nur die Kopie eines ursprünglichen Erfahrens? Läßt sich die Wiedererinnerung ohne Präexistenz der Seele denken? Und in welchem Verhältnis stehen die Formen der Gedächtnisaufzeichnung – vom alten Medium der Schrift bis zu den neuen Medien der Informationsspeicherung und ihres Transfers – zum Vermögen der Erinnerung? Erklärt sich von daher, was (Philosophie als) die Kunst der ‚Seelenleitung durch Worte‘ meint? Text: Am besten eine zweisprachige Ausgabe, z.B. im Bd. V der Werke in acht Bden., hg. v. G. Eigler, Darmstadt 1983. Daneben jetzt auch: Platon, Phaidros. Übers., hg. u. mit Anm. vers. v. T. Paulsen u. R. Rehn, Hamburg (Meiner PhB 720), 2019.

  • Kein Zugang 4.03.177 - Einführung in die Sprachphilosophie Lehrende anzeigen
    • Maik Sühr

    Freitag: 12:00 - 16:00, zweiwöchentlich (ab 18.10.2019)
    Termine am Freitag, 08.11.2019 12:00 - 16:00

  • Kein Zugang 4.03.178 - Gott oder die Natur (Spinoza) Lehrende anzeigen
    • Widukind Andreas Schweiberer

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    Baruch de Spinoza gilt neben Rene Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz als einer der wichtigsten Vertreter und Mitbegründer des philosophischen Rationalismus. Sein philosophisches System hebt mit der Grundannahme an, Gott sei alles und alles sei Gott. Gott wird als eine unendliche, substanziell in ihren Eigenschaften konstante, einheitliche und ewige Substanz betrachtet. Die Substanz ist das In-Sich-Sein (in se est) und kann nur aus sich selbst heraus begriffen und erklärt werden (per se concipitur). Daraus folgt, dass eine Substanz nicht durch eine andere Ursache hervorgebracht werden kann. Hieraus wiederum ergibt sich, unter Einbeziehung des ontologischen Gottesbeweises, ein Argument für die Identität von Gott und Welt. Wenn eine Substanz nicht durch eine andere Ursache hervorgebracht werden kann, dann muss sie notwendigerweise Ursache ihrer selbst sein (causa sui). Spinoza konstatiert ebenso wie Descartes einen Gegensatz zwischen Materie und Geist, allerdings betrachtet Spinoza Materie und Geist nicht als zwei verschiedene Substanzen (Dualismus), sondern als zwei verschiedene Attribute einer einzigen Substanz (Monismus). Aus dem unendlichen Wesen Gottes (natura naturans = schöpferische Natur = die Substanz) folgt Unendliches auf unendlich mannigfaltige Art und Weise (natura naturata = geschaffene Natur = was wir als Erscheinungen wahrnehmen). Spinoza betrachtet die Welt als ein System einer allumfassenden Determination, demnach geschieht alles aus kosmischer Notwendigkeit. Folgerichtig schließt Spinoza die Möglichkeit jedweder Form der Willensfreiheit sowohl bei den vernunftbegabten Wesen, als auch bei Gott selbst, kategorisch aus. Spinoza wählt für seine metaphysischen Reflexionen einen propädeutisch-methodologischen Ansatz, der eine logische Überprüfung jedes einzelnen Deduktionsschritts ermöglicht. Das Seminar soll sowohl eine Einführung in die metaphysischen Grundlagen des Systems von Spinoza und der sich daraus ergebenden Weichenstellungen bieten, als auch einen Einblick in Spinozas Überlegungen zum Dasein des Menschen, dessen Vernunft- und Erkenntnisfähigkeit und der Unterscheidbarkeit des Wahren vom Falschen geben.

  • Kein Zugang 4.03.179 - Thomas von Aquin: Über Seiendes und Wesen. Eine Einführung in die Ontologie Lehrende anzeigen
    • René Engelmann, (er/ihm)

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    ›Was gibt es?‹ – Auf diese Grundfrage der Ontologie antwortet Thomas von Aquin der aristotelischen Tradition entsprechend: Dinge und Eigenschaften bzw. in seiner Terminologie: Substanzen und Akzidentien. Primär ›seiend‹ sind dabei die Substanzen, deren Analyse sich die kleine Frühschrift ›De ente et essentia [Über Seiendes und Wesen]‹ (um 1255) widmet. Ausgehend von den Begriffen der Substanz und des Wesens (Kap. 1) entwirft Thomas eine ontologische Theorie komplexer (Kap. 2–3) und einfacher (Kap. 4–5) Substanzen (Gott, Engel, Seele) sowie ihrer (essentiellen und zufälligen) Eigenschaften (Kap. 6), die im Seminar erörtert und kritisch reflektiert werden soll. Als eine äußerst konzentrierte Einführung in aristotelische Grundbegriffe der (theoretischen) Philosophie konzipiert, eignet sich der kurze Text des Thomas bestens dafür, zentrale systematische Fragen und Probleme der Ontologie darzustellen und dabei eine klassische essentialistische Position kennenzulernen sowie zu problematisieren. Das Seminar richtet sich sowohl an Studierende der Aufbaumodule (phi210 und phi230) als auch wegen seines einführenden Charakters an Studienanfänger*innen (phi110). Als Grundlage der Seminarlektüre dient die Ausgabe ›Thomas von Aquin: Das Seiende und das Wesen/De ente et essentia. Lat.-dt. übers. u. hrsg. von Franz L. Beeretz. Reclam: Stuttgart 1979 ( = Universalbibliothek; 9957)‹ [Neupreis: 4,80 €]. Die Bereitschaft zur sitzungsvorbereitenden Lektüre wird vorausgesetzt.

  • Kein Zugang 4.03.191 - Einführung in die theoretische Philosophie und das wissenschaftliche Arbeiten I Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Maxi Sabine Berger

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

  • Kein Zugang 4.03.192 - Edmund Husserl, Philosophie als strenge Wissenschaft Lehrende anzeigen
    • Stefan Kühnen

    Donnerstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 17.10.2019)

    Im Jahr 1911 publizierte Edmund Husserl – der Begründer einer der einflussreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, der sog. ‚Phänomenologie‘ – in der Zeitschrift „Logos“ einen Aufsatz über „Philosophie als strenge Wissenschaft“. Im Seminar wollen wir uns der genauen Lektüre dieses Textes widmen. Sie erlaubt zum Ersten, in die Denkart Husserls einzuleiten. Angesichts des Umstands, dass notorisch umstritten ist, was genau unter ‚Phänomenologie‘ zu verstehen sei, soll anhand des Aufsatzes zum Zweiten versucht werden, nachzuvollziehen, was Husserl selbst zu diesem Zeitpunkt darunter verstand. Zum Dritten ermöglicht jene Lektüre eine sowohl systematisch als auch (philosophie-)historisch fundierte Annäherung an die Begriffe ‚Philosophie‘ und ‚Wissenschaft‘ sowie deren Verhältnis zueinander. Philosophiehistorisch reiht Husserl sich mit seinem Bestreben, die Philosophie als Wissenschaft (neu) zu begründen, in eine lange Tradition ein. Sie umfasst in der Neuzeit etwa die Anstrengungen René Descartes, Baruch de Spinozas, Gottfried Wilhelm Leibniz‘, Immanuel Kants, Johann Gottlieb Fichtes oder Georg Wilhelm Friedrich Hegels. In systematischer Hinsicht setzt Husserl sich dabei insbesondere mit skeptischen und empiristischen Herausforderungen auseinander. Ungeachtet des zeitlichen Indexes, mit dem seine Polemiken versehen sind, rückt er damit Herausforderungen in den Fokus, die die abendländische Philosophie bis heute begleiten. Husserl zufolge kann die Philosophie sowohl einem v.a. ‚historizistischem‘ Skeptizismus als auch einem v.a. ‚naturalistischem‘ Empirismus allein dadurch wirksam entgegentreten, dass sie (i) ihre eigene (nicht naturwissenschaftliche) Methode entwickelt und sich (ii) ein geeignetes Fundament bestimmt. In „Philosophie als strenge Wissenschaft“ behauptet Husserl, die Phänomenologie sei in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen. Diese Behauptung gilt es kritisch zu prüfen.

  • Kein Zugang 4.03.193 - Hegels Fragment zur Philosophie des subjektiven Geistes Lehrende anzeigen
    • Ansgar Baumgart, M.A.

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 17.10.2019), Ort: A01 0-007, A01 0-008

    Bei dem Begriff des Geistes handelt es sich um einen Hauptbegriff der Hegelschen Philosophie. Im Seminar wollen wir uns diesem Begriff durch eine genaue Lektüre eines Manuskripts aus Hegels Nachlass annähern: dem sogenannten Fragment zur Philosophie des subjektiven Geistes. Neben den im Fragment enthaltenen äußerst klaren Ausführungen zum Begriff des Geistes sind auch die Abgrenzungen der spekulativen Geistphilosophie gegenüber der empirischen und der rationalen Seelenlehre aufschlussreich. Außerdem enthält das Fragment eine universalistische Kritik an der damals populären rassistischen Schädellehre und eine Kritik an damals ebenso populären romantischen Ursprungsphantasien. Gerade der Entwurfscharakter macht das Fragment zu einem geeigneten Einstiegstext in die Hegelsche Philosophie: Die Gedanken sind noch nicht in streng wissenschaftliche Form gegossen und die Darstellung enthält noch viel Anschauliches. Das Seminar richtet sich ausdrücklich auch an Studienanfänger. Einzige Voraussetzung ist die Bereitschaft zu intensiver Lektüre und an Wahrheitsfindung orientierter Diskussion.

  • Kein Zugang 4.03.194 - Einführung in die Naturphilosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2019)

    Kann die Natur philosophisch erklärt werden und ist es überhaupt erforderlich? Auch wenn durch die Erfahrungen von Krisen in der Gegenwart (z.B. Klima, Umwelt, Energie) ein neues Bedürfnis nach Naturphilosophie spürbar wird, so ist das Bemühen darum durch einen Mangel an Zusammenhang mit der Geschichte dieses Faches gekennzeichnet. So sieht sich gegenwärtige Naturphilosophie sowohl mit einem Überflüssigkeitsverdacht angesichts der Ausdifferenzierung und des Erfolgs von Naturwissenschaften und Technik wie auch eines neuen Bedarfs angesichts bestimmter zukünftiger Befürchtungen gepaart mit Heilserwartungen für eine positive Veränderung der Beziehung des Menschen zur Natur (fridays for future) konfrontiert. In diesem Seminar stehen daher zwei gegensätzliche Motive im Vordergrund: Fluch und Segen des naturwissenschaftlichen Fortschritts und die gleichzeitige Entfremdung des Menschen von der Natur als Teil der Vernunft- und Subjektphilosophie. Damit lassen sich Naturphilosophie und die anthropologische Dimensionen unseres Umgangs mit der Natur nicht länger voneinander trennen. Im Vordergrund des Seminars steht daher die Frage: Welche Natur brauchen wir überhaupt, um als Individuen wie auch als Gattung überleben zu können oder um uns selbst als Individuen, als Gesellschaften, als kulturelle Gruppen usw. zu konstituieren und zu verstehen? Ist Natur (perspektivisch) nicht nur als Ressource, sondern auch als Sinninstanz und Erfahrungsraum substituierbar? „Menschen“ und „Natur“ sollen in diesem Seminar also von vornherein im Rahmen eines gesellschaftlichen Naturverhältnisses als sich wechselseitig konstituierend begriffen werden. Damit würde unser Verhältnis zur Natur anders als in der funktionalistischen Perspektive der Naturwissenschaften auch für ästhetische, moralische, religiöse und weitere Sinndimensionen zugänglich werden können. Im Seminar sollen einige Klassiker der Naturphilosophie, die dominierenden naturphilosophischen Streitfragen im 19. Jahrhundert sowie die wichtigsten naturphilosophischen Konzepte im 20 .Jahrhundert vorgestellt und diskutiert werden. Abschließend soll der gegenwärtige Stand des Nachdenkens über Natur samt seiner gesellschaftspolitischen Dimensionen anhand ausgewählter Kapitel aus dem aktuellen Lehr- und Studienbuch Naturphilosophie, Tübingen 2017 vorgestellt und auf die aktuellen Probleme unserer Zeit bezogen werden. Literatur Gernot Böhme (Hg.): Klassiker der Naturphilosophie. Von den Vorsokratikern bis zur Kopenhagener Schule, München 1989; Gregor Schiemann: Was ist Natur? Klassische Texte zur Naturphilosophie, München 1996; Karen Gloy: Das Verständnis der Natur, 2 Bände, München 1995 und 1996; Kurt Bayertz, Myriam Gerhard und Walter Jaeschke (Hg.): Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert, 3 Bände: Der Materialismus-Streit (Bd. 1), Der Darwinismus-Streit (Bd. 2), Der Ignorabimus-Streit (Bd. 3), Hamburg 2007; Gerald Hartung und Thomas Kirchhoff (Hg.): Welche Natur brauchen wir? Analyse einer anthropologischen Grundproblematik des 21. Jahrhunderts, Freiburg/München 2014; Kirchhoff, Thomas et. al. (Hg.): Naturphilosophie. Ein Lehr- und Studienbuch, Tübingen: Mohr Siebeck 2017

  • Kein Zugang 4.03.195 - Einführung in die Phänomenologie Husserls Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 14.10.2019), Ort: A06 1-111
    Termine am Montag, 03.02.2020 08:00 - 14:00, Mittwoch, 05.02.2020 16:00 - 20:00, Ort: A06 0-001

    Obwohl die transzendentale Phänomenologie Edmund Husserls zu den einflussreichsten Denksystemen des 20. Jahrhunderts gehört, werden deren Grundgedanken und –begrifflichkeiten nur noch selten systematisch erörtert. Dies ist insofern bedauerlich, als sich diese Grundgedanken und –begrifflichkeiten bis heute in einer Vielzahl unterschiedlicher geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen wiederfinden. Zudem ist der Einfluss und die Gegenwart der phänomenologischen Methode, die Husserl entwickelt, innerhalb sozialphilosophischer, ontologischer, politischer, erkenntnistheoretischer und wissenschaftstheoretischer Fragerichtungen kaum zu übersehen. Aus einer Krisendiagnose der Philosophie heraus entwickelt ein Denksystem, dass zwar zunächst schwierig zu verstehen, jedoch überaus innovativ ist, weil es eine neue und zugleich in weiten Teilen präzisierende Perspektive auf philosophische Fragen und Themen anbietet, denen es sich im Sinne einer erneuerten Grundlagenreflexion zuwendet. Im Seminar wollen wir also versuchen, uns Husserls Idee einer transzendentalen Phänomenologie zu nähern, indem wir die Entwicklung dieses Denkens nachvollziehen. Dafür ist von den Studierenden die Bereitschaft verlangt, sich der schwierigen und intensiven Lektüre von Husserls Texten zu widmen und sie kontinuierlich im Seminar zu diskutieren. Die Texte werden zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Zur vorbereitenden Einführung sei die Lektüre dieses Buches empfohlen: Dan Zahavi: Phänomenologie für Einsteiger. Paderborn, 2007.

  • Kein Zugang 4.03.196 - Einführung in die Geschichte der Philosophie - Mittelalter Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 15.10.2019), Ort: V03 0-C003, V03 0-D001, V04 0-033

    Der Zeitraum, den Mittelalter zu nennen wir uns angewöhnt haben, umfasst einen Zeitraum von ca. 1000 Jahren und beginnt – philosophisch gesehen – mit Augustinus (354-430) und endet mit Nikolaus von Kues (1401-1464). Innerhalb dieses Zeitraums entfalten sich reichhaltige philosophische Diskussionen, die sich zwar in einer spezifischen Weise den aus der Auseinandersetzung mit der Antike gewonnenen Grundfragen der Philosophie widmen, diese aber in grundlegender Weise weiter entwickeln. Eine Reihe von Themen, die die Philosophie weiterhin beschäftigen werden, wird hier formuliert: das Problem der Universalien, der Nominalismus, das Verhältnis von Gut und Böse, das Leib-Seele-Problem, die Grenzen der Wissenschaften etc. Im Seminar wollen wir uns mit einer Reihe der einflussreichsten Autoren des Mittelalters und ihren Positionen beschäftigen, um uns einen Überblick darüber zu verschaffen, was diese Epoche philosophisch ausmacht. Die Lektüre des Seminars findet sich maßgeblich in diesem Buch, dessen Anschaffung für die Teilnahme notwendig ist: Kurt Flasch: Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. Mittelalter. Stuttgart: Reclam, 2011.

  • Kein Zugang 4.03.898 - Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1 (ACHTUNG: Kein reguläres Seminar. Hier können KEINE Kreditpunke erworben werden!) Lehrende anzeigen
    • Maximilian Paul Schulz
    • Janina Wilcke

    Termine am Donnerstag, 07.11.2019 08:00 - 10:00, Freitag, 08.11.2019 14:00 - 16:00, Donnerstag, 14.11.2019 08:00 - 10:00, Freitag, 15.11.2019 14:00 - 16:00, Samstag, 23.11.2019 10:00 - 14:00, Ort: A07 0-031, A05 0-054, A01 0-004
    Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um eine für Erstsemester der Philosophie empfohlene Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Die Blockveranstaltungen sind themengleich; das heißt, es muss lediglich einer der Termine besucht werden. Block 1: 07.11.2019, 08:00 - 10:00 Uhr 14.11.2019 08:00-10:00 UHR Block 2: Fr., 08.11.2019, 14:00 - 16:00 Uhr Fr., 15.11.2019, 14:00 - 16:00 Uhr Block 3: Sa., 23.11.2019, 10:00 - 14:00 Uhr

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi110 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi111 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Fragen und Positionen der Theoretischen Philosophie mit deren Teilgebieten der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Philosophie der Sprache und des Geistes sowie Ontologie und Metaphysik; Verständnis und Fähigkeit zur kritischen Beurteilung von zentralen Einzelproblemen der Theoretischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart; Reflexions- und Argumentationskompetenzen, hermeneutische Kompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen, Didaktikkompetenzen.