phi110 - Grundlagen der Theoretischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi110 - Grundlagen der Theoretischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2017 Prüfungsleistung
Vorlesung
Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.03.112 - Kritisches Denken Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Dieses Seminar mit Vorlesungscharakter soll Ihr kritisches Denken insofern anregen, als es Ihnen helfen soll, Fehlschlüsse zu identifizieren und damit Denkfehler zu vermeiden. Zuerst wird es darum gehen, wie man Schlüsse bzw. Argumente analysiert und was deduktiv gültige von induktiv gültigen Argumenten unterscheidet. Nach der Unterscheidung zwischen Entdecken, Begründen und Erklären werden verschiedene Arten deduktiver Fehlschlüsse thematisiert. Anschließend stehen induktive und dabei insbesondere statistische und kausale Fehlschlüsse im Blickpunkt. Zur Veranschaulichung werden viele reale Beispiele aus Wissenschaft und Alltag herangezogen.

  • Kein Zugang 4.03.113 - Zur Theorie der Sprechakte (Lektüreseminar) Lehrende anzeigen
    • Stephan Kornmesser

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    In diesem Seminar werden wir John Austins „Zur Theorie der Sprechakte“ lesen. Austin beschäftigt sich darin mit der Frage, wie wir mit Sprache handeln. Für Austin ist dabei die normale Alltagssprache Gegenstand und Mittel philosophischer Betrachtungen. Entsprechend wird Austins Theorie der Sprechakte der Philosophie der normalen Sprache zugeordnet. Er grenzt sich damit von der Philosophie der idealen Sprache ab, in welcher die Alltagssprache als ungenau und vage betrachtet wird und formale Logiksprachen zur Untersuchung der Sprache herangezogen werden. Des Weiteren grenzt sich Austin von der stillschweigend vorausgesetzten Annahme ab, dass Sprache in erster Linie dazu verwendet wird, etwas über die Welt auszusagen. Austin untersucht vielmehr, wie wir mit Sprache handeln. Beispielsweise ist die Äußerung „Ich verspreche dir, morgen die Küche aufzuräumen.“ keine Aussage über die Welt, die wahr oder falsch sein kann, sondern eine sprachliche Handlung – die Handlung ein Versprechen abzugeben. Es macht keinen Sinn von dieser Äußerung zu sagen, dass sie wahr oder falsch ist, sie kann aber – wie jede andere Handlung auch – ge- oder misslingen. Austins Buch „Zur Theorie der Sprachakte“ besteht aus 12 Kapiteln (12 Vorlesungen), die wir im Laufe des Semesters durcharbeiten werden. Die Bereitschaft ein (maximal zwei) Kapitel zum jeweils nächsten Seminartermin vorzubereiten ist Voraussetzung für das Seminar.

  • Kein Zugang 4.03.114 - Einführung in die nicht-klassische Logik Lehrende anzeigen
    • Michael Schippers

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    Das Seminar gibt eine Einführung in nicht-klassische Logiken wie Modallogik, mehrwertige Logik sowie parakonsistente Logiken. Vorausgesetzt wird die Kenntnis der Aussagenlogik im Umfang der Vorlesung "Einführung in die Logik".

  • Kein Zugang 4.03.143 - Präsenz des Vergangenen: Einführung in die mittelalterliche Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Frage nach der Spezifik der Erfahrungsansprüche, die mit der Rede von ‚Europa’ verbunden sind, sehr präsent auf der Tagesordnung. Der Epoche zwischen Augustinus und Nikolaus v. Kues kommt für die Beantwortung dieser Frage wesentliche Bedeutung zu. Diese Epoche des Denkens ist keine ‚dunkle’ Episode zwischen dem griechischen Beginn der Philosophie und einem neuzeitlichen Neuansatz. Die Themen und Problemstellungen, die im ‚Mittelalter’ bewußt oder in originärer Weise erarbeitet wurden, sind vielmehr Hintergrund und Voraussetzung des neuzeitlichen Denkens (und vielleicht sogar sein gar nicht allzu ferner Spiegel). So wird sich die Legitimität der Neuzeit nur begreifen lassen, wenn sie als Erbe der mit Augustinus beginnenden Epoche des Denkens wie ihrer Erfahrungsansprüche verstanden wird. Die Vorlesung wird einen Überblick geben, der von den Anfängen bei AUGUSTINUS (354-430), BOETHIUS (ca. 480-524) und DIONYSIUS PS.-AREOPAGITA (1. Hälfte 6. Jahrh.) bis hin zum Beginn der im engeren Sinne ‚mittelalterlichen’ (‚scholastischen’) Philosophie bei ANSELM V. CANTERBURY (1033-1109) reicht. Sucht man Aufklärung über die Sachfragen, auf die sich das neuzeitliche Denken gerade heute als Antwort versteht oder verstehen sollte, ist die Auseinandersetzung mit diesen Voraussetzungen unerläßlich. Die Vorlesung wird in die Grundlagen und Grundfragen einführen, die ab der Epochenzäsur ‚Spätantike’ im europäischen Kontext diskutiert wurden. Literatur: H. Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit. Ern. Ausg., Frankfurt/M. 1996; K. Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 22001; J. Kreuzer, Gestalten mittelalterlicher Philosophie, München 2000. Weitere Literaturangaben werden zu Beginn der Vorlesung zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Platon, Politeia (Buch I, Buch VI und VII: die Gleichnisse) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 12.04.2017)

    Platons Politeia ist ein Grundlagentext der europäischen Philosophie. Berühmt sind die drei Gleichnisse: das Sonnen- und Liniengleichnis am Ende von Buch VI und das sich als Anfang von Buch VII anschließende Höhlengleichnis. Sie bilden Erzählungen, mit denen Platon zum einen Kernpunkte oder zentrale Perspektiven seiner Auffassung von Philosophie plausibel macht. Zum anderen formuliert er mit ihnen – insbes. mit dem Höhlengleichnis – den Anspruch an die politisch-ethische Verantwortung, die für ihn unverzichtbar mit dem Erkenntnisanspruch von Philosophie verbunden ist. – Buch I der Politeia liefert hier gleichsam den Einstieg. Im Gespräch mit dem Machtlobbyisten Thrasymachos diskutiert Sokrates, was der Maßstab politischen Erfolges ist: ist es das Recht des Stärkeren, die Faktizität von ‚Macht’ oder gibt es begründbare Konzepte, die ‚Gerechtigkeit’ (dikaiosynē) nicht bloß als wishful thinking erscheinen lassen und über die tagespolitischen Alternativlosigkeiten hinausgreifen. Ziel des Seminars ist der reflektierte Nachvollzug jenes Anspruchs an Wissen, den Platon mit den Gleichnissen zur Darstellung bringt. Das Seminar eignet sich als Einführung in die Philosophie Platons wie in Grundfragen der praktischen Philosophie. Text: Platon, Politeia (Der Staat), diverse Ausgaben – am besten zweisprachige. Brauchbar sind nur Ausgaben mit der sog. Stephanus-Numerierung. Weitere Literaturangaben werden zum Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.167 - Operationalisierung von Verteilungsgerechtigkeit – Zur Grundlegung der Messbarkeit von Gerechtigkeit zwischen normativer Theorie und formaler Modellierung Lehrende anzeigen
    • Dr. Alexander Max Bauer

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Grechtigkeit und Ungerechtigkeit bilden einen Gegensatz, der die menschliche Denkgeschichte von Alters her begleitet. Die damit verbundene Frage, wie menschliches Miteinander richtigerweise einzurichten sei, geht zurück bis an die frühen uns bekannten Wurzeln menschlicher Gesellschaft: Wir finden sie in den älteren Kulturen Ägyptens so wie Mesopotamiens, im alten Isreael ebenso wie im alten Griechenland. Der Diskurs, der sich in den Jahrhunderten um dieses Begriffspaar entsponnen hat, scheint zunehmende Diversifikation erfahren zu haben, ohne dass in der sich hier offenbarenden Vielfalt fester Boden gewonnen worden zu sein scheint. Neben der Gerechtigkeit im Allgemeinen sind insbesondere auch Fragen der Verteilungsgerechtigkeit im Speziellen nach wie vor allgegenwartig. Die Problematik, wie etwas Vorhandenes zu verteilen sei, hat Denker seit Generationen beschaftigt und dabei zu zahlreichen und sehr verschiedenen normativen Theorien geführt. Diesen ist im Regelfall gemein, dass eine Person mindestens das zu erhalten habe, was ihr zustehe. Uneinigkeit hingegen wird von der Frage evoziert, was dies nun aber eigentlich sei, das einer Person zustehen solle. Neben diesem Problem einer fundamentalen Uneinigkeit lasst sich ferner eine gewisse Ungenauigkeit des Gerechtigkeitsbegriffs für den Fall von Verteilungsproblemen ausmachen: Durch die im Regelfall rein verbale Formulierung der verschiedenen Gerechtigkeitsideale ist nicht immer klar, wie sie eigentlich auf verschiedene konkrete Verteilungssituationen angewendet werden sollen. Häufig lässt sich dann – die Möglichkeit graduell unterschiedener Gerechtigkeitsbewertungen vorausgesetzt – nicht sagen, welchen Einfluss zum Beispiel geringe Variationen von Verteilungen auf deren Gerechtigkeitsbeurteilung haben sollen. Während das Problem der Uneinigkeit nicht ohne weiteres lösbar scheint, ließe sich zumindest das der Ungenauigkeit auflösen, indem man die zugrundeliegenden Ideale formal durch Maße der Verteilungsgerechtigkeit modelliert, um so präzise mathematische Hilfsmittel zu erlangen, mit denen die Beurteilung verschiedener Verteilungssituationen hinsichtlich ihrer Verteilungsgerechtigkeit geleistet werden kann, wobei sie – eine sinnvolle Konstruktion vorausgesetzt – auch mit sehr komplexen Verteilungen oder sehr geringen Variationen in denselben zurechtkommen können. Im Seminar sollen dazu mögliche Grundlagen der Messbarkeit von Verteilungsgerechtigkeit herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer formalen Eigenschaften und normativen Begründbarkeit kritisch diskutiert werden. Forschungsaktuelle Papiere sollen dabei als Literaturgrundlage ebenso herangezogen werden wie ausgewählte Klassiker der praktischen Philosophie.

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi110 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi111 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Fragen und Positionen der Theoretischen Philosophie mit deren Teilgebieten der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Philosophie der Sprache und des Geistes sowie Ontologie und Metaphysik; Verständnis und Fähigkeit zur kritischen Beurteilung von zentralen Einzelproblemen der Theoretischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart; Reflexions- und Argumentationskompetenzen, hermeneutische Kompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen, Didaktikkompetenzen.