phi121 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi121 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 9 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Vorlesung
Teilnahmevoraussetzungen:
keine
  • Uneingeschränkter Zugang 4.03.1201 - Einführung in die Praktische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

    Die Vorlesung soll in die Grundgedanken der Moralphilosophie, der Politischen Philosophie und der Sozialphilosophie einführen. Es werden die einschlägigen Positionen vorgestellt, zentrale Argumente erörtert und konkrete Problemstellungen beurteilt. Die Leitfrage im ersten Vorlesungsteil betrifft die Moralbegründung. Wie können moralische Gebote und Verbote begründet werden? Diese Begründungsfrage wird in Bezug auf die moralische Normativität, die moralische Achtung und die moralischen Urteile behandelt. Im zweiten Vorlesungsteil widmen wir uns der Frage nach der Legitimation politischer Herrschaft. Welche Bedingungen muss politische Herrschaft erfüllen, damit sie für die Betroffenen als zustimmungsfähig gelten kann? Diese politische Legitimationsfrage wird in Bezug auf Rechtssicherheit, Demokratie und Gerechtigkeit behandelt. Im dritten Teil wird die Sozialphilosophie behandelt. Welche sozialen Beziehungen, die sich weder mit Moral noch mit Politik verrechnen lassen, sind schützens- und erstrebenswert? Die Vorlesung wird von Tutorien begleitet, die der thematischen Vertiefung, textnahen Lektüre und diskursiven Nachbereitung dienen.

Seminar
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Das Hauptangebot an Seminaren zum Modul phi121 findet im SoSe statt. Es wird daher empfohlen, das Seminar (möglichst parallel zur Vorlesung und zum Tutorium) im SoSe zu belegen. Für Studierende, die das Seminar im SoSe nicht belegen können, wird im WiSe ein kleines Angebot an phi121-Seminaren vorgehalten.

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Teilnahmevoraussetzungen:
keine
  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1202 - Theorien des Todes Lehrende anzeigen
    • Anna Plader

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)
    Termine am Montag, 08.07.2024, Montag, 22.07.2024 14:00 - 15:00

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1203 - Eigentum durch Arbeit? Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 05.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1204 - Friedrich Engels und Karl Marx: Theorie und Praxis in den Frühschriften Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

    Möchten Sie erfahren und verstehen, wie die beiden Begriffe „Theorie“ und „Praxis“ in den Frühschriften von Marx und Engels miteinander verzahnt worden sind, und wie sich daraus eine Philosophie der Praxis entwickelt, die den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang in den Fokus historisch-materialistischer Analyse genommen hat? Es gibt kaum ein wissenschaftliches Arbeitsgebiet, das der im frühindustrialisierten Barmen (Bergisches Land) geborene Friedrich Engels (1820-1895) – gelernter Kaufmann und späterer Mitbesitzer einer englischen Wollspinnfabrik in Manchester – als Theoretiker und Kritiker der kapitalistischen Moderne, engster Freund, Mäzen, Inspirator und Gesprächspartner von Karl Marx (1818-1883), Mitbegründer und Organisator der international ausgerichteten kommunistischen Arbeiterbewegung, nicht allein oder eben mit seinem Marx behandelte: Wirtschaft, Geschichte, Wissenschaft, Staat, Politik, Kriegswesen, Kunst, Religion und Gesellschaft. Tief verwurzelt im Pietismus, erkannte Engels schon im väterlichen Textilbetrieb die soziale Not der lohnarbeitenden Klasse, befreite sich aus der Beklemmung religiös-protestantischer Bevormundung durch kommentierende Berichte über den Bremer Pietismus-Streit und das Studium der Werke Hegels, Schellings und Feuerbachs. Engels‘ erste Begegnung mit Marx 1842 verlief kühl. Dagegen bewirkte ein Treffen im August und September 1844 (insgesamt 12 Tage) die Wendung und gesteigerte publizistische Tätigkeit, die ihn – zensurbedingt – zunächst ins Exil nach Paris und Brüssel zwang. Nach der Märzrevolution von 1848 und nach seiner Beteiligung an bewaffneten Kämpfen in Elberfeld, der Pfalz und in Baden, flüchtete Engels 1849 über die Schweiz nach London, wo er eine berufliche Doppelexistenz als Unternehmer führte. Als Sprachgenie und glänzender Stilist, der 12 Sprachen aktiv und 20 Sprachen passiv beherrschte, war er über die sozialistische Entwicklung in Europa, den amerikanischen Sezessionskrieg und die Abschaffung der Sklaverei gut informiert und konnte bei der Ausarbeitung seiner Studien, Aufsätze und Essays aus vielen historischen Originalquellen schöpfen. Es entstehen erste symphilosophische Streit- und Schlüsselschriften des historisch-dialektischen Materialismus wie „Die deutsche Ideologie“ (1845/46) oder „Manifest der Kommunistischen Partei“ (1848, seit 2013: UNESCO-Weltdokumentenerbe) in wechselseitiger Anregung, wodurch beide Philosophen gleichsam an die frühromantische Schreibpraxis der Autoren der Zeitschrift „Athenaeum“ anknüpften. Engels ist und bleibt viel mehr als nur Zuarbeiter, Stichwortgeber oder Herausgeber von Marx‘ posthum veröffentlichten Kapital-Bänden (Bd. 2., 1885; Bd. 3., 1894). Schon mittels des frühen Aufsatzes „Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie“ (1844) hatte er eine wichtige Vorstufe zu Marx‘ „Pariser Manuskripten“ (1844) und der 1867 erschienenen Analyse der Maschinerie des modernen Industriekapitalismus und der Arbeitswertlehre (Kapital, Bd. 1) vorgelegt. Historisch-systematisch soll der Zugriff auf Engels und Marx als Gesellschaftstheoretiker erfolgen, die sich an den zeitgenössischen Gedankenbewegungen der Literatur und Philosophie des Selbstbewusstseins (Hegel, Feuerbach, Heine, Börne), oder an Max Stirners Anarchismus und den englischen Chartisten und französischen Sozialisten polemisch abrieben. Allerdings hatten Engels und Marx die bestehenden Verhältnisse nicht nur anders interpretiert, um sie wie jene dem Idealismus verhafteten Denker bloß anzuerkennen, sondern ihre neue Philosophie zeichnete sich durch historisch fundierte Kritik als Veränderung der bürgerlich-kapitalistischen Eigentums- und Rechtsordnung aus, die vom Industrieproletariat und der Arbeiterbewegung als revolutionäre Trägergestalt praktisch zu bewerkstelligen sei. Dabei bleibt, was gern übersehen wird, die Veränderung des Bewusstseins an den subjektiven Faktor und die Umstände gebunden, in denen jener sich herausgebildet hat. Kurzum: Wie Theorie und Praxis zur dialektischen Einheit verschmelzen, und wie das Emanzipationskonzept von Marx und Engels angesichts industrieller Krisenphänomene des Kapitalismus sich philosophisch konstituierte und begründet wurde, soll im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden. Zum Schluss des Seminars ist noch auf die Klassenkämpfe des Reformationszeitalters einzugehen, weil sich im Bauernkrieg von 1525 die progressiven und tragischen Momente deutscher Geschichte als ein unabgeschlossenes Säkularisierungs-, Revolutions- und Hoffnungsprojekt offenbarten. Voraussetzungen: Leidenschaft und Lust, sich auf Engels‘ und Marx Texte einzulassen. Zur ersten Sitzung sollte Marx‘ Text „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung“ gelesen sein. Sinnvoll ist es, sich alle Primärtexte über „ZVAB“ (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher“) oder den Buchhandel anzuschaffen; zudem wird ein Handappart in der UB eingerichtet. Primärliteratur: Engels, Friedrich: Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie [1844]. In: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Band 1. Berlin: Dietz Verlag 1988, S. 499-524 (fortan zitiert als MEW mit Band- und Seitenangabe der Texte). Engels, Friedrich: Grundsätze des Kommunismus [1847]. In: MEW 4, S. 361-380. Der deutsche Bauernkrieg [1850]. In: MEW 7, S. 327-413. Marx, Karl/Engels, Friedrich: Die Deutsche Ideologie. Kritik der neuesten deutschen Philosophie in ihren Repräsentanten Feuerbach, B. Bauer und Stirner und des deutschen Sozialismus in seinen verschiedenen Propheten [1845/46]. In: MEW 3, S. 9-438. Marx, Karl/ Engels, Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei [1848]. In: MEW 4, S. 459-493. Marx, Karl: Zur Judenfrage [1843]. In: MEW 1, S. 347-377. Marx, Karl: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung [1843/44]. In: MEW 1, S. 378-391. Marx, Karl: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahr 1844. In: MEW 40, S. 465-588. Marx, Karl: Thesen über Feuerbach [1845]. In: MEW 3, S. 5-7. Forschungsliteratur: Bluma, Lars (Hrsg.): Friedrich Engels. Ein Gespenst geht um in Europa. Begleitband zur Engelsausstellung 2020. Remscheid: Bergischer Verlag 2020. Friedrich Engels (1820-1895). Friedrich Engels-Jahr 2020. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins (Geschichte im Wuppertal), 29. Jg. Neustadt an der Aisch: VDS Verlagsdruckerei Schmidt 2020. Goldschmidt, Werner/Holz, Hans Heinz/,/Labica, Georges/Lambrecht, Lars/ Pätzhold Detlev: Marxismus: In: Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Herausgegeben von Hans Jörg Sandkühler. Hamburg: Felix Meiner Verlag 1990, Band 3, S. 132-220. Friedenthal, Richard: Karl Marx: Sein Leben und seine Zeit [1979]. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1981. Fülberth, Georg: Friedrich Engels. Köln: PapyRossa Verlag 2018. Gerber, Jan: Karl Marx in Paris. Die Entdeckung des Kommunismus. München: Piper Verlag 2018. Haug, Wolfgang Fritz: Einführung in marxistisches Philosophieren. Hamburg: Argument Verlag 2006. – Vorschule zur Philosophie der Praxis. Hamburg: Argument Verlag 2021. Hosfeld, Rolf: Karl Marx. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2011. Mayer, Gustav: Friedrich Engels. Eine Biographie. Erster Band: Friedrich Engels in seiner Frühzeit [1919]. Zweite, verbesserte Auflage. Haag: Martinus Nijhoff 1934. Ders.: Zweiter Band: Engels und der Aufstieg der Arbeiterbewegung in Europa. Haag: Martinus Nijhoff 1934. Zeitplan: 16. 10. 2023 Einführung; Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung (1843) 23. 10. 2023 Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie 30. 10. 2023 Marx: Zur Judenfrage (1843) 06. 11. 2023 Engels: Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie (1844) 13. 11. 2023 Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844) 20. 11. 2023 Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte 27. 11. 2023 Marx: Thesen über Feuerbach (1845) 04. 12. 2023 Marx/Engels: Deutsche Ideologie (1845/46) 11. 12. 2023 Marx/Engels: Deutsche Ideologie (1845/46) 18. 12. 2023 Engels: Grundzüge des Kommunismus (1847) 08. 01. 2024 Marx/Engels: Das Manifest der Kommunistischen Partei (1848) 15. 01. 2024 Marx/Engels: Das Manifest der Kommunistischen Partei 22. 01. 2024 Engels: Der deutsche Bauernkrieg (1850) 29. 01. 2024 Engels: Der deutsche Bauernkrieg, Abschlussgespräch.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1205 - Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Sabine Hollewedde

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: A14 1-113, V03 0-C002

    Die "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) von Immanuel Kant behandelt grundlegende Fragen der Praktischen Philosophie. Was ist Moral und wie lässt sie sich begründen? Haben Menschen einen freien Willen? Was ist praktische Vernunft? Nur wenn es möglich ist, eine vernünftige Moralbegründung zu formulieren, lassen sich begründet und nicht bloß auf Grundlage von Meinungen etwa Handlungen, Traditionen und Verhältnisse kritisieren, die der Moral widersprechen. Kant zeigt, dass es ein Grundgesetz der praktischen Vernunft gibt (den „kategorischen Imperativ“) und die Freiheit des Willens dessen Grundlage ist. Die Freiheit des Willens und die Idee der Menschheit – kein Mensch darf als bloßes Mittel behandelt werden, sondern er ist immer als Zweck an sich selbst zu achten – stehen im Zentrum der Kant’schen Moralphilosophie. Das Seminar bietet eine Einführung in dieses fundamentale Werk. Grundbegriffe der Kant’schen Praktischen Philosophie sollen gemeinsam erschlossen und diskutiert werden. Literaturgrundlage: Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft, z. B. in: I. Kant Werkausgabe Band VII, hrsg. von Wilhelm Weischedel, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1974.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1206 - Arthur Schopenhauer - Aufbruch im Denken Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

    In seinem Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" entwirft Arthur Schopenhauer ein System der Philosophie, das an Originalität und Aktualität kaum zu überbieten ist. Da er verschiedenste Aspekte thematisiert, kann anhand dieser Schrift exemplarisch veranschaulicht werden, wie eine philosophische Konzeption funktioniert, worin ein grundsätzlicher Schlüssel zum Verständnis der Mechanismen philosophischen Denkens gesehen werden kann.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1207 - Einführung in die Tierethik Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1253 - Geschlecht & Norm Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1254 - David Humes Religionskritik Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2024)

    Der radikale Empirist David Hume hat bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine ausgefeilte Analyse religiösen Denkens vorgelegt und kann als einer wichtigsten aufklärerischen Religionskritiker gelten. Im Seminar werden Auszüge aus den Werken „Die Naturgeschichte der Religion“ und „Dialoge über natürliche Religion“ gelesen. Hier fragt Hume zum einen nach den Entstehungsbedingungen der Religion, zum anderen prüft er die Gültigkeit und Stichhaltigkeit von Argumenten für die Existenz Gottes.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1255 - Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft (Einführung) Lehrende anzeigen
    • Michael Heidemann

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 02.04.2024), Ort: A14 1-112, V03 0-C002

    Seminarbeschreibung für Stud.IP: Die Kritik der praktischen Vernunft (1788) ist das moralphilosophische Hauptwerk Immanuel Kants und eines der bedeutendsten Werke der Philosophiegeschichte insgesamt. Kant beansprucht mit seiner zweiten großen Kritik, das allem moralischen Handeln zugrundeliegende Sittengesetz als das „oberste Prinzip der praktischen Philosophie“ (A 17) systematisch auf den Begriff zu bringen. Der kategorische Imperativ – „Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ (§7) – ist demnach lediglich die philosophische Ausformulierung dessen, was einem jeden vernunftbegabten Sinnenwesen immer schon als moralische Nötigung präsent sei, nicht ein durch Kant selbst erfundenes Prinzip. Eine universalistische und damit für alle Menschen verbindliche Moral kann es nach Kant nur geben, wenn „reine Vernunft einen praktisch, d.i. zur Willensbestimmung hinreichenden Grund“ – unabhängig von allen empirischen Bedingungen – „in sich enthalten könne“ (A 35). Wie dies zu denken sei, wird die zentrale Frage des Einführungsseminars sein. Mit dem Nachweis der Möglichkeit einer reinen praktischen Vernunft steht und fällt für Kant der Anspruch auf menschliche Autonomie, dagegen der Begriff der Freiheit „der Stein des Anstoßes für alle Empiristen“ (A 13) sei. Im Seminar sollen die Grundbegriffe des ersten Buchs der KpV (Analytik) – Maxime, praktisches Gesetz, hypothetischer und kategorischer Imperativ, Faktum der Vernunft, Heteronomie und Autonomie u.a. – erarbeitet werden. Zu diesem Zweck werden im ersten Teil des Seminars die ersten sieben Paragraphen ausführlich gelesen und diskutiert. Den Bachelorstudierenden sollen damit zentrale Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens, insbesondere die intensive und satzgetreue Textarbeit, vermittelt werden. Um die in der Rezeptionsgeschichte oft formulierte Charakterisierung zu prüfen, dass die kantische Moralphilosophie eine bloß formale und rigorose Pflichtethik sei, die menschliche Neigungen und Interessen unberücksichtigt lasse, soll zudem im zweiten (kürzeren) Teil des Seminars das Lehrstück vom „höchsten Gut“ – der Einheit von Tugend und Glückseligkeit – aus dem zweiten Buch der KpV (Dialektik) besprochen werden. Ein wesentliches Ziel des Seminars ist es, für die Problematik zu sensibilisieren, die in der schematischen Zuordnung der kantischen Moralphilosophie zum Bereich deontologischer Ethik liegt. Damit wird nämlich ausgeblendet, dass die Kritik der praktischen Vernunft sowohl Bestimmungen der klassisch aristotelischen Tugendethik als auch der zeitgenössischen empiristisch-utilitaristischen Tradition aufgreift und weiterentwickelt.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1256 - F. W. J. Schelling: Über das Wesen der menschlichen Freiheit Lehrende anzeigen
    • Aylin Yildirim

    Freitag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 05.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1257 - Künstliche Intelligenz Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1258 - Einführung in die Medizinethik Lehrende anzeigen
    • Kim Meilin Kulaczewski, M.A., M.Ed.

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

zwei kleine Leistungen (gem. fachspezifischer Anlage zur BPO)

Tutorium
Teilnahmevoraussetzungen:
keine
zwei kleine Leistungen (gem. fachspezifischer Anlage zur BPO)
Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
keine
Hinweise

Das Modul phi121 (9 KP) wird von Studierenden belegt, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi120 (12 KP).

Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus vier Leistungen gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung.
Kompetenzziele

Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.