phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2021/2022 Prüfungsleistung
Vorlesung
Tutorium
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Seminar
  • Kein Zugang 4.03.1111 - Einführung in das philosophische Denken Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Mittwoch: 12:15 - 13:45, wöchentlich (ab 20.10.2021)

    Angesichts von Pandemie und einer vielstimmigen Mediengesellschaft erlebt die Philosophie gegenwärtig eine Renaissance. Eine unter den gegenwärtigen Bedingungen für Leben, Denken und Handeln umso notwendigere, aber allzu häufig verloren gegangene Orientierung verhilft dem Philosophieren zu neuer öffentlicher Aufmerksamkeit. Doch wie kann in einer von Wissenschaft und Technik beherrschten Arbeitswelt und industriellen Massenkultur eine dem überlieferten Bildungsideal verpflichtete Philosophie den neuen Anforderungen überhaupt gerecht werden bzw. sich ihnen gegenüber Gehör verschaffen? Die Antwort darauf ist wohl nicht allein in der Beschäftigung mit den „ewigen Problemen“ zu finden, mit denen sich die Philosophie in ihrer langen Geschichte immer schon befasst hat. Vielmehr sollte der philosophische Anspruch in der kritischen Denkform gesucht werden, deren Anerkennung sich daran bemisst, ob es ihm zeitgemäß gelingt, die einzelnen argumentativen Schritte „denkend zu begründen, und wo er es daran hat fehlen lassen“ (Volkmann-Schluck). Die Selbstprüfung mit Hilfe überlieferter philosophischer Maßstäbe und der Umgang mit philosophischen Kontroversen soll daher im Mittelpunkt dieser Einführung stehen, um dem heute weit verbreiteten Stimmengewirr und Widersprüchen im Umkreis von wissenschaftlichen Experten, Politik, Medien und öffentlicher Meinung etwas kritisch entgegen setzen zu können und für die eigene Orientierung nutzen zu lernen. Anhand der Bearbeitung von Leitfragen zu ausgewählten philosophischen Problemen und Texten und deren Vertiefung im Seminargespräch soll diese Befähigung Woche für Woche gemeinsam geübt werden. Die schriftlichen Erträge dieser Arbeit können auch als Leistungsnachweise dienen. Literatur Arno Anzenberger: Einführung in die Philosophie, Herder: Freiburg 1995 (5. Aufl.); Karl Jaspers: Einführung in die Philosophie, Piper: München (1953) 2004; Konrad Paul Liessmann: Die großen Philosophen und ihre Probleme, UTB: Tübingen 2003; Raimund Litz: Selbst-Denken. Eine Einführung in die Philosophie (2 CDs), Saga Egmont: Kopenhagen 2009; Thomas Nagel: Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie, Reclam: Stuttgart 1990; Karl-Heinz Volkmann-Schluck: Einführung in das philosophische Denken, Klostermann. Frankfurt am Main (1965) 1975; Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen, Suhrkamp: Frankfurt am Main 1971.

  • Kein Zugang 4.03.1114 - Platons Politeia Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 18.10.2021)

    Platons "Staat", eine der einflussreichsten Schriften der Philosophiegeschichte, behandelt die Frage, was unter Gerechtigkeit zu verstehen und wie sie in einem idealen Staat zu verwirklichen ist. Wir werden uns diesen Text, der über die Ideenlehre Fragen der theoretischen mit Fragen der praktischen Philosophie verbindet, zusammen erschließen. Teilleistungen können in Form von Referaten, Essays und Stundenprotokollen erbracht werden. Seminarform: Wöchentliche Videokonferenz per BigBlueButton, in der kleinere Textabschnitte besprochen werden. Zur Anschaffung wird die Rowohlt-Ausgabe empfohlen: Platon, Sämtliche Werke, Band 2, Reinbek bei Hamburg 2013

  • Kein Zugang 4.03.1202 - Grundbegriffe der Moralphilosophie Lehrende anzeigen
    • Lena-Johanna Hermann
    • Dr. Sebastian Spanknebel

    Mittwoch: 18:15 - 19:45, wöchentlich (ab 20.10.2021)

  • Kein Zugang 4.03.1251 - Hannah Arendt: Vita Activa Lehrende anzeigen
    • Niklas Angebauer

    Donnerstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 21.10.2021), Ort: A03 4-402
    Termine am Donnerstag, 16.12.2021 15:30 - 17:45, Ort: A01 0-006

    Hannah Arendts philosophisches Hauptwerk 'Vita Activa' ist ein Klassiker der Sozialphilosophie und politischen Philosophie. Im Seminar werden wir das Werk gemeinsam lesen und diskutieren. Bitte kauft das Buch beim Buchladen eures Vertrauens (und nicht bei monopolisierenden Online-Händlern in Steueroasen) und bringt es spätestens zur zweiten Sitzung mit.

  • Kein Zugang 4.03.1252 - Karl Marx: Das Kapital, Band 1 Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 19.10.2021)

    In den letzten Jahren lässt sich in der Philosophie eine gewisse Marx-Renaissance verzeichnen. Im Mittelpunkt stehen dabei die marxschen Frühschriften, insbesondere die von Michael Quante aufgegriffene Entfremdungs- und Vergegenständlichungstheorie in den Ökonomisch-Philosophischen Manuskripten (1844) sowie die von Daniel Brudney und Axel Honneth herangezogenen anerkenntnungstheoretischen Ausführungen im sogenannten Mill-Exzerpt (1844). Die akademische Rezeption des Hauptwerks von Karl Marx, die jahrzehntelang höchstens unter politischen (und damit außerwissenschaftlichen) Vorzeichen stattfand, steckt jedoch noch in ihren Kinderschuhen. Dass es gute Gründe gibt, diesen zu entwachsen, soll das Seminar verdeutlichen: 'Das Kapital' hält als Formtheorie der Arbeit grundlegende Einsichten über die Gesellschaft bereit, in der wir leben. Gleichwohl handelt es sich nicht um ein unzweideutiges, stets kohärentes und unproblematisches Werk, weshalb neben den bleibenden Einsichten auch die Ambivalenzen und Schwächen des Textes herausgearbeitet werden sollen. Für die Teilnahme sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Es wird jedoch um regelmäßige Teilnahme gebeten. Für den Lernerfolg ist zudem die Lektüre der angegebenen Textabschnitte unerlässlich. Weil große Teile des ersten Kapital-Bandes gelesen werden, ist die Anschaffung der folgenden Ausgabe ratsam: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals, in: Marx Engels Werke, Bd. 23, Berlin: Dietz. Seminarform: Wöchentliche Videokonferenz per BigBlueButton.

  • Kein Zugang 4.03.1253 - Phänomenologien der Gewalt? Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Freitag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 22.10.2021)

  • Kein Zugang 4.03.1254 - Michel Foucault: Macht, Subjekt und Körper Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 22.10.2021)

  • Kein Zugang 4.03.1255 - Machttheorien von Hobbes bis Foucault Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Donnerstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 21.10.2021)

    Der Machtbegriff ist ein schillernder Begriff des politischen Denkens. Das Seminar soll Klarheit in die Verwendungsweisen dieses Begriffs bringen. Zu diesem Zweck werden klassische Texte von Hobbes bis Foucault diskutiert, aber auch im deutschsprachigen Raum unbekanntere Ansätze wie die angloamerikanische „power debate“ zu Rate gezogen.

  • Kein Zugang 4.03.1256 - Kritik des Tourismus Lehrende anzeigen
    • Pia Schlechter, M.A. (sie/ihr)

    Donnerstag: 10:15 - 11:45, wöchentlich (ab 21.10.2021)

    Europäischer Tourismus hat seine Wurzeln in Handels- und Pilgerreisen oder der Grand Tour junger Adliger. Doch der moderne Tourismus entwickelt sich vor allem seit dem 18. Jahrhundert. Schon Rousseau wurde zum Alpentouristen, auf der Suche nach unberührter Natur - als Flucht vor dem Alltag in den sich vergrößernden Städten und sich entwickelnden kapitalistischen Strukturen. Mitte des 19. Jahrhunderts, zu Beginn der Industrialisierung, ermöglichten erste Formen des organisierten Tourismus der Arbeiterklasse eine Regeneration der Arbeitskraft. Nur durch neue Regulierungen des Arbeitstages sowie Urlaubsanspruch wurden neue Konzepte von Freizeit und Konsum für Angehörige verschiedener Klassen zugänglich. Diesen Entwicklungen wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts, parallel zur weiteren Entwicklung des Massentourismus, eine Kritik unterzogen. Durch die Kulturindustrie ist die Freizeit nur eine Negation der Arbeit und vom entfremdeten Produktionsprozess durchstrukturiert (Adorno). Auch der Tourismus ist Ware geworden und die vermeintliche Freiheit ist Massenbetrug. Durch Sehenswürdigkeiten und Souvenirs werden Erzählungen aus Werbebotschaften bestätigt. Es entwickelt sich die Frage, ob Touristen das Bereiste überhaupt verstehen können – oder sie „nur Kulissen wahrnehmen“ (Enzensberger). Debatten um Authentizität entstehen, da die Tourismusindustrie konsumierbare künstliche Welten produziert hat. Neuere Überlegungen denken das Konzept um – beispielsweise kann mit dem Begriff der Performativität ein touristischer Besuch als Erzeugung eines „authentischen Erlebnisses“ gesehen werden, wenn vor der Entfremdung geflohen wird (Cohen). Außerdem werden die Zusammenhänge von Klasse und Tourismus neu verhandelt: So kann die Suche nach Vergnügen an vollen touristischen Orten als neue Form der Kollektivität gelesen werden, was das romantische Ideal des Bürgertums von unberührter Natur als Reiseziel untergräbt (Urry). In dem Seminar sollen verschiedene Grundlagentexte zur Theorie des Tourismus gelesen werden, u.a. die, welche in diesem historischen Abriss bereits angedeutet wurden. Anhand dessen können verschiedene Fragen diskutiert werden, wie: Was ist der Unterschied zwischen Urlaub, Reisen und Tourismus? Wie ist das Verhältnis von Arbeit, Freizeit und Konsum? Ist der Tourismus Erholung, Ablenkung oder eine Suche nach neuer Erkenntnis? Kann das „echte“ Fremde wahrgenommen werden? Oder überhaupt etwas Neues? Was sind Reiseziele abseits des Massentourismus? Ist individueller Tourismus in der Massenindustrie möglich? Wer hat Zugang zu Tourismus in Zeiten von Corona?

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi120 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi121 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.