phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2018 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.121 - Einführung in die Praktische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Die Vorlesung soll in die Grundgedanken der Ethik und der Politischen Philosophie einführen. Es werden die einschlägigen Positionen vorgestellt, zentrale Argumente erörtert und konkrete Problemstellungen erörtert. Die Leitfrage in der ersten Vorlesungshälfte betrifft die Moralbegründung. Wie können moralische Gebote und Verbote begründetet werden? Diese Begründungsfrage wird in Bezug auf die moralische Normativität, die moralische Achtung und die moralischen Urteile behandelt. In der zweiten Vorlesungshälfte widmen wir uns der Frage nach der Legitimation politischer Herrschaft. Welche Bedingungen muss politische Herrschaft erfüllen, damit sie für die Betroffenen als zustimmungsfähig gelten kann? Diese politische Legitimationsfrage wird in Bezug auf Rechtssicherheit, Demokratie und Gerechtigkeit behandelt. Die Vorlesung wird von Tutorien begleitet, die der thematischen Vertiefung, textnahen Lektüre und diskursiven Nachbereitung dienen.

Tutorium
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Seminar
  • Kein Zugang 4.03.122 - Das Böse Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Immer wieder erleben wir zwischenmenschliche Gewalt in einem Ausmaß, das an jedem zivilisatorischen Fortschritt zweifeln lassen. Dazu kommen Ereignisse wie Krankheiten, Erdbeben, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen. Die Erfahrungen mit Leid haben auch Eingang in die Philosophie gefunden. Sie werden vielfach unter dem Topos des Bösen reflektiert - bei Platon, Augustinus, Thomas von Aquin, Kant, Nietzsche, Arendt und anderen. Im Durchgang durch die Philosophiegeschichte wollen wir im Seminar diskutieren, welcher Status der Kategorie des Bösen jeweils zukommt. Ist sie eine eigenständige philosophische Kategorie? Und falls dies der Fall ist – wie ist dann mit dem Bösen zu leben? Aufgrund des Überblickscharakters, den das Seminar haben soll, eignet es sich gut als Einstieg in grundlegende Fragen der praktischen Philosophie.

  • Kein Zugang 4.03.123 - Platons Politeia Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Termine am Montag, 13.08.2018 - Mittwoch, 15.08.2018 10:00 - 18:00
    Die Politeia zählt zu den grundlegenden Texten der Philosophie überhaupt. In den berühmten Gleichnissen, dem Sonnen- und Liniengleichnis, sowie im Höhlengleichnis legt Platon die zentralen Punkte seines Philosophie-Verständnisses offen. Aus diesen Kernpunkten seines Philosophie-Verständnisses resultieren nicht nur erkenntnistheoretische Auffassungen, sondern auch eine ethisch-politische Verantwortung, die den Philosophen zukommt. So kann man in der Lektüre der Politeia die Öffnung der Philosophie zu Fragen des Politischen hin erleben. Denn Sokrates diskutiert hier mit Thrasymachos, woran sich ‚gutes‘ politisches Handeln, bzw. politischer Erfolg zu ermessen ist. Die Philosophie fordert hier also gleichsam die Politik heraus, was auch heute noch von großem Interesse ist.

  • Kein Zugang 4.03.124 - Was ist Aufklärung? Kant und Foucault über Begriff und Tätigkeit der Aufklärung Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 06.04.2018), Ort: S 2-206
    Termine am Freitag, 29.06.2018 10:00 - 12:00, Ort: A06 1-111

    Im Jahr 1784 veröffentlichte die Berlinische Monatsschrift einen Aufsatz von Immanuel Kant mit dem Titel: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“. Im Rahmen einer Vorlesung am Collège de France 1983 setzte Michel Foucault sich in einer kritischen Reflexion über diesen Aufsatz mit dem Anspruch, den Grenzen und der Aktualität von Aufklärung auseinander und veröffentlichte die Ergebnisse ein Jahr später im Magazin littéraire. Wir werden uns mit diesen Texten befassen und die Differenzen und Gemeinsamkeiten herausarbeiten. Literatur: Wird bereitgestellt über Stud.IP

  • Kein Zugang 4.03.125 - Hume, Traktat über die menschliche Natur, Drittes Buch 'Über die Moral' Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)

    Das Seminar möchte in die Moralphilosophie von David Hume einführen. Humes Ethik zeichnet sich gegenüber anderen Ethiktypen durch die besondere Stellung von Gefühlen und Empfindungen für die Moral aus. Moralische Handlungen werden durch Regeln und durch insbesondere die Sympathie mit dem Gemeinwohl, das Mitgefühl bestimmt. Dieses Vermögen der Sympathie bzw. des Mitgefühls wird in Humes naturalistischer Ethik als ein Vermögen untersucht, das dem Menschen von Natur aus zukommt. Moralische Akteure haben demnach ein natürliches Eigeninteresse an dem Gemeinwohl. Die methodische Folge dieses Ansatzes ist es, dass die moralische Begründung von Geboten und Verboten auf der Grundlage empirischer Untersuchungen erfolgen muss, die sich den beobachtbaren Gefühlen, Interessen und Regelbefolgungen widmen. Das Seminar behandelt die Frage nach dem Sinn und den Grenzen von Humes naturalistischer Ethik. Die Textgrundlage ist: David Hume, Über die Moral, mit einem Kommentar von Herlinde Pauer-Studer, Frankfurt am Main: Suhrkamp Studienbibliothek 6, 2007.

  • Kein Zugang 4.03.126 - Begriffe des Politischen. Einführung in die politische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Das Seminar bietet eine Einführung in die politische Philosophie anhand ausgewählter Klassiker von Aristoteles bis Arendt und am Beispiel aktueller Positionen.

  • Kein Zugang 4.03.127 - Einführung in die "Kritik der Praktischen Vernunft" Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    In diesem Lektürekurs zu Kants Kritik der praktischen Vernunft soll in die kantische Terminologie zur praktischen Philosophie eingeführt werden. 
 Literatur: I. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Hamburg 2003 (PhB 506)

  • Kein Zugang 4.03.128 - Einführung in die Angewandte Ethik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Christa Runtenberg

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Dieses Seminar führt ein in Fragestellungen, Problemfelder und Debatten der Angewandten Ethik. Die angewandte Ethik greift konkrete Fragen aus verschiedenen Anwendungsfeldern wie der Medizin- und der Umweltethik auf. Fragen der Neurowissenschaften, der Medizinethik, der Technikethik, der der Mensch-Tierbeziehung oder des Naturschutzes werden philosophisch reflektiert. Das Selbstverständnis dieser Disziplin, wichtige Bereiche, Methoden, Themen und Problemstellungen sowie konkrete Anwendungsfragen werden im Seminar in den Blick genommen. Diese Fragen werden auch darauf hin untersucht, inwiefern sie zu Fragestellungen des Philosophierens mit Laien werden können. Literatur: Nida-Rümelin, J. / Spiegel, I. / Tiedemann, M. (Hg.): Handbuch Philosophie und Ethik. Band 2: Disziplinen und Themen. 2., durchgesehene Auflage. Paderborn 2015

  • Kein Zugang 4.03.129 - Einführung in die philosophische Ethik Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 09.04.2018), Ort: A14 0-030, V02 0-003

    Das Seminar bietet eine Einführung in die unterschiedlichen Typen der philosophischen Ethik. Es werden klassische Texte der Tugendethik (Platon, Aristoteles), Deontologie (Kant) und Teleologie (Bentham, Mill) besprochen. Die Texte werden Ihnen bei stud.ip zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.141 - Fortschritt und Erlösung: Eine Einführung in die Geschichtsphilosophie Lehrende anzeigen
    • Enrico Pfau

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)
    Termine am Dienstag, 10.07.2018 14:00 - 16:00

    „Da die Menschen in ihren Bestrebungen nicht bloß instinctmäßig wie Thiere und doch auch nicht wie vernünftige Weltbürger nach einem verabredeten Plane im Ganzen verfahren: so scheint auch keine planmäßige Geschichte (wie etwa von den Bienen oder den Bibern) von ihnen möglich zu sein. Man kann sich eines gewissen Unwillens nicht erwehren, wenn man ihr Thun und Lassen auf der großen Weltbühne aufgestellt sieht und bei hin und wieder anscheinender Weisheit im Einzelnen doch endlich alles im Großen aus Thorheit, kindischer Eitelkeit, oft auch aus kindischer Bosheit und Zerstörungssucht zusammengewebt findet: wobei man am Ende nicht weiß, was man sich von unserer auf ihre Vorzüge so eingebildeten Gattung für einen Begriff machen soll. Es ist hier keine Auskunft für den Philosophen, als daß, da er bei Menschen und ihrem Spiele im Großen gar keine vernünftige eigene Absicht voraussetzen kann, er versuche, ob er nicht eine Naturabsicht in diesem widersinnigen Gange menschlicher Dinge entdecken könne; aus welcher von Geschöpfen, die ohne eigenen Plan verfahren, dennoch eine Geschichte nach einem bestimmten Plane der Natur möglich sei. – Wir wollen sehen, ob es uns gelingen werde, einen Leitfaden zu einer solchen Geschichte zu finden, und wollen es dann der Natur überlassen, den Mann hervorzubringen, der im Stande ist, sie danach abzufassen.“ Immanuel Kant: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, in Ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 8, Preussische Akademie der Wissenschaften, Berlin 1900ff. Was es heißt, sich Geschichte als philosophischem Gegenstand zu nähern und die damit verbundenen Begriffe wie Fortschritt, Erlösung, Anfang, Ende und Entwicklung zu denken, soll uns in diesem Seminar beschäftigen. Das Seminar ist als Anfängerseminar gedacht. Die zu lesenden Texte werden im StudIP zu Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.142 - Eine tierliche Geschichte der Philosophie - von Platons Seelenwagen bis zur Tierethik und den Human-Animal Studies Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Kirstin Berdina Zeyer

    Termine am Dienstag, 11.09.2018 11:00 - 19:00, Mittwoch, 12.09.2018 09:00 - 19:00, Donnerstag, 13.09.2018 09:00 - 16:30
    Im Zentrum der tierlichen Geschichte der Philosophie, die der Niederländer Erno Eskens jüngst vorgelegt hat, steht die Absicht zu zeigen, wie Philosophen im Laufe der Geschichte über Tiere und über die besondere Stellung des Menschen gedacht haben. Was macht uns einzigartig? Was macht uns zum Menschen und sie zum Tier? Tiere beeinflussen auch den Inhalt der Philosophie, insbesondere unser Menschenbild, wie wir im Seminar anhand von Beispielen aus der Philosophiegeschichte herausarbeiten werden. Eskens stützt seine These, dass die Tradition der Tiervergessenheit langsam an ihr Ende gekommen sei, durch den historischen Weg, den er mit Platons Seelenwagen ablegt - angetrieben von zwei Pferden, die symbolisch für unsere körperlichen und sozialen Triebe stehen, gelenkt durch unseren Intellekt, der die Zügel anfangs fest in den Händen hält. Seine Reise in der Zeit führt über die Befreiung des Trieblebens bzw. des Tiers im Menschen über die Emanzipation von Sklaven und Frauen bis zur Emanzipation vom Tier selbst. Zu diskutieren und mit dem geschichtlichen Pfad zu verbinden sein werden ferner Grundfragen und Entwicklungen in der Tierethik sowie in den noch jungen Human-Animal Studies, die sich mit der kulturellen, sozialen und gesellschaftspolitischen Rolle der Tiere (vor allem mit dem 'individuellen' Tier als 'Akteur' und nicht bloß Statist) sowie mit der wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch und Tier befassen. Niederländische Sprachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, Referate zu den einzelnen Themen sind willkommen. Literaturempfehlung: - Schriften der Human Animal Studies im transcript-Verlag Bielefeld. - Arianna Ferrari, Klaus Petrus (Hg.): Lexikon der Mensch-Tier-Beziehungen. Bielefeld 2015. - Erno Eskens: Een beestachtige geschiedenis van de filosofie. Leusden 2015.

  • Kein Zugang 4.03.143 - Migration und Ethik Lehrende anzeigen
    • Frank Kuhne

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2018)

    Die öffentliche Debatte um Flüchtlinge und Migration wird seit den Ereignissen des Spätsommers 2015, als täglich mehrere tausend Menschen über offene Grenzen einreisten, erbittert geführt. Die Kontroverse ist im Kern eine normative: Es geht um rechtliche Regulierungen und moralische Forderungen. Was hat die Praktische Philosophie, die sich in prinzipieller Weise mit Recht, Moral und deren Verhältnis befasst, zu diesem Thema zu sagen? Im Seminar sollen klassische und zeitgenössische Texte gelesen und diskutiert werden. Literatur: Kant: Zum ewigen Frieden Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn in studip bereitgestellt.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Niccolò Machiavelli: Il Principe/Der Fürst (1513) Lehrende anzeigen
    • Corinna Schubert

    Termine am Montag, 02.07.2018 16:00 - 18:00, Montag, 23.07.2018 - Freitag, 27.07.2018 10:00 - 16:00, Ort: A01 0-010 a, A01 0-010 b
    Machiavellis (1469-1527) so berühmtes wie umstrittenes Werk gilt nicht von ungefähr als Grundtext der modernen politischen Philosophie, widmet es sich doch den Fragen strategischer Herrschaft in vielerlei Hinsicht. Seine nüchterne Beschreibung der Machtmechanismen, die u.a. auf Machterhalt zielen, haben Machiavelli lange Zeit in Verruf gebracht, bloß einem rücksichtslosen politischen Kalkül das Wort zu reden (Stichwort: Machiavellismus). Im Seminar soll daher der „Principe“ in Relation zu den mehr demokratie-affinen „Discorsi“ betrachtet werden, die – ebenso wie die satirische Komödie „La Mandragola“ – fast zeitgleich entstanden sind. Gerade angesichts der heutigen Erfahrungen, die demokratische Bestrebungen global vor enorme Herausforderungen stellen, könnte ein tieferes Verständnis von Machtprinzipien (z.B. in Hinsicht auf das Ideal einer zukünftigen polyzentrischen Weltordnung) förderlich sein. Primärtext: Machiavelli: Il Principe / Der Fürst. Italienisch/ Deutsch. Reclam Taschenbuch, Stuttgart 1986/ 1995. Machiavelli: Der Fürst. Kröner, Stuttgart 1978. Sekundärtexte: Machiavelli: Discorsi. Gedanken über Politik und Staatsführung. Kröner, Stuttgart 2007. Quentin Skinner: Machiavelli zur Einführung. Junius, Hamburg 2008. Herfried Münkler: Machiavelli. Die Begründung des politischen Denkens der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz. Fischer, Frankfurt am Main 2004.

  • Kein Zugang 4.03.145 - Kants "kleinere" politische Schriften Lehrende anzeigen
    • Sabine Hollewedde

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Immanuel Kant (1724-1804) war Philosoph der Aufklärung. Aufklärung bedeutete für ihn das Infrage-Stellen von Dogmen mittels der Vernunft und dadurch die Befreiung von die Herrschaft von Menschen über Menschen verfestigender Unmündigkeit. „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ Philosophie ist nach und mit Kant die „Wissenschaft von den letzten Zwecken der menschlichen Vernunft“ und der Bezug einzelner Erkenntnisse auf die höchsten Zwecke der Vernunft. Die praktische Aufgabe der Philosophie, die Beförderung des Zwecks der Menschheit ist so in seine Philosophie eingeschrieben. Wir werden uns in diesem Seminar mit ‚kleineren‘, politischen Schriften von Kant befassen, in denen das Verhältnis von theoretischer Erkenntnis und politischer Praxis oder Pragmatik behandelt wird. Wie steht die Vernunfterkenntnis, die Erkenntnis dessen, was moralisch richtig ist, zu Fragen der Politik? Gibt es einen Zweck der Menschheit und ist es Pflicht, diesen zu befördern? Zunächst wird es um die Frage gehen, was Aufklärung ist und was ein „Zeitalter der Aufklärung“. Daraufhin wird das Problem der praktischen Verwirklichung philosophischer Erkenntnisse von Kant anhand seines Textes zur Erwiderung des Gemeinspruches „Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis“ behandelt. Hier geht es um Folgerungen für die Moral, das Staatsrecht und schließlich das Völkerrecht. In der Schrift „Zum ewigen Frieden“ zeigt Kant, dass eine friedliche Organisation der Weltgesellschaft „keine leere Idee“ ist, „sondern eine Aufgabe, die, nach und nach aufgelöst, ihrem Ziele […] beständig näher kommt.“ Literatur: Kant, Immanuel: Zur Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Kant, I. Werkausgabe Band XI: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik I, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1977. Ders.: Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis, a.a.O. Ders.: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, a.a.O. Ders.: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, a.a.O.

  • Kein Zugang 4.03.146 - Die Ethik der Freiheit - Philosophie als Protest bei Angela Davis Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Carla Schriever

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Angela Davis - US-amerikanische Bürgerrechtlerin und Philosophin - ist eine genauso bekannte wie umstrittene Persönlichkeit, die die Rechte aller Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Geschlecht in den Mittelpunkt ihres Aktivismus und ihrer Theorie setzt. Davis' Philosophie fordert zum Handeln auf und übersetzt praktische Philosophie in den Kontext des gesellschaftskritischen Protests z.B. im Rahmen der Occupy Bewegung. Davis' Theorie ist informiert von Horkheimer, Adorno und Marcuse, die sie während ihres Studiums hörte und deren Theorie sie weiterentwickelte und zum Leben erweckte. Im Rahmen ihres politischen Aktivismus wurde Davis 1970 inhaftiert. Ihre Inhaftierung löste weltweite Proteste aus und machte Davis zur Legende. Bis heute verbindet sie politischen Aktivismus mit wissenschaftlicher Arbeit und lehrt im Alter von inzwischen 74 Jahren als Gastdozierende an der Harvard University.

  • Kein Zugang 4.03.147 - Die unbedingte Universität - Denken im Postfaktischen Zeitalter mit Derrida und Habermas Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Carla Schriever

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhliche Theorien - so einer ist Derrida. Als er auf Einladung von Jürgen Habermas den Vortrag "die Zukunft der Universität" hielt, bekam er international viel Beachtung. Gerade in der heutigen Zeit von "alternative facts" erscheint die Universität als Rettungsanker - als Ort an dem Inhalte vor Phrasen stehen. Derrida bezieht in seinem kurzen, jedoch nicht minder gewichtigen Werk Theorien von Kant, Fichte oder Nietzsche ein und will sich zugleich auch von ihnen absetzen, indem er für die Universität ein "bedingungsloses Recht zu hinterfragen" fordert sowie eines "auf Widerstand gegen jede Form von ökonomischer, politischer, rechtlicher oder ethischer Beschränkung". Solches "Denken des Unmöglich-Möglichen" fordert Derrida von den Lehrenden insbesondere der "Humanitas". Diese Schrift in der heutigen Zeit zu diskutieren ist ein perfekter Anschluss um postfaktische Debatten aus dem poststrukturalistischer Sicht zu enthebeln.

  • Kein Zugang 4.03.148 - Die Diktatur als Thema der politischen Philosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 06.04.2018)

    Das Seminar bietet einen Einblick in die politisch-philosophische Diskussion über Demokratie und Diktatur seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts. Nicht erst seit heute ist es nämlich alles andere als selbstverständlich, was man unter diesen beiden zentralen Begriffen des politischen Denkens überhaupt zu verstehen hat. Welches autoritäre Regime behauptet nicht, die ‚wahre Demokratie‘ zu verkörpern? Das Seminar soll einen Beitrag dazu liefern, sich den Suggestionen politischer Ideologien zu entziehen und ein kritisches politisches Urteilsvermögen zu entwickeln.

  • Kein Zugang 4.03.149 - Engagiertes Denken Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Besonders in 20. Jahrhundert ist zu beobachten, daß einzelne Denkerinnen und Denker - ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewußt - Reflektionen der gegenwärtigen Situation anstellen. Dabei wird auch die mögliche Funktion des „Intellektuellen“ thematisiert, der seine Theorien in bisher nicht gekannter Weise zum Gegenstand öffentlicher Diskussion macht.

  • Kein Zugang 4.03.161 - Was ist der Mensch? Anthropologische Fragestellungen in der Geschichte der Philosophie Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Termine am Montag, 23.07.2018 12:00 - 20:00, Dienstag, 24.07.2018 - Mittwoch, 25.07.2018 10:00 - 20:00
    Die Frage, was der Mensch sei und wie er vom Tier zu unterscheiden ist, beschäftigt die Philosophie von Anbeginn an. Dabei werden unterschiedlichste Antworten formuliert, die gemein haben, dem Menschen Spezifika beiordnen zu wollen. Wie diese Antworten formuliert werden, ist immer auch Ausdruck jeweiliger Werte- und Normenmuster. Dabei kommen unterschiedlichste Dimensionen menschlichen Lebens in Betracht. Ist es das Handeln des Menschen, seine Vernunftfähigkeit und schlicht seine ‚mangelhafte‘ Körperlichkeit, die ihn unter den Lebewesen auszeichnet? Wie ist er in die Natur eingebunden, wie steht er zu einem jeweiligen Jenseits? All diese Fragen werden in Bezug auf die Frage, was der Mensch sei, kontrovers diskutiert. Diese Kontroversen, diese unterschiedlichen Menschenbilder, die zeitgleich nebeneinander existieren können, möchten wir uns im Seminar ansehen.

  • Kein Zugang 4.03.162 - Neuere Entfremdungstheorien Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Termine am Samstag, 07.07.2018 14:00 - 16:00, Donnerstag, 20.09.2018 - Freitag, 21.09.2018 10:00 - 19:00, Ort: A01 0-007, A04 2-221
    Der einst schillernde Begriff der Entfremdung hatte für eine lange Zeit keine prominenten Fürsprecher: zu sehr schien er an sein Gegenteil, einen nicht-entfremdeten Zustand, gebunden zu sein, von dem sich weder genau angeben ließ, wann er jemals existiert habe noch wie man sich ihn für eine zukünftige Gesellschaft vorstellen solle. Jüngst – im Zuge der Diskussion über die normativen Grundlagen der Kapitalismuskritik – haben sich Autoren wie Rahel Jaeggi oder Hartmut Rosa jedoch um eine Rehabilitation des Entfermdungsbegriffs bemüht. Das Seminar behandelt diese Versuche einer theoretischen Neubestimmung ebenso ebenso wie den Referenztext der Entfremdungsproblematik: die Pariser Manuskripte von Karl Marx.

  • Kein Zugang 4.03.163 - Das Phänomen der Masse (Canetti, Gasset, Le Bon, Tarde) Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 09.04.2018), Ort: A14 0-030, V02 0-003

    Das Seminar behandelt philosophische Kulturtheorien des 19. und 20. Jahrhunderts, die von der Annahme ausgehen, das gegenwärtige Zeitalter sei das Zeitalter der 'Massen'. Diskutiert werden Texte von Ellias Canetti, José Ortega y Gasset, Gustave Le Bon, Gabriel Tarde, Sigmund Freud u.a. Alle Texte, die im Seminar besprochen werden, können bei Stud.IP heruntergeladen werden. Es wird um regelmäßige Teilnahme gebeten. Für den Lernerfolg ist zudem die Lektüre der angegebenen Texte unerlässlich.

  • Kein Zugang 4.03.164 - "Zurückforderung der Denkfreiheit". Fichtes politische Texte über die französische Revolution Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 06.04.2018), Ort: A14 0-030, A04 4-419

    In seiner Rede „Zurückforderung der Denkfreiheit von den Fürsten Europens, die sie bisher unterdrückten“ begründet Fichte die politisch-moralische Rechtmäßigkeit der französischen Revolution. Hierfür bezieht er sich formal auf Rousseaus Theorie des Gesellschaftsvertrags: Einen Contrat social könne und müsse man kündigen, wenn der Vertragspartner sich nicht an den Vertragsinhalt halte. Es sei ein „unveräußerliches Recht des Menschen“, einen Gesellschaftszustand „aufzuheben“, der zu einem System der Unterdrückung verkommen ist. Denn dieser behindere den geistigen Fortschritt des Menschengeschlechts, welcher zum wahren Endzweck des Menschen hinzuführen habe, zu seiner Autonomie. Aus dem Kontrast zwischen dem wahren Endzweck des Menschen – die „völlige Unabhängigkeit von allem, was nicht Wir selbst, unser reines Selbst ist“ - und der realen Verfasstheit der zeitgenössischen Staaten, welche diesem Endzweck vollkommen entgegengesetzt sind, entwickelt Fichte in einer philosophischen Reflexion die politisch-moralische Legitimität – oder sogar Pflicht – der Veränderung der Staatsverfassung. Literatur: Johann Gottlieb Fichte, Schriften zur französischen Revolution, Herausgegeben von Manfred Buhr, Köln 1989."

  • Kein Zugang 4.03.165 - Vertragstheorien als Idealbild einer liberalen Gesellschaft. Die zweite Abhandlung über die Regierung von John Locke Lehrende anzeigen
    • Ruben Obenhaus, M.A.

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Vertragstheorien sind theoretische Konstrukte der politischen Philosophie, um staatliche Rechtsordnungen auf moralischer und institutioneller Ebene zur legitimieren. Das Seminar wird zunächst einen allgemeinen Überblick über unterschiedliche Vertragstheorien geben, wobei insbesondere die Theorien von Thomas Hobbes, John Locke und Jean-Jacques Rousseau näher betrachtet werden. Anschließend wird Lockes Theorie in der zweiten Abhandlung über die Regierung näher betrachtet, um abschließend ihre Bedeutung für reale politische Entwicklungen – wie etwa die Französische Revolution und die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung – nachvollziehen zu können. Literatur: Zur Anschaffung empfohlen: John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung [1689]. Herausgegeben und eingeleitet von Walter Euchner. Frankfurt am Main 1977. Ergänzend: Thomas Hobbes: Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates. Herausgegeben und eingeleitet von Iring Fetscher. Aus dem Englischen von Walter Euchner. Frankfurt am Main 1984. Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag oder die Grundlagen des politischen Rechts. Aus dem Französischen von Erich Wolfgang Skwara. Frankfurt am Main 2000.

  • Kein Zugang 4.03.166 - Humanismus und Reformation: Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    „Erasmus“ (1466-1536) – diesen Namen als geliehene Bezeichnung für das europäische „Erasmus-Studienaustauschprogramm“ kennen Sie. Aber welche Philosophie verbirgt sich hinter dem Globetrotter unter den Humanisten und dessen Zeitgenossen Melanchthon (1497-1560)? Das Seminar führt vergleichend beide Vertreter des reformatorischen Humanismus zusammen und beabsichtigt, deren philosophische, pädagogische und ethische Absichten in den Zeiten des politischen, sozialen und religiösen Aufruhrs im fragilen Europa des 16. Jahrhunderts deutlich zu machen. Gelesen und befragt werden ausgewählte Texte hinsichtlich ihrer rhetorischen und dialektischen Argumentationsstruktur, die sich auf die Verhältnisbestimmung von antiker Moralphilosophie, christlicher und weltlich-politischer Ordnungen beziehen. Als Verfasser verschiedener Textsorten (Traktate, Lobreden, philosophische Aufsätze, ironische Erzählungen, polemische Kampf- und Verteidigungsschriften, provokative und mäeutisch-didaktische Gespräche, biographische Skizzen und erhellende Kommentare zur Bedeutung von Sprichwörtern) gerieten Erasmus und Melanchthon zwischen die Kampflinien der konfessionellen Auseinandersetzungen. Beide hatten als Hermeneuten ein historisch-philologisches Quellenverständnis antiker und christlicher Philosophie und Literatur entwickelt. Ihre Stilkunst zielte darauf ab, satirische Sprachkritik als Ideologiekritik im Denkbild oder Gleichnis zu formulieren. Das Gold des klassischen Geistes als Lebensweisheit oder geflügeltes Wort dient so zugleich als ein Stück wiederentdeckte Philosophie- und Literaturgeschichte, um durch das humanistische Bildungsethos, bei dem Frauen nicht ausgeschlossen sind, die Anhebung des Sprachniveaus und die realistische Kritik an gesellschaftlichen und kirchlichen Verhältnissen vorzubereiten. Willkommen sind alle Studierenden. Zur ersten Sitzung sollen einige Sprichwörterkommentare des Erasmus gelesen sein: „Öl ins Feuer gießen“, „Eulen nach Athen tragen“, „Wider den Stachel löcken“, „Das Hemd ist mir näher als der Rock“, „Ein notwendiges Übel“, „Schuster bleib bei Deinem Leisten“ und „Erkenne Dich selbst“ (Nachweise: s. Bibliographie und Zeitplan). Primärliteratur: Erasmus von Rotterdam: Mehrere tausend Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten [1500]. In: Ders.: Ausgewählte Schriften. Acht Bände: Lateinisch und Deutsch. Herausgegeben von Werner Welzig. Siebter Band. Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Theresia Payr. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 358-633. – Das Lob der Torheit [1511]. In: Ders.: Zweiter Band. Eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Wendelin Schmidt-Dengler, S. 1-211. – Wort und Tat. In: Ders.: Ausgewählte Schriften. Sechster Band (Vertraute Gespräche [1518/33]). Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Werner Pelzig, S. 457-471. – Der Abt und die gelehrte Frau. In: Ebd., S. 252-265. – Die Epikureer. In: Ebd., S. 555-597. Philipp Melanchthon: Rede über die Philosophie [1536]. In: Melanchthon deutsch. Bd. 1 (Schule und Universität, Philosophie, Geschichte und Politik). Herausgegeben von Michael Beyer, Stefan Rhein und Günther Wartenberg. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2., korrigierte Auflage 2011, S. 131-141. – Rede über Platon [1538]. In: Ebd., S. 142-161. – Rede über Aristoteles [1537]. In: Ebd., S. 162-174. – Widerlegung der Forderung der Bauern [1525]. In: Ebd., S. 264-290. – Rede über die politische Ordnung [1552]. In: Ebd., S. 317-324. – Der Unterschied zwischen weltlicher und christlicher Gerechtigkeit [1522]. In: Melanchthon deutsch. Bd. 2 (Theologie und Kirchenpolitik). Herausgegeben von Michael Beyer, Stefan Rhein und Günther Wartenberg. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2., korrigierte Auflage 2011, S. 20-24. – Das Leben Martin Luthers [1546]. In: Ebd., S. 178-197. Forschungsliteratur: Carl Jacob Burckhardt: Erasmus von Rotterdam. Rede, gehalten an der Feier seines 400. Todestages. In: Ders.: Gestalten und Mächte. Neue, vermehrte Ausgabe. Zürich: Manesse Verlag 1961, S. 9-60. Heinz Scheible: Melanchthon. Vermittler der Reformation. Eine Biographie. München: C. H. Beck 2016. Johan Huizinga. Erasmus. Eine Biographie [1928]. Reinbek bei Hamburg 1993. Zeitplan: 03. 04. 2018: Einleitung, Erasmus: Sprichwörter (1500), Bd. 7, S. 373 f, 375 f, 385 f, 393, 405 f, 413 f und 417-421. 09. 04. 2018: Erasmus: Sprichwörter, Bd. 7, S. 429 f, 431-433, 459 f, 461-465, 465-513, 523-527, 547 f, 561, 559 f, 563, 569 f, 573, 579 f, 599 und 613. 16. 04. 2018: Lob der Torheit (1511) 23. 04. 2018: Lob der Torheit 30. 04. 2018: Lob der Torheit 07. 05. 2018: Erasmus: Wort und Tat (1518/33) 14. 05. 2018: Erasmus: Der Abt und die gelehrte Frau 21. 05. 2018: Pfingstmontag 29. 05. 2018: Erasmus: Die Epikureer 04. 06. 2018: Melanchthon: Der Unterscheid zwischen weltlicher und christlicher Gerechtigkeit (1522); Widerlegung der Forderung der Bauern (1525) 11. 06. 2018: Melanchthon: Rede über die Philosophie (1536) 18. 06. 2018: Melanchthon: Rede über Aristoteles (1537); Rede über Platon (1538) 25. 06. 2018: Melanchthon: Das Leben Martin Luthers (1546) 02. 07. 2018: Melanchthon: Rede über die politische Ordnung, Abschlussbesprechung

  • Kein Zugang 4.03.167 - Nikomachische Ethik Lehrende anzeigen
    • Niklas Angebauer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2018)

    Die Nikomachische Ethik von Aristoteles gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Werken der Antike und der praktischen Philosophie überhaupt. In ihr setzt sich Aristoteles prominent mit der Frage nach den Bedingungen eines gelingenden Lebens auseinander, entfaltet seine Theorie der Tugend, des Glücks und des richtigen Handelns, und bettet diese in den breiteren politischen Kontext eines guten gesellschaftlichen Zusammenlebens ein. Im Laufe des Seminars werden wir uns den anspruchsvollen Text erarbeiten und an ausgewählten Punkten die Frage diskutieren, ob und inwiefern dessen ethische Positionen und philosophische Argumente für einen Menschen des 21. Jahrhundert noch relevant und attraktiv sein können. Die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und Textvorbereitung wird vorausgesetzt. Weitere Details zu Scheinvergabe etc. werden in der ersten Sitzung besprochen. Literatur: Aristoteles: Nikomachische Ethik, Übersetzung von Ursula Wolf (rowohlts enzyklopädie, Reinbeck 2006). Es wird dringend empfohlen, diese Ausgabe anzuschaffen (idealerweise schon vor der ersten Sitzung). Andere Ausgaben und Übersetzungen erschweren das Verständnis und die Mitarbeit im Seminar deutlich. In Vorbereitung auf die ersten Sitzung sei die Lektüre von Ursula Wolfs Vorwort und knapper Einleitung (S. 7-21) empfohlen.

  • Kein Zugang 4.03.168 - Immanuel Kant: Der gute Wille Lehrende anzeigen
    • Widukind Andreas Schweiberer

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2018)

    Kant initiiert in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten eine Wende in der moralphilosophischen Denkungsart, die mindestens genauso fundamental und umwälzend wie seine kopernikanische Wende in der Denkungsart der erkenntnistheoretischen Transzendentalphilosophie ist, die er in seinem bekanntesten Werk „Kritik der reinen Vernunft“ vollzieht. Die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten beginnt direkt und ohne Umschweife vollkommen voraussetzungslos mit einem Paukenschlag: „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als ein guter Wille.“ Ausgehend von dieser zutiefst idealistischen Annahme, die erst im weiteren Verlauf der Schrift begründet wird, entfaltet Immanuel Kant die vermutlich differenzierteste und reflektierteste Ethik des Abendlands, um schließlich den kategorischen Imperativ als ein formales Prinzip zur Erschließung praktischer apodiktischer Vernunfturteile aufzustellen. Die spezifisch neue Denkungsart der Kantischen Moralphilosophie besteht in der Erkenntnis, dass der moralische Wert einer Handlung nicht in der Beziehung des Willens auf eine erhoffte Wirkung gegründet sein kann, sondern in der vernunftgemäßen Bestimmung des Willens selbst bestehen muss. Wir wollen gemeinsam die Frage nach dem Guten, dem Bösen und dem moralisch Indifferenten erörtern und herausfinden, warum Kant den Verstand, den Instinkt und das Gefühl im Gegensatz zur Vernunft für völlig ungeeignete Ratgeber in Fragen der Moral hält. Literatur: Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Herausgegeben von Dieter Schönecker und Bernd Kraft. Felix Meiner Verlag. Hamburg 2016. 12,90 Euro.

  • Kein Zugang 4.03.169 - Platon: Über die Gerechtigkeit Lehrende anzeigen
    • Widukind Andreas Schweiberer

    Donnerstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Die Idee der Gerechtigkeit ist für den Menschen nicht erst seit Platon von grundlegendem Interesse und wird bis zum heutigen Tag nicht nur in der praktischen Philosophie, sondern in allen Bereichen der Gesellschaft kontrovers diskutiert. Neuansätze zur Gerechtigkeit wie das 1971 erschienene Werk „A Theory of Justice“ von John Rawls zeigen, dass die Frage nach der Gerechtigkeit auch in der Gegenwart nicht an Relevanz verloren hat. Jeder, der sich schon einmal mit der Gerechtigkeit beschäftigt hat, weiß, dass wir darunter die angemessene Verteilung von materiellen und ideellen Gütern, sowie die legitime Ordnung und Strukturierung einer Gemeinschaft von Menschen überhaupt verstehen. Diese Beschreibung eröffnet den für unser Seminar maßgebenden Problemhorizont. Es gibt unterschiedliche, miteinander konkurrierende Theorien, die danach trachten, das Wesen der Gerechtigkeit hinreichend zu bestimmen und zu erläutern. Wir werden Sokrates gemeinsam auf der Suche nach dem Wesen der Gerechtigkeit, des gerechten Staates und der gerechten Herrschaft begleiten und uns in diesem Zusammenhang mit allen in seinem Dialog Politeia vertretenen Positionen und Gegenpositionen kritisch und vorbehaltslos auseinandersetzen, um uns dem Ideal der Gerechtigkeit unter Berücksichtigung der metaphysischen Grundlagen und Gleichnisse denkerisch hoffentlich ein wenig anzunähern. Literatur: Platon: Der Staat. Aus dem Griechischen von Gernot Krapinger. Reclam Verlag. Stuttgart 2017. 12 Euro.

  • Kein Zugang 4.03.229 - Eigentumstheorien Lehrende anzeigen
    • Niklas Angebauer

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)

    Was ist Eigentum? Welche Formen von Eigentum gibt es? Lässt sich Eigentum rechtfertigen, und wenn ja, in welchen Formen und an welchen Gütern? Philosophische Eigentumstheorien suchen Antworten auf diese und ähnliche Fragen. Aus philosophiehistorischer Perspektive lassen sich verschiedene „Paradigmen“ solcher Theorien ausmachen, mit denen wir uns im Seminar beschäftigen werden. Schwerpunkte werden dabei u.a. der bürgerliche Eigentumsbegriff bei Kant, der „Paradigmenwechsel“ in John Lockes Arbeitstheorie, sowie eigentumskritische Positionen (etwa bei Rousseau und Marx) sein. Im Seminar werden wir uns kanonische Beiträge zur Frage des Eigentums erarbeiten und auf ihre anthropologischen, politischen, moralischen und existentiellen Annahmen und Implikationen hin befragen. Weitere thematische Schwerpunkte sowie die Details zur Scheinvergabe etc. werden in der ersten Sitzung besprochen. Literatur: Andreas Eckl & Bernd Ludwig (Hg.): Was ist Eigentum? Philosophische Positionen von Platon bis Habermas, C.H.Beck, München 2005. Jeremy Waldron: Property and Ownership (2004), https://plato.stanford.edu/entries/property/ Christopher Pierson: Just Property: A History in the Latin West (2 Bände), Oxford University Press.

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi120 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi121 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.