phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2017 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.121 - Einführung in die Praktische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Frank Kuhne

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    Seit Aristoteles wird zwischen theoretischer und praktischer Philosophie unterschieden. Jene zielt auf die Erkenntnis und das Seiende, diese auf die Praxis, das menschliche Handeln. Als normative Ethik fragt praktische Philosophie nach den Prinzipien sittlich richtigen Handelns, als politische Philosophie bezieht sie dessen institutionelle Bedingungen mit ein, als Metaethik schließlich untersucht sie die sprachliche Bedeutung sittlicher Prädikate wie „gut“ oder „richtig“. Die Vorlesung stellt historisch wirkmächtige und systematisch wesentliche Theorien von der Antike bis in die Gegenwart vor. Als philosophische Vorlesung präsentiert sie diese Theorien jeweils nicht als bloße Resultate des Denkens, sondern macht auch mit den historischen und systematischen Bedingungen ihres Zustandekommens bekannt.

Tutorium
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Seminar
  • Kein Zugang 4.03.122 - Moralphilosophie der Kollektivschuld Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    Die Verwendung des Begriffs der Kollektivschuld führte (und führt) insbesondere in Deutschland nach den beispiellosen Verbrechen der Nationalsozialisten zu heftigsten emotionalen Reaktionen. Ein ganzes Volk, so der Tenor, könne doch nicht schuldig sein, schuldig könnten doch höchstens Einzelne sein – und man weiß, wie gerne nach 1945 diese Einzelnen auf ganz wenige Einzelne begrenzt wurden… Das Seminar will der Frage nachgehen, ob und in welcher Hinsicht die Verwendung von Kollektivschuldvorwürfen treffend und sinnvoll sein könnte. Dazu sollen zwei klassische philosophische Beiträge zu diesem Thema, Hannah Arendts Organisierte Schuld und Karl Jaspers‘ Schuldfrage (beide 1946) diskutiert werden und auch aktuelle Beiträge aus der analytischen Philosophie, insbesondere Michael Schefczyks Verantwortung für historisches Unrecht, berücksichtigt werden

  • Kein Zugang 4.03.123 - Was ist Recht? Einführung in die Rechtsphilosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 07.04.2017)

    Es gibt kaum einen Bereich in unserer Gesellschaft, der nicht rechtlich geregelt wird. Recht stellt dabei keine beliebige soziale Regel dar, sondern ist in der Moderne mit dem emphatischen Anspruch verbunden worden, Gewalt zu hegen und einer universalistisch verstandenen Vernunft zu unterwerfen. Die Frage nach dem Wesen des Rechts beschäftigt daher auch das philosophische Denken, das unter anderem in die Lager des Rechtspositivismus, des Vernunftrechts und der Rechtskritik gespalten ist. Im Seminar sollen zentrale Probleme und kontroverse Fragen der Rechtsphilosophie behandelt werden: Gibt es ein Naturrecht? In welchem Verhältnis stehen Recht und Moral? Ist staatliches, positives Recht auf den Befehl des Souveräns zu reduzieren? Welche gesellschaftlichen Probleme werden durch das Recht geregelt oder verfehlt und in welchem Verhältnis steht es überhaupt zu Herrschaft?

  • Kein Zugang 4.03.124 - Ich, Du - der Andere Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 05.04.2017)

    Wie nehmen wir uns selbst als Individuum wahr und wie den anderen Menschen? Beeinflußt unser Selbstbewußtsein die Weise, in der wir unsere Umwelt erleben und – was noch weitaus schwerwiegender ist – in der wir sie bewerten? Prägt auf der anderen Seite unser Wissen um den Anderen unsere Selbsterfahrung? Was passiert, wenn sich die vielfältigen Formen des Miteinanders nicht mehr in einem geschlossenen Wertekontext abspielen, sondern unterschiedliche Vorstellungen und Bewertungen von Persönlichkeiten aufeinanderprallen? Zur Reflexion dieser und ähnlicher Fragen kann und sollte Philosophie beitragen. Im Seminar wird in grundlegende Begrifflichkeit zu diesem Thema eingeführt und am Beispiel ausgewählter Positionen eine Diskussionsgrundlage geschaffen.

  • Kein Zugang 4.03.125 - Wege zum Selbst: Boetius und Augustinus Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Zwei klassische Texte der spätrömischen Philosophie, die beide autobiographische, aber auch fiktionale Züge ihrer Verfasser aufweisen, stehen im Zentrum des Lektüregesprächs: Augustins Bekenntnisse (um 400) und Boethius Trost der Philosophie (um 523). Sie sollen hinsichtlich der Frage, wie sich die Wege zum inneren Kern des Selbst, die sich beide Male angesichts persönlicher und historisch gegebener Grenzsituationen ergeben, als Formen besonderer Realitätseinbrüche jeweils begründen. Zu erkunden ist bei Augustinus der stilistisch-semantische Aufbau des Schuld- und Glaubensbekenntnisses mit seiner Lobpreisung Gottes und die darin zugleich eingeschriebene Verwandlungsproblematik des Selbst als dessen Verankerung im Erinnerungs-, Zeit-, Prädestinations- und Trinitätsdiskurs. Bei Boethius‘ in der Haft geschriebener Schrift, die im Wechsel von Gedicht- und Prosaeinlagen entstand und später auch von Nazi-Gegnern gelesen wurde, die wie Boethius auf die Vollstreckung des Todesurteils warteten, soll die Rolle der Philosophie als Seelenärztin untersucht werden. Dabei spielen Fragen der Logik und Theodizee, der menschlichen Willensfreiheit und zeitgenössische Vorstellungen über die neoplatonisch-stoische und christliche Ethik eine Rolle, die in ihren Konvergenzen und Divergenzen herauszuarbeiten sind. Die Literaturversorgung geschieht im Handapparat in der UB. Beide Texte (Boethius und Augustinus) sind in günstigen Taschenbuchausgaben im Buchhandel erhältlich und werden zur Anschaffung empfohlen. Primärliteratur: Augustinus: Bekenntnisse/Confessiones [um 400]. Lateinisch/Deutsch. Herausgegeben und kommentiert von Kurt Flasch und Burkard Mojisch. Stuttgart: Reclam 2009. Boethius: Trost der Philosophie. Deutsch von Karl Büchner. Mit einer Einführung von Friedrich Klinger. Wiesbaden: Dieterich‘sche Verlagsbuchhandlung 1962. Boethius: Trost der Philosophie. Übersetzt von Ernst Gegenschatz und Olof Gigon. Mit einer Einführung und Erläuterungen von Olof Gigon (Bibliothek der Antike). München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1991. Boethius: Die theologischen Traktate. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Michael Elsässer. Hamburg: Felix Meiner Verlag 1988. Sekundärliteratur: Fuhrmann, Manfred/Gruber, Joachim (Hrsg.): Boethius. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1984. Gruber, Joachim: Kommentar zu Boethius De consolatione philosophiae. Berlin, New York: De Gruyter, 2., erweiterte Auflage 2006. Kreuzer, Johann: Augustinus. Einführung. Hamburg: Junius Verlag 2005. Moog-Grünewald, Maria: Selbstsorge als ästhetische Reflexion – Anmerkungen zur Consolatio Philosophiae des Boethius. In: Autobiographisches Schreiben und philosophische Selbstsorge. Herausgegeben von Maria Moog-Grünewald. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2004, S. 1-20.

  • Kein Zugang 4.03.126 - Aristoteles, Nikomachische Ethik Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Philip Hogh

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 06.04.2017), Ort: A06 0-009
    Termine am Donnerstag, 20.07.2017 10:00 - 18:00, Ort: A05 0-056

    Die "Nikomachische Ethik" von Aristoteles ist eines der wichtigsten Werke der praktischen Philosophie und auch heute noch für viele moralphilosophische Diskussionen relevant. In diesem Seminar soll in der Form eines Lektürekurses eine Einführung in den höchst anspruchsvollen Text gegeben werden. Von den TeilnehmerInnen wird eine regelmäßige Teilnahme und eine genaue Vorbereitung des Textes erwartet. Zur Anschaffung empfohlen wird die bei Rowohl erschienene Übersetzung des Textes von Ursula Wolf.

  • Kein Zugang 4.03.127 - Maximen und Imperative Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    In diesem Lektürekurs zu Kants Kritik der praktischen Vernunft soll in die kantische Terminologie zur praktischen Philosophie eingeführt werden. 
 Literatur:
 I. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Hamburg 2003 (PhB 506)

  • Kein Zugang 4.03.128 - Einführung in das Werk Hans Blumenbergs Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Dienstag: 14:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 04.04.2017), Ort: A01 0-005
    Termine am Donnerstag, 13.07.2017 14:00 - 18:00, Ort: A07 0-031

    Hans Blumenberg hat ein umfangreiches und vielgestaltiges Werk hinterlassen, aus dem nach wie vor Schriften publiziert werden. Seine Schriften beinhalten eine beeindruckende Themenbreite und setzen sich selbstbewusst mit der Geschichte der Philosophie auseinander, um Fragestellungen zu eröffnen, die in der aktuellen Debatte immer noch von großer Relevanz sind. Metaphorologie, Anthropologie, Technikphilosophie und die Debatte um die Idee der Säkularisierung sind nur einige Themen, die hier verhandelt werden. Hans Blumenberg führt diese Themen anhand der Frage nach der Prägung unseres Denkens durch Vorbegriffliches zusammen. Anhand dieser Frage wollen wir uns im Seminar dem Denken Blumenbergs nähern. Zur Vorbereitung auf dieses Seminar empfiehlt sich die Lektüre des Buches von Franz Josef Wetz: Hans Blumenberg zur Einführung, Hamburg (2014).

  • Kein Zugang 4.03.129 - Der kategorische Imperativ Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)

    Dieses Seminar ist eine Einführungsveranstaltung in die praktische Philosophie. Im Zentrum des Seminars steht dabei der kategorische Imperativ, den Immanuel Kant entwickelte mit dem Anspruch, ein allgemeines moralisches Gesetz zu formulieren, das unabhängig von religiöser oder kultureller Prägung für alle Vernunftwesen gültig ist. Hierfür muss zunächst die grundlegende Frage geklärt werden, was Moral ist und wie ein allgemeiner Maßstab für Gut und Böse gefunden werden kann. Literatur: Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft.

  • Kein Zugang 4.03.141 - Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Termine am Montag, 14.08.2017 10:00 - 19:00, Dienstag, 15.08.2017 09:00 - 19:00
    Im Mittelpunkt des Seminars steht die Erschließung und Diskussion ausgewählter Passagen von Feuerbachs religionskritischer Hauptschrift 'Das Wesen des Christentums'. Darüber hinaus soll gezeigt werden, wie Marx und Freud an Feuerbachs Motiv anschlossen. Zur Anschaffung wird empfohlen: Ludwig Feuerbach, Das Wesen der Religion. Ausgewählte Texte zur Religionsphilosophie, Darmstadt 2005: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Alle weiteren Texte werden über stud.ip zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.142 - Was ist eine Person? Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)

    Die meisten ethischen und moralischen Theorien teilen die Auffassung, dass eine Person moralische Rechte hat. Personalität bezeichnet folglich dasjenige, worin Würde und Rechte eines Wesens begründet sind. In der Bestimmung des Begriffs von Person zeigen sich dann grundlegende Unterschiede moralischer Theoreme: Ist jeder Mensch eine Person? Oder gibt es bestimmte Eigenschaften, die ein Wesen – menschlich oder nichtmenschlich – erst zu einer Person machen? Wie steht es dann mit den moralischen Rechten von Menschen, die diese Eigenschaften nicht aufweisen? Können Tiere Personen sein? In diesem Seminar sollen verschiedene Konzeptionen des Personenbegriffs und ihre moralischen Folgen betrachtet werden. Literatur: Robert Spaemann: Personen / Peter Singer: Praktische Ethik

  • Kein Zugang 4.03.143 - Präsenz des Vergangenen: Einführung in die mittelalterliche Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Frage nach der Spezifik der Erfahrungsansprüche, die mit der Rede von ‚Europa’ verbunden sind, sehr präsent auf der Tagesordnung. Der Epoche zwischen Augustinus und Nikolaus v. Kues kommt für die Beantwortung dieser Frage wesentliche Bedeutung zu. Diese Epoche des Denkens ist keine ‚dunkle’ Episode zwischen dem griechischen Beginn der Philosophie und einem neuzeitlichen Neuansatz. Die Themen und Problemstellungen, die im ‚Mittelalter’ bewußt oder in originärer Weise erarbeitet wurden, sind vielmehr Hintergrund und Voraussetzung des neuzeitlichen Denkens (und vielleicht sogar sein gar nicht allzu ferner Spiegel). So wird sich die Legitimität der Neuzeit nur begreifen lassen, wenn sie als Erbe der mit Augustinus beginnenden Epoche des Denkens wie ihrer Erfahrungsansprüche verstanden wird. Die Vorlesung wird einen Überblick geben, der von den Anfängen bei AUGUSTINUS (354-430), BOETHIUS (ca. 480-524) und DIONYSIUS PS.-AREOPAGITA (1. Hälfte 6. Jahrh.) bis hin zum Beginn der im engeren Sinne ‚mittelalterlichen’ (‚scholastischen’) Philosophie bei ANSELM V. CANTERBURY (1033-1109) reicht. Sucht man Aufklärung über die Sachfragen, auf die sich das neuzeitliche Denken gerade heute als Antwort versteht oder verstehen sollte, ist die Auseinandersetzung mit diesen Voraussetzungen unerläßlich. Die Vorlesung wird in die Grundlagen und Grundfragen einführen, die ab der Epochenzäsur ‚Spätantike’ im europäischen Kontext diskutiert wurden. Literatur: H. Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit. Ern. Ausg., Frankfurt/M. 1996; K. Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 22001; J. Kreuzer, Gestalten mittelalterlicher Philosophie, München 2000. Weitere Literaturangaben werden zu Beginn der Vorlesung zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Platon, Politeia (Buch I, Buch VI und VII: die Gleichnisse) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 12.04.2017)

    Platons Politeia ist ein Grundlagentext der europäischen Philosophie. Berühmt sind die drei Gleichnisse: das Sonnen- und Liniengleichnis am Ende von Buch VI und das sich als Anfang von Buch VII anschließende Höhlengleichnis. Sie bilden Erzählungen, mit denen Platon zum einen Kernpunkte oder zentrale Perspektiven seiner Auffassung von Philosophie plausibel macht. Zum anderen formuliert er mit ihnen – insbes. mit dem Höhlengleichnis – den Anspruch an die politisch-ethische Verantwortung, die für ihn unverzichtbar mit dem Erkenntnisanspruch von Philosophie verbunden ist. – Buch I der Politeia liefert hier gleichsam den Einstieg. Im Gespräch mit dem Machtlobbyisten Thrasymachos diskutiert Sokrates, was der Maßstab politischen Erfolges ist: ist es das Recht des Stärkeren, die Faktizität von ‚Macht’ oder gibt es begründbare Konzepte, die ‚Gerechtigkeit’ (dikaiosynē) nicht bloß als wishful thinking erscheinen lassen und über die tagespolitischen Alternativlosigkeiten hinausgreifen. Ziel des Seminars ist der reflektierte Nachvollzug jenes Anspruchs an Wissen, den Platon mit den Gleichnissen zur Darstellung bringt. Das Seminar eignet sich als Einführung in die Philosophie Platons wie in Grundfragen der praktischen Philosophie. Text: Platon, Politeia (Der Staat), diverse Ausgaben – am besten zweisprachige. Brauchbar sind nur Ausgaben mit der sog. Stephanus-Numerierung. Weitere Literaturangaben werden zum Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.145 - Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Maxi Sabine Berger

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2017)

    In diesem Seminar widmen wir uns der Lektüre der „Kritik der praktischen Vernunft“ von Immanuel Kant. Kant stellt sich die Frage, wie man sich aus vernünftiger Einsicht und freiem Willen moralische Zwecke setzen kann. Dabei geht es ihm zunächst nicht um konkrete Anwendungsfälle, sondern um die Bestimmung unseres Vermögens moralisch handeln zu können. Was befähigt uns dazu, welche Maßstäbe legen wir zugrunde und wer ist das Subjekt einer moralischen Willensbestimmung? Das Seminar ist als Einführungsveranstaltung konzipiert.

  • Kein Zugang 4.03.146 - Der Traum von der Wildnis: Von naturalistischen Holzwegen, kulturellen Erfindungen und umweltethischen Herausforderungen Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Kirstin Berdina Zeyer

    Termine am Dienstag, 05.09.2017 11:00 - 17:30, Mittwoch, 06.09.2017 09:30 - 17:30, Donnerstag, 07.09.2017 09:30 - 15:45
    Es ist umsonst, wenn wir von einer Wildnis träumen, die in der Ferne liegt. So etwas gibt es nicht. Der Sumpf in unserem Kopf und Bauch, die Urkraft der Natur in uns, das ist es, was uns diesen Traum eingibt.“ (Henry David Thoreau) Gegenstand dieses Seminars ist die vielschichtige Frage nach der Natur, deren Bogen sich vom deutschen Wald bei Tacitus bis zum Urban Gardening moderner städtischer Oasen spannt: Natur als Objekt der Naturwissenschaften, nichttechnische Natur, Natur als (kultureller, sozialer) Resonanzraum, Natur als Ressource und Wert, Natur als Frage an unsere eigene Natur usw. Darüber hinaus soll die von Peter Janich (1942-2016) im Gegensatz zum Naturalismus entwickelte Position des Kulturalismus vorgestellt und diskutiert werden. Literaturhinweise: Natur – Landschaft – Wildnis. Umwelt Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/76052/natur-landschaft-wildnis?p=all Welche Natur brauchen wir? Analyse einer anthropologischen Grundproblematik des 21. Jahrhunderts. Hg. Gerald Hartung / Thomas Kirchhoff. Freiburg / München 2014. Simon Schama: der Traum von der Wildnis. Natur als Imagination. (Aus dem Engl. v. Martin Pfeiffer). München 1996. Die Kulturalistische Wende. Zur Orientierung des philosophischen Selbstverständnisses. Hg. Dirk Hartmann / Peter Janich. Frankfurt a. M. 1998. Naturalismus. Philosophische Beiträge. Hg. Geert Keil / Herbert Schnädelbach. Frankfurt a. M. 2000.

  • Kein Zugang 4.03.147 - Philosophie in Zeiten des Terrors - Derrida, Habermas, Butler Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Carla Schriever

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    Jeden Tag ereilen den in der Informationsgesellschaft lebenden Menschen neue Meldungen. Wut, Verzweiflung und Angst machen sich breit und schüren den Hass auf den Anderen, den Unbekannten, den Fremden. Wer vorher Gast einer Willkommenskultur war, wird ausgeschlossen - verdächtigt zu den gefährlichen Fremden zu gehören - Den Terroristen. In dieser Zeit Philosophie zu betreiben scheint ein Luxus, dabei ist es die absolute Notwendigkeit. In einer postsäkularisierten Gesellschaft, in der Religion und Politik nur Anlass zu Ausgrenzung und Hass bieten, ermöglicht die Philosophie eine differenzierte Betrachtungsweise, sie ist außerhalb und doch mittendrin und sie kann den Menschen durch die dunklen Zeiten leiten, so wie es die Philosophen Jacques Derrida und Jürgen Habermas in ihrem Werk Philosophie in Zeiten des Terrors (nach dem dieses Seminar benannt ist) belegen.

  • Kein Zugang 4.03.148 - Philosophie der Menschenrechte Lehrende anzeigen
    • Frank Kuhne

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2017), Ort: A01 0-004
    Termine am Donnerstag, 06.07.2017 12:00 - 14:00, Ort: A05 0-056

    Die Menschenrechte beanspruchen universelle Geltung. Faktisch werden sie, wie jeder weiß, keineswegs durchgehend geachtet, und seitdem sich Menschen auf sie berufen, stehen die Menschenrechte im Verdacht, nur eine Fiktion zu sein, die dazu dient, partikulare Interessen als solche der Menschheit auszugeben. Sind die Menschenrechte „eine Erfindung des Westens“ oder besteht ihr Anspruch zu Recht? Im Seminar sollen neben den historischen Menschenrechtserklärungen verschiedene Ansätze der theoretischen Begründung und Kritik der Menschenrechte diskutiert werden. Literatur: Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

  • Kein Zugang 4.03.149 - Begriff der Aufklärung Lehrende anzeigen
    • Enrico Pfau

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    "Aufklärung ist", bei Immanuel Kant, "der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. [...] Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung." In diesem Seminar wollen wir mithilfe ausgewählter Texte zu einem historisch-kritischen Begriff der Aufklärung gelangen. Aufklärung ist weder ein abgeschlossenes noch ein in sich widerspruchsfreies Projekt. Überall wird in der Gegenwart Aufklärung ausgerufen, sogar mit der Absicht der Gegenaufklärung. Wird der Aufklärung nur das entnommen, was gerade nützt, scheint von Leitkultur bis Kulturrelativismus und Herrschaft bis Willkür alles begründbar zu sein. Warum das so möglich ist, können wir in dem Seminar auf Grundlage des erarbeiteten Aufklärungsbegriffs analysieren. "[...] die Aufklärung muß sich auf sich selbst besinnen, wenn die Menschen nicht vollends verraten werden sollen. Nicht um die Konservierung der Vergangenheit, sondern um die Einlösung der vergangenen Hoffnung ist es zu tun." Theodor W. Adorno Die Texte werden zur gegebenen Zeit im StudIP zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.161 - Immanuel Kant: Über das Böse in der menschlichen Natur (1793) Lehrende anzeigen
    • Andreas Rudolf Schweiberer

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)

    Die Frage, woher das Böse in der Welt stamme, wenn wir mehrheitlich einen guten Schöpfer für die Welt voraussetzen, ist uralt. Aber auch Atheisten wird die Herkunft, Wirkweise und Überwindbarkeit des Bösen umtreiben. Immanuel Kant will auf diese Frage nach der Herkunft des Bösen in seiner Schrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" (1793) eine philosophische Antwort geben. Er diagnostiziert einen Kampf des guten mit dem bösen Prinzip im Menschen. In der menschlichen Natur sei eine Anlage zum Guten und ein Hang zum Bösen ursprünglich verankert. Kant geht sogar so weit, vom radikal Bösen in der menschlichen Natur zu sprechen. Dann stellt sich folgerichtig die Frage: Sind der gute Wille und die Vernunft des Menschen überhaupt in der Lage, dem guten Prinzip im Einzelnen und in der Menschheit letztendlich zum Sieg über das radikal Böse zu verhelfen? Gibt es eine philosophisch beglaubigte Hoffnung auf eine bessere Welt? Literatur: Immanuel Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Bettina Stangneth. Felix Meiner Verlag. Hamburg 2003

  • Kein Zugang 4.03.162 - Hannah Arendts Politische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Corinna Schubert

    Termine am Freitag, 16.06.2017 10:00 - 12:00, Montag, 10.07.2017 - Freitag, 14.07.2017 10:00 - 16:00, Ort: A01 0-005, A06 0-001
    Hannah Arendt ist nicht nur eine der faszinierendsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts, ihr Denken hat auch die politische Philosophie maßgeblich beeinflusst. Legendär ist ihr Besuch der Eichmann-Prozesse 1961/62 im Auftrag der Zeitschrift The New Yorker und ihr umstrittenes Urteil von der „Banalität des Bösen“. Doch auch als unzeitgemäße Denkerin vermag sie zu polarisieren. Das Seminar hat zum Ziel, Schlaglichter auf ihr politisches, essayistisches Philosophieren zu werfen und zentrale Leitbegriffe ihrer Philosophie – Verstehen, Politik, Kultur und Handeln, sowie Freiheit, Macht und Autorität – zu erschließen. Auf den Spuren Arendts werden wir uns selbst „im politischen Denken“ üben. Hebt sich ihr Verständnis vom Politischen als weltverändernder Praxis doch erfrischend von der gegenwärtigen Tendenz einer Gesellschaft ab, die sich selbst als ‚alternativlos‘ beschreibt. Textgrundlage für das Seminar ist der Essayband: Hannah Arendt: Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I. (Piper, München 1994/ 2012) weiterführende Literatur: Heuer/ Heiter/ Rosenmüller (Hg.): Arendt-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. (Metzler, Stuttgart 2011). Karl-Heinz Breier: Hannah Arendt. Zur Einführung. (Junius, Hamburg 2001).

  • Kein Zugang 4.03.163 - Die Bedeutung von Kant und Hegel für zeitgenössisches Philosophieren Lehrende anzeigen
    • Sabine Hollewedde

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2017)

    Als Vertreter der klassischen deutschen Philosophie haben Kant und Hegel wesentliche Grundlagen für heutiges Philosophieren gelegt. Philosophieren setzte nach Kant den Mut voraus, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und ist Aufklärung in dem von ihm perspektivierten Sinne verpflichtet. Zentral für solches Philosophieren sind zwar nicht erst, aber zentral mit dem deutschen Idealismus die Begriffe ‚Subjekt‘ und ‚Freiheit‘. Deren Bestimmung und Bedeutung vor allem für die bürgerliche Gesellschaft anhand gemeinsamer Lektüre zu erschließen, ist Ziel dieses Seminars. Der Fokus wird dabei zunächst auf der Kantischen Philosophie liegen. Hier sollen für die weitere Philosophiegeschichte bedeutsamen Begriffe (Kopernikanischen Wende und damit das Verhältnis von Subjekt und Objekt sowie die darauf aufbauend die Begriffe Subjekt und Freiheit) anhand ausgewählter Ausschnitte der Kantischen Texte nachvollzogen und diskutiert werden. Hegel griff Probleme der Kantischen Philosophie auf, worauf im Seminar ausführlich einzugehen ist, und zwar entlang ausgewählter Passagen aus seinem Werk. Der Relevanz der sich mit Hegel anschließenden Fragen klassischer Philosophie soll im Hinblick auf zeitgenössische Philosophie zum einen und Desiderate gegenüber zeitgenössischem Philosophieren zum anderen nachgegangen werden. Insoweit wird sich das Seminar zentral mit der Entwicklung der Begriffe ‚Subjekt‘ und ‚Freiheit‘ bei Kant und Hegel auseinandersetzen, um einerseits die Bedeutung dieser und sich daraus ergebender philosophischer Probleme herauszustellen und andererseits darauf basierende Anschlussdiskussionen zu eröffnen, die nicht nur auf Möglichkeiten heutigen Philosophierens verweisen können, sondern zugleich Orientierungen einzuschlagenden Weiterdenkens konturieren. Das Seminar ist als Einführung konzipiert. Primäre Literatur zur Veranstaltung wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.164 - Jaspers und Nietzsche Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)
    Termine am Donnerstag, 04.05.2017, Donnerstag, 08.06.2017 08:00 - 10:00

    „Ein sich fixierendes Totalwissen ist nicht nur stets unwahr, sondern lähmt die Erfahrbarkeit zugunsten einer fälschlichen Geschlossenheit, welche Anschauung und Verstand befriedigt, sofern sie sich darin ausruhen können!“ Mit diesem Zitat aus dem 1938 gehaltenen Vortrag Nietzsche und das Christentum markiert Jaspers sein beunruhigendes Interesse an Nietzsche, mit dem er sich in seinen Schriften immer wieder auseinander gesetzt hat. Dies betrifft sowohl das Verhältnis von Gesundheit und Krankheit, von Glaube und Wissen, von Vernunft und Existenz, von Grenzen und Ursprüngen wie auch die „Aufgabe der großen Politik“. Insofern setzt dieses Seminar das im vergangenen Semester begonnene Gespräch über „Jaspers und Kant“ fort, bei dem Karl Jaspers Lektüre verschiedener Klassiker der Philosophie im Interesse einer „gegenwärtigen Geschichtlichkeit“ (Jaspers) in den Blick genommen wurde, bei der sich uns z.B. auch heute noch zeigen kann, in welcher menschlichen Gemeinschaft wir leben, was uns wichtig ist, welchen konkreten Aufgaben wir uns stellen sollten und welches Menschenbild vor uns steht. Neben den üblichen Leistungsnachweisen besteht für Studierende aus dem Basiscurriculum die Möglichkeit auf der Grundlage von Fragen zu den gelesenen Texten Essays zu verfassen. Für die gemeinsame Lektüre wird zu Beginn des Semesters ein aus den Texten des Literaturverzeichnisses zusammengestellter Reader zur Verfügung gestallt. Literatur: Karl Jaspers: Allgemeine Psychopathologie, Berlin/Heidelberg (5. unv. Aufl. 1948); Karl Jaspers: Psychologie der Weltanschauungen, Berlin 1919 (Neuausgabe München 1985); Karl Jaspers: Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens (1935), Berlin 1950; Karl Jaspers: Vernunft und Existenz (1935), München 1973, Nietzsche und das Christentum, Hameln 1938; Hans Saner: Karl Jaspers. rowohlts monographien, Hamburg 1970; Werner Schüßler: Jaspers zur Einführung, Hamburg 1995.

  • Kein Zugang 4.03.165 - Kapitalismus: Analyse und Kritik Lehrende anzeigen
    • Dr. Samuel Klar

    Donnerstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)

    „Von klein auf stehen wir im Wettbewerb. Ob um den Sieg beim 50-Meter-Lauf, das entscheidende Tor beim Fußballspiel gegen die Nachbarskinder oder die besten Noten in der Klassenarbeit. Immer messen wir uns, immer gibt es einen, der gewinnt, und andere, die das Nachsehen haben. In der Wirtschaft ist das nicht anders: Unternehmen stehen in Konkurrenz um Aufträge, Personal und Kunden. Die Kunden selbst konkurrieren um günstige Produkte und Arbeitsplätze. Wettbewerb spornt die Beteiligten an und macht sie zu Siegern und Verlierern. Das ist gut so. Aber: Anders als beim Spiel, gibt es in der Wirtschaft nicht nur Gewinner und Verlierer, sondern häufig ausschließlich Gewinner. Denn jede freiwillig abgeschlossene Vereinbarung ist zum Vorteil für beide Seiten, für den Kunden wie für den Anbieter, für den Arbeitnehmer wie für den Unternehmer. Ein für einen Seite nachteiliger Abschluss kann bei freier Entscheidung nicht zustande kommen. Außerdem: Der Wettbewerb treibt die Wirtschaft an. Er bringt Unternehmen an ihre Grenzen und zu Bestleistungen. Davon profitieren Konsumenten genauso wie Produzenten. Denn Wettbewerb führt zu Qualitätssteigerungen und Produktinnovationen, er zwingt Unternehmen zu Kosteneffizienz und erzeugt einen Markt mit vielfältigen Waren zu akzeptablen Preisen. In einer Welt ohne Wettbewerb würde die Wirtschaft stagnieren. Aus wissenschaftlicher (sic) Sicht hat der Wettbewerb folgende Funktionen: • Innovation: Nur Unternehmen, die immer wieder neue Produkte entwickeln und bereits vorhandene stetig verbessern, können erfolgreich sein und sich am Markt halten. (...) • Freiheit: Wettbewerb bedeutet Vielfalt und eröffnet damit eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten. Jeder Marktteilnehmer hat die Freiheit zu wählen, zum Beispiel wo er arbeitet und welches Produkt er kauft. (...) • Koordination: Der Wettbewerb koordiniert die Produktion so, dass auf den Märkten jederzeit nur Waren und Dienstleistungen in der Art, Qualität und Menge angeboten werden, die der Nachfrage entsprechen. • Allokation: Wettbewerb regelt den optimalen Einsatz der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital. So werden Maschinen dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden und Arbeitskräfte in denjenigen Berufen ausgebildet, in denen sie benötigt werden. • Verteilungsfunktion: Jeder erhält, was er verdient: Das Einkommen des Einzelnen richtet sich im freien Wettbewerb nach dessen Leistung, bewertet zu Preisen, die die Marktteilnehmer zu zahlen bereit sind. Voraussetzung für einen funktionierenden Wettbewerb sind zwei oder mehr Marktteilnehmer, die miteinander in Konkurrenz stehen. Zu einem fairen Wettbewerb, der allen Teilnehmern Chancengleichheit gewährt, gehören aber auch Spielregeln: die rechtlichen Grundlagen, die beispielsweise private Eigentumsrechte, Gewerbefreiheit und Vertragsfreiheit umfassen.“ (Quelle: www.insm.de) Soweit ein Ausschnitt der landläufigen Selbstdeutung der „sozialen Markwirtschaft“ als das real existierende „Reich der Freiheit“. Man fragt sich nur, wie in dieses marktwirtschaftliche Eden, wie in diese beste aller möglichen Welten so unfassbar viel und entsetzliches und ganz und gar unparadiesisches Elend kommen konnte: Globale Wirtschaftskrisen, Welthunger und globale Armut, kein Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und Bildung für den größten Teil der Menschheit; elende Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Hungerlöhne, Kinderarmut, Armut ‚trotz’ Arbeit, Altersarmut (alles auch in der 'freien Welt'), Arbeitslosigkeit etc. etc. etc. (und alles bei gleichzeitig vorhandenem ungeheuren privaten Reichtum) – nicht zu sprechen von den „Bestleistungen“ der Ramschwarenindustrie und so schönen „Innovationen“ wie ‚Lasagne mit Pferd’ – sind ein bisschen viel bloße 'Auswüchse' von den "Koordinations"leistungen dieser „idealen Welt“ (ebd.) des Marktes mit „häufig ausschließlich Gewinnern“, um sich nicht mal zu fragen, ob die Misere nicht vielleicht System hat.

  • Kein Zugang 4.03.166 - Hannah Arendt – Einführung in ihr Denken Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Termine am Donnerstag, 24.08.2017 - Freitag, 25.08.2017 09:00 - 18:00, Samstag, 26.08.2017 09:00 - 15:00
    Hannah Arendt (1906-1975) gilt als eine der wichtigsten Philosophinnen im 20. Jahrhundert. Als politische Philosophin machte Arendt sich mit Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1951) früh einen Namen. Einer größeren Öffentlichkeit wurde sie mit dem bis heute umstrittenen Werk Eichmann in Jerusalem. Report über die Banalität des Bösen (1964) bekannt. Die Herausforderung, unabhängige Geschichtsschreibung zu ermöglichen, unterstrich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in dem großen Essay über „Wahrheit und Politik“. Ihre eigene Geschichte der gescheiterten Assimilation als Deutsche jüdischer Herkunft beschrieb Arendt schon am Ende der Weimarer Republik in Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, bevor sie 1933 ins französische und später ins amerikanische Exil ging. Vor dem Hintergrund der amerikanischen Geschichte entwickelte Arendt in Über die Revolution (1962) die Idee einer revolutionären Demokratie, die auch basisdemokratische Elemente berücksichtigt. Ihre Vorstellung einer pluralistischen Gesellschaft, in der mündige Bürger gefordert sind, ihre eigene Meinung im öffentlichen Diskurs zu vertreten, entfaltete sie im besonderen Blick auf Sokrates und Lessing. Pro Sitzung wird für die Vorbereitung ein Lektüreumfang von 15-30 Seiten vorausgesetzt. In einer Abendveranstaltung wird der Film „Hannah Arendt“ diskutiert. Die Ausschnitte aus den Büchern und die Essays werden bis zum Semesterende unter Stud.IP zur Verfügung gestellt. Für die Benotung ist eine kurze Einführung in einer Sitzung und deren anschließende Ausarbeitung (4-6 Seiten) notwendig.

  • Kein Zugang 4.03.167 - Operationalisierung von Verteilungsgerechtigkeit – Zur Grundlegung der Messbarkeit von Gerechtigkeit zwischen normativer Theorie und formaler Modellierung Lehrende anzeigen
    • Dr. Alexander Max Bauer

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)

    Grechtigkeit und Ungerechtigkeit bilden einen Gegensatz, der die menschliche Denkgeschichte von Alters her begleitet. Die damit verbundene Frage, wie menschliches Miteinander richtigerweise einzurichten sei, geht zurück bis an die frühen uns bekannten Wurzeln menschlicher Gesellschaft: Wir finden sie in den älteren Kulturen Ägyptens so wie Mesopotamiens, im alten Isreael ebenso wie im alten Griechenland. Der Diskurs, der sich in den Jahrhunderten um dieses Begriffspaar entsponnen hat, scheint zunehmende Diversifikation erfahren zu haben, ohne dass in der sich hier offenbarenden Vielfalt fester Boden gewonnen worden zu sein scheint. Neben der Gerechtigkeit im Allgemeinen sind insbesondere auch Fragen der Verteilungsgerechtigkeit im Speziellen nach wie vor allgegenwartig. Die Problematik, wie etwas Vorhandenes zu verteilen sei, hat Denker seit Generationen beschaftigt und dabei zu zahlreichen und sehr verschiedenen normativen Theorien geführt. Diesen ist im Regelfall gemein, dass eine Person mindestens das zu erhalten habe, was ihr zustehe. Uneinigkeit hingegen wird von der Frage evoziert, was dies nun aber eigentlich sei, das einer Person zustehen solle. Neben diesem Problem einer fundamentalen Uneinigkeit lasst sich ferner eine gewisse Ungenauigkeit des Gerechtigkeitsbegriffs für den Fall von Verteilungsproblemen ausmachen: Durch die im Regelfall rein verbale Formulierung der verschiedenen Gerechtigkeitsideale ist nicht immer klar, wie sie eigentlich auf verschiedene konkrete Verteilungssituationen angewendet werden sollen. Häufig lässt sich dann – die Möglichkeit graduell unterschiedener Gerechtigkeitsbewertungen vorausgesetzt – nicht sagen, welchen Einfluss zum Beispiel geringe Variationen von Verteilungen auf deren Gerechtigkeitsbeurteilung haben sollen. Während das Problem der Uneinigkeit nicht ohne weiteres lösbar scheint, ließe sich zumindest das der Ungenauigkeit auflösen, indem man die zugrundeliegenden Ideale formal durch Maße der Verteilungsgerechtigkeit modelliert, um so präzise mathematische Hilfsmittel zu erlangen, mit denen die Beurteilung verschiedener Verteilungssituationen hinsichtlich ihrer Verteilungsgerechtigkeit geleistet werden kann, wobei sie – eine sinnvolle Konstruktion vorausgesetzt – auch mit sehr komplexen Verteilungen oder sehr geringen Variationen in denselben zurechtkommen können. Im Seminar sollen dazu mögliche Grundlagen der Messbarkeit von Verteilungsgerechtigkeit herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer formalen Eigenschaften und normativen Begründbarkeit kritisch diskutiert werden. Forschungsaktuelle Papiere sollen dabei als Literaturgrundlage ebenso herangezogen werden wie ausgewählte Klassiker der praktischen Philosophie.

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi120 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi121 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.