ges122 - Geschichte des Mittelalters (Veranstaltungsübersicht)

ges122 - Geschichte des Mittelalters (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Eine Übersicht der Prüfungsberechtigen finden Sie unter https://uol.de/fk4/studium-und-lehre/studiengaenge/pruefungen/pruefungsberechtigte.
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2017/2018 Prüfungsleistung
Vorlesung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.012 - Gregor von Nyssa. Ein Kirchenvater im spätantiken Kappadokien Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer
    • Priv.-Doz. Dr. Ralph Hennings

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 17.10.2017)

    Gregor von Nyssa (ca. 329-390 n. Chr.) war einer drei griechischen Kirchenväter, die aus der unzugänglichen Bergprovinz Kappadokien im östlichen Kleinasien stammten. Mit seinen Zeitgenossen Gregor von Nazianz und Basilius von Caesarea, seinem Bruder, stand er in einer intensiven, diverse theologische, aber auch gesellschaftliche und historische Aspekte des Zeitalters beleuchtenden Korrespondenz. 380 n. Chr. zum Patriarchen von Konstantinopel ernannt - ein Amt, das er, inmitten von christologischem Hader und kirchenpolitischen Konflikten, nur etwa ein Jahr lang innehatte. Das Seminar gibt Einblick in das Corpus von rund 200 Briefen Gregors, von denen eine Auswahl einer intensiven Lektüre unterzogen werden soll. Studierende, die noch nicht die Kurztests A und B bestanden haben, müssen die Vorlesung besuchen und die Kurztests dort ablegen.

  • Kein Zugang 4.02.022 - Antikenrezeption im europäischen Hoch- und Spätmittelalter Lehrende anzeigen
    • Matthias Büttner

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 18.10.2017)

    Die Antike hat nicht erst mit der Renaissance, sondern bereits im Mittelalter eine breite Rezeption erfahren. Zahlreiche Dichter, Gelehrte und Künstler haben sich mit der Epoche intensiv auseinandergesetzt, obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – sie aus christlicher Perspektive vor allem als „historia ante gratiam“ galt, also als ‚unselige‘ Zeit der ‚Heiden‘. Das Seminar möchte den vielfältigen Formen nachspüren, in denen die Antike im Mittelalter fortlebte, nachwirkte und wahrgenommen wurde, und sich so den Lebens- und Vorstellungswelten der mittelalterlichen Menschen annähern. Der Fokus wird hierbei auf dem europäischen Raum und der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters liegen. Im Zentrum der Veranstaltung soll die intensive Arbeit mit historischen Quellen wie z.B. höfischen Romanen, Chroniken und Briefen stehen. Auf diesem Weg sollen die Grundlagen des historischen Arbeitens wiederholt bzw. vertieft und der Umgang mit geschichtswissenschaftlichen Theorien exemplarisch eingeübt werden.

  • Kein Zugang 4.02.023 - Aus Schulden und Verrat geboren - Das Lateinische Kaiserreich Lehrende anzeigen
    • David Weiss

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 18.10.2017)

    1204 geschah das eigentlich Unvorstellbare: Der bei Venedig hoch verschuldete vierte Kreuzzug ließ sich vom vertriebenen byzantinischen Kronprinzen Alexos Angelos bestechen und wandte sich gegen Konstantinopel. Vor Ort erwiesen sich die gewaltigen finanziellen Versprechen des Byzantiners jedoch als Luftblasen, die im Wind des Bosporus zerplatzten. Die Kreuzfahrer teilten das Staatsgebiet Konstantinopels unter sich auf und wählten einen aus ihrer Mitte zum neuen Kaiser – noch bevor das fragliche Territorium überhaupt eingenommen war. Am 12. April 1204 fiel Konstantinopel in die Hände der Kreuzfahrer und wurde über Tage erbarmungslos geplündert. Auf den Ruinen der ihres Glanzes beraubten Stadt sollte das Lateinische Kaiserreich entstehen. Doch den Geburtsmakel, dass Christen Christen verrieten, wurde die Neugründung in ihrer 57-jährigen Geschichte niemals los. Eine Beurteilung des Lateinischen Kaiserreichs fällt auch der Forschung schwer: Stefan Burkhardt beurteilt das neue Imperium Romaniae als „einen der interessanten Kreuzfahrerstaaten.“ Andere Forscher sind weniger gnädig und charakterisieren das Kaiserreich als Kolonie der italienischen Städte. An spezifischen Fragestellungen zum Lateinischen Kaiserreich werden beispielhaft die Arbeitstechniken der Mediävistik eingeübt.

  • Kein Zugang 4.02.024 - Heilige in der mittelalterlichen Stadt Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Almut Höfert

    Termine am Freitag, 20.10.2017 09:00 - 12:00, Freitag, 10.11.2017, Freitag, 08.12.2017, Freitag, 22.12.2017, Freitag, 12.01.2018 10:00 - ...(mehr), Ort: V02 1-114 (SKL 7), V02 0-004, V02 0-003 (+2 weitere)
    In der Spätantike entstand die Figur des Heiligen. Heilige Männer und Frauen, deren Lebenswandel als besonders gottesnah eingestuft wurde, konnten eine besondere Autorität beanspruchen. Ausbau und Ausgestaltung der Heiligenkulte trugen zur Christianisierung bei und waren eng mit lokaler, regionaler oder reichsweiter Politik verbunden. Nach der ersten Phase der frühen Märtyrer-Heiligen wurden im Frühmittelalter viele Bischöfe und Mönche verehrt, während ab dem 12. Jahrhundert der Marienkult einen großen Aufschwung erfuhr. Über die Herstellung und Sammlung von Reliquien (der Leichnam Ludwigs des Heiligen wurde in Wein und Wasser gekocht, die Verteilung der begehrten Reliquien war sehr umkämpft) sowie Heiligenviten konnte ein Heiligenkult weit über den Wirkort der Heiligen verbreitet werden. Heilige waren Ausnahmegestalten und standen zugleich im Zentrum gesellschaftlicher Entwicklungen. In diesem Seminar werden wir Heilige als Phänomen analysieren, über das religiöse, politische und soziale Spannungsfelder zugänglich werden. Neben einen Blick auf die Heiligen im Islam werden wir vor allem danach fragen, welche Funktionen Heilige in der mittelalterlichen Stadt erfüllten. Am Blocktag findet eine Schreibwerkstatt statt, in der wir die Abfassung eines Forschungsüberblickes üben und gegenseitig evaluieren.

  • Kein Zugang 4.02.025 - Körper und Geschlecht im Mittelalter Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Almut Höfert

    Termine am Freitag, 20.10.2017, Freitag, 10.11.2017, Freitag, 08.12.2017, Freitag, 22.12.2017, Freitag, 12.01.2018, Freitag, 19.01.2018 15:00 - 18:00, Samstag, 20.01.2018 10:00 - 18:00, Freitag, 26.01.2018 15:00 - 18:00, Ort: A04 5-516, A13 0-027, A07 0-031
    Wenn es eine Konstante in der Menschheitsgeschichte gibt, so ist es der Körper des homo sapiens, der sich aus evolutionsgeschichtlicher Sicht in den letzten 5000 Jahren kaum verändert hat, so könnte man meinen. In diesem Seminar werden wir jedoch sehen, dass Körper, Körperlichkeiten und Geschlecht im Mittelalter ganz anders aufgefasst wurden als in der Moderne: Dieses Spektrum umfasst unter anderem die antike Vier-Säfte-Lehre, fließende Geschlechtergrenzen, Monstren, körperliche Strafen (anstelle des modernen Gefängnisses), die Gegenwart des Todes und die Frage, was Männer und Frauen im Mittelalter eigentlich ausmacht. Um dieses weite Thema zu strukturieren, werden wir auch einige theoretische Texte zur Geschlechter- und Körpergeschichte lesen und uns in der Schreibwerkstatt am gar nicht so einfachen wissenschaftlichen Textgenre des Forschungsüberblickes üben.

Hinweise zum Modul
Kapazität/Teilnehmerzahl 80 (
Um eine möglichst homogene Verteilung der Teilnehmer*innen zu gewährleisten, sind die Seminare teilnahmebeschränkt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstalter*innen.
)
Prüfungsleistung Modul
Hausarbeit
Kompetenzziele
Die Studierenden …
  • erweitern das im Basiscurriculum erworbene strukturierte historische Grundwissen über das Mittelalter;
  • vertiefen ihre Kenntnisse zu den Spezifika mittelalterlicher (Original-)Quellen sowie zu Hilfsmitteln und Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Quellen;
  • stärken ihr Reflexionsvermögen hinsichtlich fachlicher Konzepte und Ansätze und setzen sich kritisch mit den Ergebnissen historischer Forschung auseinander;
  • bearbeiten mediävistische Fragestellungen unter Anwendung der wissenschaftlichen Methoden und Arbeitstechniken des Fachs und gelangen zu rationalen Urteilen;
  • erweitern ihre im Basiscurriculum geförderten Kommunikations- und Vermittlungskompetenzen.