Lecture
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4.02.020 - Geschlechtergeschichte des Mittelalters
Tuesday: 16:00 - 18:00, weekly (from 21/04/20) Dates on Tuesday, 30.06.2020 16:30 - 18:30
„Ist es ein Junge oder ein Mädchen?” – diese Frage bekommen Eltern bei einer Schwangerschaft oder Geburt wohl am häufigsten zu hören: weiblich oder männlich zu sein ist ein zentrales Merkmal, mit dem Menschen sich selbst und gegenseitig wahrnehmen. Die Geschichtswissenschaft hat sich im Rahmen der ab den 1980er-Jahren aufkommenden Geschlechtergeschichte erst recht spät systematisch damit befasst, wie sich die Stellung und Wahrnehmung von Männern und Frauen in der Geschichte veränderte. Anhand von Fürstinnen, Königen, Äbtissinnen, Rittern, Kauffrauen, Handwerkern, Bäuerinnen, Priestern, Eunuchen, Hermaphroditen und weiteren Gruppen befasst sich diese Vorlesung mit dem breiten Spektrum der mittelalterlichen Gesellschaft und zeigt, dass unser modernes Verständnis von Mann und Frau immer noch stark vom 19. Jahrhundert geprägt ist. Für diejenigen, die diese Vorlesung im Basis-Modul Mittelalter belegen, findet am 30. Juni ein Test als Teil des Portfolios statt.
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Seminar
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4.02.022 - Frauenleid und Männerschmerz: Körper, Krankheit und Geschlecht im Mittelalter
Monday: 12:00 - 14:00, weekly (from 20/04/20)
Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020.
Als existenzielle Erfahrungen sind Krankheit und Schmerz immer auch mit der Wahrnehmung und Thematisierung von Körperlichkeit verknüpft, sei es, dass z. B. schmerzende Körperteile benannt, körperliche Dysfunktionen als Folge eine Erkrankung beschrieben oder der Körper als Indikator eines gestörten seelischen Gleichgewichts be-trachtet wird. Welche Verbindungslinien zwischen Körper und Krankheit jedoch gezogen werden können, hängt auch davon ab, welches Verständnis dieser beiden Größen jeweils vorliegt, denn: Krankheit und Körper sind keine überzeitlichen, statischen Begriffe, sondern kultur- und kontextabhängige Konzepte. Ausgehend von dieser Grundüberlegung wendet sich das Aufbauseminar Körper- und Krankheitsvorstellungen des Mittelalters zu und fokussiert zum einen normative (medizinische, wissenschaftliche etc.) Krankheits- und Körperbilder, berücksichtigt zum anderen aber auch die Ebene der Krankheits- und Körpererfahrung, die z. B. über Selbstzeugnisse greifbar wird. Als dritte Größe neben Krankheit und Körper wird dabei grundsätzlich der Faktor Geschlecht betrachtet, so dass auf der Suche nach „Frauenleid und Männerschmerz“ insgesamt die wechselseitige Beziehung von Körper, Krankheit und Geschlecht im Mittelalter erhellt werden kann.
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4.02.023 - Frauenleid und Männerschmerz: Körper, Krankheit und Geschlecht im Mittelalter
Monday: 16:00 - 18:00, weekly (from 20/04/20)
Bitte kombinieren Sie das Seminar mit der Vorlesung 4.02.020.
Als existenzielle Erfahrungen sind Krankheit und Schmerz immer auch mit der Wahrnehmung und Thematisierung von Körperlichkeit verknüpft, sei es, dass z. B. schmerzende Körperteile benannt, körperliche Dysfunktionen als Folge eine Erkrankung beschrieben oder der Körper als Indikator eines gestörten seelischen Gleichgewichts be-trachtet wird. Welche Verbindungslinien zwischen Körper und Krankheit jedoch gezogen werden können, hängt auch davon ab, welches Verständnis dieser beiden Größen jeweils vorliegt, denn: Krankheit und Körper sind keine überzeitlichen, statischen Begriffe, sondern kultur- und kontextabhängige Konzepte. Ausgehend von dieser Grundüberlegung wendet sich das Aufbauseminar Körper- und Krankheitsvorstellungen des Mittelalters zu und fokussiert zum einen normative (medizinische, wissenschaftliche etc.) Krankheits- und Körperbilder, berücksichtigt zum anderen aber auch die Ebene der Krankheits- und Körpererfahrung, die z. B. über Selbstzeugnisse greifbar wird. Als dritte Größe neben Krankheit und Körper wird dabei grundsätzlich der Faktor Geschlecht betrachtet, so dass auf der Suche nach „Frauenleid und Männerschmerz“ insgesamt die wechselseitige Beziehung von Körper, Krankheit und Geschlecht im Mittelalter erhellt werden kann.
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4.02.024 - Mönche, Nonnen, Priester und Äbtissinnen: Geschlechtergeschichte des Klerus im Mittelalter
Thursday: 14:00 - 16:00, weekly (from 23/04/20) Dates on Friday, 12.06.2020 14:00 - 18:00
Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020.
Die Geschlechtergeschichte gehört zu den innovativsten Gebieten der Geschichtswissenschaft, da sie die für uns so elementare Selbstverständlichkeit von Mann- und Frausein in eine historische Dimension bringt, die ganz andere Facetten zu Tage fördert. Für die mittelalterliche Geschichte ist der Blick auf Kleriker und Klerikerinnen, die bis zu 10% einer spätmittelalterlichen Stadtbevölkerung ausmachen konnten, besonders spannend, weil diese aufgrund der zölibatären Lebensweise, die von ihnen (grundsätzlich) erwartet wurde, eine Gemeinsamkeit hatten, die sie von anderen Männern und Frauen unterschied. Gleichzeitig gab es innerhalb des Klerus große Standesunterschiede vom Landpriester bis zum Erzbischof, von der einfachen Nonne bis zur fürstlichen Äbtissin. Neben der Arbeit mit Forschungstexten und Quellen werden für eine Schreibwerkstatt (am Freitag, 12. Juni, 14-18h, am 11.6. fällt die Sitzung dafür aus) Forschungsüberblicke erstellen, die als Grundlage für die Seminararbeit genutzt werden können. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung über Geschlechtergeschichte des Mittelalters wird für das notwendige Hintergrundwissen vorausgesetzt. Im BA-Studium ist dieses Seminar eher für Fortgeschrittene ab dem 4. Semester geeignet, aber die Teilnahme ab dem 3. Semester ist grundsätzlich möglich.
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4.02.026 - "Herren von Florenz" - Die Zeit der Medici
Wednesday: 16:00 - 18:00, weekly (from 22/04/20)
Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020.
Die Medici erhielten zahllose Beinamen. Einige waren deutlich schmeichelhafter als andere. Die Spannbreite reichte von "prächtig" bis zu "diktatorisch". Ähnlich vielfältig waren die Transformatio-nen, die ihre Heimart Florenz und der Rest Italiens in dieser Zeit erlebten. Die Renaissance, die Pest, Kriege und der Aufstieg eines radikalen Mönchtums passierten fast zeitgleich.
Das Seminar gibt Einblicke in die Zeit und die Geschichte der besonderen Familie, die teils freiwillig (als Bankiers der Päpste) und teils unfreiwillig im Zentrum des Wandels stand. Beispielhaft werden Arbeitsmethoden der Mediävistik eingeübt.
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4.02.027 - Alltag im Kloster - von der Erforschung zur Präsentation am Beispiel eines archäologischen Fundkomplexes
Friday: 10:00 - 12:00, fortnightly (from 08/05/20), als video-Konferenz in einem meeting-Raum der Veranstaltung Dates on Friday, 24.04.2020 09:00 - 11:00, Friday, 24.04.2020 14:00 - 18:00, Friday, 19.06.2020 09:00 - 12:30, Friday, 19.06.2020 14:00 - 18:00, Friday, 10.07.2020 - Saturday, 11.07.2020 09:00 - 17:00
Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020.
Alltag im Kloster - von der Erforschung zur Präsentation am Beispiel eines archäologischen Fundkomplexes
Ein ergebnisorientiertes Blockseminar an 4/5 Tagen
Klösterliches Leben gehörte zu den Selbstverständlichkeiten der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung und monastisches Schriftgut zählt zu den umfangreichsten und vielfältigsten Quellen für mediävistische Forschung. Die liturgischen Abläufe, Gebet und Gottesdienste standen im Vordergrund und gehörten zu den wichtigsten Aufgaben eines Konvents. Doch lebte eine solche Gemeinschaft ja nicht vom Wort allein, sondern es bedurfte der notwendigen Gebäude, der wirtschaftlichen Versorgung und einer Regelung der Kontakte zur Außenwelt. Fassbar wird dies zum einen in den schriftlichen und bildlichen Quellen, zum anderen in den materiellen, archäologischen und architektonischen Überresten. Ein ganz besonderer Fundkomplex hat sich aus dem Brandenburgischen Kloster Seehausen erhalten, aus dem das alltägliche Leben in einem Kloster rekonstruierbar wird. Dieses Blockseminar setzt sich drei Aufgaben: das Kennenlernen der Rahmenbedingungen klösterlichen Lebens, die Platzierung archäologischer Funde in diesen monastischen Kontext, und schließlich – und dies gemeinsam mit Studierenden aus den Bereichen Film und Medien – die Erarbeitung eines Vorschlags, wie diese Ergebnisse in musealem Zusammenhang an einen heterogenen, nicht-wissenschaftlich geschulten Rezipientenkreis vermittelt werden können.
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