Seminar
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3.06.422 - „How do I make myself a body?“ Körper-Diskurse in der Gegenwartskunst
Termine am Freitag, 07.05.2021 14:00 - 19:00, Samstag, 08.05.2021, Freitag, 14.05.2021 10:00 - 15:00, Freitag, 14.05.2021 14:00 - 19:00, Samstag, 15.05.2021 10:00 - 15:00, Freitag, 21.05.2021 14:00 - 18:00
„How do I make myself a body?“, betitelte der dänische Künstler Henrik Olesen 2008 seine Einzelausstellung in der Galerie Buchholz Berlin. Darin setzte er sich mit Fragen der Identität und Sichtbarkeit, der De- und Rekonstruktion von Biografien und geschlechtlichen Zuschreibungen auseinander. Der gegenwärtig auffälligen Sichtbarkeit des (menschlichen) Körpers ist auch dieses Seminar gewidmet, das mit der Materialität und Zeichenhaftigkeit die doppelte Natur des Körpers fokussiert. In Avataren und Doubles, Puppen und Prothesenkörpern, anthropomorphen Hybriden, performativen Formaten und digitalen Transformationen geht es den heutigen Künstlerinnen und Künstlern nicht allein um die Darstellung des Körpers, sondern um seine Hinterfragung als anthropologische Konstante, in die sich wandelnde kulturelle und gesellschaftliche Wert- und Normvorstellungen ebenso einschreiben wie das Verhältnis zur Umwelt, zu (Bio-)Technologien, Ökonomien und Ideologien. Der Körper als Ausdrucksträger wird solcherart de- und rekonstruiert, seine rituellen und manipulativen Zurichtungen ausgelotet, die Relation von Selbst- und Fremdbestimmung hinterfragt. Im Seminar wird nach einer historischen Rückschau auf Körperbilder in der Kunstgeschichte der Schwerpunkt auf zeitgenössische Artikulationen von Körperlichkeit gelegt. Dabei wollen wir uns mit ausgewählten performativen Positionen ebenso beschäftigen wie mit Anthropomorphismen in Skulpturen und Assemblagen, fluiden Körperkonzeptionen im Digitalen und der Wiederkehr von Mensch-Maschinen-Hybriden – etwa in Werken von Nicole Eisenman, Ming Wong, Cécile B. Evans, Ed Atkins, Alisa Barenboym, Anna Uddenberg, Goshka Macuga, Aleksandra Domanović, Stephanie Dinkins, Alice Channer u. a.
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3.06.431 - "Neu, anders und nie zuvor gesehen": Mythen und Narrative 'bedeutender Kunstausstellungen' vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart
- Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann
Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 21.04.2021) Termine am Mittwoch, 14.04.2021 10:00 - 12:00
Wie beeinflussen Ausstellungen das, was als ‚wichtig’ in der (Kunst-)Welt gilt? Wie wird über solche Ausstellungen gesprochen, geschrieben? Wie werden sie wahrgenommen, weitergeführt, neu aufgelegt oder auch mit Gegenausstellungen kommentiert, aktualisiert, kritisiert oder negiert? Diesen Fragen wollen wir im Laufe des Sommersemesters gemeinsam nachgehen. Zu diesem Zweck werden wir exemplarisch einige Ausstellungen genauer analysieren, die in der skizzierten Weise Wirkung gezeigt haben – oder denen diese Wirkung zugeschrieben wurde. Dies können Projekte sein wie die 2012 vom Wallraff-Richartz-Museum initiierte „1912- Mission Moderne: Die Jahrhundertschau des Sonderbundes“, die als „Gedächtnisausstellung“ die „Internationale Kunstausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Cöln“ 1912 zum Thema machte; die erste Documenta 1955, die dem Publikum die im NS als „entartet“ diffamierte Kunst nahebringen wollte; eine Ausstellung wie die 1969 von Harald Szeeman kuratierte Schau „When Attitude becomes Form“ in der Berner Kunsthalle, die 2013 in Venedig „nachgestellt“ wurde. Aber auch Präsentationen wie „Kunst mit Eigen-Sinn“, die 1985 im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien stattfand, aktuelle Kunst von Frauen zeigte und auf eine „Neubesetzung des Kunst-Raumes“ (Monika Kaiser) zielte.
In einem ersten Arbeitsschritt werden die Teilnehmer*innen des Seminars nach einer Einführungsphase in Gruppen geeignete historische und neuere Ausstellungsprojekte recherchieren. In einem moderierten Prozess werden wir dann gemeinsam eine Auswahl treffen, um dann die eigentliche Auseinandersetzung mit Ausstellungsplanungen, Inszenierungen, Werkauswahl, Katalogen, Rezensionen u.a. zu beginnen. Arbeitsergebnisse sollen in Form von Referaten vorgestellt und diskutiert werden.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zu kontinuierlicher Mitarbeit im Plenum sowie in den zu bildenden Arbeitsgruppen.
Literatur
Ausst.-Kat. Stationen der Moderne. Die bedeutendsten Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Berlinische Galerie u.a., Berlin 1989
Hantelmann, Dorothea von / Carolin Meister (Hg.): Die Ausstellung. Politik eines Rituals, Zürich, Berlin 2010
Hemken, Uwe (Hg.): Kritische Szenografie: Die Kunstausstellung im 21. Jahrhundert, Bielefeld 2015
Klüser, Bernd/Katharina Hegewisch (Hg.). Die Kunst der Ausstellung. Eine Dokumentation dreißig exemplarischer Kunstausstellungen dieses Jahrhunderts, Frankfurt a.M. 1991
Krieger, Verena / Elisabeth Fritz (Hg.): ‚When Exhibitions Become Politics’. Geschichte und Strategien der politischen Kunstausstellung seit den 1960er Jahren, Köln u.a. 2017
Mihatsch, Karin: Der Ausstellungskatalog 2.0: Vom Printmedium zur Online. Repräsentation von Kunstwerken, Bielefeld 2015
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Übung (bzw. Projekt)
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3.06.422 - „How do I make myself a body?“ Körper-Diskurse in der Gegenwartskunst
Termine am Freitag, 07.05.2021 14:00 - 19:00, Samstag, 08.05.2021, Freitag, 14.05.2021 10:00 - 15:00, Freitag, 14.05.2021 14:00 - 19:00, Samstag, 15.05.2021 10:00 - 15:00, Freitag, 21.05.2021 14:00 - 18:00
„How do I make myself a body?“, betitelte der dänische Künstler Henrik Olesen 2008 seine Einzelausstellung in der Galerie Buchholz Berlin. Darin setzte er sich mit Fragen der Identität und Sichtbarkeit, der De- und Rekonstruktion von Biografien und geschlechtlichen Zuschreibungen auseinander. Der gegenwärtig auffälligen Sichtbarkeit des (menschlichen) Körpers ist auch dieses Seminar gewidmet, das mit der Materialität und Zeichenhaftigkeit die doppelte Natur des Körpers fokussiert. In Avataren und Doubles, Puppen und Prothesenkörpern, anthropomorphen Hybriden, performativen Formaten und digitalen Transformationen geht es den heutigen Künstlerinnen und Künstlern nicht allein um die Darstellung des Körpers, sondern um seine Hinterfragung als anthropologische Konstante, in die sich wandelnde kulturelle und gesellschaftliche Wert- und Normvorstellungen ebenso einschreiben wie das Verhältnis zur Umwelt, zu (Bio-)Technologien, Ökonomien und Ideologien. Der Körper als Ausdrucksträger wird solcherart de- und rekonstruiert, seine rituellen und manipulativen Zurichtungen ausgelotet, die Relation von Selbst- und Fremdbestimmung hinterfragt. Im Seminar wird nach einer historischen Rückschau auf Körperbilder in der Kunstgeschichte der Schwerpunkt auf zeitgenössische Artikulationen von Körperlichkeit gelegt. Dabei wollen wir uns mit ausgewählten performativen Positionen ebenso beschäftigen wie mit Anthropomorphismen in Skulpturen und Assemblagen, fluiden Körperkonzeptionen im Digitalen und der Wiederkehr von Mensch-Maschinen-Hybriden – etwa in Werken von Nicole Eisenman, Ming Wong, Cécile B. Evans, Ed Atkins, Alisa Barenboym, Anna Uddenberg, Goshka Macuga, Aleksandra Domanović, Stephanie Dinkins, Alice Channer u. a.
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