ges141 - Geschichte des 19./20. Jahrhunderts (Veranstaltungsübersicht)

ges141 - Geschichte des 19./20. Jahrhunderts (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2016 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.040 - Männer und Frauen in der Geschichte der Moderne Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Gunilla Budde

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)

    "Große Männer machen Geschichte". Dieses Diktum beherrschte die Geschichtsschreibung bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Der Hintergrund war die historiographische Konzentration auf Haupt- und Staatsaktionen, wobei auch bei diesen die vielen Herrscherinnen der Vergangenheit schlicht übergangen wurden. Erst mit der langsamen Durchsetzung der Sozialgeschichte seit den 1960er Jahren stellten vor allem Vertreterinnen der Frauen- und später Geschlechtergeschichte die Frage nach der Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die Geschichte. In der Vorlesung wird zum einen die Genese und Entwicklung dieses "Gender"-Ansatzes in der Geschichtsschreibung skizziert. Zum zweiten wird an ausgewählten Beispielen seit dem 18. Jahrhundert nach männer- bzw. frauendominierten Bereichen der Vergangenheit gefragt, nach sich wandelnden Vorstellungen von Frauen und Männern, nach Veränderungen und Kontinuitäten ihrer Beziehungen. Es wird nach Motiven und Erklärungen für Zuschreibungen gefragt, Ausbruchversuche daraus und bis heute beobachtbare Kontinuitäten beleuchtet.

Seminar
  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.041a - Die nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“. Anspruch und Wirkmächtigkeit eines propagandistischen Leitbegriffs Lehrende anzeigen
    • Dr. Mareike Witkowski

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)
    Termine am Freitag, 27.05.2016 16:00 - 18:00

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040! Mit Parolen wie "Du bist nichts, Dein Volk ist alles!" oder "Gemeinnutz geht vor Eigennutz!" propagierten die Nationalsozialisten die Volksgemeinschaft. Die Idee der Volksgemeinschaft war 1933 alles andere als neu. Seit dem Kaiserreich geisterte der Terminus nicht nur durch die Literatur und Presse der bürgerlich-konservativen und völkischen Kreise, sondern fand auch breiten Niederschlag im sozialdemokratischen Milieu. Trotz der unterschiedlichen politischen Ansichten verbanden alle mit dem Begriff „Volksgemeinschaft“ die Aussöhnung zwischen den gesellschaftlichen Klassen, die Überwindung der Vereinzelung des Menschen und die Geschlossenheit der Nation. Während die Linken dabei auf das integrierende Moment setzten, gründete sich die zu schaffende Volksgemeinschaft in der Auslegung der Rechten eher auf Exklusion. Die propagierte Volksgemeinschaft der Nationalsozialisten setzte auf den Zusammenhalt der „wertvollen“ Deutschen gegen die gemeinsamen Feinde im Inneren und später auch im Äußeren. Sie war, und das macht einen der Unterschiede zu den Ideen der Weimarer Republik aus, im Kern eine „Kampfgemeinschaft“, wie es Sybille Steinbacher nannte. Eines machen fast alle Untersuchungen zur nationalsozialistischen Volksgemeinschaft deutlich: Wirkungsmächtig und auch mobilisierend waren die Hoffnungen, die sich an die Idee knüpften. Es handelte sich jedoch in erster Linie um eine Fiktion, die für die nationalsozialistischen Ziele genutzt wurde. Zum Auftakt des Seminars werden wir uns die unterschiedlichen Konzepte der Volksgemeinschaft anschauen. Der eindeutige Schwerpunkt liegt jedoch auf der Zeit des Nationalsozialismus. Wie genau sah das Konzept der Volksgemeinschaft aus? Wen schloss es ein und wen schloss es aus? Handelte es sich um ein bloßes propagandistisches Konstrukt oder hatte es auch Bedeutung für das alltägliche Leben?

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.041b - Kontakt- und Konfliktzonen - Bilinguale Grenzregionen des Deutschen Kaiserreiches Lehrende anzeigen
    • Markus Evers

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)

    Im Rahmen dieser Veranstaltung sollen die Grenzregionen des Deutschen Kaiserreiches in den Fokus gerückt werden, welche innen- und außenpolitische „Spannungsherd[e]“ (Althammer 2009, S. 105) aber auch ganz besondere Verflechtungszonen zu den benachbarten Nationen darstellten. Hierzu zählten primär das in der südwestlichen Peripherie gelegene „Reichsland Elsaß-Lothringen“, das an Dänemark grenzende Nordschleswig sowie die polnischsprachigen Gebiete in den östlichen Regionen Preußens, wobei die Bewohner/-innen der letztgenannten Gegenden mit ca. 2,4 Millionen Menschen die größte nationale Minorität im Reich bildeten. Dabei soll u. a. folgenden Fragen nachgegangen werden: Was machte diese Gebiete zu Verflechtungszonen sowie inneren und äußeren Konfliktherden? Wie gestaltete sich in den mehr als vier Jahrzehnten jeweils das Verhältnis zwischen Peripherie und Reich? Wie ging man im Laufe der Zeit mit den Menschen in diesen Grenzgebieten um und welche Unterschiede bestanden hier hinsichtlich der Behandlung der einzelnen Regionen? Wie betrachteten ‚die‘ Grenzländer/-innen ihre Zugehörigkeit zum Reich? Was für kollektive Identitäten existierten in diesen Landstrichen? Ziel dieses Basisseminars ist es einerseits, dass die Teilnehmer/-innen einen Überblick über diese Grenzregionen während der Zeit des Deutschen Kaiserreiches erhalten. Andererseits sollen anhand dieser Thematik aber auch die essentiellen Grundlagen geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vertieft werden. So sollen insbesondere die Kompetenzen im Bereich der Quellenarbeit sowie auf dem Feld der anschließenden Präsentation von historischen Erkenntnissen erweitert werden. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040!

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.041c - Die Westdeutschen und die Welt: Vergleichs- und Verflechtungsgeschichte der Bundesrepublik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Thießen
    • Prof. Dr. Gunilla Budde

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 07.04.2016)

    Die Geschichte der Westdeutschen ist eine europäische und Globalgeschichte. Im Basisseminar machen wir uns daher auf die Spurensuche nach den Wandlungen Westdeutschlands im transnationalen Zusammenhang. Dabei fragen wir zum einen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der westdeutschen Gesellschaft im europäischen und transatlantischen Vergleich. Zum anderen wird es um internationale Verflechtungen, Kooperationen und Konflikte der Bundesrepublik gehen. Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars sind u.a. Debatten um die „Amerikanisierung“ oder „Westernisierung“ der Westdeutschen, gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Kalten Krieg, deutsch-deutsche Wettbewerbe und Kooperationen in Afrika oder auf der Aschenbahn sowie bundesdeutsche Voraussetzungen, Formen und Folgen internationaler Phänomene wie „1968“ und des Terrorismus. Mit dieser Schwerpunktsetzung verfolgt das Seminar drei Ziele: Erstens gewinnen Sie im Seminar einen Überblick über die Geschichte der Bundesrepublik und diskutieren grundsätzliche gesellschaftliche Entwicklungen von 1949 bis heute anhand neuer Forschungsdebatten. Zweitens können Sie Methoden und Zugriffe wie den historischen Vergleich und verflechtungsgeschichtliche Ansätze an zeitgenössischen Entwicklungen diskutieren und an zeithistorischen Quellen erproben. Und drittens werden wir anhand der jeweiligen Sitzungsthemen gemeinsam Grundlagen für das Konzipieren und Verfassen von Hausarbeiten legen. ----------------------------------------- Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040!

  • Uneingeschränkter Zugang 4.02.041d - Das Deutsche Kaiserreich Lehrende anzeigen
    • Dr. Britta Weichers

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040!

Hinweise zum Modul
Kompetenzziele
Die Studierenden …
- erwerben strukturiertes historisches Grundwissen über Struktur, Kultur und Ereignisse des 19./20. Jahrhunderts;
- kennen die Spezifika neuzeitlicher Quellen sowie Hilfsmittel und Methoden zur kritischen Lesart und Analyse dieser Quellen;
- bearbeiten Fragen zur Geschichte des 19./20. Jahrhunderts unter Anwendung der wissenschaftlichen Methoden und Arbeitstechniken des Fachs;
- vermitteln historische Erkenntnisse in konsistent strukturierten, argumentierenden Texten und/oder Vorträgen und/oder Postern.