ger221 - Gattungen, Gattungstheorien und Motive (Veranstaltungsübersicht)

ger221 - Gattungen, Gattungstheorien und Motive (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2022/2023 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 3.01.051 - Autismus, AD(H)S und Co - Neurodiversität in Kinder- und Jugendliteratur Lehrende anzeigen
    • Dr. Ella Margaretha Karnatz

    Donnerstag: 08:15 - 09:45, wöchentlich (ab 20.10.2022)

    Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.052 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert. Der von der australischen Sozialwissenschaftlerin Judy Singer erstmals in den 1990er Jahren genutzte Begriff ‚Neurodiversität‘ steht für neurologische Vielfalt und für eine spezifische Sichtweise auf Autismus und Behinderung. Der Begriff wurde insbesondere „von autistischen Bewegungen aufgenommen, die Autismus als eine neurologische Variation des Menschseins verstehen und nicht als Abweichung oder gar Krankheit“ (Seng 2015, 274). Seitdem werden unter dem Begriff verschiedene Entwicklungsstörungen subsummiert, zu denen - neben Autismus - AD(H)S, Legasthenie, Dyskalkulie und Dyspraxie zählen. Von Figuren mit Behinderungen wird in der Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum seit den 1970er Jahren erzählt. Seitdem ist ein Wandel bezüglich der inhaltlichen Darstellungen sowie der Erzählformen zu erkennen. So schreibt Mikota, dass „[s]pätestens seit Steinhöfels 'Rico, Oskar und die Tieferschatten' (2008) […] Inklusion und Heterogenität mit neuen Erzählmustern in den Kinder- und Jugendromanen aufgenommen“ (2017, 159) wird. Was hat sich verändert? Wie wurde und wird von neurodivergenten Figuren erzählt? Wie werden die Themen Autismus, AD(H)S und Co in den Texten verhandelt? Um die Fragen zu beantworten, werden in dem Seminar und der entsprechenden Übung zum einen theoretische Überlegungen zu 'disability studies' in den Literaturwissenschaften angestellt und zum anderen werden anhand ausgewählter Texte die Schreibweisen und Repräsentationen analysiert. Dafür gilt es, insbesondere erzähltheoretische Kenntnisse zu wiederholen, zu erweitern und zu festigen. Folgende Texte stellen die Grundlage für die Diskussionen in den Veranstaltungen dar: - Peter Härtling: Das war der Hirbel, Weinheim: Beltz & Gelberg 2000 [1973]. - Anne Fine: Der Schreibkünstler. Mit Bildern von Philippe Dupasquier. Aus dem Engl. von Ursula Köster-Roth, Zürich: Diogenes 2001 [1996]. - Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und die Tieferschatten. Mit Illustrationen von Peter Schössow, Hamburg: Carlsen 2008. - Daniela Schreiter: Schattenspringer: Wie es ist, anders zu sein, Stuttgart: Panini 2014. - Hans-Ulrich Zoller: Mea und die Meeresschildkröten: Eine Mutmachgeschichte für Kinder mit Rechenschwierigkeiten. Mit Illustrationen von Beata Zurawska, München: Ernst Reinhardt Verlag 2021. Bitte besorgen Sie sich die Bücher von Härtling, Steinhöfel und Schreiter und verschaffen Sie sich einen Überblick über alle Texte bis zum Veranstaltungsbeginn. Prüfungsart: Referat u. Ausarbeitung oder Hausarbeit

  • Kein Zugang 3.01.053 - Literaturtheorie(n) Lehrende anzeigen
    • PD Dr. Christian Schmitt

    Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 18.10.2022)

    Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/ Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.054 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert. Was ist eigentlich ‚Literatur‘? Diese grundlegende Frage, die den maßgeblichen Gegenstand der Literaturwissenschaft betrifft, wird im Germanistikstudium leider viel zu selten gestellt, obgleich von ihrer Beantwortung viel abhängt: Je nach Literaturbegriff lassen sich ganz unterschiedliche Fragen an literarische Texte – gegebenenfalls auch unter Einschluss ihrer Kontexte – stellen. Jede Antwort auf die Frage, was Literatur ‚ist‘ (oder vielleicht besser: was Literatur vor allem ausmacht), hat außerdem methodische Konsequenzen. Im Seminar werden wir diese Frage als Ausgangspunkt nehmen, um unterschiedliche Literaturtheorien kennenzulernen. Ausgehend von philologischen Grundfertigkeiten und textzentrierten Ansätzen (Literatursemiotik, Dekonstruktion, Intertextualitätstheorie) werden dabei insbesondere Theorieansätze zu diskutieren sein, die historische, gesellschaftliche, kulturelle und mediale Kontexte für die Analyse literarischer Texte einzubeziehen wissen (Diskursanalyse, New Historicism, Literatursoziologie) oder sich einem bestimmten Teilaspekt dieses Zusammenhangs widmen (Gender/Queer Studies). Schließlich werden auch die Rolle von Autor:innen und Leser:Innen sowie die Möglichkeiten der Digitalisierung (Digital Humanities) zu bedenken sein. Während wir im Seminar ausgewählte Literaturtheorien anhand von Modellanalysen zu E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann (1817) diskutieren werden, dient die Übung der vertieften Auseinandersetzung mit theoretischen Positionen. E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann ist vor Seminarbeginn zu lesen; die Textkenntnis wird in der ersten Seminarsitzung überprüft. Zur Anschaffung empfohlen ist der folgende Band, der auch die Erzählung enthält: Oliver Jahraus (Hg.): Zugänge zur Literaturtheorie. 17 Modellanalysen zu E.T.A. Hoffmanns ‚Der Sandmann‘. 2. Aufl. Stuttgart: Reclam 2019. Weitere Textgrundlagen werden als Reader zur Verfügung gestellt. Prüfungsart: Hausarbeit.

  • Kein Zugang 3.01.055 - Literatur und Recht(sprechung) in der Gegenwartsliteratur: Das Werk Ferdinand von Schirachs - Die Veranstaltung wird voraussichtlich ganz ausfallen! Lehrende anzeigen
    • Ina Cappelmann

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.056 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert. Das erst seit den 1970er Jahren etablierte Forschungsfeld ‚Literatur und Recht‘ weist zwei Hauptbereiche auf: Im Zentrum steht zum einen ein aus den Rechtswissenschaften hervorgehendes Interesse an den Möglichkeiten und Grenzen, Recht- und auch Gesetzestexte als Literatur zu betrachten, zum anderen ein literaturwissenschaftlicher Ansatz, der Recht und Rechtsprechung als Themen und Motive innerhalb der Literatur fokussiert, sich also mit Recht in der Literatur beschäftigt. Im Rahmen des geplanten literaturwissenschaftlichen Aufbaumoduls wird der Schwerpunkt auf dem zweiten Bereich, also auf der Darstellung von Recht und Rechtsprechung in der Literatur, liegen: Nach einem kurzen literaturhistorischen Einstieg in die Anfänge und Entwicklung der Literarisierung rechtlicher Aspekte, die anhand ausgewählter Texte (etwa von Friedrich Dürrematt und Robert Musil) verdeutlicht werden sollen, erfolgt eine Konzentration auf deutschsprachige Werke der Gegenwartsliteratur. Neben Werken von Janko Ferk und Juli Zeh werden dabei vor allem die literarischen Arbeiten des Juristen und Schriftstellers Ferdinand von Schirach fokussiert. Berücksichtigt werden sollen hierbei zum einen die unterschiedlichen literarischen Formate, innerhalb derer Ferdinand von Schirach einzelne Gerichtsverhandlungen, Urteilssprüche oder auch rechtlich-moralisch diskussionswürdige Sachverhalte beleuchtet, wie etwa in dem Essay-Band „Die Würde ist antastbar“ (2014) oder in einzelnen Kurzgeschichten aus dem Band „Schuld“ (2010), deren Adaption im Format einer Fernsehserie ebenfalls Berücksichtigung finden wird. Auch Ferdinand von Schirachs Theaterstücke werden innerhalb des Moduls behandelt werden, und dies ebenfalls sowohl in der literarischen Form, als auch mit Blick auf deren Inszenierungen auf der Bühne sowie der Adaption für das Fernsehen, wobei hier vor allem die 2016 erfolgte TV-Ausstrahlung des Stückes „Terror“ im Zentrum stehen wird. Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.115 - Literatur und Film vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit Lehrende anzeigen
    • Till Huber

    Termine am Donnerstag, 09.02.2023 - Freitag, 10.02.2023 13:15 - 16:30, Dienstag, 21.02.2023 - Donnerstag, 23.02.2023, Dienstag, 28.02.2023 - Donnerstag, 02.03.2023 11:00 - 18:15
    Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.116 gebunden. Die Blockveranstaltung befasst sich mit Kontinuitäten und Brüchen im Konnex von Expressionismus und Neuer Sachlichkeit in Literatur und Film. Es werden zunächst expressionistische Programme, Prosatexte, Gedichte und Filme analysiert, die sich durch „Innovationspathos“ (Anz), Experimentierfreudigkeit und besondere Distanz zur Alltagssprache und -ästhetik auszeichnen. Hier lässt sich im Kontext der gesellschaftlichen Moderne (rasant fortschreitende Industrialisierung, Bürokratie und Technik) vor allem eine Kritik am Bürgertum als Träger der Zivilisationsprozesse erkennen. Die expressionistische Abkehr von realistischen Darstellungsweisen wird endgültig im Zuge neusachlicher Verfahren der späten 1920er und frühen 1930er Jahre überwunden. In der Beschäftigung mit diesem ‚neuen Realismus‘ stehen in der Veranstaltung wiederum programmatische Texte, Erzähltexte sowie Lyrik und Filme auf dem Programm. Als Bindeglied fungiert der Film der Weimarer Republik (die ersten expressionistischen Filme erscheinen ‚mit Verspätung‘ erst Ende der 1910er Jahre). Hier werden expressionistische und neusachliche Verfahren versammelt und bisweilen – wie etwa im Fall von Fritz Langs Metropolis (1927) – miteinander kombiniert. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bilden die Bezüge zwischen Literatur und Film. Zu untersuchende Motive, die sich sowohl in literarischen Texten als auch in Filmen finden, sind z. B. Wahn und Ich-Dissoziation, die filmische und literarische Verarbeitung von Kriegstraumata, Großstadtdarstellungen, Angestelltenkultur, Mode, Konsum sowie die ‚Neue Frau‘. Als Teil der aktiven Mitarbeit wird angestrebt, dass jede/r Teilnehmer/in in einer Expert:innenengruppe mitwirkt.

Vorlesung oder Übung
Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens; Überblick über die Grundfragen der germanistischen Literaturwissenschaft; Kenntnis von methodischen Varianten der Literaturwissenschaft; Fähigkeit zur Einbettung der Literatur in geschichtliche und kulturelle Kontexte; Überblick über die Literaturgeschichte; Kenntnis der literarischen Gattungen und ihrer Analyse; siehe Fachspezifische Anlage Germanistik (Anlage 9) der BPO, Punkt 7 unter dem jeweiligen Schwerpunkt
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
1 Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung
Kompetenzziele
Die Studierenden machen sich mit Geschichte und Poetik verschiedener Gattungen vertraut. Sie erwerben die Kompetenz, gattungsspezifische und gattungstheoretische Analysen von literarischen Texten vornehmen zu können. Sie kennen sich in den begleitenden Theoriedebatten aus. Sie erwerben Kenntnisse von literaturgeschichtlich diachronen und synchronen Motivzusammenhängen sowie der Fähigkeiten zur Motivanalyse.