ger221 - Gattungen, Gattungstheorien und Motive (Veranstaltungsübersicht)

ger221 - Gattungen, Gattungstheorien und Motive (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2018 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 3.01.051 - Kriminalliteratur im Literaturbetrieb Lehrende anzeigen
    • Dr. Ella Margaretha Karnatz

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Kriminalliteratur zählt weltweit zu der Literatur, die am meisten rezipiert wird. Was macht die Faszination dieses Genres aus? Ist es die Rolle, die Leserinnen und Leser einnehmen, während sie sich einen intellektuellen Wettkampf mit den Ermittlerinnen und Ermittlern liefern? Macht der Rätselcharakter die Werke so populär? Unter anderem diese Fragen werden im Seminar aufgegriffen. Ein detaillierter Blick auf verschiedene Formen von Kriminalliteratur (z.B. Detektivgeschichte, Thriller, sozialkritische, politische oder psychologische ‚Krimis‘) und unterschiedliche Wertungen (Kriminalliteratur = Trivialliteratur?) wird genauso von Interesse sein wie historische Entwicklungen (von den englischsprachigen Wurzeln und der ‚Verbrecherliteratur‘ bis hin zu regionalen ‚Krimis‘ und deren medialen Ausprägungen). Da die Kriminalliteratur als „nicht-subventionierte Literatur“ (T. Wörtche) an Mechanismen im Literaturbetrieb gebunden ist, wird stets auch ein Seitenblick auf literatursoziologische Aspekte gerichtet. Auch wenn angestrebt wird, dass ein Überblick über das literarische und zum Teil auch filmische Phänomen ‚Krimi‘ im Seminar erlangt werden kann, wird ein solcher aufgrund der Vielfalt der Texte des Genres fragmentarisch bleiben. Bei der Betrachtung ausgewählter Werke wird es vor allem darum gehen, nach den spezifischen literarischen Verfahren des Genres (z.B. analytisches Erzählen) Ausschau zu halten und in dem Kontext grundsätzliche literaturwissenschaftliche Techniken der Textanalyse und -interpretation zu wiederholen und zu festigen. Es werden sowohl einzelne Primärwerke in den Blick genommen als auch theoretische Texte hinzugezogen. Die Bereitschaft, ein hohes Lesepensum auf sich zu nehmen, ist daher Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar. Prüfungsart: Referat und Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.053 - Lyrik um 1800 Lehrende anzeigen
    • Jörg Schuster

    Freitag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 06.04.2018)

    Im Seminar und in der Übung sollen Grundlagen und Techniken der Lyrikanalyse geklärt und eingeübt werden. Es geht um die Frage: Wie interpretiert man ein Gedicht? Wir klären unter anderem, wie man das Metrum sowie formale und rhetorische Stilmittel bestimmt, aber auch, wie man ‚Überinterpretationen‘ vermeidet. Im Zentrum jeder Sitzung steht die konzentrierte Beschäftigung mit jeweils höchstens zwei bis drei Texten, u.a. von Gottfried August Bürger, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin, Clemens Brentano, Novalis, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. Die lyrische Produktion um 1800 soll in ihrem ganzen historischen Facettenreichtum betrachtet werden – vom ‚Sturm und Drang‘ über die ‚Weimarer Klassik‘ bis hin zur Romantik. Berücksichtigt werden ergänzend auch wichtige Positionen der Lyriktheorie (Johann Gottfried Herder, Friedrich Schiller). Wichtige Themen sind Natur, Liebe, Subjektivität sowie die Auseinandersetzung mit der Antike; in gattungstheoretischer Hinsicht geht es um Formen wie Ode, Hymne, Elegie, Ballade, Sonett und Volkslied. Das genaue Programm wird rechtzeitig vor Semesterbeginn auf Stud.IP bereitgestellt; konkrete Textvorschläge nehme ich vorab gerne entgegen (joerg.schuster@uni-oldenburg.de). Voraussetzung für die Teilnahme sind die regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit sowie die Mitgestaltung einer Sitzung im Rahmen einer Expertengruppe. Leistung: Hausarbeit oder Referat / Präsentation und Ausarbeitung. Nutzung der Lernplattform Stud.IP. Zur Vorbereitung empfohlene Literatur: Burdorf, Dieter: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart, Weimar 1997. Kaiser, Gerhard: Geschichte der deutschen Lyrik von Goethe bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main 1991.

  • Kein Zugang 3.01.055 - Literarische Diskurse des Depressiven Lehrende anzeigen
    • Till Huber

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    Depression wird im aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskurs als dominante psychische Krankheit moderner Gesellschaften gehandelt. In Seminar und Übung wird nach Repräsentationen des Depressiven in der deutschsprachigen Literatur gefragt. Dabei soll es ausdrücklich nicht um die 'Psychologisierung' literarischer Figuren gehen. Statt bei diesen eine Depression zu diagnostizieren, sollen Verfahren, Motive und Metaphern des Depressiven mit literaturwissenschaftlichen Methoden herausgearbeitet werden. "Depression" kann dabei als eine Chiffre für eine Vielzahl an Motiven wie Traurigkeit, Passivität, Stagnation, Vermeidung usw. verstanden werden. Literarische Texte aus der 'Frühphase' des Depressions-Diskurses, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts entfaltet, bilden einen Schwerpunkt der Veranstaltung: Als Lektüre sind Texte von Hermann Hesse, Franz Kafka, Eduard von Keyserling, Thomas Mann, Franziska zu Reventlow und Robert Walser vorgesehen. Zudem werden psychoanalytische Texte von Karl Abraham, Sigmund Freud und Melanie Klein sowie Essays von Alain Ehrenberg, Mark Fisher, Julia Kristeva und David Foster Wallace behandelt. Zur erfolgreichen Teilnahme am Seminar wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich im Sinne einer kulturwissenschaftlich interessierten Philologie mit Texten aus Medizin, Psychoanalyse, Psychiatrie und Soziologie auseinanderzusetzen und diese in die Analyse literarischer Texte einzubeziehen. Mithin besteht ein Lernziel darin, Selbstständigkeit im Umgang mit heterogenem Textmaterial und bei der Entwicklung origineller Fragestellungen zu entwickeln. Kompetenz im wissenschaftlichen Schreiben und Argumentieren soll durch das Verfassen einer Hausarbeit bzw. schriftlichen Referatsausarbeitung erlangt werden. Voraussetzung für die Teilnahme sind die regelmäßige Lektüre, die aktive Mitarbeit sowie die Mitgestaltung einer Sitzung im Rahmen einer Expertengruppe. Prüfungsleistung: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.057 - Theorien des Fremden in der Literatur Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Katrin Henzel

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Literarische Texte thematisieren auf sehr vielfältige Weise Fremdheit und setzen sich dabei immer auch mit Identitätsfragen auseinander. Doch was meint ‚das Fremde‘ überhaupt und wie geht Literaturwissenschaft damit um? Welche facheigenen wie auch aus anderen Disziplinen adaptierten Theorien des Fremden gibt es und welche Methoden verbinden sich mit diesen? Anhand ausgewählter Texte soll eine Einführung in das weite Feld der Theorien zu Fremdheit und Alterität erfolgen. Einen Schwerpunkt des Seminars bildet die Auseinandersetzung mit der – der Komparatistik zugerechneten – Imagologie, die zunehmend auch als interkulturelle Hermeneutik bezeichnet wird. Eine detaillierte Liste mit zu behandelnden Texten wird zu Beginn der Veranstaltung bereitgestellt. Prüfungsart: Hausarbeit

  • Kein Zugang 3.01.059 - Walter Benjamin: Literaturtheorie Lehrende anzeigen
    • Sophia Ebert

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2018)

    Walter Benjamin (1892-1940) gilt als einer der bedeutendsten Kulturtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig steht er auch in dem Ruf, seine Texte seien nur schwer zugänglich, schwierig, ja esoterisch. Das Seminar wird sich eingehend mit einigen ausgewählten Texten Benjamins zur Literatur- und Kunsttheorie beschäftigen. Behandelt werden neben kanonischen Aufsätzen wie Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit auch solche Texte, die weniger komplex und voraussetzungsreich sind. So zeigt sich Benjamin nicht nur als schwergewichtiger Philosoph, sondern auch als Autor unterhaltsamer und lehrreicher Rundfunktexte sowie als streitbarer Literatur-Kritiker. Die zugehörige Übung legt den Schwerpunkt auf das eigenständige Verfassen wissenschaftlicher Texte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen dazu bereit sein, von Woche zu Woche kurze Texte zu verfassen, die dann in der Übung diskutiert werden. Literatur: Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Mit Ergänzungen aus der Ersten und Zweiten Fassung, hrsg. v. Burkhardt Lindner, Reclam Universal-Bibliothek. Prüfungsart: Referat + Ausarbeitung oder Hausarbeit

Vorlesung oder Übung
  • Kein Zugang 3.01.052 - Leichen, Mörder und Detektive: Geschichte und Struktur von Kriminalerzählungen Lehrende anzeigen
    • Dr. Ella Margaretha Karnatz

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    s. Seminar

  • Kein Zugang 3.01.054 - Lyrik um 1800 Lehrende anzeigen
    • Jörg Schuster

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 06.04.2018)

    s. Seminar

  • Kein Zugang 3.01.056 - Literarische Diskurse des Depressiven Lehrende anzeigen
    • Till Huber

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

    s. Seminar

  • Kein Zugang 3.01.058 - Das Fremde im Werk Josef Winklers Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Katrin Henzel

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

    Josef Winkler (geb. 1953) gilt als einer der wichtigsten österreichischen Gegenwartsautoren. 2008 erhielt er den renommierten Georg-Büchner-Preis. Aufgewachsen in einem bäuerlichen, streng katholischen und patriarchalischen Umfeld, prägt dieses sein Schreiben seit seinem Romandebüt ‚Menschenkind‘ (1979). Viele Reisen, insbesondere nach Italien und Indien, finden ihren Niederschlag in Winklers Texten, sie lassen sich einerseits als Kontrast zur Kärntner Lebenswelt begreifen und gehen andererseits doch auch eine interessante Symbiose mit dieser ein. Geradezu leitmotivisch wird der Tod immer wieder aufgegriffen, dabei zwischen Faszination und Schrecken changierend. Das Verhältnis zwischen Fremde und Heimat in Winklers Prosawerk wird Gegenstand der Übung sein. Die im Seminar behandelten Theorien zum Fremden in der Literatur sollen auf ausgewählte Texte Winklers angewandt werden. Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung ist die Bereitschaft ein sehr hohes Lesepensum zu absolvieren. Verbindliche Textausgaben (zur Anschaffung empfohlen): – Josef Winkler: Domra. Am Ufer des Ganges. Roman. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2000 (suhrkamp taschenbuch 3094) – Josef Winkler: Friedhof der bitteren Orangen. Roman. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001 (suhrkamp taschenbuch 3191) – Josef Winkler: Natura morta. Eine römische Novelle. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004 (suhrkamp taschenbuch 3575) – Josef Winkler: Roppongi. Requiem für einen Vater. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2010 (suhrkamp taschenbuch 4140) Prüfungsart: s. Seminar

  • Kein Zugang 3.01.0591 - Literaturwissenschaftliches Schreiben Lehrende anzeigen
    • Sophia Ebert

    Mittwoch: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 04.04.2018)

    s. Seminar

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens; Überblick über die Grundfragen der germanistischen Literaturwissenschaft; Kenntnis von methodischen Varianten der Literaturwissenschaft; Fähigkeit zur Einbettung der Literatur in geschichtliche und kulturelle Kontexte; Überblick über die Literaturgeschichte; Kenntnis der literarischen Gattungen und ihrer Analyse; siehe Fachspezifische Anlage Germanistik (Anlage 9) der BPO, Punkt 7 unter dem jeweiligen Schwerpunkt
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
1 Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung
Kompetenzziele
Die Studierenden machen sich mit Geschichte und Poetik verschiedener Gattungen vertraut. Sie erwerben die Kompetenz, gattungsspezifische und gattungstheoretische Analysen von literarischen Texten vornehmen zu können. Sie kennen sich in den begleitenden Theoriedebatten aus. Sie erwerben Kenntnisse von literaturgeschichtlich diachronen und synchronen Motivzusammenhängen sowie der Fähigkeiten zur Motivanalyse.