ges152 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

ges152 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2015/2016 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.050 - Kollektive Erinnerung, Selbst- und Fremdbilder in Ostmitteleuropa Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Henning Hahn

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 13.10.2015), Ort: A10 1-121 (Hörsaal F)
    Termine am Dienstag, 10.11.2015 18:00 - 20:00, Ort: A07 0-030 (Hörsaal G)

    Für die Konstruktion der kollektiven Identität ist die Erinnerungskultur einer der wichtigsten Faktoren; sie garantiert oft ein Mindestmaß sozialer Kohäsion. Denn gemeinsame und/oder geteilte Geschichtsbilder bestimmen nicht zuletzt die politische Kultur und Mentalität einer Gesellschaft. In dieser Vorlesung soll zum einen eine Einführung in die entsprechenden methodischen Überlegungen und Begrifflichkeiten gegeben werden. Zum anderen sollen diese exemplifiziert werden an den kollektiven Gedächtnissen mehrerer Nationalgesellschaften Ostmitteleuropas, besonders an Polen und Tschechen, sowie an der Frage, wie die deutsche Gesellschaft ihre Rolle in Ostmitteleuropa erinnert. Darüber hinaus soll eine Brücke geschlagen werden von den Erinnerungskulturen zu den Stereotypen und ihre historische Erforschung.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.052 - Wer sind 'die Russlanddeutschen'? Ereignisgeschichte, Erinnerungspolitik und transnationale Identitäten Lehrende anzeigen
    • Dr. Hans-Christian Petersen

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 14.10.2015)

    Bitte belegen Sie dieses Seminar zusammen mit der Vorlesung Nr. 4.02.050. Die Erforschung der Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen besitzt sowohl in historischer Perspektive als auch gegenwärtig eine hohe Relevanz. Bis heute sind rund 2,4 Millionen Menschen als (Spät)aussiedler/innen nach Deutschland eingewandert, und manche inzwischen auch wieder remigriert. Zugleich steht diese große zahlenmäßige Bedeutung in Diskrepanz zu dem geringen Wissen der Gesellschaft über die Russlanddeutschen, die, wenn überhaupt, zumeist nur in negativen Schlagzeilen Erwähnung finden. Im Rahmen des Seminars sollen Ereignisgeschichte, Erinnerungspolitik und die Bedeutung transnationaler Identitäten in den Blick genommen werden. Es soll danach gefragt werden, welche Geschichte ‚die Russlanddeutschen‘ haben, wer mit welchen Interessen an der Formierung ihres historischen Gedächtnisses mitwirkt(e) und wie sich dies zu den oft hybriden und transnationalen Identitäten der einzelnen Menschen verhält.

  • Kein Zugang 4.02.053 - Die deutsch-polnischen Beziehungen. Politik und Gesellschaft 1945-1990 Lehrende anzeigen
    • Dr. Burkhard Olschowsky

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 13.10.2015)

    Bitte belegen Sie dieses Seminar zusammen mit der Vorlesung Nr. 4.02.050. Das Seminar behandelt die Beziehungen beider deutscher Staaten, der Bundesrepublik und der DDR zur Volksrepublik Polen im Zeitraum 1949–1990. Am Beispiel von hervorgehobenen Ereignissen werden die wechselseitigen Wahrnehmungen, die politischen Aktivitäten und die Rolle von gesellschaftlichen Initiativen und Akteuren in und zwischen den drei Ländern vorgestellt und untersucht. Zu den einzelnen Seminarsitzungen werden insbesondere die Zäsuren in den trilateralen Beziehungen thematisiert – z. B. die Oder-Neiße-Grenze, die Entstalinisierung im „Tauwetter“-Jahr 1956, die Kirchen als Akteure der Verständigung, die Neue Ostpolitik, die Gewerkschaftsbewegung Solidarność 1980/81 und die friedliche Revolution 1989. Für die Auseinandersetzung mit den deutsch-polnischen Beziehungen ist neben der ausgewogenen Betrachtung von Politik und Gesellschaft die Berücksichtigung von Traditionen und kulturellen Mustern ebenso von Belang wie die Verortung der Handelnden in ihrem politischen Umfeld und sozialen Milieus

  • Kein Zugang 4.02.055 - Das östliche Europa in der deutschen Erinnerungskultur (Blockseminar mit Exkursion) Lehrende anzeigen
    • Matthias Weber

    Termine am Dienstag, 20.10.2015 08:00 - 10:00
    Bitte belegen Sie dieses Seminar zusammen mit der Vorlesung Nr. 4.02.050. 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges sind die historischen bi- und multilateralen Beziehungen Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarländern im kollektiven Gedächtnis der Deutschen nur wenig präsent. Dies gilt auch für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, während dem die Länder des östlichen Europas unter dem beispiellosen Angriffs- und Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands zu leiden hatten. Nirgendwo in Europa treffen die verschiedenen Sichtweisen so unmittelbar aufeinander, wie in der Denkmal-, Museums- und Gedenkstättenlandschaft Berlins, in der sich unterschiedliche Formen und Zusammenhänge des kollektiven historischen Erinnerns verdichten: Zu nennen sind etwa das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, in dem insbesondere der ermordeten Juden im östlichen Europa gedacht wird („Ort der Information“), das „Haus der Wannseekonferenz“, in dem die Ermordung der europäischen Juden vorbereitet wurde, oder das „Schloss Cecilienhof“ in Potsdam, dem Ort der „Potsdamer Konferenz“. Das deutsch-russische Mu-seum Berlin-Karlshorst, ein ebenfalls authentischer Ort, an dem am 8. Mai 1945 die Kapitulation des Deutschen Reiches vor den Siegermächten unterzeichnet wurde. Das Seminar soll mit zwei bis drei Sitzungen zur inhaltlichen und organisatorischen (Themenvergabe/Termine) Vorbereitung der für Februar 2016 geplanten Exkursion beginnen, bei der Erinnerungsorte an das 20. Jahrhundert in Berlin aufgesucht werden. Programm (Stand Juli 2015): Schloss Cecilienhof (Potsdam), Haus der Wannsee-Konferenz, Sowje-tisches Ehrenmal am Treptower Park, Mahnmal des polnischen Soldaten und deutschen Faschisten im Zweiten Weltkrieg (Friedrichshain); Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas; Deutsch-Russisches Museum, Neue Wache; Polnische Gedenktafel am Reichstag; ggf. Topographie des Terrors u. a.

  • Kein Zugang 4.02.057 - Die nationale Kodierung des Raumes im östlichen Europa im 19./20. Jahrhundert durch ausgewählte Medien der Erinnerung Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Tobias Weger

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 13.10.2015)

    Bitte belegen Sie dieses Seminar zusammen mit der Vorlesung Nr. 4.02.050. Das östliche Europa war im 19./20. Jahrhundert unter anderem von der Auflösung imperialer Strukturen und der Schaffung von Nationalstaaten bestimmt. Wie funktionierte das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer, konfessioneller und sozialer Zugehörigkeit in der Alltagspraxis? Wie wurde von unterschiedlichen Gruppen der öffentliche Raum „markiert“ und dadurch mit bestimmten „Codes“ versehen? Das Seminar befasst sich anhand ausgewählter Beispiele mit der Markierung des öffentlichen Raumes durch Medien der Erinnerung – zu ihnen gehören etwa Straßennamen, Denkmäler, spezifische Architekturformen, museale Präsentationen, die Fixierung geschichtlicher Erinnerung in Gestalt von Historienmalereien oder die Vermessung des Raumes durch Landkarten, Literatur und Film. Diese Medienvielfalt lädt ein zu interdisziplinären Zugängen. Die Kenntnis osteuropäischer Sprachen ist keine Teilnahmebedingung.

  • Kein Zugang 4.02.058 - Was wir gemeinsam haben und was uns trennt - bilaterale Erinnerungsorte und welche Erkenntnisse ihre Erforschung bringen kann Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Henning Hahn

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 15.10.2015)

    Bitte belegen Sie dieses Seminar zusammen mit der Vorlesung Nr. 4.02.050. Das von Pierre Nora entwickelte Konzept der Erinnerungsorte als identitätsrelevanter Fixpunkte des kollektiven Gedächtnisses ist bisher schon auf viele nationale Erinnerungskulturen angewandt worden. Ein gerade abgeschlossenes Forschungsprojekt hat dieses Konzept mit dem Konzept transnationaler Verflechtungsgeschichte kombiniert und damit versucht, beide Paradigmata zusammenzuführen und erkenntnisfördernd anzuwenden. In diesem Masterseminar soll konkret nach der Rolle von Erinnerungsorten in den bilateralen deutsch-polnischen Beziehungen gefragt werden. Anhand konkreter Beispiele aus der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte geht es sowohl um Orte, die nur in einer der Gesellschaften eine Rolle im kollektiven Gedächtnis spielen, als auch um Orte, die von beiden Seiten als Erinnerungsorte besetzt sind. Dabei stellen sich Fragen wie die, ob die Tatsache, dass Auschwitz ein jüdischer, polnischer, deutscher usw. Erinnerungsort ist, uns schon berechtigt, von einem gemeinsamen Erinnerungsort zu sprechen. Stellen etwa die Zwangsmigrationen des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit gemeinsame Erinnerungsorte dar?

  • Kein Zugang 4.02.059 - Der Krimkrieg 1853-1856: Außenpolitische Zusammenhänge und europäische Mächtepolitik in der Mitte des 19. Jahrhunderts Lehrende anzeigen
    • Dr. Bernd Müller

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 14.10.2015)

    Diese Veranstaltung ist ein eigenständiges Modul und umfasst die wöchentlichen Seminarsitzungen und einen entsprechend höheren Anteil an Eigenarbeit (Lektüre etc.). Eine Kombination mit einer weiteren Veranstaltung ist NICHT notwendig. Der Krimkrieg 1853–1856 ist eine wesentliche Zäsur für das europäische Staatensystem des 19. Jahr-hunderts. Das Wiener System, das Europa nach den napoleonischen Kriegen den Frieden verschaffen sollte, erscheint als verbraucht, und neue außenpolitische Konstellationen entstehen. Das Seminar wird sich mit außenpolitischen Zusammenhängen des Handelns der beteiligten Großmächte, nämlich von Großbritannien, Frankreich, Russland, Österreich und dem Osmanischen Reich ausein¬andersetzen, weniger mit den militärischen Abläufen dieses Krieges. Dabei wird das Verständnis von Be¬griffen wie außenpolitischem Potential, staatlichem Interesse und perzipierter Öffentlichkeit zu entwickeln sein. Der Schwerpunkt wird auf der Erfassung und Bewertung unterschiedlicher Sichtweisen zu Aspekten dieses Krieges in historischen Darstellungen vom 19. Jahrhundert bis heute liegen, die dann auch in den Hausarbeiten zu ausgewählten Teilbereichen herausgearbeitet werden sollen.

Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
Kompetenzziele
- Erweiterung des Fachwissens über die Osteuropäische Geschichte der Neuzeit
- Vertiefung der im Basiscurriculum geförderten Kommunikations- und Vermittlungskompetenzen
- Weiterentwicklung des fachlich-methodischen Instrumentariums zur Quelleninterpretation, zur kritischen Erschließung von Fachliteratur und zur Entwicklung eigener Ergebnisse und Standpunkte
- Stärkung des kritischen Reflexionsvermögens hinsichtlich fachlicher Konzepte und Ansätze