ges151 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

ges151 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Eine Übersicht der Prüfungsberechtigten finden Sie unter https://uol.de/fk4/studium-und-lehre/studiengaenge/pruefungen/pruefungsberechtigte.
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2020/2021 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.050 - Von der Oktoberrevolution zum Stalinismus: Einführung in die Geschichte der frühen Sowjetunion (1917-1953) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 27.10.2020)

    Die UdSSR hat als größter Flächenstaat der Welt nicht nur die europäische Geschichte, sondern auch die Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Die Vorlesung will die Entstehung der Sow-jetunion und ihren inneren Wandel zur totalitären Diktatur Stalins nachvollziehen. Es werden sowohl das politische System wie auch die politische Kultur des Parteistaats der Bolschewiki im Zentrum stehen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die innergesellschaftlichen Wandlungsprozesse in der Revolutions- und Bürgerkriegsperiode sowie im Stalinismus gelegt. In einer kulturgeschichtlichen Perspektive sollen nicht nur die sich radikal verändernden Lebensbedingungen nachvollzogen, sondern auch die Wertevorstellungen und Handlungsweisen der Sowjetbürger befragt werden. Hier wird zu diskutieren sein, wie stark die ideologischen Normsetzungen des Parteistaats in die Lebenswelt der Menschen hineinwirkte. Dabei ist zugleich immer auch die multiethnische Vielfalt der Sowjetunion mit zu bedenken. Nicht zuletzt wird die außenpolitische Rolle der UdSSR ein Thema der Vorlesung sein, wenn es beispiels-weise um die Stalinsche Expansionspolitik, die Errichtung der Moskauer Vorherrschaft in Ostmitteleuropa oder auch die beginnende Konfrontation des Kalten Kriegs geht. Der begleitende Besuch des Seminars zur Geschichte der Sowjetunion wird empfohlen.

  • Kein Zugang 4.02.051 - "Revolution in einem versiegelten Briefumschlag": Russische Revolution und Bürgerkrieg, 1917-1922 Lehrende anzeigen
    • Igor Narskii

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 22.10.2020)

    Die Metapher des versiegelten Briefumschlags steht in zweifacher Verbindung zur Russischen Revolution. Zum einen erreichte sie als hauptstädtisches Ereignis die Provinzen unerwartet und durch die in versiegelten Postpaketen gelieferten Zeitungen. Zum anderen ist sie aus der Perspektive einer Alltags-, Erfahrungs-, Bilder-, Emotions- und Erinnerungsgeschichte immer noch ein wenig beschriebenes Blatt, wie ein versiegelter, noch nicht geöffneter Brief aus der Vergangenheit. Im Zentrum der Vorlesungen werden die Überlebensstrategien und -techniken der vorwiegend provinziellen Bevölkerung in Jahren zwischen der Februarrevolution 1917 und Hungerkatastrophe 1921/22 stehen. Nicht nur gesamtrussische Ereignisse sollen betrachtet werden. Es gilt ebenso, jene regionalen Spezifika zu berücksichtigen, die die Erfahrungshorizonte historischer Akteure mitbestimmten und deshalb helfen, die nachfolgende sowjetische Geschichte besser zu verstehen.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.050a - Permanente Kulturrevolution: Die Sowjetunion in den 1920er und 30er Jahren Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 21.10.2020)
    Termine am Mittwoch, 04.11.2020, Mittwoch, 03.02.2021 10:15 - 11:45

    Die ersten vier Jahrzehnte der Sowjetherrschaft waren ebenso von Revolution, Terror und Krieg charakteri-siert wie von dem Projekt der Errichtung einer neuartigen Gesellschaftsordnung und der Erschaffung eines neuen „sowjetischen Menschen“. Das Seminar will in einem chronologischen Überblick dieses Spannungs-verhältnis von Diktatur und Revolution, von Gewalt und Propaganda, von GULAG und Begeisterung, von Zerstörung und Aufbau diskutieren. Es soll behandelt werden, welche Konzepte die bolschewistischen Machthaber von Lenin zu Stalin für den radikalen Umbau des Landes hatten, mit welchen Methoden sie diese umzusetzen bzw. zu erzwingen suchten und auf welche Reaktionen, Zustimmung ebenso wie Wider-stände sie stießen. Dabei wird dem Kontakt von Parteistaat und Bevölkerung – sei es in der Form der Mobilisierung und des Engagements oder aber der Ausgrenzung und gewaltsamen Auseinandersetzung – besondere Bedeutung beigemessen. Es soll, basierend auf Text- und Quellenlektüre, in einer kulturgeschichtlichen Perspektive nach den Vorstellungswelten der Menschen in der Sowjetunion und deren Wandel von der Oktoberrevolu-tion 1917 bis zu Stalins Tod 1953 gefragt werden. Bitte kombinieren Sie dieses Basisseminar mit der Vorlesung 4.02.050.

  • Kein Zugang 4.02.051a - Politische Parteien im Russischen Zarenreich und in der russischen Revolution Lehrende anzeigen
    • Igor Narskii

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 22.10.2020)
    Termine am Donnerstag, 29.10.2020, Donnerstag, 04.02.2021 16:15 - 17:45

    Bitte kombinieren Sie das Seminar mit der Vorlesung 4.02.051. Inhalt: In den letzten Jahren vor dem Zusammenbruch des Zarenreiches entfaltete sich eine überraschend lebendige politische Öffentlichkeit: 1906 waren mehr als 100 politische Parteien aktiv, die sich auf eine neue Verfassung, ein Parlament und eine aufblühende Presselandschaft stützen konnte. Die Geschichte der politischen Parteien im späten Zarenreich widerspricht anscheinend dem tief verankerten Bild der Autokra-tie russischer Zaren und evoziert eine Reihe von Fragen, mit denen sich das Basisseminars beschäftigen wird: Gab diese Entwicklung dem Zarenreich eine neue Chance der Stabilisierung oder war dies ein Symp-tom seiner tiefen und irreversiblen Krise? Inwieweit kann man diese Entwicklung des späten Russlands als Geschichte der Demokratisierung einer autoritären politischen Ordnung deuten? Ist andererseits eine politi-sche Partizipation der Bevölkerung ohne Demokratisierung möglich? Und umgekehrt: Wie lange kann eine von oben „gelenkte Demokratie“ existieren, die auf einem „Scheinkonstitutionalismus“ (Max Weber) fußt?

Hinweise zum Modul
Kapazität/Teilnehmerzahl 30 pro Seminar (
Um eine möglichst homogene Verteilung der Teilnehmer*innen zu gewährleisten, sind die Seminare teilnahmebeschränkt (je 25 Pers.). Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstalter*innen.
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Prüfungsleistung Modul
Portfolio
Kompetenzziele
Die Studierenden …
  • erwerben strukturiertes historisches Grundwissen über die Geschichte der Neuzeit (Schwerpunkt: Osteuropa);
  • kennen die Spezifika neuzeitlicher Quellen sowie Hilfsmittel und Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Quellen;
  • bearbeiten Fragestellungen zur osteuropäischen Geschichte der Neuzeit unter Anwendung der wissenschaftlichen Methoden und Arbeitstechniken des Fachs;
  • vermitteln historische Erkenntnisse in konsistent strukturierten, argumentierenden Texten und/oder Vorträgen;
  • erlernen Grundlagen digitaler Arbeitstechniken;
  • reflektieren aktuelle theoretische Entwicklungen, unter anderem im Bereich der Kulturgeschichte, des Postkolonialismus, der Minority Studies und der Gender Studies.