spo810 - Körper und Bewegung im Spannungsfeld von Natur und Kultur (Veranstaltungsübersicht)

spo810 - Körper und Bewegung im Spannungsfeld von Natur und Kultur (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Sportwissenschaft 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2021/2022 Prüfungsleistung
Übung
Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.043 - Körper der Nation. Geschichte der deutschen Turnbewegung Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Nikolaus Buschmann

    Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 19.10.2021)

    Mit dem vor gut 200 Jahren maßgeblich von Friedrich Ludwig Jahn entwickelten Bewegungsprogramm des Turnens waren neben pädagogischen auch dezidiert politische Ziele wie die Befreiung von der französischen Besatzung, die Überwindung der feudalen Ordnung und die politische Einigung Deutschlands verknüpft: Der turnende Körper sollte (auch) ein Körper der Nation sein. Die Lehrveranstaltung untersucht das politische Weltbild der deutschen Turnbewegung und die kulturellen Praktiken, die das Nationalbewusstsein der Deutschen und die Erneuerung der deutschen Nation fördern sollten. Wie wurde die Nation über das Turnen verkörpert? Wie formte sich beim Turnen ein nationaler Habitus aus? Welche Normen und Werte sollten dabei – auch im Unterschied zum modernen Sport – vermittelt werden?

  • Kein Zugang 4.05.511 - Doping im Sport Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Nikolaus Buschmann

    Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 18.10.2021)

    Die Anwendung pharmazeutischer Substanzen zur Steigerung körperlicher Leistungsfähigkeit begann nicht erst mit dem modernen Sport. Bereits in früheren Zeiten wurden leistungsfördernde Ernährungspraktiken eingesetzt und im Zweifelsfall als gesundheitsschädlich abgelehnt. Die Verfolgung als illegitimes „Doping“ ist gleichwohl ein Phänomen jüngeren Datums. Mit der Etablierung einer umfassenden Überwachungspraxis seit den 1960er Jahren sind Doping und Anti-Doping aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken. Die Lehrveranstaltung beleuchtet den historischen Hintergrund dieser Entwicklung und analysiert anhand von Fallbeispielen, wie Doping als deviantes Verhalten im Leistungssport entstanden ist.

  • Kein Zugang 4.05.722 - Biomechanisches Praktikum Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Martin Hillebrecht

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 21.10.2021)

  • Kein Zugang 4.05.725 - Was ist Praxistheorie? Von der Theorie zur Empire Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Nikolaus Buschmann

    Dienstag: 10:15 - 11:45, wöchentlich (ab 19.10.2021), Ort: S 2-206, A01 0-006, (Onlineveranstaltung)
    Termine am Freitag, 04.02.2022 12:15 - 13:45, Ort: A01 0-006

    Mit ihrer Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Körper und Dingen für die soziale Praxis bewirkten praxistheoretische Ansätze seit den 1980er Jahren eine produktive Blickwinkelverschiebung in den Sozialwissenschaften. Damit ist das Anliegen verbunden, gegen einseitige Erklärungen des Sozialen einen „dritten Weg“ zwischen methodologischem Kollektivismus und methodologischem Individualismus zu finden. Die Lehrveranstaltung befasst sich zum einen mit prominenten Entwürfen einer Theorie der Praxis (bspw. Bourdieu, Schatzki und Reckwitz) und erörtert zentrale Begriffe und Forschungsperspektiven dieser Ansätze. Zum anderen sollen die praxistheoretischen Beobachtungswerkzeuge in kleinen empirischen Forschungsprojekten erprobt werden, die im Verlauf des Seminars gemeinsam entwickelt werden. Die Lehrveranstaltung wird durch ein Tutorium begleitet (Fr 12-14 Uhr)

  • Kein Zugang 4.05.810 - Systematic reviews in sport psychology and motor behaviour Lehrende anzeigen
    • Dr. Till Koopmann

    Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 19.10.2021)

  • Kein Zugang 4.05.811 - Soziologie der Talentdiagnostik Lehrende anzeigen
    • Dr. Andrea Querfurt

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 19.10.2021)

    Unter den Maximen der Potenzialorientierung und eines „war for talents“ wird seit den 1990er Jahren in allen möglichen gesellschaftlichen Feldern gefordert, Talente zu entdecken, um sie gezielt zu fördern. Die sportwissenschaftliche Talentforschung konzentriert sich bisher in erster Linie auf die Fragen, aus welchen Merkmalen sich Talent zusammensetzt, mit Hilfe welcher Methoden diese Merkmalsausprägungen überprüft und durch welche Rahmenbedingungen Talente gefördert werden können. Um solche Fragen soll es in diesem Seminar nicht gehen. Ziel ist es vielmehr, dass Sie sich – aus einer praxeologisch-subjektivierungstheoretischen Perspektive – anhand theoretischer Texte und empirischen Materials kritisch mit dem im Feld des Sports besonders prominenten, aber inzwischen auch weit darüber hinaus verbreiteten Talentdiskurs und den Praktiken der Talentdiagnostik auseinandersetzen: Wie werden Menschen zu „Talenten“ gemacht? Wie und anhand welcher Kriterien werden – insbesondere körperliche – Merkmale und Verhaltensweisen als Anzeichen für das (Nicht-)Vorliegen von Talent bedeutsam gemacht? Welches Wissen, welche Vorstellungen und Idealbilder werden in sprachlichen wie stummen Praktiken der Talentauswahl mobilisiert? Welche expliziten Wissensordnungen und welches implizite, verkörperte Erfahrungswissen kommen im Diagnostizieren von Talent zum Tragen; welche Konflikte und Spannungen treten dabei möglicherweise auf? Welche charakteristischen Veränderungen im Welt- und Selbstverhältnis zeigen sich womöglich, wenn Menschen als Talente ‚angerufen‘ werden oder wenn ihnen ein solches abgesprochen wird?

Theorie-Praxis-Seminare
Hinweise zum Modul
Prüfungszeiten
Der Prüfungszeitraum wird mit Beginn der Anmeldung zu den Prüfungen bekannt gegeben.
Prüfungsleistung Modul
3 benotete Teilleistungen aus den 3 zu belegenden Veranstaltungen Die Teilleistung in der Praxisveranstaltung erfolgt in Form einer schriftlichen Praxisreflexion, die in einem der beiden Theorieseminare abgegeben wird.

Bei schriftlichen Ausarbeitungen sind die Richtlinien zur Manuskriptgestaltung zu beachten.
Ein Merkblatt zur Praxisreflexion gibt es hier: http://www.uni-oldenburg.de/sport/studium-und-lehre/infomaterial-downloads/
Kompetenzziele
  • Verständnis für historisch-anthropologische und biologisch-anthropologische Fragestellungen
  • Interdisziplinäre humanwissenschaftliche Perspektiven auf den Menschen
  • Einsicht in die historisch-gesellschaftliche und natürlich-biologische ,Natur’ des Menschen
  • Befähigung zur Arbeit am Begriff quer zu sportwissenschaftlichen Teildisziplinen
  • Kenntnisse zur Kultur- und Sozialgeschichte sowie zur Biologie des Körpers und der Bewegung, einschließlich des Genderaspekts
  • Kompetenz zur Deutung von Sport- und Bewegungssituationen