ges500 - Fachwissenschaftliche Kompetenzen für Museum und Ausstellung: Geschichte (Veranstaltungsübersicht)

ges500 - Fachwissenschaftliche Kompetenzen für Museum und Ausstellung: Geschichte (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 9 KP
Es gilt der Grundsatz: Wer im Modul lehrt, ist prüfungsberechtigt.
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2022/2023 Prüfungsleistung
VA-Auswahl (Vorlesung, Seminar oder Übung)
  • Kein Zugang 4.02.035 - Von Wunderkammern und Kabinetten zur Entstehung des bürgerlichen Museums Lehrende anzeigen
    • Dr. Ivonne Kaiser

    Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 18.10.2022)

  • Kein Zugang 4.02.181b - Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Sebastian Vehlken

    Termine am Donnerstag, 27.10.2022 14:15 - 17:45, Montag, 13.02.2023 - Dienstag, 14.02.2023, Mittwoch, 22.02.2023 - Donnerstag, 23.02.2023 10:15 - 15:45, Ort: V03 0-C003, A11 0-014
    HINWEIS: Die Veranstaltung startet mit einem vierstündigen Auftakttreffen (s. Ablaufplan; ggf. sind hier noch kurzfristige Änderungen am Termin möglich). In den ersten beiden Wochen der vorlesungsfreien Zeit werden dann Blocksitzungen stattfinden (je 2 Tage pro Woche plus Exkursion). Die konkrete Termine werden zu Beginn der Veranstaltung in Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt. ****** “Never trust a computer you can’t throw out of a window.” (Steve Woszniak) Kaum eine Technologie steht so paradigmatisch für ständige Innovation, permanenten Wandel und exponentielle Entwicklungen, ja pflegt gar das Narrativ radikaler ‚Disruptionen‘ wie die Computertechnologie. Computer als technische Geräte, aber auch die sie umgebenden Praktiken des Computings stellen daher in ganz exemplarischer Weise Fragen an die historische Erschließung unserer Epoche der Digitalität und an die Entwicklung historiographischer Zugänge. Denn so permanent das Paradigma ständiger Neuerungen prolongiert wird, so unhintergehbar sind dessen Grundierung durch die Definition langfristig gültiger Standards und technischer Schnittstellen, sind Atavismen aus der Vergangenheit, die sich hartnäckig in neuen Hard- und Softwaregenerationen halten, oder sind Fragen nach der Archivierung und Zugänglichkeit digitaler Daten und ihrer Formate. Und dies gilt bis zu jenem historiographisch interessanten Paradox, dass die US-amerikanische Medienwissenschaftlerin Wendy Chun als einen ihrer Buchtitel verwendete: „Updating to remain the same.“ Dieses Blockseminar widmet sich der Thematisierung von Computern und Praktiken des Computings in historischer Perspektive. Dabei geht es in einem ersten Schritt um einen – zumindest groben – Überblick über historisch einschneidende Szenen der Computer-Hardware-Geschichte: Wie wandelte sich ‚der‘ Computer vom ‚Electronic Brain‘ zum Medium? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich zwischen frühen Mainframes, Personalcomputern, Spielkonsolen, und aktuellen Formen des ‚Ubiquitous Computing‘? Diese diskontinuierliche Hardware-Geschichte muss jedoch zweitens flankiert werden von einer ebenfalls diskontinuierlichen Software-Geschichte: Wie korrespondieren Arten und Weisen der Programmierung mit den jeweiligen hardwaretechnischen Paradigmen (oder tun dies eben nicht)? Und wie präfiguriert das Zusammenspiel von Hard- und Software jeweils distinkte Leitbilder dazu, wie ‚der‘ Computer zu historisch unterschiedlichen Zeiten zu verstehen sei? Beide Themenbereiche werden mittels einschlägiger Texte zur Computer- und Software-/Programmiergeschichte erschlossen, für die kein informatisches Fachwissen vonnöten ist. Auf Basis dieser gegenstandsbezogenen Grundlegung wollen wir uns dann aber in einem dritten und übergeordneten Schritt fragen, in welch‘ unterschiedlicher Art und Weise Computermedien zum Gegenstand historischer Narrative geworden sind. Hierbei wollen wir in komparativer Hinsicht prüfen, auf welche Weise frühere ‚objektgetriebene‘ Narrative oder ‚Erfinder- und Heldengeschichten‘ nach und nach durch alternative Geschichtsschreibungen ergänzt (oder gar überschrieben) wurden – etwa im Hinblick auf die Rolle von Frauen in der frühen Computergeschichte, auf die Bedeutung der Counterculture für die spätere Silicon-Valley-Mentalität, oder auf die emanzipatorischen Potenziale von Hacking-Initiativen und Open-Source-Bewegung. Auch hier werden wir exemplarische Texte als Grundlage unserer Analysen verwenden. Im vierten Schritt widmen wir uns schließlich im Rahmen einer Exkursion ins Oldenburger Computermuseum vor Ort und im Gespräch mit dortigen Mitarbeiter:innen der aus den oben genannten Aspekten hervorgehenden Herausforderungen für die Archivierung und museale Präsentation von Computern und ihrer Geschichte(n) – oder anders: Was macht ein Computermuseum?

  • Kein Zugang 4.02.504 - Museale Sammlungen als Forschungsinfrastruktur Lehrende anzeigen
    • Dr. Ursula Warnke

    Freitag: 11:15 - 12:45, wöchentlich (ab 21.10.2022)

    Das Landesmuseum Natur und Mensch, 1836 vom Großherzog Paul Friedrich August gegründet, bezieht es erst nach mehreren Umzügen 1879 den jetzigen Standort in der Straße „Damm“. Es ist ein Mehrspartenmuseum in Oldenburg entstanden in der Tradition der Naturalienkabinette und Wunderkammern. Die Sammlung, die zum Teil bereits auf die 1770er Jahre zurückgeht, umfasst Objekte der Archäologie, Naturkunde, Ethnologie, Geologie und Botanik. Die einzigartige Dauerausstellung, die in Zusammenarbeit mit Künstlern als eine der ersten Ausstellungen in Deutschland konsequent szenografisch gestaltet wurde, dient als Vorbild für viele archäologische Ausstellungen in Deutschland. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stehen die Entstehungsgeschichten der unterschiedlichen Sammlungen des Museums. Von den Funden aus gezielten Ausgrabungen die in den Jahren des Nationalsozialismus gemacht wurden, zu Sammlungen aus kolonialen Kontexten, Forschungssammlungen lokaler Wissenschaftler und Reisender bis hin zur aktuellen Sammlungstätigkeit.

Seminar oder Übung
  • Kein Zugang 4.02.035 - Von Wunderkammern und Kabinetten zur Entstehung des bürgerlichen Museums Lehrende anzeigen
    • Dr. Ivonne Kaiser

    Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 18.10.2022)

  • Kein Zugang 4.02.181b - Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Sebastian Vehlken

    Termine am Donnerstag, 27.10.2022 14:15 - 17:45, Montag, 13.02.2023 - Dienstag, 14.02.2023, Mittwoch, 22.02.2023 - Donnerstag, 23.02.2023 10:15 - 15:45, Ort: V03 0-C003, A11 0-014
    HINWEIS: Die Veranstaltung startet mit einem vierstündigen Auftakttreffen (s. Ablaufplan; ggf. sind hier noch kurzfristige Änderungen am Termin möglich). In den ersten beiden Wochen der vorlesungsfreien Zeit werden dann Blocksitzungen stattfinden (je 2 Tage pro Woche plus Exkursion). Die konkrete Termine werden zu Beginn der Veranstaltung in Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt. ****** “Never trust a computer you can’t throw out of a window.” (Steve Woszniak) Kaum eine Technologie steht so paradigmatisch für ständige Innovation, permanenten Wandel und exponentielle Entwicklungen, ja pflegt gar das Narrativ radikaler ‚Disruptionen‘ wie die Computertechnologie. Computer als technische Geräte, aber auch die sie umgebenden Praktiken des Computings stellen daher in ganz exemplarischer Weise Fragen an die historische Erschließung unserer Epoche der Digitalität und an die Entwicklung historiographischer Zugänge. Denn so permanent das Paradigma ständiger Neuerungen prolongiert wird, so unhintergehbar sind dessen Grundierung durch die Definition langfristig gültiger Standards und technischer Schnittstellen, sind Atavismen aus der Vergangenheit, die sich hartnäckig in neuen Hard- und Softwaregenerationen halten, oder sind Fragen nach der Archivierung und Zugänglichkeit digitaler Daten und ihrer Formate. Und dies gilt bis zu jenem historiographisch interessanten Paradox, dass die US-amerikanische Medienwissenschaftlerin Wendy Chun als einen ihrer Buchtitel verwendete: „Updating to remain the same.“ Dieses Blockseminar widmet sich der Thematisierung von Computern und Praktiken des Computings in historischer Perspektive. Dabei geht es in einem ersten Schritt um einen – zumindest groben – Überblick über historisch einschneidende Szenen der Computer-Hardware-Geschichte: Wie wandelte sich ‚der‘ Computer vom ‚Electronic Brain‘ zum Medium? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich zwischen frühen Mainframes, Personalcomputern, Spielkonsolen, und aktuellen Formen des ‚Ubiquitous Computing‘? Diese diskontinuierliche Hardware-Geschichte muss jedoch zweitens flankiert werden von einer ebenfalls diskontinuierlichen Software-Geschichte: Wie korrespondieren Arten und Weisen der Programmierung mit den jeweiligen hardwaretechnischen Paradigmen (oder tun dies eben nicht)? Und wie präfiguriert das Zusammenspiel von Hard- und Software jeweils distinkte Leitbilder dazu, wie ‚der‘ Computer zu historisch unterschiedlichen Zeiten zu verstehen sei? Beide Themenbereiche werden mittels einschlägiger Texte zur Computer- und Software-/Programmiergeschichte erschlossen, für die kein informatisches Fachwissen vonnöten ist. Auf Basis dieser gegenstandsbezogenen Grundlegung wollen wir uns dann aber in einem dritten und übergeordneten Schritt fragen, in welch‘ unterschiedlicher Art und Weise Computermedien zum Gegenstand historischer Narrative geworden sind. Hierbei wollen wir in komparativer Hinsicht prüfen, auf welche Weise frühere ‚objektgetriebene‘ Narrative oder ‚Erfinder- und Heldengeschichten‘ nach und nach durch alternative Geschichtsschreibungen ergänzt (oder gar überschrieben) wurden – etwa im Hinblick auf die Rolle von Frauen in der frühen Computergeschichte, auf die Bedeutung der Counterculture für die spätere Silicon-Valley-Mentalität, oder auf die emanzipatorischen Potenziale von Hacking-Initiativen und Open-Source-Bewegung. Auch hier werden wir exemplarische Texte als Grundlage unserer Analysen verwenden. Im vierten Schritt widmen wir uns schließlich im Rahmen einer Exkursion ins Oldenburger Computermuseum vor Ort und im Gespräch mit dortigen Mitarbeiter:innen der aus den oben genannten Aspekten hervorgehenden Herausforderungen für die Archivierung und museale Präsentation von Computern und ihrer Geschichte(n) – oder anders: Was macht ein Computermuseum?

  • Kein Zugang 4.02.504 - Museale Sammlungen als Forschungsinfrastruktur Lehrende anzeigen
    • Dr. Ursula Warnke

    Freitag: 11:15 - 12:45, wöchentlich (ab 21.10.2022)

    Das Landesmuseum Natur und Mensch, 1836 vom Großherzog Paul Friedrich August gegründet, bezieht es erst nach mehreren Umzügen 1879 den jetzigen Standort in der Straße „Damm“. Es ist ein Mehrspartenmuseum in Oldenburg entstanden in der Tradition der Naturalienkabinette und Wunderkammern. Die Sammlung, die zum Teil bereits auf die 1770er Jahre zurückgeht, umfasst Objekte der Archäologie, Naturkunde, Ethnologie, Geologie und Botanik. Die einzigartige Dauerausstellung, die in Zusammenarbeit mit Künstlern als eine der ersten Ausstellungen in Deutschland konsequent szenografisch gestaltet wurde, dient als Vorbild für viele archäologische Ausstellungen in Deutschland. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stehen die Entstehungsgeschichten der unterschiedlichen Sammlungen des Museums. Von den Funden aus gezielten Ausgrabungen die in den Jahren des Nationalsozialismus gemacht wurden, zu Sammlungen aus kolonialen Kontexten, Forschungssammlungen lokaler Wissenschaftler und Reisender bis hin zur aktuellen Sammlungstätigkeit.

Exkursion
Hinweise zum Modul
Hinweise
  • Aktive Teilnahme (gemäß § 9 Abs. 6 MPO Fak. III, § 2 Fachspezifische Anlage)
  • Englische Sprachkenntnisse (Lesefähigkeit)
Prüfungszeiten
Die Prüfungszeiten werden zu Beginn der Lehrveranstaltung mitgeteilt.
Prüfungsleistung Modul
Für Studierende mit Studienbeginn ab Wintersemester 2023/24 gilt:
  • 1 Hausarbeit oder
  • 1 Referat oder
  • 1 Portfolio


Für Studierende mit Studienbeginn bis einschließlich Sommersemester 2023 gilt:
  • 1 Hausarbeit oder
  • 1 Referat oder
  • 1 Portfolio oder
  • 1 Seminararbeit


Hinweis zu den Prüfungsformen:
  • Eine Hausarbeit umfasst einen wissenschaftlichen Text (einschließlich Fußnotenapparat) im Umfang von 30.000 bis 40.000 Zeichen (entspricht ca.15 bis 20 Seiten), dazu kommen Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Literatur- und Quellennachweise sowie ggf. Abbildungen oder ein Anhang.
  • Ein Referat dauert nicht länger als 30 Minuten und umfasst ein Thesenpapier, einzureichen eine Woche vor der Sitzung, sowie eine entsprechende Ausarbeitung im Umfang von 24.000 bis 30.000 Zeichen (entspricht ca. 12 bis 15 Seiten).
  • Ein Portfolio umfasst in der Regel maximal 10 Teilleistungen (Texterschließung, Moderation/ Präsentation, theo-retisch-konzeptionelle, empirische, museumspraktische oder gestalterisch-experimentelle Aufgaben), die veranstaltungsbegleitend vorzulegen sind.
  • Eine Seminararbeit ist eine experimentelle, dokumentarische oder darstellende wissenschaftlich-praktische Leistung (Projekt), wie z. B. die Durchführung und Dokumentation von Interviews oder die Mitwirkung an Ausstellungs-, Editions- und Publikationsprojekten.
Kompetenzziele
Geschichtswissenschaftliche und analytische Kompetenzen:
  • Vertiefte Kenntnisse zu Struktur und Funktion geschichtskultureller Institutionen
  • Vertiefte Kenntnisse zu Geschichte und Theorie historischer Museen
  • Kenntnisse zu Geschichte und Theorie historischer Quellen in Sammlungen und Museen
  • Fähigkeit zur kritischen Analyse von Sammlungsstrategien sowie von Formen und Problemen der Präsentation in historischen Museen
  • Fähigkeiten zur Erschließung historischer Quellen und geschichtswissenschaftlicher Literatur
  • Fähigkeit zur selbständigen Recherche sowie zur Präsentation von Ergebnissen
  • Fähigkeit zum wissenschaftlichen Schreiben in theoriegeleiteter Auseinandersetzung mit Geschichtskultur, speziell Museen bzw. Sammlungen und deren Objekten und ihrer Sammlung, Bewahrung und Präsentation
  • Kenntnisse wissenschaftlicher Archivbetreuung und -benutzung
  • Vertiefung der fach- und museumsbezogenen Kommunikations- und Vermittlungskompetenz (Moderations-, Präsentationstechniken, Nutzung von Medien/Datenbanken u.ä.)