ger281 - Medien und Medienwandel (Veranstaltungsübersicht)

ger281 - Medien und Medienwandel (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2017/2018 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 3.01.111 - Zum Erzählen von Erinnern und Vergessen in Literatur und Film Lehrende anzeigen
    • Ina Cappelmann

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 17.10.2017)

    Das Seminar gehört zur Übung 3.01.112. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.111 in die Übung 3.01.112 importiert. Erinnerungs- und Vergessensprozesse laufen nicht nur individuell und neurokognitiv gesteuert ab, sondern sind zuweilen auch kulturell bedingt und gesellschaftsprägend, etwa, wenn es um besonders einschneidende Ereignisse geht, wie beispielsweise den Fall der Berliner Mauer. Innerhalb der kulturwissenschaftlichen Forschung werden mehrere 'Gedächtnisformen' unterschieden, etwa das kulturelle oder das kommunikative Gedächtnis (Jan und Aleida Assmann). Die Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Modellen, u.a. auch aus den Neurowissenschaften, soll dabei jeweils vor dem Hintergrund der Frage danach stattfinden, wie sich Erinnerungs- und Vergessensprozesse in medialen Werken thematisieren und inszenieren lassen. Somit bilden gedächtnis- und erzähltheoretische Ansätze die wissenschaftliche Grundlage für die intensive Auseinandersetzung mit den bewusst ganz unterschiedliche Akzente setzenden Primärwerken aus den Bereichen Literatur und Film, von denen nachfolgend nur einige zur Verdeutlichung genannt und im Laufe des Semester um Beispiele aus den Reihen der Studierenden ergänzt werden sollen: Während beispielsweise der Protagonist in Wilhelm Raabes "Die Chronik der Sperlingsgasse" (1856) im Laufe eines Winters beginnt, Rückschau auf sein eigenes Leben und sein Lebensumfeld zu halten und die im Titel erwähnte 'Chronik' zu verfassen, handelt es sich bei der von Binjamin Wilkomirski verfassten Biografie eines Holocaust-Überlebenden um ein fiktives Werk, das für großen Aufruhr sorgte, als bekannt wurde, das keine individuellen Erinnerungen des Verfassers die Grundlage der Erzählung bilden. Sowohl Katharina Hagenas Roman "Der Geschmack von Apfelkernen“ (2008), als auch der US-amerikanische Spielfilm "Still Alice" (2014) thematisieren hingegen das in einer Demenz begründet liegende Vergessen - wohingegen die weibliche Hauptfigur im Film "Vergiss mein nicht!" (2004) ganz bewusst die Erinnerungen an ihren früheren Lebenspartner aus ihren Erinnerungen löschen lässt. Prüfungsart: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit

  • Kein Zugang 3.01.113 - Vom „Tatort“ bis zu „Game of Thrones“: Theorie, Narration und Ästhetik audiovisueller Formate seriellen Erzählens Lehrende anzeigen
    • Ina Cappelmann

    Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.10.2017)

    Das Seminar gehört zur Übung 3.01.114. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.113 in die Übung 3.01.114 importiert. Formen seriellen Erzählens existieren in Kino und Fernsehen bereits seit Jahrzehnten - und erfreuen sich zunehmend größerer Beliebtheit und Anerkennung. Zeitgenössische Fernsehserien wie etwa "How I met your Mother", "Der Tatortreiniger", "Game of Thrones" oder auch die erste deutsche Netflix-Serie "You are Wanted" zeichnen sich dabei durch spezifische und innovative Erzähl- und Inszenierungsstrategien aus, die wesentlich zum Erfolg der Reihen beitragen. Im Rahmen des geplanten Aufbaumoduls sollen in einem ersten Schritt theoretische Aspekte rund um Formen seriellen Erzählens im Allgemeinen wie innerhalb audiovisueller Formate im Besonderen erörtert werden. So gilt es beispielsweise, den Unterschied zwischen einer Episoden- und einer Fortsetzungsserie bei einer Analyse zu berücksichtigen, da beide Formate unterschiedliche narrative Strategien bedienen (müssen), um erfolgreich sein zu können. Auch film- und fernsehtechnische Ansätze zur Analyse werden im Rahmen des Moduls vermittelt und erprobt, da gerade neuere Serienformate sich durch komplexe Verfahren audiovisuellen Erzählens auszeichnen. In einem zweiten Schritt gilt es, sich die Entwicklung des seriellen Erzählens in Film und Fernsehen zu vergegenwärtigen, um neuere Produktionen entsprechend kontextualisieren zu können - mit Blick auf das deutsche Fernsehen sind hier Formate wie der "Tatort", aber auch die "Lindenstrasse" oder "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zentrale und wichtige Beispiele. In einem dritten und letzten Schritt, der wiederum auf die theoretischen Grundlagen zum seriellen Erzählen rekurriert, wird es schließlich um die aktuellen und von den Studierenden rezipierten/vorgeschlagenen Serienformate und deren narrative und film- und fernsehtechnische Spezifika gehen: An Hand der von Studierendenseite eigebrachten Beispiele soll dabei die Frage nach der Fortführung bewährter, aber auch die nach der Etablierung neuer Erzählstrategien diskutiert werden. Prüfungsart: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit

Übung
Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Grundlagen medienwissenschaftlichen Arbeitens; Überblick über die Grundfragen der germanistischen Medienwissenschaft; Kenntnisse in Mediengeschichte; siehe Fachspezifische Anlage Germanistik (Anlage 9) der BPO, Punkt 7 unter dem jeweiligen Schwerpunkt
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
1 Hausarbeit oder 1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung
Kompetenzziele
Die Studierenden erwerben die Kompetenz, sich historisch verändernde Medienprodukte einzuordnen und angemessen zu analysieren sowie grundlegende Kenntnisse in der technischen Spezifik und im Gebrauch von Medien. Sie werden in aktuelle medientheoretische Konzepte eingeführt und erwerben die Fähigkeit zur theoretischen Reflexion der unterschiedlichen Medien.