kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2016/2017 Prüfungsleistung
Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 3.06.202 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Kerstin Brandes

    Termine am Freitag, 28.10.2016 13:00 - 18:00, Samstag, 29.10.2016 10:00 - 15:00, Freitag, 25.11.2016 13:00 - 18:00, Samstag, 26.11.2016 10:00 - 15:00, Freitag, 27.01.2017 13:00 - 18:00, Samstag, 28.01.2017 10:00 - 15:00
    Blockveranstaltung: Termine nach Vereinbarung Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie des Geschlechts von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Wesentliches Anliegen ist, den Anteil von Kunst und visueller Kultur an der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit und den damit verknüpften Machtstrukturen zu analysieren und zu kommentieren ebenso wie die zur Diskussion gestellten künstlerischen, institutionenkritischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten aussprechen und herrschende Codes von Intelligibilität unterlaufen und umschreiben. Da die Produktion von Bedeutung und die Produktion von Macht untrennbar miteinander verbunden sind, ist die Kategorie des Geschlechts in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien zu erörtern, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung. Besondere Aufmerksamkeit kommt zudem in den Queer Studies der lange Zeit vernachlässigten Kategorie der Sexualität bzw. des sexuellen Begehrens zu. Hierbei werden zum einen heteronormative Strukturen und Vorstellungen kritisiert und in Hinblick auf normalisierenden Wirksamkeiten und Mechanismen kultureller Regulierungsverfahren untersucht; zum anderen geht es jenseits der vermeintlich natürlichen heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit um alle Geschlechter und Sexualitäten. In der Lehrveranstaltung für fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand_innen werden insbesondere Repräsentationskritiken, Körperdiskurse, Blickregime, das Verhältnis von Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht thematisiert, ferner die Materialität, Medialität, Raum- und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten in Verbindung mit kulturellen Ordnungen, Techniken und Apparaten sowie Fragen nach Politiken der Un/Sichtbarkeit und nach dem Zusammenhang von Wissen und Sichtbarem bzw. Zu-sehen-Gegebenem. Darüber hinaus sind transkulturelle Perspektiven und Geschlechtergerechtigkeit von größter Bedeutung, so dass deren Zusammenhang ebenfalls kontinuierlich methodologisch zu reflektieren ist. In den einzelnen Sitzungen werden sowohl theoretische Texte gemeinsam gelesen und diskutiert als auch konkrete eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert. Wichtig – mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung nur nach Absprache mit einer der beiden Hochschullehrerinnen, Frau Paul bzw. Frau Brandes, möglich.

  • Kein Zugang 3.06.421 - Filme über Künstler Lehrende anzeigen
    • Dr. Helga Lutz

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 20.10.2016)

    Im Seminar soll der Versuch unternommen werden, das Genre des "Künstlerfilms" - verstanden hier als Film über bildende Künstler_innen und künstlerisches Schaffen - genauer in den Blick zu nehmen. Ausgehend von einer repräsentativen Auswahl filmischer Beispiele soll deren Entstehung von den späten sechziger Jahren bis heute und das ganze Spektrum von stärker dokumentarischen bis hin zu reinen Spielfilmen abgedeckt werden. Die zentrale Frage wird dabei sein, in welcher Weise und mit welchen Möglichkeiten sich das Medium des Films künstlerische Arbeiten und Vorstellungen von künstlerischer Arbeit anzueignen vermag. Wie kann Kunst im Film re-inszeniert werden? Und wie können künstlerische Schaffensprozesse in die Sprache des Films überführt werden? Damit ist nicht zuletzt die Frage aufgeworfen, wie der Film einer seit der Renaissance fest etablierten Grammatik der Künstlerviten folgt und damit verbundene Mythen von männlichem Künstler-Genie, biologisch-zyklischen Ideen von Reife, Verfall und Wahnsinn sowie das Konzept des autonomen Künstler-Subjekts immer wieder neu aufgreift, adaptiert, wiederbelebt und damit fortschreibt.

  • Kein Zugang 3.06.422 - Bildtheorien und Bildkonzepte in Kunst- und Mediendiskursen seit der Moderne Lehrende anzeigen
    • Kerstin Brandes

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 18.10.2016)
    Termine am Mittwoch, 30.11.2016 10:00 - 12:00

  • Kein Zugang 3.06.423 - Ästhetiken des Unbestimmten - Der Prekaritätsfilm der nuller Jahre (Lehrauftrag kum830) Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Stephan Trinkaus

    Termine am Samstag, 26.11.2016 11:00 - 15:00, Samstag, 28.01.2017 11:00 - 18:00, Sonntag, 29.01.2017 10:00 - 15:00, Samstag, 04.02.2017 11:00 - 18:00, Sonntag, 05.02.2017 10:00 - 15:00, Ort: A08 1-102 (Seminarraum), A08 0-001 (Seminarraum)
    Spätestens letzten Jahrzehnt kehrten mit der Thematisierung sozialer Prekarität soziale Inhalte und Fragen verstärkt zurück in das Kino. Dabei ging es aber nicht nur um das Aufgreifen einer bestimmten sozialen Problemlage, also bspw. prekärer Arbeitsverhältnisse und/oder Arbeitslosigkeit, sondern zunehmend um die Unbestimmtheit des sozialen Prozesses selbst. Damit waren aber auch die traditionellen Narrative und Ästhetiken des Films herausgefordert. So ringen diese Filme um ein ästhetisches Erfassen eben dessen, was nicht bestimmt werden kann, um ein Halten der sozialen Unbestimmtheit, die sie ermöglicht hat. Das Seminar versucht diesen spezifischen sozio-ästhetischen Konstellationen nachzugehen, indem es sie mit entsprechenden soziologischen und politischen Analysen sozialer und kultureller Prekarität konfrontiert. Dabei werden sowohl Theorien der Prekarität von Bourdieu bis Butler eine Rolle spielen als auch erste Überlegungen zu einer Ästhetik des Prekären bei Bourriaud oder Berlant. Im Zentrum wird aber die Auseinandersetzung mit einigen wichtigen Filmen der nuller Jahre (und darüber hinaus) stehen.

Hinweise zum Modul
Hinweise
kum830 | 15 KP | 1 S/V ; 1 S; 1 T |1. Semester oder 2. Semester oder 3. Semester; Pflicht | Brandes
Prüfungsleistung Modul
2 Teilprüfungsleistungen (je 50 %):
1 Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
oder
1 Hausarbeit oder
1 Klausur oder
1 Portfolio
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird. Somit sind die Ziele:

  • Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung;

  • Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.);

  • Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen;

  • Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.