ges152 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

ges152 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Eine Übersicht der Prüfungsberechtigen finden Sie unter https://uol.de/fk4/studium-und-lehre/studiengaenge/pruefungen/pruefungsberechtigte.
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2021 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.050 - Finis Poloniae? Das Königreich Polen im Russischen Reich (1772 - 1917) - (asynchrone LV) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Dienstag: 12:00 - 15:00, wöchentlich (ab 13.04.2021)

    Das Zeitalter der Teilungen der alten polnisch-litauischen Adelsrepublik (1772-1918) wird traditionell als reine Unterdrückungsgeschichte geschrieben. Die „123 Jahre“ erscheinen als ein langes Joch der Besatzungsregime. Die Vorlesung will dagegen thematisieren, welche nachhaltigen politischen, ökonomischen und kulturellen Wandelungen die polnischen Teilungsgebiete im langen 19. Jahrhundert kennzeichneten und wie die Rahmenbedingungen von Fremdherrschaft auf diese Einfluss nahmen. Dabei bilden Industrialisierung und Urbanisierung, interethnische und -konfessionelle Kontakte und Konflikte, die imperiale Verwaltung und ihre Beamtenschaft sowie Aufstände, Revolutionen und ihre militärische Niederschlagung, aber auch der Mentalitätswandel der polnischen und jüdischen Gesellschaft die thematischen Schwerpunkte der Veranstaltung. Der Fokus richtet sich vor allem auf die von Russland besetzten Gebiete, die den größten Teil des ehemaligen polnischen Staates ausmachten. Ebenso wird aber der trans-imperiale Vergleich mit den Territorien unter österreichischer und preußischer Herrschaft unternommen und werden die grenzüberschreitenden Wechselbeziehungen diskutiert. Der begleitende Besuch der Lehrveranstaltungen "Geschichte des geteilten Polens" oder "Imperiale Biographien: Neue Perspektiven auf die Verwaltungseliten in Kolonial- und Vielvölkerreichen?" wird empfohlen.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.052 - Imperiale Biographien: Neue Perspektiven auf imperiale Eliten in Kolonial- und Vielvölkerreichen? - (synchrone LV) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 13.04.2021)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050 „Finis Poloniae?“. Die historiographische Forschung zu den großen europäischen Kolonialreichen und Imperien hat in den letzten Jahren eine Neuausrichtung erfahren. Anknüpfend an die Einsichten der post colonial studies, die unter anderem die Wechselbezüge betonten, die zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten bestanden, liegt der Fokus der Forschung wieder stärker auf den individuellen kolonialen Akteuren. Dabei wird das Individuum aber nicht mehr als autonome Entscheidungsinstanz verstanden. Vielmehr rezipiert die For-schung jene Befunde der neueren Biographik, die mehr denn je die sozio-kulturelle und situative Gebun-denheit der Akteure unterstreicht und den Blick auf deren (Selbst-)Positionierung in den sie umgebenden Strukturen und Netzwerken richtet. Das Hauptseminar wird diese Neuausrichtung der Imperiumsforschung aufgreifen und anhand von Einzel-studien diskutieren, inwieweit damit neue Perspektiven auf die Geschichte von Kolonial- und Vielvölker-reichen eröffnet werden. In der Veranstaltung werden vor allem das Habsburger, das Russische und das Osmanische Reich im Zentrum der Debatte stehen. Es sollen anhand von exemplarischen Biographien aber auch trans-imperiale Vergleiche zu anderen Kolonial- und Großreichen hergestellt werden.

  • Kein Zugang 4.02.053 - Osteuropäische Geschichte: Einführung in die digital humanities | (synchrone LV) Lehrende anzeigen
    • Dr. Benedikt Tondera

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.04.2021)

    Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch spielt die Digitalisierung für die Geisteswissenschaften eine zunehmend wichtige Rolle. Die in diesem Kontext entstandene, noch relativ junge Disziplin der digital humanities befasst sich unter anderem mit computergestützten Verfahren zur Auswertung von Quellen und der Darstellung von Forschungsergebnissen. In diesem Seminar erfolgt eine Einführung in die Grundlagen dieser Fachrichtung. Wir setzen uns dafür mit theoretischen Grundlagentexten auseinander, betrachten aber auch Instrumente und Anwendungsbeispiele insbesondere aus dem Bereich der osteuropäischen Geschichte. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Disziplin und eine realistische Einschätzung der damit verbundenen Möglichkeiten zu erhalten. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050.

  • Kein Zugang 4.02.057 - Die deutsch-polnischen Beziehungen. Gesellschaft und Kirche 1949–1990 Lehrende anzeigen
    • Dr. Burkhard Olschowsky

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 13.04.2021)

    Bitte kominieren Sie diese Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.050. Das Seminar behandelt die Beziehungen beider deutscher Staaten, der Bundesrepublik und der DDR zur Volksrepublik Polen im Zeitraum 1949–1990. Am Beispiel von hervorgehobenen Ereignissen werden die wechselseitigen Wahrnehmungen, die kirchlichen Aktivitäten und die Rolle von gesellschaftlichen Initiativen und Akteuren in und zwischen den drei Ländern vorgestellt und untersucht. Zu den einzelnen Seminarsitzungen werden insbesondere die Zäsuren in den trilateralen Beziehungen thematisiert – z. B. die Oder-Neiße-Grenze, die Entstalinisierung im „Tauwetter“-Jahr 1956, die Kirchen als Akteure der Verständigung, die Neue Ostpolitik, die Gewerkschaftsbewegung Solidarność 1980/81 und die friedliche Revolution 1989. Für die Auseinandersetzung mit den deutsch-polnischen Beziehungen ist neben der ausgewogenen Betrachtung von Gesellschaft und Kirche die Berücksichtigung von Traditionen und kulturellen Mustern ebenso von Belang wie die Verortung der Handelnden in ihrem politischen Umfeld und sozialen Milieus. Zur einführenden Lektüre: Friedhelm Boll / Wieslaw Wysocki / Klaus Ziemer (Hg.), Versöhnung und Politik. Polnisch-deutsche Versöhnungsinitiativen der 1960er-Jahre und die Entspannungspolitik, Bonn 2009; Hans-Jürgen Karp (Hg.), Katholische Kirche unter nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur: Deutschland und Polen 1939–1989 Köln u.a. 2001; Basil Kerski, Andrzej Kotula, Kazimierz Wóycicki (Hg.), Zwangsverordnete Freundschaft? Die Beziehungen zwischen der DDR und Polen 1949–1990, Osnabrück 2003.

Hinweise zum Modul
Kapazität/Teilnehmerzahl 30 (
Um eine möglichst homogene Verteilung der Teilnehmer*innen auf die Module zu gewährleisten, sind die Seminare teilnahmebeschränkt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstalter*innen.
)
Prüfungsleistung Modul

Eine aus folgenden Prüfungsformen: Hausarbeit, Referat, Portfolio, Seminararbeit oder mündliche Prüfung

Konkrete Informationen zu den jeweils angebotenen Prüfungsformen werden für jedes Semester neu bei den Einzelveranstaltungen des Moduls (Rubrik “Leistungsnachweis”) hinterlegt oder spätestens zu Beginn der Veranstaltungen bekannt gegeben.
Kompetenzziele
Die Studierenden …
  • erweitern das im Basiscurriculum erworbene strukturierte historische Grundwissen über die Neuzeit (Schwerpunkt: Osteuropa);
  • vertiefen ihre Kenntnisse zu den Spezifika neuzeitlicher (Original-)Quellen sowie zu Hilfsmitteln und Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Quellen;
  • stärken ihr Reflexionsvermögen hinsichtlich fachlicher Konzepte und Ansätze und setzen sich kritisch mit den Ergebnissen historischer Forschung auseinander;
  • bearbeiten Fragestellungen zur osteuropäischen Geschichte der Neuzeit unter Anwendung der wissenschaftlichen Methoden und Arbeitstechniken des Fachs und gelangen zu rationalen Urteilen;
  • erweitern ihre im Basiscurriculum geförderten Kommunikations- und Vermittlungskompetenzen;
  • erlernen Grundlagen digitaler Arbeitstechniken;
  • reflektieren aktuelle theoretische Entwicklungen, unter anderem im Bereich der Kulturgeschichte, des Postkolonialismus, der Minority Studies und der Gender Studies.