the841 - Professionalisierung: Ethik (Veranstaltungsübersicht)

the841 - Professionalisierung: Ethik (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2023 Prüfungsleistung
Vorlesung
Seminar
  • Kein Zugang 4.07.133 - Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht! - (Un)Abhängige Frauen in der Kirchengeschichte Lehrende anzeigen
    • Sandra Langhop

    Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 17.04.2023), Ort: A07 0-031, V03 0-C003

    Ausgehend vom 75-jährigen Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die im Jahre 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen bekanntgegeben wurde, stellen wir uns im Seminar die Frage nach (un)abhängigen Frauen in der Kirchengeschichte und arbeiten quellenbasiert an verschiedenen weiblichen Biografien. Bereits im Jahr 1876 propagierte die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Hedwig Dohm: „Menschenrechte haben kein Geschlecht“. Damit drückte sie ihren Wunsch nach Gleichberechtigung und Anerkennung aus, den wir heute vielfach mit den Menschenrechten verbinden. Doch immer wieder zeigt sich, dass dieser Ausspruch leider (noch) nicht der Realität entspricht. Konzeptuell könnten verschiedene Menschenrechtserklärungen so verstanden werden, dass alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Religion, etc. – mit gleichen Rechten versehen seien, allein aufgrund ihres Menschseins. Die Entstehungsgeschichte verschiedener Dokumente offenbart jedoch ein anderes Bild: Vor allem Männer waren an den Entstehungsprozessen des Menschenrechtssystems beteiligt, sodass diese nicht von Anfang an in gleicher Weise auch für Frauen galten. Menschenrechte sind daher nicht bedingungslos universell; sie haben ein Geschlecht. Eine Kritik aus feministischen Reihen, die zu einem der ältesten Einwände bezüglich der Ausgestaltung der Menschenrechte zählt. Das zeigt sich nicht nur in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776), sondern auch anhand der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die 1789 aus der Französischen Revolution hervorging: Die dort formulierten Rechte galten zunächst ausschließlich für „weiße“ heteronormative Cis-Männer; ausgeschlossen wurden nicht nur Frauen, sondern auch PoC, indigene Bevölkerungen innerhalb der Kolonien, sowie verschiedene Minderheiten. Dennoch wären viele (kirchen)historische Entwicklungen ohne diese Gruppierungen so niemals möglich gewesen. Frauen waren ein wichtiger Faktor zur Verbreitung des Christentums; die Reformatoren hätten ohne ihre Frauen sicherlich nicht halb so viel leisten können und ohne die zahlreichen indigenen Mitarbeitenden innerhalb der Missionen hätte das europäische Christentum sicher nicht Fuß fassen können. Moriz Winternitz konstatiert daher: „Die Frau ist immer die beste Freundin der Religion gewesen, die Religion aber keineswegs immer einer Freundin der Frau.“ Lange Zeit beschäftigte man sich innerhalb der Kirchengeschichte vornehmlich mit den „großen Theologen und Kirchenmännern einer Epoche“ (Ute Gause), sodass Frauen und ihre Lebenswelten weithin unbedacht blieben. Bedingt wurde dies zusätzlich durch den Umstand, dass Frauen lange nicht die Möglichkeit hatten, in das geistliche Amt einzutreten. In vielen christlichen Gruppierungen ist es bis heute für Frauen nicht möglich, geistliche Ämter zu bekleiden. Angeregt durch die Neue Frauenbewegung Mitte des 20. Jahrhunderts, aus der sich Anklänge der Feministischen Theologie formierten, gingen neue Bestrebungen einher, Frauenthemen in ihren jeweiligen historischen und sozio-kulturellen Kontexten zu beleuchten. Nun ging es darum, die Unterdrückung der Frau, ihre zahlreichen reformatorischen Bestrebungen sowie ihren Dienst innerhalb der Kirche sichtbar zu machen und einen Platz für frauenspezifische Themen zu schaffen. Das Seminar setzt hier an. Ziel ist es, durch forschendes Lernen verschiedene (weibliche) Perspektiven und Biografien zu beleuchten, um diese aufzudecken und zu Wort kommen zu lassen. Im Seminar stellen wir uns die Frage nach Abhängigkeitsstrukturen und Eigensinn: Inwieweit waren Frauen von Männern abhängig und wo konnten sie weibliche (Frei)Räume oder emanzipatorische Momente schaffen, um sich innerhalb den ihnen zugeschriebenen Rollenbildern entfalten zu können. Auf welche Weise wurden Frauen im männlich dominierten Öffentlichkeitsdiskurs "mitspielfähig" und wo kamen sie an ihre Grenzen, wurden zum Schweigen gebracht?

  • Kein Zugang 4.07.143 - Einführung in die Wirtschaftsethik Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Urs-Ullrich Muther

    Freitag: 08:15 - 09:45, wöchentlich (ab 14.04.2023)

Hinweise zum Modul
Hinweise
Siehe Veranstaltungskommentare in Stud.IP
Prüfungszeiten
n. V.
Prüfungsleistung Modul
1 Portfolio mit max. 5 Teilleistungen, in Absprache mit der Seminarleitung
Kompetenzziele
Die Studierenden
- verfügen über Kenntnisse über den Zusammenhang von Religion und Öffentlichkeit, die generell im Berufsleben genutzt werden können.
- haben die Kompetenz in der Analyse von Fragen religiöser Ethik erworben.
- nehmen die Differenz von theologischen und nichttheologischen Faktoren in der ethischen Urteilsbildung wahr.