sow922 - Einführung in die Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung (Veranstaltungsübersicht)

sow922 - Einführung in die Arbeitsmarkt- und Organisationsforschung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Sozialwissenschaften 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2022/2023 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 1.07.231 - Einführung in die Arbeitsmarktsoziologie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Martin Heidenreich

    Montag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (ab 17.10.2022)

    Ziele des Moduls/Kompetenzen: In dem Modul sollen zunächst die Besonderheiten der modernen Arbeitsgesellschaft erarbeitet werden. Anschließend werden zentrale Fragen der Organisations- und Arbeitsmarktforschung analysiert. Auf diese Weise wird der Wandel der heutigen Arbeitsgesellschaft zu einer innovationszentrierten, grenzübergreifend organisierten Organisations- und Beschäftigungsgesellschaft herausgearbeitet. Inhalte des Modules: In der Nachkriegszeit hatte sich eine stabile institutionelle Ordnung herausgebildet, die auf der Makroebene durch einen egalitären Kapitalismus (Kenworthy 2004) und auf der Mikroebene durch das industriell geprägte Normalarbeitsverhältnis unbefristet beschäftigter, einhei-mischer Industriearbeiter geprägt war (Mückenberger 1985). Im Zentrum der innovations-zentrierten, tendenziell globalen Arbeits- und Wissensgesellschaft der Gegenwart stehen nun nicht mehr die industrielle Fertigung standardisierter Güter, sondern die flexible und vernetzte Bereitstellung wissensbasierter Produkte und Dienstleistungen durch flexibel, manchmal auch prekär beschäftigte Personen. Damit verändern sich die Beschäftigungsformen und Arbeitsmarktstrukturen entwickelter Länder. In der hier angekündigten Veranstaltung sollen zwei eng miteinander verbundene Facetten dieses Wandels der Arbeitsgesellschaft betrachtet werden. Zum einen die Flexibilisierung der Arbeit durch atypische und teilweise prekäre Beschäfti-gungsformen, zum anderen die Segmentierung der Arbeitsmärkte durch die Spaltung in gute und schlechte Jobs. Zum einen könnten sich durch die Flexibilisierung der Beschäftigungs-formen die Arbeitslosenzahlen verringern und mehr und unterschiedlichere Personen in das Erwerbsleben einbezogen werden, zum anderen können prekäre Beschäftigungsformen an Bedeutung zunehmen. Dies könnte mit negativen finanziellen und sozialen Folgen einherge-hen, etwa mit Lohneinbußen, einer verzögerten Familienplanung und einer geringeren Lebens-zufriedenheit. Dieser Zusammenhang von Arbeitsmärkten und sozialen Ungleichheiten steht im Zentrum sozialwissenschaftlicher Segmentationstheorien. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass sich sowohl der relative Stellenwert atypischer und prekärer Beschäftigungsformen wie auch ihre sozialen Folgen von Land zu Land deutlich voneinander unterscheiden. Dies wirft die Frage nach den institutionellen Bestimmungsfaktoren atypischer Beschäftigungsformen und ihrer sozialen Folgen auf. Literatur: Abraham, M., & Hinz, T. (Hg.). (2008). Arbeitsmarktsoziologie. 2. Auflage: Probleme, Theorien, empirische Befunde. Wiesbaden: Springer. Emmenegger, P., Häusermann, S., Palier, B. and Seeleib-Kaiser, M. (eds) (2012) The Age of Dualization: The Changing Face of Inequality in Deindustrializing Societies. Oxford: Oxford University Press. Heidenreich, Martin, 2003. Die Debatte um die Wissensgesellschaft. In: Stefan Böschen und Ingo Schulz-Schaeffer (Hg.): Wissenschaft in der Wissensgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 25-51. Heidenreich, M. (2014). Europäische Beschäftigungsordnungen in der Krise. Die Rückkehr segmentierter Arbeitsmärkte. In: Heidenreich, M. (Hg.): Krise der europäischen Vergesellschaftung? Wiesbaden: Springer, S. 281-309. Sesselmeier, Werner, Lothar Funk und Bernd Waas. 2010. Arbeitsmarkttheorien. Eine ökonomisch-juristische Einführung. Berlin: Physika

  • Kein Zugang 1.07.232 - Einführung in die Organisationssoziologie (MA) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Martin Heidenreich

    Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 17.10.2022)

    Ziele des Moduls/Kompetenzen: In dem Modul sollen zunächst die Besonderheiten der modernen Arbeitsgesellschaft erarbeitet werden. Anschließend werden zentrale Fragen der Organisations- und Arbeitsmarktforschung analysiert. Auf diese Weise wird der Wandel der heutigen Arbeitsgesellschaft zu einer innovationszentrierten, grenzübergreifend organisierten Organisations- und Beschäftigungsgesellschaft herausgearbeitet. Inhalte des Modules: Im Zentrum der innovationszentrierten, tendenziell globalen Arbeits- und Wissensgesellschaft der Gegenwart stehen nicht mehr die industrielle Fertigung standardisierter Güter durch vollzeitbeschäftigte männliche Industriearbeiter, sondern die flexible und vernetzte Bereitstellung wissensbasierter Produkte und kommunikationsintensiver Dienstleistungen durch flexibel, manchmal auch prekär beschäftigte Personen. Auf betrieblicher Ebene geht dieser Wandel einher mit organisatorischen Veränderungsprozessen. Flexible, vernetzte, grenzüberschreitend operierende Organisationen gewinnen an Bedeutung. Um diesen Wandel theoretisch verorten zu können, werden einleitend die zentralen Merkmale von Organisationen herausgearbeitet. Anschließend wird ein Überblick über neuere organisationstheoretische Ansätze vermittelt und aktuelle organisationssoziologische Analysen vorgestellt. Auf der gesellschaftlichen Ebene geht der Wandel der Arbeitsorganisationen mit einem Wandel der bisherigen, vorwiegend nationalstaatlich regulierten Arbeitsmarktstrukturen einher. Die standardisierten Normalarbeitsverhältnisse der industriellen Vergangenheit und ihre Regulationsstruk¬turen (Ausbildung, Interessenvertretung, soziale Absicherung, private Lebensformen) geraten an Grenzen. Die Bedingungen sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes verändern sich – etwa aufgrund technischer Veränderungen, einer verstärkten Erwerbsbeteiligung der Frauen, flexiblerer Arbeits- und Organisationsformen und einer stär¬keren Wissensbasierung der Wirtschaft. Die Diskrepanzen zwischen diesen neuen Herausforderungen und den bisherigen Arbeitsmarktinstitutionen haben zu zahlreichen Arbeitsmarktreformen geführt (Aktivierung, Flexicurity ...) und gehen oftmals mit einer Dualisierung der Beschäftigungsverhältnisse und neuen biographischen Risiken einher. Literatur: Abraham, M., & Hinz, T. (Hg.). (2008). Arbeitsmarktsoziologie. 2. Auflage: Probleme, Theorien, empirische Befunde. Wiesbaden: Springer. Emmenegger, P., Häusermann, S., Palier, B. and Seeleib-Kaiser, M. (eds) (2012) The Age of Dualization: The Changing Face of Inequality in Deindustrializing Societies. Oxford: Oxford University Press. Heidenreich, Martin, 2003. Die Debatte um die Wissensgesellschaft. In: Stefan Böschen und Ingo Schulz-Schaef-fer (Hg.): Wissenschaft in der Wissensgesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 25-51. Heidenreich, M. (2014). Europäische Beschäftigungsordnungen in der Krise. Die Rückkehr segmentierter Arbeitsmärkte. In: Heidenreich, M. (Hg.): Krise der europäischen Vergesellschaftung? Wiesbaden: Springer, S. 281-309. Sesselmeier, Werner, Lothar Funk und Bernd Waas. 2010. Arbeitsmarkttheorien. Eine ökonomisch-juristische Einführung. Berlin: Physika

Seminar
Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
Als Prüfungsleistung ist in einem Seminar ein Referat (ca. 15-20 Minuten) über ein ausgewähltes Thema zu halten.
Im zweiten Seminar ist eine Ausarbeitung (ca. 3.000 Wörter) über ein Thema mit einer eigenen Fragestellung und unter Hinzuziehung weiterführender Literatur zu verfassen.
Kompetenzziele
Nach Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage, die Besonderheiten der modernen Arbeitsgesellschaft einzuordnen. Insbesondere werden zentrale Fragen und Ergebnisse der Organisations- und Arbeitsmarktforschung erarbeitet. Auf diese Weise wird der Wandel der heutigen Arbeitsgesellschaft zu einer innovationszentrierten, grenzübergreifend organisierten Organisations- und Beschäftigungsgesellschaft herausgearbeitet.