phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2016 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.121 - Einführung in die Praktische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Frank Kuhne

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2016), Ort: A14 1-101 (Hörsaal 1), W32 0-005

    Seit Aristoteles wird zwischen theoretischer und praktischer Philosophie unterschieden. Jene zielt auf die Erkenntnis und das Seiende, diese auf die Praxis, das menschliche Handeln. Als normative Ethik fragt praktische Philosophie nach den Prinzipien sittlich richtigen Handelns, als politische Philosophie bezieht sie dessen institutionelle Bedingungen mit ein, als Metaethik schließlich untersucht sie die sprachliche Bedeutung sittlicher Prädikate wie „gut“ oder „richtig“. Die Vorlesung stellt historisch wirkmächtige und systematisch wesentliche Theorien von der Antike bis in die Gegenwart vor. Als philosophische Vorlesung präsentiert sie diese Theorien jeweils nicht als bloße Resultate des Denkens, sondern macht auch mit den historischen und systematischen Bedingungen ihres Zustandekommens bekannt.

Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.03.113 - Friedrich Wilhelm Schelling: Über das Wesen der menschlichen Freiheit (1809) Lehrende anzeigen
    • Andreas Rudolf Schweiberer

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)

    In seiner relativ kurzen Freiheitsschrift von 1809 entfaltet Schelling in klassisch-schöner Sprache sein letztes von ihm zum Druck gegebenes System des Weltganzen. Gegen den von Friedrich Schlegel erhobenen Vorwurf des Pantheismus will er die Freiheit Gottes von der Welt und vom Bösen und zugleich die Freiheit des Menschen von einem ihn durch einen ewigen Ratschluß bestimmenden Gott dartun. Anschließend an Kants und Fichtes Voraussetzung, daß der Mensch seiner Bestimmung nach ein freies und vernünftiges Wesen sei, will Schelling diese Voraussetzung begrifflich einholen und zugleich die individuelle Freiheit mit dem Weltganzen zusammenstimmen lassen. Auf weite Strecken hin ist diese Schrift eine eindringliche Auseinandersetzung mit der Möglichkeit und der Wirklichkeit des Bösen in der Welt. Text: F. W. J. Schelling: Über das Wesen der menschlichen Freiheit. Felix Meiner Verlag. Hamburg 2011

  • Kein Zugang 4.03.122 - Aristoteles, Nikomachische Ethik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 06.04.2016), Ort: A01 0-004, A01 0-009

    Die Nikomachische Ethik ist ein Grundlagentext der europäischen Philosophie. Aristoteles hat hier Namen wie Gegenstand der Ethik als einer philosophischen Wissenschaft in originärer Weise definiert. Das Seminar versteht sich als Einführung in den Gegenstandsbereich einer solchen philosophischen Ethik. Es soll mit den in der Nikomachischen Ethik diskutierten Grundbegriffen und basalen Argumentationsformen vertraut machen und eignet sich zugleich als Einführung in die Philosophie des Aristoteles. Darüber hinaus führt es in die Fragen und Gegenstandsbereiche praktischer Philosophie in grundlegender Weise ein. Text: Die Nikomachische Ethik, Griech. u. Deutsch, übers. v. O. Gigon, neu hrsg. v. R. Nickel (Tusculum), Düsseldorf/Zürich 2001; nur deutsche Übersetzungen bei dtv (30126),reclam (UB 8586) und Meiner (PhB 5)

  • Kein Zugang 4.03.123 - Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Maxi Sabine Berger

    Termine am Freitag, 08.04.2016 12:00 - 14:00, Freitag, 22.04.2016 14:00 - 18:00, Samstag, 23.04.2016 10:00 - 18:00, Freitag, 29.04.2016 14:00 - 18:00, Samstag, 30.04.2016 10:00 - 18:00, Ort: A11 0-018, A01 0-010 a
    In diesem Blockseminar widmen wir uns der Lektüre der „Kritik der praktischen Vernunft“ von Immanuel Kant. Kant stellt sich hier die Frage, wie man sich aus vernünftiger Einsicht und freiem Willen moralische Zwecke setzen kann. Dabei geht es ihm zunächst nicht um konkrete Anwendungsfälle, sondern um die Bestimmung unseres Vermögens moralisch handeln zu können. Was befähigt uns dazu, welche Maßstäbe legen wir zugrunde und wer ist das Subjekt einer moralischen Willensbestimmung? Da es sich um eine Blockveranstaltung handelt, sollen einzelne Textpassagen als Sitzungsvorbereitungen in der Vorbereitungssitzung vergeben werden. Das Seminar ist als Einführungsveranstaltung konzipiert.

  • Kein Zugang 4.03.124 - Cicero, Über die Ziele des menschlichen Handelns Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Eckhard Homann

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 07.04.2016), Ort: A14 0-030, V02 1-114 (SKL 7)
    Termine am Mittwoch, 22.06.2016, Mittwoch, 29.06.2016 14:00 - 16:00, Ort: A06 0-009

    Der Ciceronische Text „De finibus bonorum et malorum“ („Über die Ziele des menschlichen Handelns“ auch „ Über das höchste Gut und das größte Übel“) ist ein im Sommer 45 v. Chr. entstandener Dialog, in dem Cicero die Frage nach dem höchsten anzustrebenden Gut erörtert. Der Text ist in fünf Bücher gegliedert, in denen Cicero die ethischen Lehren der verschiedenen hellenistischen Schulen, der epikureischen, der stoischen und der peripatetischen, darstellt und diskutiert. In diesem Seminar soll der Ciceronische Text gemeinsam gelesen und erörtert werden. Literatur: Alle Teilnehmerinnen/ Teilnehmer sollten über ein Lektüreexemplar des Ciceronischen Dialoges verfügen. Z.B.: Marcus Tullius Cicero: De finibus bonorum et malorum. Über das höchste Gut und das größte Übel, lateinisch / deutsch, übersetzt und herausgegeben von Harald Merklin, Reclam-Verlag, Stuttgart 1989.

  • Kein Zugang 4.03.125 - Der kategorische Imperativ Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Termine am Freitag, 15.04.2016 14:00 - 19:00, Samstag, 16.04.2016, Samstag, 28.05.2016 10:00 - 18:00
    Dieses Seminar ist eine Einführungsveranstaltung in die praktische Philosophie. Was ist Moral? In welchem Verhältnis stehen gute Absichten zu guten Taten? Was motiviert uns dazu, Gutes zu tun? Was ist überhaupt böse, respektive das Böse? Im Zentrum des Seminars steht dabei der kategorische Imperativ, den Immanuel Kant entwickelte mit dem Anspruch, ein unabhängig von religiöser oder kultureller Prägung objektives moralisches Gesetz zu formulieren. An zwei Wochenenden werden wir anhand ausgewählter Textpassagen die Grundlagen der kantschen Moralphilosophie behandeln und auch klären, in welchem Verhältnis der kategorische Imperativ zu anderen ethischen Konzeptionen heute steht. Als Teilleistung werden zu Semesterbeginn Kurzreferate vergeben. Literatur: Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft. Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten.

  • Kein Zugang 4.03.126 - Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    In diesem Lektürekurs zu Kants Kritik der praktischen Vernunft soll in die kantische Terminologie zur praktischen Philosophie eingeführt werden. 
 Literatur:
 Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Hamburg 2003 (PhB 506)

  • Kein Zugang 4.03.127 - Locke und Rousseau Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    „Rousseau hat mich zurecht gebracht“, mit dieser Formulierung charakterisiert Kant die Bedeutung, die Rousseau für ihn hatte. Mit J. Lockes „2. Abhandlung über die Regierung“ und Rousseaus „Abhandlung über den Ursprung der Ungleichheit“ sind zwei klassische Texte zum Naturzustand Gegenstand dieses Lektürekurses, die die beiden Seiten der bürgerlichen Staats-/ Gesellschaftstheorie ausmachen. Literatur: J. Locke, Zwei Abhandlungen über die Regierung (Suhrkamp) J.J. Rousseau, Abhandlung über den Ursprung der Ungleichheit (Reclam-Ausgabe)

  • Kein Zugang 4.03.128 - Warum moralisch handeln? Lehrende anzeigen
    • Frank Kuhne

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)

    Die Frage „Warum moralisch handeln?“ zielt auf die Geltung bzw. Verbindlichkeit moralischer Normen. Sind wir alle Adressaten eines genuin moralischen, unbedingten Sollens (Kant)? Oder ist eine solche Behauptung streng genommen gar nicht (mehr) zu verstehen, weil sie unserem wissenschaftlichen Weltbild widerspricht? Texte von Kant auf der einen, von Gauthier, Hare und Kavka auf der anderen Seite sollen im Seminar gemeinsam gelesen und diskutiert werden.

  • Kein Zugang 4.03.129 - Krieg, Flucht, Heimat(losigkeit) - Neue ethische Herausforderungen mit Lévinas und Butler Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Carla Schriever

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Die Flüchtlingskrise scheint überall, diese mediale Übermacht, wirft eine der ältesten Fragen der praktischen Philosophie auf: Was soll ich tun? Es ist unsere Aufgabe als Philosoph_innen und Philosophieinteressierte, Philosophie in die Gegenwart in unserem Alltag zu integrieren, sie zu revitalisieren. Dem Auftrag zu entsprechen, dass Philosophie "ihre Zeit in Gedanken gefasst ist". Idee des Seminars ist es, genau dies zu leisten und an die Verantwortung zu erinnern, die uns gerade als Philosoph_innen begleiten. Dafür lege ich die Theorien Emmanuel Lévinas' und Judith Butler's zugrunde. Diese und andere Theoertiker_innen werden eine neue Sichtweise auf die ethische Gegenwärtigkeit ermöglichen.

  • Kein Zugang 4.03.141 - Interessenbasierte Ethik: Kontraktualismus und Utilitarismus Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Wie lässt sich moralisches Handeln jenseits von Theologie und Metaphysik begründen? Diese Frage steht im Zentrum interessenbasierter Ethiken, die unabhängig von Gott oder praktischer Vernunft eine lediglich plausible Begründung moralischer Regeln und Pflichten aus dem ‚wohlverstandenen’ Eigeninteresse der Individuen oder dem ‚Gesamtnutzen’ der Gesellschaft anstreben. Im Seminar sollen mit den Positionen von Norbert Hoerster, Jeremy Bentham und Peter Singer grundlegende Ansätze interessenbasierter Ethik thematisiert und auf ihre Tauglichkeit überprüft werden. Das Seminar ist insbesondere für AnfängerInnen geeignet.

  • Kein Zugang 4.03.142 - Naturethik Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Myriam Gerhard

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Während es in der Ethik vornehmlich um die Beantwortung der Frage "Was soll ich tun?" im Kontext eines Miteinanders von Menschen geht, rückt bei der Naturethik die Natur in den Mittelpunkt der Betrachtung. Traditionell werden nur Menschen, und das auch nicht unter allen Bedingungen, als mögliche Subjekte ethischer Handlungen berücksichtigt. Angesichts einer zunehmenden Umweltzerstörung, die unter den Stichwörtern des Waldsterbens und des Klimawandels für Schlagzeilen sorgt, und einer weit verbreiteten Mißnutzung und Mißhandlung von Tieren, rückt die Frage nach dem rechten Umgang mit der Natur in den Fokus ethischer Überlegungen. Im Seminar soll zunächst diskutiert werden, inwiefern "die Natur" überhaupt zum Gegenstand einer Ethik werden kann und ob bzw. inwiefern der Natur ein eigener Wert zugesprochen werden kann resp. muss. Daran anschließend soll anhand von Beispielen aus der Tier- und Umweltehtik in die mannigfaltigen Fragestellungen der Naturethik eingeführt werden. Als Seminartext dient der Sammelband "Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion", herausgegeben von Angelika Krebs, STW Band 1262, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1997, € 14,-.

  • Kein Zugang 4.03.143 - Existentielle Psychotherapie - Amerikanische Horizonte und europäische Ursprünge Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Termine am Mittwoch, 01.06.2016 18:00 - 20:00, Mittwoch, 15.06.2016 10:00 - 18:00, Donnerstag, 23.06.2016 17:00 - 21:00, Freitag, 24.06.2016 10:00 - 20:00, Samstag, 25.06.2016 10:00 - 14:00
    Das Blockseminar widmet sich im ersten Teil der „Existentiellen Psychotherapie“, die unter anderem Irvin Yalom (geb. 1931) seit den 1970er Jahren in Kalifornien entwickelte. Entlang ausgesuchter Kapitel aus seinem Standardwerk „Existential Psychotherapy“ und neuerer Fallstudien betrachten wir zentrale Motive dieses therapeutischen Ansatzes. Ideenhistorisch greift Yalom wichtige der Züge der deutschen Existenzphilosophie auf. Der zweite Teil des Seminars widmet sich der existentiellen Psychotherapie, die Viktor von Weizsäcker (1956-1956) im Horizont der philosophischen und theologischen Tradition seit den 1920er Jahren und verstärkt nach 1945 in Heidelberg entwickelt hat. Die Kontroverse, die er über die Reichweite möglicher Sinndeutungen von psychosomatischen Krankheiten mit Karl Jaspers führte, gehört zur Charakteristik dieser psychoanalytisch ausgerichteten Therapieform. Fachleute aus Medizin und Philosophie, die Vorträge im Rahmen der Karl Jaspers-Gastprofessur halten, erlauben eine breite interdisziplinäre Diskussion.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Moral und Recht bei Kant Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Termine am Dienstag, 05.07.2016 10:00 - 12:00, Donnerstag, 01.09.2016 - Freitag, 02.09.2016 10:00 - 19:00
    Kant abstrahiert in seiner Moralphilosophie zunächst von den historisch gewachsenen Moralvorstellungen – den Traditionen, Sitten und Gebräuchen –, um das Prinzip moralischen Urteilens zu ergründen, oder genauer: es uns klarer vor Augen zu führen. Die kritische Grundlegung der Moral soll nämlich kein intellektueller Entwurf ohne jeden Bezug zu unserer normativen Praxis sein, sondern sie erläutert lediglich den Begriff eines „ohne weitere Absicht guten Willens, so wie er schon dem natürlichen gesunden Verstande beiwohnt und nicht sowohl gelehrt als vielmehr nur aufgeklärt zu werden Bedarf“. Das unbedingte Sollen, der sogenannte Kategorische Imperativ, ist nämlich Ausdruck einer apriorischen Nötigung der reinen praktischen Vernunft, auf die es sich zu besinnen gilt, um wider die heteronomen Bestimmungsgründe des Willens eine moralisch vernünftige Entscheidung zu treffen. Impliziert ist damit die Freiheit des Menschen, sein Handeln einem selbst gegebenen Gesetz zu unterwerfen – Kausalität aus Freiheit. Die Freiheit eines Willens, nicht von Naturgesetzen bestimmt zu sein, sondern unabhängig von sinnlichen Antrieben eine Kausalkette in Gang setzen zu können, impliziert weiterhin, den Inhalt des Wollens freiheitlich zu gestalten – Kausalität aus Freiheit und für die Freiheit. Es ist dieser Kerngedanke einer reflexiven, sich selbst wollenden Freiheit, von dem ausgehend Kant noch den Begriff des (auf äußere Handlungen bezogenen) Rechts entwickeln wird. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die ersten sieben Paragraphen der 'Kritik der praktischen Vernunft' sowie ausgewählte Passagen der 'Metaphysik der Sitten'. Alle Texte, die im Seminar besprochen werden, können bei Stud.IP heruntergeladen werden. Falls Sie sich Kants 'Kritik der praktischen Vernunft' zulegen möchten, empfehle ich Ihnen die Ausgabe der 'Philosophischen Bibliothek Meiner'.

  • Kein Zugang 4.03.145 - Das Böse Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Immer wieder erleben wir zwischenmenschliche Gewalt in einem Ausmaß, das an jedem zivilisatorischen Fortschritt zweifeln lassen. Dazu kommen Ereignisse wie Krankheiten, Erdbeben, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen. Die Erfahrungen mit Leid haben auch Eingang in die Philosophie gefunden. Sie werden vielfach unter dem Topos des Bösen reflektiert - bei Platon, Augustinus, Thomas von Aquin, Kant, Nietzsche, Arendt und anderen. Im Durchgang durch die Philosophiegeschichte wollen wir im Seminar diskutieren, welcher Status der Kategorie des Bösen jeweils zukommt. Ist sie eine eigenständige philosophische Kategorie? Und falls dies der Fall ist – wie ist dann mit dem Bösen zu leben? Aufgrund des Überblickscharakters, den das Seminar haben soll, eignet es sich gut als Einstieg in grundlegende Fragen der praktischen Philosophie.

  • Kein Zugang 4.03.147 - Kann ich wollen, was ich will? Grundzüge der Philosophie Arthur Schopenhauers Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2016)

    Lange bevor neurophysiologische Befunde die Faktizität menschlicher Willensfreiheit in Frage stellen, unterzieht Arthur Schopenhauer diese einer eingehenden Prüfung. Dabei kreisen seine Überlegungen um die Problematik, ob der Mensch tatsächlich autonomer Urheber seines Handelns ist und welche Konsequenzen sich aus der Negation dieser Möglichkeit ergeben.

  • Kein Zugang 4.03.148 - Philosophie zwischen den Weltkriegen Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 08.04.2016)

    Diese Zeit ist innerhalb der Entwicklung des Denkens in Deutschland von erheblicher Bedeutung – sowohl hinsichtlich der künstlerischen als auch der philosophischen Produktion. Zweifel an tradierten Mustern veranlassen die Schaffenden in beiden Bereichen, nach bisher nicht genutzten Ausdrucksformen zu suchen. Darüber hinaus tritt die Reflexion des Verhältnisses vom Individuum zur Masse deutlich in den Vordergrund philosophisch-soziologischer Betrachtungen.

  • Kein Zugang 4.03.149 - Verteidigung der Demokratie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2016)

    Unter diesem Titel hat der Rechtstheoretiker Hans Kelsen im Jahr 1932 kritisch auf Infragestellungen der parlamentarischen Demokratie von stalinistischer und vor allem konservativ-autoritärer und faschistischer Seite reagiert. Das Seminar behandelt mit Carl Schmitts Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus (1923) zunächst eine prominente und noch heute einflussreiche Kritik der parlamentarischen Demokratie von Rechts und wird dann zu einer ausführlichen Lektüre von Hans Kelsens klassischer Verteidigung der Demokratie in seinem Buch Vom Wesen und Wert der Demokratie (1920/29) übergehen. Es wird sich zeigen, dass die Auseinandersetzung zwischen Schmitt (der später aktiv an der Judenverfolgung – und damit auch der Verfolgung Hans Kelsens teilnimmt) und Kelsen grundlegende Fragen auch unserer gegenwärtigen Demokratie betrifft.

  • Kein Zugang 4.03.161 - Ludwig Feuerbach: Wirkungsgeschichte bei Engels, Marx und Nietzsche Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)

    Thematisch knüpft das Seminar an meine Lehrveranstaltung „Ludwig Feuerbach: Philosophie der Zukunft – Sinnlichkeit, Liebe, Religionskritik und Materialismus“ an, die im letzten Semester stattfand. Der Einstieg für diejenigen, die das Vorläuferseminar nicht besuchten, ist problemlos möglich, weil die anfänglichen Erörterungen zwei Feuerbach-Texte betreffen, um dergestalt die begrifflichen Grundlagen seiner Religionskritik als einer Humanität ohne göttliche Provenienz nachvollziehbar zu machen. Dass Feuerbachs säkularer Humanismus keine anti-religiöse Bilderstürmerei verkörpert, sondern dass er durch sein konstruktives Verhältnis zur monotheistischen Lehre zugleich den Zugang zum religiösen Kulturerbe stets offenhält, soll in den nachfolgenden Lektüren und Interpretationen durch seine Wirkungsgeschichte bei Karl Marx und Friedrich Engels herausgearbeitet werden. Zu fragen ist, welche Wandlung die Kritik der Religion bei Engels und Marx’ durchläuft und worin der Unterschied zu Feuerbach bei der Bestimmung der Grenzen der Philosophie besteht? Wie positionieren Engels und Marx‘ die Frische ihrer emanzipativen Auffassung von Philosophie, wenn sie ihr Hauptaugenmerk auf die Erkenntnis sozial-praktischer Probleme richten, die mit der Fokussierung der menschlichen „Kreatur“ und ihrer Vergegenständlichung in der Arbeitswelt verbunden ist? Ihren Höhepunkt erreicht die Schule der von G. E. Lessing und I. Kant mitinspirierten modernen Religionskritik bei Friedrich Nietzsche, der wohl die feinste, polemischste und radikalste Kritik am Christentum durch seinen auch virtuos-poetischen Sprachgebrauch formulierte. Ist die Metaphysik an ihrem Ende angekommen, wenn man, unbeschwert von Schuld, vor die letzten Dinge tritt? Welches Geschichtsbild vom Menschen entsteht durch die drei neuen Immanenz-Philosophien? Ist die Idee vom neuen Menschen des Evangeliums wirklich ad acta gelegt worden, oder war nicht der späte, schon von Krankheit gezeichnete Nietzsche, der selbststilisierte Erlöser des gekreuzigten Dornenkronenträgers und frohe und freigeistige Botschafter, der seine Welt wie ein Kunstwerk erschaffte? Das Seminar ist leseintensiv, gibt viel Raum zur eigenen Reflexion, richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Bachelor- und Masterbereich (besonders an künftige Lehrer im Werte- und Normenbereich) und lädt ebenso Gasthörer zur aktiven Teilnahme ein. Zur ersten Sitzung sollten beide Feuerbach-Texte und Engels‘ Essay gelesen sein, die, wie auch alle anderen Schriften, in einem Hand- und Semesterapparat in der Universitätsbibliothek zur Verfügung stehen werden. Primärtexte: Feuerbach, Ludwig: Über Philosophie und Christentum in Beziehung auf den der Hegelschen Philosophie gemachten Vorwurf der Unchristlichkeit [1839], in: Ders.: Werke in sechs Bänden. Bd. 2: Kritiken und Abhandlungen I (1832-1839). Herausgegeben von Erich Thies. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1975, S. 261-330. – Notwendigkeit einer Veränderung [1842/43], in: Ludwig Feuerbach. Kleine Schriften. Nachwort von Karl Löwith. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1966, S. 220-235. Engels, Friedrich: Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [1886], in: Karl Marx, Friedrich Engels. Werke [=MEW], Bd. 21, S. 259-307. Marx, Karl: Einleitung. Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie [1843/44], in: MEW, Bd. 1, S. 378-391. – Zur Judenfrage [1843], in: MEW, Bd. 1, S. 347-377. – Thesen über Feuerbach [1845], in: MEW, Bd. 3, S. 5-7. – [Gemeinsam mit Engels] Deutsche Ideologie [1845/46], in: Ebd., S. 9-530 (hier besonders die Abschnitte „Feuerbach“, S. 17-80 sowie S. 143, 154-159). Nietzsche, Friedrich: Götzendämmerung [1889], in: Ders.: Kritische Studienausgabe. Herausgegeben von Giorgio Colli und Mazziono Montinari, Bd. 6. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1988, S. 55-161. – Der Antichrist. Fluch auf das Christentum [1888/89], in: Ebd., S. 165-253. Forschungsliteratur: Detering, Heinrich: Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte. Göttingen: Wallstein Verlag 2010. Negel, Joachim: Feuerbach weiterdenken. Studien zum religionskritischen Projektionsargument. Münster: LIT-Verlag 2014. Hosfeld, Rolf: Karl Marx. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2011. Zehnpfennig, Barbara: Einleitung, in: Marx, Karl: Ökonomisch-philosophische Manuskripte [1844]. Mit einer Einleitung, Anmerkungen, Bibliographie und Register herausgegeben von Barbara Zehnpfennig. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2005, S. VII-LXXXIX.

  • Kein Zugang 4.03.162 - Aristoteles: Politik Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 05.04.2016)

    Die Politik des Aristoteles gehört zu den großen grundlegenden Texten der Philosophie und eignet sich besonders gut als Einführung in die politische Philosophie. Aristoteles zeigt hier, dass die menschliche Gemeinschaft konstitutiv ist für Sprache, Vernunft und die Entfaltung des Einzelnen. Die Politik ist der öffentliche Raum, in dem Menschen Fragen nach dem guten Leben gemeinsam verhandeln können und müssen. In diesem Raum werden Fragen nach dem Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft, der Sklavenhaltung und dem Eigentum thematisiert. Die acht Bücher der Politik sollen im Seminar erschlossen und diskutiert werden.

  • Kein Zugang 4.03.163 - Texte zur Kulturphilosophie
    Montag: 17:00 - 20:00, zweiwöchentlich (ab 11.04.2016)

    Die Auseinandersetzung mit den Phänomenen menschlicher Kultur hat im Laufe von fast drei Jahrhunderten zahlreiche Denkbewegungen hervorgebracht. Denn spätestens mit Giovanni Battista Vico (1668-1744) wird die Kultur selbst zu einem philosophischen Problem, das bis heute in vielfältiger Weise das Denken herausfordert. Im Seminar werden Ausschnitte aus den klassischen Texten der Kulturphilosophie diskutiert, um sich der wechselvollen Geschichte des Kulturbegriffs zu nähern. Von Vico, Rousseau, Herder und Hegel, über Nietzsche und Freud bis hin zu Elias, Horkheimer/ Adorno und Luhmann sollen die verschiedenen Positionen nachvollzogen und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Daran knüpfen eine Reihe von Fragen an, u.a. die folgenden: Wie wird die Unterscheidung Natur - Kultur jeweils verhandelt? Wie die Stellung des Menschen in der Natur begründet? Durch welche Argumente zeichnen sich substanzialistische Positionen (z.B. Hegel) gegenüber den eher funktionalistischen Positionen aus? Wird der Materialität von Kultur Rechnung getragen? Welche Konzepte und Methoden werden sichtbar? Als Textgrundlage dient die Anthologie von Roland Borgards (Hg.): Texte zur Kulturtheorie und Kulturwissenschaft, Reclam 2010. weiterführende Literatur: Ralf Konersmann: Kulturphilosophie zur Einführung. Junius 2003.

  • Kein Zugang 4.03.164 - Einführung in die Geschichte der Ästhetik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 07.04.2016)

    Bei den vielen Selbstbeschreibungen der modernen Gesellschaft wird immer wieder auf die fortschreitende Individualisierung und die damit verbundene Außerkraftsetzung „alter Werte“ und deren Totalitätsansprüche in Gestalt ehemals göttlicher und heute vorherrschend wissenschaftlicher „Wahrheiten“ hingewiesen. In der Moderne müsse eben jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig sei. Die Ästhetik wird in diesem Zusammenhang als historische Reaktion auf die Vorherrschaft des rationalen Denkens in der neuzeitlichen Philosophie interpretiert, die sich nicht nur mit der Wahrnehmung, dem Schönen und der Kunst, sondern immer auch mit der Kluft beschäftigen müsse, die sie selber durchlaufe und die eine Folge der Weiterentwicklung der modernen Wissenschaften sei. In diesem Einführungsseminar sollen verschiedene Antworten auf Kernfragen der philosophischen Ästhetik an Hand von Textbeispielen von z.B. Baumgarten, Lessing, Kant, Schiller, Schelling, Schopenhauer, Nietzsche, Benjamin, Adorno, Goodman, Danto und Lyotard untersucht werden. Ich bitte alle Studierenden, sich die unten angegebene Anthologie zu beschaffen, die Textgrundlage für das Seminar und das Material für die in den einzelnen Sitzungen zu beantwortenden Fragen als Bestandteil der zu erbringenden kleinen Teilleistungen im Basiscurriculum oder umfangreichere Ausarbeitungen für Fortgeschrittene sein wird. Literatur: Marco Schüller (Hrsg.): Texte zur Ästhetik. Eine kommentierte Anthologie, Darmstadt 2013.

  • Kein Zugang 4.03.165 - Entscheidungstheorie zur Einführung Lehrende anzeigen
    • Michael Schippers

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 07.04.2016)
    Termine am Donnerstag, 14.07.2016 10:15 - 11:45

    Das Seminar gibt einen Überblick über grundlegende Konzepte und Ideen der Entscheidungstheorie mit philosophischen Anwendungen. U.a. werden wir uns mit den Unterschieden zwischen Entscheidungen unter Ungewissheit und Entscheidungen unter Risiko, kausalen, evidentiellen und Bayesianischen Ansätzen in der Entscheidungstheorie sowie verschiedenen Paradoxien beschäftigen (Ellsberg-Paradoxon, Umtauschparadoxon, etc.). Als Textgrundlage dient das folgende Buch: Peterson, M. (2011). An Introduction to Decision Theory, Cambridge: Cambridge University Press.

Hinweise zum Modul
Hinweise
12 KP | 1 V, T 1, 2S | 2. FS | Elbe
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier). Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen