sla871 - Politik- und Sozialgeschichte (Veranstaltungsübersicht)

sla871 - Politik- und Sozialgeschichte (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Slavistik 15 KP
Prüfungsberechtigte Lehrende der FK IV
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2023 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.052 - Heile Welten? Die kulturelle, politische und gesellschaftliche Bedeutung sowjetischer Kinofilme nach Stalin Lehrende anzeigen
    • Dr. Benedikt Tondera

    Mittwoch: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 12.04.2023)

    In der UdSSR entstandene Filmproduktionen sind in vielen postsowjetischen Staaten, vor allem aber in Russland, bis heute außerordentlich präsent. Sie spielen für die Erinnerungskultur und für die kollektive Identität der dortigen Gesellschaften eine wichtige Rolle. Das Erbe dieser Filme ist - nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine - ambivalent. Auf der einen Seite stehen bis heute von Filmkennern bewunderte Meisterwerke; auf der anderen Seite finden sich stereotype und diffamierende Darstellungen nichtrussischer Ethnien, zweifelhafte Produktionsbedingungen und Zensur. Anhand ausgewählter Filmbeispiele aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1953-1991) beschäftigt sich dieses Seminar mit dem sowjetischen Kinowesen. Aspekte wie der Entstehungsprozess, die Produktion, Rezeption und Tradierung von Filmen werden in den Blick genommen. Dabei spielen insbesondere das Spannungsverhältnis von Filmschaffenden, Staat und Gesellschaft sowie die politische Instrumentalisierung das Kinos angesichts des Kalten Krieges eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich der Umgang mit den Filmen im zeitlichen Verlauf und in unterschiedlichen postsowjetischen Gesellschaften gewandelt hat. Auf diese Weise erlaubt die Beschäftigung mit den sowjetischen Kinoproduktionen ein vertieftes Verständnis für den Wandel der sowjetischen Gesellschaft nach Stalin, die staatliche Instrumentalisierung des Films für kulturpolitische Zwecke nach innen und nach außen sowie deren erinnerungskulturelles Erbe in den Nachfolgestaaten der UdSSR. Alle im Seminar besprochenen Filmbeispiele verfügen über englische oder deutsche Untertitel. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050. Literatur (Auswahl): Alice, Lovejoy; Pajala, Mari (Hg.) (2022): Remapping cold war media. Institutions, infrastructures, translations. Bloomington: Indiana University Press. Horton, Andrew (1992): The Zero Hour. Glasnost and Soviet Cinema in Transition. Princeton, NJ: Princeton University Press. Kelly, Catriona (2021): Soviet art house. Lenfilm studio under Brezhnev. New York, NY: Oxford University Press. Majsova, Natalija (2021): Soviet science fiction cinema and the space age. Memorable futures. Lanham, Maryland: Lexington Booksc.

Vorlesung
Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung: Klausur (135 Min.) oder Hausarbeit (25 Seiten) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Kompetenzziele
Kenntnisse der ostmittel- und osteuropäischen Geschichte mit besonderer Fokussierung auf die Beziehungsaspekte. Schwerpunkt: 16.-20. Jh. Kulturhistorisches und geographisches Orientierungsvermögen über den östlichen Teil des europäischen Kontinents; Verständnis für die Interdependenz außen- und innenpolitischer Entwicklungen sowie sozialer Wandlungsprozesse. Die Kenntnis osteuropäischer Sprachen ist erwünscht, wird aber nicht vorausgesetzt. Befähigung zu einem problemorientierten Umgang mit politik- und sozialgeschichtlichen Phänomenen in unterschiedlichen Epochen. Analytisches Umgehen mit politikgeschichtlichen Phänomenen. Erkennen der Interdependenz von Politik und Recht. Dabei sollen Grundkenntnisse der historischen Diskursanalyse vermittelt werden. Neben der Vermittlung spezifischen Fachwissens sollen die Fähigkeiten zu selbständigem, quellenbezogenem wissenschaftlichem Arbeiten unter Anwendung methodischer und theoretischer Konzepte vertieft werden. Besonderer Wert wird dabei auf die eigenständige Entwicklung historischer Fragestellungen gelegt. Historiographische Methoden sollen selbständig angewendet werden. Befähigung, die Besonderheiten zurückliegender Epochen und der osteuropäischen Region im europäischen Vergleich und ihre spezifische Beziehung zu Deutschland zu begreifen sowie die Bedingungen historischen Wandels zu verstehen und kritisch zu reflektieren. - Befähigung, konsistent strukturierte, argumentierende Texte zu verfassen und Vorträge zu halten. Befähigung, historische Erkenntnisse anschaulich zu vermitteln.