Dieser Kurs bietet eine Auseinandersetzung mit aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten und Methoden der popular music studies. Was bedeutet es, populäre Musik zu erforschen? Welche Zugänge zu populärer Musik gibt es? Aus welchen wissenschaftlichen Traditionen stammen diese Zugänge? Und wie hilfreich sind sie für ein besseres Verständnis populärer Musik?
Um Antworten auf einige dieser Fragen zu finden, wird sich das Seminar intensiv mit der Jahrestagung der Gesellschaft für Popularmusikforschung beschäftigen, die vom 16. bis 18. November 2018 im Hörsaalzentrum der Universität Oldenburg stattfindet – ein Wochenende, das sich alle SeminarteilnehmerInnen bereits vormerken sollten. Die Konferenz bietet eine einmalige Möglichkeit, einen Einblick in die aktuellen popular music studies zu erhalten und wird deshalb Hauptgegenstand des Seminars sein.
Digitale Medien gestalten unsere Alltagswelten sozial und politisch mit. Selbst Emotionalität und die sinnliche Wahrnehmung spielen bei digitalen Praktiken im virtuellen Raum eine wichtige Rolle. Menschen verlieben sich in sozialen Netzwerken, Facebook-Einträge werden mit spezifischen Emojis kommentiert, Prominente trauern öffentlich auf Instagram, und Computerspielen wird nachgesagt, sie würden Aggressionen generieren. Aus Sicht der Anthropologie wird der virtuelle Raum als (realer) soziokultureller Raum menschlicher Interaktionen verstanden. Online-Gemeinschaften, Netzkulturen und der Umgang mit Computertechnologien werden längst mit Hilfe empirischer Methoden wissenschaftlich erschlossen. Doch wie kann sinnliche Wahrnehmung und Emotionalität in der digitalen Ära wissenschaftlich erschlossen werden?
Nach der Beschäftigung mit verschiedenen Modellen von Virtualität und mit Methoden zur ethnographischen Erforschung digitaler Medien, konzentrieren wir uns in dieser LV auf die Untersuchung von Sinnen und Gefühlen. Wir befassen uns mit ausgewählten aktuellen (autoethnografischen) Forschungen aus dem Bereich der Populärkultur und der Sensory Ethnography. Darauf aufbauend geht es darum, Strategien der teilnehmenden Beobachtung für eigene Forschungsideen zu entwerfen, Fragestellungen für Interviews zu formulieren, Webseiten zu analysieren, digitale Feldnotizen zu reflektieren oder bereits gemachte Felderfahrungen zu verschriftlichen.
Für ein Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder für eine eigenständige, kleinere Forschung, die sie verschriftlichen und im Seminar präsentieren, erhalten sie 5 KP.
Das Seminar eignet sich als Begleitveranstaltung zur Masterarbeit, insbesondere wenn methodische Fragen in der Abschlussarbeit eine Rolle spielen
15 KP | 1 S; 1 V oder 1 S; 1 Ü, insgesamt zwei LV aus inm730 und eine aus inm720 | 1. bis 3. FS, WPM | Binas-Preisendörfer
Time of examination
Die Prüfungsleistungen sind im bzw. am Ende des Semesters zu erbringen.
Module examination
G
Skills to be acquired in this module
- vertiefte Kenntnisse im Bereich medientheoretischer Diskurse und Medienkritik - kritische Auseinandersetzung mit wichtigen medientheoretischen Positionen , insbesondere der auf Klang und Musik bezogenen Theorien - Erarbeitung von wissenschaftlichen Zugängen und Methoden verschiedener Medientheorien - kritische Verknüpfungen von bild- und musik-/ klangbezogenen Medientheorien - Bezüge zwischen eigenen medienpraktischen Erkenntnissen und theoretischen Diskursen herstellen - Bezüge zwischen medientheoretischen Positionen und medialen Berufs- und Arbeitsfeldern herstellen