the339 - Mastermodul: Kirchengeschichte (Veranstaltungsübersicht)

the339 - Mastermodul: Kirchengeschichte (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2023 Prüfungsleistung
Vorlesung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.017 - Ein spätantiker Bischof im Austausch mit Freunden, Klienten, Kollegen und Politikern - Briefe von Gregor von Nazianz Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Michael Sommer
    • Priv.-Doz. Dr. Ralph Hennings

    Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 11.04.2023)

    Gregor von Nazianz, geboren um 329 n. Chr. im kappadokischen Arianzos, ist einer der großen griechischen Kirchenväter. Er war Bischof von Sasima in Kappadokien und ein fleißiger Briefeschreiber. In den rund 200 Briefen, die er an Verwandte, Freunde und Amtsbrüder schrieb, finden theologische Kontroversen ebenso ihren Widerhall wie die Lebenswelt tief in griechischer Bildung verwurzelter Aristokraten am östlichen Rand des römischen Imperiums. Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Mentalität der Spätantike erhalten in den Briefen klare Konturen. Das Seminar führt ein in die Welt Gregors, seiner Freunde, Gegner und Standesgenossen im Kappadokien des 4. Jahrhunderts n. Chr.

  • Kein Zugang 4.07.132 - Die christlichen Wurzeln der Menschenrechte (Gruppe 2) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Andrea Strübind

    Donnerstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 13.04.2023)

  • Kein Zugang 4.07.133 - Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht! - (Un)Abhängige Frauen in der Kirchengeschichte Lehrende anzeigen
    • Sandra Langhop

    Montag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 17.04.2023), Ort: A07 0-031, V03 0-C003

    Ausgehend vom 75-jährigen Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die im Jahre 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen bekanntgegeben wurde, stellen wir uns im Seminar die Frage nach (un)abhängigen Frauen in der Kirchengeschichte und arbeiten quellenbasiert an verschiedenen weiblichen Biografien. Bereits im Jahr 1876 propagierte die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Hedwig Dohm: „Menschenrechte haben kein Geschlecht“. Damit drückte sie ihren Wunsch nach Gleichberechtigung und Anerkennung aus, den wir heute vielfach mit den Menschenrechten verbinden. Doch immer wieder zeigt sich, dass dieser Ausspruch leider (noch) nicht der Realität entspricht. Konzeptuell könnten verschiedene Menschenrechtserklärungen so verstanden werden, dass alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Religion, etc. – mit gleichen Rechten versehen seien, allein aufgrund ihres Menschseins. Die Entstehungsgeschichte verschiedener Dokumente offenbart jedoch ein anderes Bild: Vor allem Männer waren an den Entstehungsprozessen des Menschenrechtssystems beteiligt, sodass diese nicht von Anfang an in gleicher Weise auch für Frauen galten. Menschenrechte sind daher nicht bedingungslos universell; sie haben ein Geschlecht. Eine Kritik aus feministischen Reihen, die zu einem der ältesten Einwände bezüglich der Ausgestaltung der Menschenrechte zählt. Das zeigt sich nicht nur in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776), sondern auch anhand der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die 1789 aus der Französischen Revolution hervorging: Die dort formulierten Rechte galten zunächst ausschließlich für „weiße“ heteronormative Cis-Männer; ausgeschlossen wurden nicht nur Frauen, sondern auch PoC, indigene Bevölkerungen innerhalb der Kolonien, sowie verschiedene Minderheiten. Dennoch wären viele (kirchen)historische Entwicklungen ohne diese Gruppierungen so niemals möglich gewesen. Frauen waren ein wichtiger Faktor zur Verbreitung des Christentums; die Reformatoren hätten ohne ihre Frauen sicherlich nicht halb so viel leisten können und ohne die zahlreichen indigenen Mitarbeitenden innerhalb der Missionen hätte das europäische Christentum sicher nicht Fuß fassen können. Moriz Winternitz konstatiert daher: „Die Frau ist immer die beste Freundin der Religion gewesen, die Religion aber keineswegs immer einer Freundin der Frau.“ Lange Zeit beschäftigte man sich innerhalb der Kirchengeschichte vornehmlich mit den „großen Theologen und Kirchenmännern einer Epoche“ (Ute Gause), sodass Frauen und ihre Lebenswelten weithin unbedacht blieben. Bedingt wurde dies zusätzlich durch den Umstand, dass Frauen lange nicht die Möglichkeit hatten, in das geistliche Amt einzutreten. In vielen christlichen Gruppierungen ist es bis heute für Frauen nicht möglich, geistliche Ämter zu bekleiden. Angeregt durch die Neue Frauenbewegung Mitte des 20. Jahrhunderts, aus der sich Anklänge der Feministischen Theologie formierten, gingen neue Bestrebungen einher, Frauenthemen in ihren jeweiligen historischen und sozio-kulturellen Kontexten zu beleuchten. Nun ging es darum, die Unterdrückung der Frau, ihre zahlreichen reformatorischen Bestrebungen sowie ihren Dienst innerhalb der Kirche sichtbar zu machen und einen Platz für frauenspezifische Themen zu schaffen. Das Seminar setzt hier an. Ziel ist es, durch forschendes Lernen verschiedene (weibliche) Perspektiven und Biografien zu beleuchten, um diese aufzudecken und zu Wort kommen zu lassen. Im Seminar stellen wir uns die Frage nach Abhängigkeitsstrukturen und Eigensinn: Inwieweit waren Frauen von Männern abhängig und wo konnten sie weibliche (Frei)Räume oder emanzipatorische Momente schaffen, um sich innerhalb den ihnen zugeschriebenen Rollenbildern entfalten zu können. Auf welche Weise wurden Frauen im männlich dominierten Öffentlichkeitsdiskurs "mitspielfähig" und wo kamen sie an ihre Grenzen, wurden zum Schweigen gebracht?

  • Kein Zugang 4.07.134 - Gehen um der Freiheit willen - Nonkonformismus und Migration (Gruppe 1) Lehrende anzeigen
    • Dr. Carina Ambos

    Mittwoch: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 12.04.2023)
    Termine am Freitag, 30.06.2023 14:00 - 18:00, Samstag, 08.07.2023 10:00 - 13:00

  • Kein Zugang 4.07.135 - Gehen um der Freiheit willen - Nonkonformismus und Migration (Gruppe 2) Lehrende anzeigen
    • Dr. Carina Ambos

    Donnerstag: 08:15 - 09:45, wöchentlich (ab 13.04.2023)
    Termine am Freitag, 30.06.2023 14:00 - 18:00, Samstag, 08.07.2023 10:00 - 13:00

  • Kein Zugang 4.07.136 - Freedom Is Coming!? Die Verbindung von Menschenrechten und Musik in der Christentumsgeschichte des 20. Jahrhunderts Lehrende anzeigen
    • Sören Koselitz

    Freitag: 14:15 - 16:45, zweiwöchentlich (ab 14.04.2023)

  • Kein Zugang 4.07.137 - Leben und Werk der kirchenhistorischen Schriftstellerin Antje Brons, geb. Cremer ten Doornkaat (1810–1902). (Das Seminar entfällt.) Lehrende anzeigen
    • Klaas-Dieter Voß

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
  • Kein Zugang 4.07.164 - Steinern, stumm und stetig? Gedenkorte als außerschulische Lernorte reflektieren Lehrende anzeigen
    • Rebecca Hedenkamp
    • Friederike Henjes

    Montag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 17.04.2023), Ort: A14 1-114, A09 0-018
    Termine am Donnerstag, 15.06.2023 10:00 - 12:00, Freitag, 23.06.2023 - Sonntag, 25.06.2023 08:00 - 20:00, Ort: ((Gedenkstätte Heil- und Pflegeanstalt Wehnen))

    „Ich bin an die Orte gefahren, allein, und habe begriffen, dass man die Dinge kombinieren muss. Man muss wissen und sehen, und man muss sehen und wissen. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen.“ (Claude Lanzmann) Ob Gedenkstättenbesuche in den Kerncurricula verankert werden sollen, wird seit Jahren diskutiert. In Anlehnung an Claude Lanzmann zeigt sich, dass der reine Besuch eines Gedenkortes als Erinnerungsarbeit im pädagogischen Kontext nicht ausreichend ist. Es benötigt das Wissen, um Gedenkorte als Orte der tatsächlichen Erinnerung und Reflexion der Vergangenheit wahrnehmen zu können: das Wissen um den historischen Ort und Kontext, das Wissen um museumspädagogische Konzeptionen, das Wissen um (emotionale) Reaktionen, die Gedenkorte auslösen können. Um beides – Sehen und Wissen – im pädagogischen Kontext miteinander verbinden zu können, ist es Aufgabe der Lehrer*innenbildung, (angehende) Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit und Reflexion über Gedenkorte anzuregen. Aus diesem Grunde möchten wir im Zuge unseres Seminars sowohl ausgewiesene als auch inoffizielle Gedenkorte in Niedersachsen besuchen. Dabei steht die Frage nach der (religions-)pädagogischen Einbindung dieser im Fokus. Darüber hinaus soll aber auch über den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit Gedenkorten als Teil von Erinnerungskultur in Deutschland diskutiert und die Frage nach der Relevanz von Besuchen jener Orte reflektiert werden. Das Seminar ist auch studiengangsübergreifend für Interessierte geöffnet.

Hinweise zum Modul
Prüfungsleistung Modul
Referat oder Hausarbeit oder Portfolio mit max. fünf Teilleistungen
Kompetenzziele
Fachwissenschaftliche Kompetenz:
Die Studierenden erläutern, reflektieren und wenden Vertiefungswissen zu einer Epoche der Kirchengeschichte (synchron oder diachron) und spezielle Kenntnisse über relevante Personen der Kirchengeschichte sowie ihrer theologischen Überzeugungen und Konzepte an. Die Studierenden bewerten kirchenhistorische Ansätze (Methodologie) kritisch und kontextualisieren kirchenhistorische Quellen eigenständig. Die Studierenden vertreten zu einzelnen Themen und Fragestellungen der Kirchengeschichte eine eigenständige und theologisch begründete Position.

Theologisch-didaktische Erschließungskompetenz:
Die Studierenden beurteilen zentrale Texte der Kirchengeschichte quellenkritisch und quellenhermeneutisch unter Einbeziehung kirchenhistorischer Kernthemen.

Dialog- und Diskurskompetenz:
Die Studierenden wenden Argumentationslinien konfessioneller Positionierungen diskursiv an.

Entwicklungskompetenz:
Im Rahmen des Forschungsbasierten Lernens entwickeln und definieren die Studierenden Forschungsfragen, gestalten Bearbeitungsprozesse selbstständig, diskutieren Forschungsergebnisse kritisch, bewerten diese plausibel und dokumentieren sie anschaulich.