ges192 - Fachwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

ges192 - Fachwissenschaftliche Vertiefung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2022/2023 Prüfungsleistung
Seminar
Übung
  • Kein Zugang 4.02.181a - Ego-Dokumente: Erinnerungen, Tagebücher, Zeitzeugengespräche Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Thomas Etzemüller

    Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 18.10.2022)

    In der Veranstaltung soll der kritische Umgang mit Ego-Dokumenten geübt werden: Welche Formen gibt es, was geben sie preis, was verschleiern sie, wie muss man sie zu lesen wissen?

  • Kein Zugang 4.02.181b - Computergeschichten: Historiographische und museale Fassungen eines flüchtigen Mediums Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Sebastian Vehlken

    Termine am Donnerstag, 27.10.2022 14:15 - 17:45, Montag, 13.02.2023 - Dienstag, 14.02.2023, Mittwoch, 22.02.2023 - Donnerstag, 23.02.2023 10:15 - 15:45, Ort: V03 0-C003, A11 0-014
    HINWEIS: Die Veranstaltung startet mit einem vierstündigen Auftakttreffen (s. Ablaufplan; ggf. sind hier noch kurzfristige Änderungen am Termin möglich). In den ersten beiden Wochen der vorlesungsfreien Zeit werden dann Blocksitzungen stattfinden (je 2 Tage pro Woche plus Exkursion). Die konkrete Termine werden zu Beginn der Veranstaltung in Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt. ****** “Never trust a computer you can’t throw out of a window.” (Steve Woszniak) Kaum eine Technologie steht so paradigmatisch für ständige Innovation, permanenten Wandel und exponentielle Entwicklungen, ja pflegt gar das Narrativ radikaler ‚Disruptionen‘ wie die Computertechnologie. Computer als technische Geräte, aber auch die sie umgebenden Praktiken des Computings stellen daher in ganz exemplarischer Weise Fragen an die historische Erschließung unserer Epoche der Digitalität und an die Entwicklung historiographischer Zugänge. Denn so permanent das Paradigma ständiger Neuerungen prolongiert wird, so unhintergehbar sind dessen Grundierung durch die Definition langfristig gültiger Standards und technischer Schnittstellen, sind Atavismen aus der Vergangenheit, die sich hartnäckig in neuen Hard- und Softwaregenerationen halten, oder sind Fragen nach der Archivierung und Zugänglichkeit digitaler Daten und ihrer Formate. Und dies gilt bis zu jenem historiographisch interessanten Paradox, dass die US-amerikanische Medienwissenschaftlerin Wendy Chun als einen ihrer Buchtitel verwendete: „Updating to remain the same.“ Dieses Blockseminar widmet sich der Thematisierung von Computern und Praktiken des Computings in historischer Perspektive. Dabei geht es in einem ersten Schritt um einen – zumindest groben – Überblick über historisch einschneidende Szenen der Computer-Hardware-Geschichte: Wie wandelte sich ‚der‘ Computer vom ‚Electronic Brain‘ zum Medium? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich zwischen frühen Mainframes, Personalcomputern, Spielkonsolen, und aktuellen Formen des ‚Ubiquitous Computing‘? Diese diskontinuierliche Hardware-Geschichte muss jedoch zweitens flankiert werden von einer ebenfalls diskontinuierlichen Software-Geschichte: Wie korrespondieren Arten und Weisen der Programmierung mit den jeweiligen hardwaretechnischen Paradigmen (oder tun dies eben nicht)? Und wie präfiguriert das Zusammenspiel von Hard- und Software jeweils distinkte Leitbilder dazu, wie ‚der‘ Computer zu historisch unterschiedlichen Zeiten zu verstehen sei? Beide Themenbereiche werden mittels einschlägiger Texte zur Computer- und Software-/Programmiergeschichte erschlossen, für die kein informatisches Fachwissen vonnöten ist. Auf Basis dieser gegenstandsbezogenen Grundlegung wollen wir uns dann aber in einem dritten und übergeordneten Schritt fragen, in welch‘ unterschiedlicher Art und Weise Computermedien zum Gegenstand historischer Narrative geworden sind. Hierbei wollen wir in komparativer Hinsicht prüfen, auf welche Weise frühere ‚objektgetriebene‘ Narrative oder ‚Erfinder- und Heldengeschichten‘ nach und nach durch alternative Geschichtsschreibungen ergänzt (oder gar überschrieben) wurden – etwa im Hinblick auf die Rolle von Frauen in der frühen Computergeschichte, auf die Bedeutung der Counterculture für die spätere Silicon-Valley-Mentalität, oder auf die emanzipatorischen Potenziale von Hacking-Initiativen und Open-Source-Bewegung. Auch hier werden wir exemplarische Texte als Grundlage unserer Analysen verwenden. Im vierten Schritt widmen wir uns schließlich im Rahmen einer Exkursion ins Oldenburger Computermuseum vor Ort und im Gespräch mit dortigen Mitarbeiter:innen der aus den oben genannten Aspekten hervorgehenden Herausforderungen für die Archivierung und museale Präsentation von Computern und ihrer Geschichte(n) – oder anders: Was macht ein Computermuseum?

Hinweise zum Modul
Hinweise
Hinweis: Für das Modul sind - neben den aufgeführten Veranstaltungen - auch fachwissenschaftliche Seminare/Übungen aus den Epochenmodulen und/oder andere fachwissenschaftliche einschlägige Angebote (ggf. auch aus anderen Fächern) anrechenbar. Bei Fragen zur Detailplanung des Moduls kontaktieren Sie bitte Sarah Neumann.
Prüfungsleistung Modul
Portfolio | Hinweis: Für das Modul ges192 sammeln Sie Einzelnachweise über die besuchten Veranstaltungen bzw. bitten die jeweiligen Lehrenden, Ihre Note formlos per Mail an Sarah Neumann zu übermitteln. Sobald alle Nachweise vorliegen, melden Sie sich online für die Leistung in ges192 an und kontaktieren Sarah Neumann, die das Modul dann verbuchen wird.
Kompetenzziele
Das Modul ermöglicht Studierenden den Ausbau ihrer fachwissenschaftlichen Kompetenzen in den nachfolgende aufgeführten Bereichen und trägt so zur Schärfung eines individuellen fachwissenschaftlichen Profils bei:
  • Seminare aus den einzelnen Teildisziplinen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit, 19./20. Jahrhundert, Osteuropäische Geschichte)
  • Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft
  • Angebote aus den „Transkulturellen interreligiösen Studien“ (pb383, pb382, pb360, pb361; Infos dazu s. hier) und aus dem Zertifikatsprogramm „Interkulturelle Jüdische Studien“ (Infos dazu s. hier)