Dates on Monday, 30.10.2023 18:00 - 20:00, Monday, 13.11.2023, Friday, 24.11.2023, Thursday, 30.11.2023 09:30 - 15:30 zusätzlich Teilnahme an einer eintägigen Hospitation in einer Bremer Ganztagsschule am 20. oder 21. oder 22. oder 23.11.23 (Hospitationsgruppen und -termine werden während Block I vereinbart)
Hinweise zum Vorziehen von Mastermodulen:
https://uol.de/fk1/studium/lehrveranstaltungen-anmeldeverfahren
Module examination
ab WiSe2021/22:
2 Teilleistungen: 1 Kurztest zur Vorlesung (30 Min) und 1-2 Protokolle oder 1-2 Kurzreferate oder 1-2 Übungsaufgaben (in den Seminaren) vor WiSe2021/22:
1 Portfolio (3 Leistungen)
Skills to be acquired in this module
Ziele des Moduls
In diesem Modul werden Struktur und Geschichte des Bildungssystems sowie die zur Einzelschulentwicklung und zum Aufbau von organisationalen Kooperationen gemäß aktueller bildungs- und sozialpolitischer Entwicklungen notwendigen Schulentwicklungsprozesse, die dafür relevanten rechtlichen Verfahrenswege, Trägerstrukturen und Evaluationsverfahren erläutert. Studierende mit Schwerpunkt auf den Lehrämtern der Sekundarstufe (H/R/Gym/Sop) lernen in der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsbefunden Schule als Institution und Organisation kennen und ihr professionelles Selbstverständnis auf die vernetzte Verantwortung für bildungsbiografische Verläufe und gesellschaftliche Teilhabechancen zu beziehen. Sie erhalten die für ihre künftige Mitwirkung an Schulentwicklungsprozessen nötigen Grundlagenkenntnisse, um binnenschulische und sozialraumbezogene Kooperationen nachhaltig konzeptionieren zu können. Dafür werden außerdem Anlässe und Strukturen der Zusammenarbeit mit sozialpädagogischen Handlungsfeldern als schulische Netzwerkpartner und Strukturelemente des Bildungssystems erörtert.
Inhaltlich thematisiert das Modul die Geschichte des Bildungssystems sowie die Einflüsse historisch relevanter pädagogischer Entwicklungen und deren Ziele auf gegenwärtige Schulentwicklungsprozesse. Dabei werden sowohl bis in die Gegenwart für Schulentwicklungsprozesse wirksame strukturelle Konzepte, wie jene der Reformpädagogik (z.B. Montessori- oder Waldorfpädagogik, die beide die frühkindliche Bildung ausdrücklich berücksichtigen) als auch bildungspolitisch motivierte Prozesse der Vergangenheit (z.B. Einführung der Schulpflicht; Humboldtsche Bildungsreform; Volksschule und dreigliedriges Schulsystem; Erziehung im Nationalsozialismus; Schulreform nach 1945; Bildungsreform der 1960er- und 1970er Jahre, Bildungssystem der DDR) und schulstrukturelle Modelle (z.B. Gesamtschulkonzepte; Ganztagschule; Gemeinschaftsschule) auf der Grundlage des schulbezogenen erziehungs- und sozialwissenschaftlichen sowie des historischen Fachdiskurses und der Forschungsbefunde erörtert und im internationalen europäischen Vergleich (z.B. Bildungssysteme der Nordischen Länder; Niederlande; Großbritannien; Frankreich; Spanien; Italien; China) exemplarisch diskutiert.
Das Modul vertieft daran ansetzend die Auseinandersetzung mit Bildung und Erziehung in institutionellen Prozessen und im gesellschaftlichen Kontext: Um gegenwärtige Schulentwicklungsprozesse verstehen und künftige Konzepte im Sinne regionaler Bildungslandschaften nachhaltig mitgestalten zu können, setzen sich die Studierenden in diesem Modul zum anderen mit den strukturellen und rechtlichen Bedingungen für einzelschulbezogene und regionale, kooperative Schulentwicklung auseinander. Hier wird der gesellschaftliche Auftrag des Bildungssystems mit seinen konzeptionellen Herausforderungen am Maßstab der Verbesserung von gesellschaftlichen Teilhabechancen verdeutlicht. Die Möglichkeiten zur Bestimmung des Schulklimas und seiner Wechselwirkungen zum Lernerfolg werden erläutert.
Es werden sowohl Befunde aus der aktuellen Ganztagsschulentwicklungsforschung, dem Gesamtschuldiskurs und der Gemeinschaftsschulentwicklung diskutiert und Einblicke in Erträge aus organisationspädagogischen Strukturanalysen vermittelt, als auch ein Überblick über sozialpädagogische Handlungsfelder als interne (z.B. Schulsozialarbeit) und externeNetzwerk- und Kooperationspartner der Sekundarstufen (z.B. Jugendarbeit; Erziehungshilfesystem) gegeben und anhand von aktuellen Forschungsbefunden diskutiert. Auch die für organisationale
Kooperationen im niedersächsischen Schulrecht verankerten rechtlichen Verfahrenswege und Trägerstrukturen für Schulentwicklungsprozesse werden erläutert. Studierende lernen Schule als Institution und Organisation kennen und erhalten Grundlagenkenntnisse, um sozialraumbezogene Kooperationen auch mit weiteren, nicht-pädagogisch institutionalisierten außerschulischen Kooperationspartnern der Sekundarstufe wie z.B. Arbeitsverwaltung oder Wirtschaft nachhaltig konzeptionieren zu können.
Kompetenzen
Lehramtsübergreifende Standards für die bildungswissenschaftlichen Kompetenzen: Weiterentwicklung von Schule und Berufskompetenz.
Das Modul vertieft die in der Masterausbildungsverordnung des Landes Niedersachsen (MAVO Lehr 12/2015) verlangte Auseinandersetzung mit institutionellen und organisationalen Bedingungen der “Gestaltung schulischer Sozialisationsprozesse“. Mit dem Schwerpunkt auf „Schulentwicklung: Struktur und Geschichte von Bildungssystemen, Strukturen und Entwicklung des Bildungssystems sowie Entwicklung der einzelnen Schule“ und auf der exemplarischen Auseinandersetzung mit „Evaluationsverfahren“ erlernen Studierende, „die institutionellen Strukturen und grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen des Bildungswesens und von Unterricht“ sowie die „gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Entwicklung von Schulen“ zu beschreiben und zu analysieren.
Hier erhalten Studierende die fachdiskursiven Grundlagen, um im anschließenden Projektband des Praxissemesters „Analyse- und Reflexionsverfahren zu berufsbezogenen Wertvorstellungen und Einstellungen von Lehrkräften“, „Analyseverfahren für binnenschulische Kooperationsstrukturen“ und die „Mitwirkungsmöglichkeiten in Schulentwicklungsprozessen“ zum Gegenstand ihrer Forschungsportfolios wählen zu können.