Seminar (1 S Einführung)
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3.05.531 - Einführung in die Medienanalyse
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 16.10.2017)
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3.05.777 - Hold Up! AG Visual Album (am Beispiel "Lemonade")
Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 19.10.2017)
Seit einigen Jahren taucht das "Visual Album" wieder stärker in der Popkultur auf:
In diesem Medium werden alle Songs eines Musikalbums audiovisuell verarbeitet und miteinander verknüpft, so dass ein Film aus Video-Clips und einer verbindenden Narration entsteht. Am Beispiel von Beyoncés "Lemonade" widmet sich die AG diesem Format. Es geht dabei um die gemeinsame Erforschung des Visual Albums hinsichtlich seiner medialen Beschaffenheit, musikalischen Einbindung und der angewandten Inszenierungsstrategien aus verschiedenen Perspektiven. So soll das Medium "Visual Album" auch wissenschaftlich begreifbar gemacht werden.
Prüfungsleistung max. 3 KP in diesem studentischen Forschungskolloquium
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3.06.414 - Chantal Akerman
Termine am Freitag, 03.11.2017 14:00 - 18:00, Samstag, 04.11.2017 10:00 - 14:00, Freitag, 08.12.2017 14:00 - 18:00, Samstag, 09.12.2017 10:00 - 14:00, Freitag, 26.01.2018 14:00 - 18:00, Samstag, 27.01.2018 10:00 - 14:00
Dozentin:: Madeleine Bernstorff
Chantal Akerman
Eine «Widerstandskämpferin gegen das Kino der Gefälligkeiten» nannte sie Jean-Luc Godard einmal. Mit mehr als 40 Filmen/Videoarbeiten (Essay und Slapstick, Musical und Monumentalkammerspiel, Komödie und Dokumentarfilm) und Installationen ging Chantal Akerman (1950 -2015) einen Weg, der gleichzeitig komplex und konzeptuell mit der visuellen und auditiven Sprache des Kinos experimentiert wie auch tief im Autobiografischen basiert ist. Und dies auf eine Weise, die die Zuschauenden mit ihrer eigenen Wahrnehmung konfrontiert, und einen großzügigen Raum für Erinnerung und Begehren, Migration und Trauma öffnet. Sie zeigt die Gesten in ihrer Fülle, sie arbeitet „ultrarealistisch“ (Ch.A.) mit Dauer und mit Spannung, mit Gesang und mit Tanz, mit Abstraktion und Überraschung, und mit einem atemberaubenden Eigensinn. Auch ihr Einfluß auf andere Regisseur_innen wie Sofia Coppola, Gus Van Sant, Todd Haynes, Kelly Reichardt... (siehe zb. „The Director’s Director: Chantal Akerman“ https://mobile.nytimes.com/2016/03/27/movies/the-directors-director-chantal-akerman.html?_r=0&referer=https%3A%2F%2Ft.co%2F9vw4UR6zRQ) ist bemerkenswert.
Im Seminar diskutieren wir Chantal Akermans Werk im Kontext ihres berühmten auto- und werkbiografischen ‚Pyjama-Interviews’ (mit Nicole Brenez) sowie ihrer Zusammenarbeiten mit der Kamerafrau Babette Mangolte und der Cutterin Claire Atherton, mit dem Autor Eric de Kuyper und der Schauspielerin Delphine Seyrig, genauso wie mit den Inspirationen durch Michael Snows Filme oder das philosophische Werk von Emmanuel Levinas. Und mit ihrer besonderen Ton-Arbeit. Seit Akermans Tod 2015 ist eine weitere große Zahl von Publikationen erschienen, die wir zusammen mit einem ausgewählten Einblick in das vielgestaltige Werk berücksichtigen werden. (Madeleine Bernstorff)
Termine und Ort:
Fr., 03.11.2017, 14:00 - 18:00 A08 1-102
Sa., 04.11.2017, 10:00 - 14:00 A08 1-102
Fr., 17.11.2017, 14:00 - 18:00 A08 1-102
Sa., 18.11.2017, 10:00 - 14:00 A08 1-102
Fr., 08.12.2017, 14:00 - 18:00 A08 1-102
Sa., 09.12.2017, 10:00 - 14:00 A08 1-102
Auswahlbibliografie:
Bordering on Fiction: Chantal Akerman’s D’Est. Walker Art Center. Minneapolis 1995
Yvonne Margulis: Nothing Happens: Chantal Akerman's Hyperrealist Everyday. Duke University Press, 1996
Jeanne Dielman 23 Quai du Commerce- 1080 Bruxelles. In Frauen und Film, Heft 62, Frankfurt/Main, 2000.
Chantal Akerman. Autoportrait en cinéaste, Cahiers du cinéma. Paris 2004
Astrid Ofner, Claudia Siefen, Stefan Flach (Hg.): Chantal Akerman. Eine Retrospektive der Viennale. Wien 2011.
darin: Nicole Brenez/ Chantal Akerman: Das Pyjama-Interview.
Chantal Akerman: Ma mère rit. Mercure de France. Paris, 2013.
Chantal Akerman: An Intimate Passion, Dossier Senses of Cinema, No. 77, December 2015 (online).
A Chantal Akerman Dossier. Film Quarterly, Oakland California, Fall 2016.
Fabienne Liptay, Margrit Tröhler (Hg.): Filmkonzepte 47. Chantal Akerman. edition Text & Kritik, 2017.
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3.06.532 - Das Unheimliche - Mediale Geistermaschinen
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 19.10.2017)
Dr. Claudia Reiche
Das Unheimliche - Mediale Geistermaschinen
In seinem berühmten Aufsatz von 1919 „Das Unheimliche“ schreibt Sigmund Freud: „Unheimlich ist irgendwie eine Art von heimlich.“ Mit so knapp vorgetragenen Bemerkung kann tatsächlich der psychoanalytische Grundgedanke mitgeteilt werden. In der Weise, wie der Aufsatz eine vermeintlich sichere Grenze zwischen Gegensätzlichem in Frage stellt, schafft er im grundlegenden Gegensatzpaar Innen und Außen – in diesem Fall Vertrautem oder Unbekanntem – eine neue Relation: „Extimität“ (Jaques Lacan, Mladen Dolar).
Was Belebtes, was Unbelebtes sei, was Psyche, was Medium, geht in dieser Denkbewegung ebenfalls eine gleitende Platzvertauschung ein. „Medialität“ hat insofern einen technologischen ebenso wie spiritistischen Klang und lässt sich auf Geister(seher) beziehen, auch dies eine „extime“ Relation.
Das Seminar wird an Beispielen probieren, die Denkbewegung des Freud’schen Aufsatzes auf Kulturtechniken des Aufzeichnens von Unsichtbarem und des Belebens von Maschinen zu beziehen – von Geisterphotographie, Stummfilmen und paranormalen Tonbandstimmen über wissenschaftliche Photographie des 19. Jahrhunderts und dem Einsatz heutiger bildgebenden Verfahren bis hin zur aktuellen Entwicklung der Artificial Intelligence oder Artificial Life Forschung, die bekanntlich der Entwicklung künstlichen ‚Geistes’ und ‚Lebens’ nachgehen.
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3.06.533 - Partizipation und Kollaboration. Medienanthropologische Perspektiven und audiovisuelle Forschungsverfahren
Montag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 16.10.2017)
Vor dem Hintergrund der Frage wie digitale Medien unsere soziale und alltägliche Praxis verändern oder hervorbringen, lässt sich innerhalb medienkulturwissenschaftlicher Forschung verstärkt ein Erproben audiovisueller und medienbasierter Verfahren beobachten. Forscher*innen, die sich bspw. mit Subjektivierungsprozessen in sozialen Netzwerken befassen, partizipieren selbst medial an dem Feld von Medienpraktiken (Schüttpelz) – durch Infrastrukturen und Oberflächen, Portalen oder Apps –, das sie beobachten und untersuchen. In Anlehnung an die Tradition der visuellen Anthropologie wird Medienforschung dabei gegenwärtig als Medienanthropologie neu beschrieben. Verfahren und Strategien der Partizipation und Kollaboration gehören dabei zum neuen Inventar medialer Feldforschung. Aber auch künstlerische Forschung hat in den letzten Jahren die Methoden und Reflexionsverfahren der Anthropologie für sich neu entdeckt. Im Seminar sollen die interdisziplinären Themen, Forschungsfragen und Methoden dieser jüngeren Entwicklung medienkulturwissenschaftlicher Forschung erarbeitet und befragt werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Diskussion des historischen Zusammenhangs von audiovisuellen, akustischen und filmischen Verfahren in der Feldforschung liegen. Zentral wird ferner die Frage sein, welche partizipativen Möglichkeiten und methodischen Probleme sich aus der Wiederentdeckung dieser Tradition für aktuelle medienkulturwissenschaftliche Forschung ergeben.
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