ger291 - Niederdeutsch (Veranstaltungsübersicht)

ger291 - Niederdeutsch (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2015/2016 Prüfungsleistung
Übung
  • Kein Zugang 3.01.092 - Niederdeutsch als Zweitsprache Lehrende anzeigen
    • Dr. Franziska Buchmann

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 13.10.2015)

    Diese Übung gehört zum Seminar 3.01.091 (Diekmann-Dröge). Anmeldung bitte über das Seminar. Die Teilnehmer/innen des Seminars werden nach Anmeldeschluss in diese Übung importiert. Niederdeutsch ist die Regionalsprache in Norddeutschland. Die Sprecherzahlen sind allerdings rückläufig, was u.a. daran liegt, dass man früher geglaubt hat, Mehrsprachigkeit führe zu Verwirrung der LernerInnen/SprecherInnen. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts haben daher viele NiederdeutschsprecherInnen mit ihren Kindern kein Niederdeutsch mehr gesprochen, sondern Hochdeutsch. Dies führt dazu, dass die heutige Großelterngeneration aktiv und passiv Niederdeutsch beherrscht, die Elterngeneration jedoch - bis auf wenige Ausnahmen - nur passiv, während die Kindergeneration weder aktiv noch passiv Niederdeutsch beherrscht. Der Wunsch, die eigene Muttersprache zu retten, führt bei vielen NiederdeutschsprecherInnen dazu, der Kindergeneration, den Spracherwerb des Niederdeutschen (wieder) zu ermöglichen. Dies geschieht momentan vor allem in Kindergärten und ausgewählten Grundschulen. Niederdeutsch wird hier vor allem immersiv angeboten. In den Kindergärten ganztägig, in den Schulen in freiwilligen Arbeitsgruppen oder in ausgewählten Unterrichtsfächern, z.B. der Sport- oder Musikunterricht. Bislang ist der Erwerb des Niederdeutschen als Zweitsprache kaum erforscht. Zunächst werden die grundlegenden theoretischen Annahmen zur Mehrsprachigkeit bzw. zum Zweitspracherwerb erarbeitet. Danach folgen einzelne sprachliche Phänomene des Niederdeutschen, die exemplarisch genutzt werden, um zum einen die offenen Forschungsfragen zu formulieren und zum anderen methodisch zu diskutieren, wie das jeweilige Phänomen in seinem Erwerb untersucht werden könnte. Die Übung steht in einem engen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Seminar "Niederdeutsch: Grammatik und Pragmatik". Prüfungsart: Hausarbeit

  • Kein Zugang 3.01.094 - Niederdeutsch: Wortgeographie und Namenkunde Lehrende anzeigen
    • Gabriele Diekmann-Dröge

    Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2015)

    Diese Übung gehört zum Seminar 3.01.093 (Diekmann-Dröge). Anmeldung bitte über das Seminar. Die Teilnehmer/innen des Seminars werden nach Anmeldeschluss in diese Übung importiert. Wenn Jan Janssen über die Ems schippert oder wenn Wiebke Möller sich für etwas wappnet, dann ist die Existenz des niederdeutschen Wortschatzes auch in der hochdeutschen Standardsprache erkennbar. Innerhalb der areal gegliederten Wortlandschaften bilden die Eigennamen eine besondere Gruppe der allgemeinen Bezeichnungen von Dingen und Lebewesen. Sie weisen spezielle linguistische Merkmale auf und haben ganz bestimmte kommunikative und soziale Funktionen. In der Übung wird neben einer allgemeinen Einführung in die Wortgeographie und Namenkunde ein besonderes Augenmerk auf niederdeutsche Namen gelegt, die im Hinblick auf ihre sprachlichen Besonderheiten und ihre Herkunft, Bedeutung und Verwendung untersucht werden sollen. Literatur zur Einführung: Saskia Luther: Niederdeutsche Namen.In: Dieter Stellmacher (Hg.): Niederdeutsche Sprache und Literatur der Gegenwart. Hildesheim u.a. 2004, S. 191-228. Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

Seminar
  • Kein Zugang 3.01.091 - Niederdeutsch: Grammatik und Pragmatik Lehrende anzeigen
    • Gabriele Diekmann-Dröge

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 13.10.2015)

    Anmeldung über Stud.IP ab Do, 08.10, 18.00 Uhr bis 11.10.2015, 23.59 Uhr. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung 3.01.092 (Buchmann) importiert. Der ungesteuerte und quasi ‚unbewusste‘ Spracherwerb des Niederdeutschen ist selten geworden. Eher als in der Familie wird die Sprache heute in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen vermittelt. Infolgedessen ist auch das Interesse an Lehr- und Lernmitteln gestiegen und neben die eher deskriptiven Ortsgrammatiken und lokalen oder regionalen Wortschatzsammlungen der Vergangenheit treten präskriptive Grammatiken und überregionale Wörterbücher, die Lehrenden und Lernenden Information und Orientierung bieten. Auch für die eher passiven Kompetenzen vieler Sprecher (oder man könnte auch sagen: ‚Nutzer‘) des Niederdeutschen sind grammatische Kenntnisse und Hilfsmittel unerlässlich. Im Seminar soll dazu ein Überblick gegeben werden und einzelne grammatische Bereiche werden sowohl theoretisch als auch mit Hilfe von selbst erhobenen Texten detailliert untersucht. Literatur zur Einführung: Dieter Stellmacher: Niederdeutsche Sprache. 2. Aufl. Berlin 2000. Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

  • Kein Zugang 3.01.093 - Niederdeutsch: Geschichte und Aktualität Lehrende anzeigen
    • Gabriele Diekmann-Dröge

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 16.10.2015)

    Anmeldung über Stud.IP ab Do, 08.10, 18.00 Uhr bis 11.10.2015, 23.59 Uhr. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung 3.01.094 (Diekmann-Dröge) importiert. Die schriftliche Überlieferung der niederdeutschen Sprache beginnt mit den sogenannten „Weser-Runen“ des 6. Jahrhunderts. Eine ausgeformtere Schriftkultur entwickelt sich allerdings erst ab dem 8. Jh. in Zusammenhang mit der Christianisierung der Sachsen durch die Franken. Im Hoch- und Spätmittelalter, einer Zeit, die oft mit dem Stichwort „Hansezeit“ charakterisiert wird, erlebt die niederdeutsche Sprache ihre weitreichendste räumliche und funktionale Geltung, die sich in einer großen Anzahl sehr verschiedenartiger Texte niederschlägt. Ab dem 16. Jh. wird in Norddeutschland dann der Wechsel zur hochdeutschen Schriftsprache vollzogen und dem Niederdeutschen oder „Plattdeutschen“, wie es jetzt genannt wird, fallen hauptsächlich sprechsprachliche und private Funktionen zu. Ab etwa 1850 und verstärkt dann am Ende des 20. Jhs. etabliert sich aber auch eine neue niederdeutsche Kulturszene und es gibt sprachpolitische Bemühungen um den Erhalt der bedrohten Regionalsprache. Ziel des Seminars ist es, Einblick in die wesentlichen Grundzüge dieser Geschichte zu geben, im Mittelpunkt steht dabei die Arbeit an und mit Texten aus verschiedenen Epochen und Gebrauchszusammenhängen. Literatur zur Einführung: Willy Sanders: Sachsensprache, Hansesprache, Plattdeutsch. Sprachgeschichtliche Grundlagen des Niederdeutschen. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1982. Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
  • Grundkenntnisse der Grammatik des Deutschen
  • Grundkenntnisse der Sprachgeschichte des Deutschen
  • Vertrautheit mit sprachwissenschaftlichen Methoden
Es werden keine Kenntnisse des Niederdeutschen vorausgesetzt.
Hinweise
Anrechenbar für das 'Zertifikat Niederdeutsch'.
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
Hausarbeit oder Referat mit Ausarbeitung oder Portfolio oder Klausur (je nach Veranstaltung)
Kompetenzziele
Das Modul soll grundlegende Methoden und Kenntnisse der Niederdeutschen Philologie vermitteln, unter zusätzlicher Berücksichtigung des Saterfriesischen. Darüber hinaus soll das Modul die Fähigkeit vermitteln, Erkenntnisse der Niederdeutschen Philologie gesellschaftlich zu vermitteln. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung des Niederdeutschen in der Schule.