mus910 - Musikwissenschaftliche Methoden (Veranstaltungsübersicht)

mus910 - Musikwissenschaftliche Methoden (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Musik 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2018 Prüfungsleistung
Seminar (Überblick <Pflicht>)
  • Kein Zugang 3.05.472 - Aufklärung! Musik und Geschlecht im 18. Jahrhundert Lehrende anzeigen
    • Dr. Cornelia Bartsch

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)

    Das 18. Jahrhundert ist durch tiefgreifende gesellschaftliche Wandlungsprozesse gekennzeichnet, die auch für die Musik von zentraler Bedeutung waren: die Entstehung eines öko¬no¬misch relevanten Marktes für Musikalien und In¬stru¬¬mente, die Etablierung eines öffentlichen Kon¬zert¬we-sens, der »Aufstieg« der In¬stru¬mentalmusik, die Ver¬brei¬te¬rung der bür¬¬¬gerlichen Musikkultur, ein verändertes Selbstverständnis von Musikerinnen und Musikern, ein neuer pu¬b¬li¬zi¬stischer Diskurs über Musik und vieles mehr. Zugleich veränderten gesellschaftliche, mentalitäts- und wis-senschaftshistorische Transformationen auch die musikali¬sche Pra¬xis und Wahrnehmung. Kategorien wie In¬di¬vi¬dua¬li¬tät und Subjektivität, Rationalität und Empfindsamkeit sowie neue anthropologische oder medizinische Konzepte erweisen sich hierbei als Teil von Differenzdiskursen, die die Gleichheitsideen der Aufklärung begleiteten und in denen Geschlecht zur zentralen Kategorie wurde. Das Seminar wird der Kategorie Geschlecht in den ästhetischen Konzepten, musikalischen Praxen und Verbreitungsformen europäischer Musik des 18. Jahrhunderts nachgehen. Es dient zugleich der Aneignung eines breiten Repertoires in allen für das 18. Jahrhundert relevanten Gattungen. Bei Interesse kann eine Exkursion zum gleichnamigen Kongress an der Universität Hamburg vom 24.-27 Mai organisiert werden.

  • Kein Zugang 3.05.474 - Musikästhetik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Gunter Kreutz

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 05.04.2018)

  • Kein Zugang 3.05.481 - Psychology of Music and Emotion Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Gunter Kreutz

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 09.04.2018)

  • Kein Zugang 3.05.482 - Soziale Funktionen von Musik Lehrende anzeigen
    • Antje Bullack, M.A.

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)

    Warum kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu Singen oder in Ensembles zu spielen? Welche Rolle spielt dieses gemeinsame Musizieren im Hinblick auf die Entstehung und den Erhalt sozialer Netzwerke? Diese Fragen stehen im Zentrum eines sozialwissenschaftlich orientierten Forschungsgebietes und beschäftigen sich mit der Betrachtung des Menschen als soziales Wesen im Kontext seiner kulturellen Praktiken. Im Seminar wollen wir gemeinsam betrachten, welche Bedeutung Musik in verschiedenen Phasen des menschlichen Lebens einnimmt. Anhand verschiedener Schwerpunkte schauen wir, welche Wirkungen Musik auf Gruppenzugehörigkeit, persönliche Einstellungen und soziales Verhalten haben kann. Die Literatur zum Seminar ist in deutscher und (vor allem) in englischer Sprache. Die Anforderungen für die Prüfungsleistung richten sich nach den Anforderungen des jeweiligen Moduls und werden im Seminar besprochen.

  • Kein Zugang 3.05.511 - Digital Anthropology. Feldforschen in digitalen Alltagswelten. Lehrende anzeigen
    • Dr. Christina Heinen

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2018)

    Digital Anthropology. Feldforschen in digitalen Alltagswelten Menschliche Kulturen zu untersuchen bedeutet auch, digitale Medien zu untersuchen, mit denen Kultur gestaltet wird. Aus Sicht der Anthropologie wird der virtuelle Cyberspace als (realer) soziokultureller Raum menschlicher Interaktionen verstanden. Online-Gemeinschaften, Netzkulturen und der Umgang mit Computertechnologien werden längst mit Hilfe empirischer Methoden wissenschaftlich erschlossen. Doch welchen Beitrag leistet die Anthropologie für das Verständnis von Medien im Alltag jenseits von utopischen und dystopischen Vorstellungen? Daneben sind auch Forschungen bei der Datenerhebung über „analoge“ Kulturen auf digitale Medien angewiesen, aber welchen Einfluss nehmen diese auf die empirischen Methoden? In diesem Masterseminar beschäftigen wir uns mit den ethnographischen Möglichkeiten bei der Erforschung digitaler Lebenswelten. Wie können Kommentar-Threads unter youtube-Videos ausgewertet werden, und welchen Stellenwert haben Offline-Interviews und teilnehmende Beobachtung eines Forschungsfelds, in dem Menschen in Form von Avataren interagieren? Ersetzen Skype-Interviews das face-to-face-Interview? Welche emotionalen Erfahrungen ermöglicht der spielerische Umgang mit virtueller Gewalt, zum Beispiel in Computerspielen? Hinsichtlich der Anonymität und der Intimität im Internet ergeben sich interessante Fragestellungen, die sich auf ethische Prinzipien der Forschungsarbeit beziehen. Im Kontext von Selfie-Aufnahmen an Gedenkstätten, die auf Instagram geteilt wurden, muss schließlich kritisch nach einer Verknüpfung zwischen digitaler Welt und Erinnerungskultur gefragt werden. Am Beispiel von Ethnographien in (digitalen) Medienwelten und der Diskussion über genutzte Methoden, soll eine Basis für die selbstständige Forschung geschaffen werden. Neben der theoretischen Beschäftigung mit aktuellen Forschungen erhalten die Studierenden die Möglichkeit, eigene Forschungsideen zu entwerfen, Fragestellungen für Interviews zu formulieren, Webseiten zu analysieren, digitale Feldnotizen zu reflektieren und bereits gemachte Felderfahrungen zu verschriftlichen. Für ein Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder für eine eigenständige, kleinere Forschung, die sie verschriftlichen und im Seminar präsentieren, erhalten sie 3 KP. Das Seminar eignet sich als Begleitveranstaltung zur Masterarbeit, insbesondere wenn methodische Fragen in der Masterarbeit eine Rolle spielen

Seminar und Übung (2 S/Ü <Wahlpflicht>)
Hinweise zum Modul
Hinweise
15 KP/1 S und 2 Ü/1. bis 3. oder 4. FS, PM
Prüfungszeiten
am Ende des 1. bis 3. oder 4. Fachsemesters
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung: folgende Formen nach Absprache mit dem/der DozentIn wählbar: Klausur, Portfolio, mündliche Prüfung oder Referat mit Ausarbeitung
Kompetenzziele
Vertiefte Kenntnisse in verschiedenen musikwissenschaftlichen Methoden aus den Bereichen Systematische Musikwissenschaft, Historische Musikwissenschaft, Kulturwissenschaft, Medienwissenschaft und Gender Studies. Diese Kenntnisse sollen auch an konkreten Beispielen erprobt und vertieft werden.