pb036 - Logik (Veranstaltungsübersicht)

pb036 - Logik (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Vorlesung
Tutorium
Seminar
  • Eingeschränkter Zugang 4.03.1151 - Zwei Dutzend (oder mehr) Gottesbeweise - das Plantinga-Projekt Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

    Der bekannte amerikanische Religionsphilosoph Alvin Plantinga hat 1986 in einer Vorlesung in Bellingham, Washington, zwei Dutzend (oder mehr) Beweisansätze für bislang unbekannte ontologische, erkenntnistheoretische, moralische und anderweitige Gottesbeweise vorgelegt. Daraus ist das "Plantinga-Projekt" entstanden, der Versuch, diese zum großen Teil nur bruchstückhaften Ideen zu vollständigen Beweisen auszubauen. Das Ergebnis dieser kooperativen Tätigkeit ist 2018 in Form des Bandes "Two Dozen (or so) Arguments for God. The Plantinga Project" (Oxford U.P.) erschienen. Wir wollen in diesem Seminar überprüfen, welche dieser neuen Beweisideen und Beweisansätze tragfähig sind (und welche nicht). Literatur: Walls, Jerry L. / Dougherty, Trent (eds.) (2018): Two Dozen (or so) Arguments for God. The Plantinga Project. Oxford U.P. (open access)

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.2303 - Kritisches Denken Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

    Dieses Seminar mit Vorlesungscharakter soll Ihr kritisches Denken insofern anregen, als es Ihnen helfen soll, Fehlschlüsse zu identifizieren und damit Denkfehler zu vermeiden. Zuerst wird es darum gehen, wie man Schlüsse bzw. Argumente analysiert und was deduktiv gültige von induktiv gültigen Argumenten unterscheidet. Nach der Unterscheidung zwischen Entdecken, Begründen und Erklären werden verschiedene Arten deduktiver Fehlschlüsse thematisiert. Anschließend stehen induktive und dabei insbesondere statistische und kausale Fehlschlüsse im Blickpunkt. Zur Veranschaulichung werden viele reale Beispiele aus Wissenschaft und Alltag herangezogen.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.2304 - Gute Gründe, Dialethist zu werden? Paradoxien, Vagheit, Gott, Welt, Nichts und die Liebe Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 09.04.2024)
    Termine am Dienstag, 02.04.2024 18:00 - 20:00

    Wer Dialethist ist, vertritt die philosophische und logische Position, dass es wahre Widersprüche gibt, das heißt, dass es möglich ist, dass einige Aussagen der Form "A und nicht A" nicht nur falsch, sondern auch wahr sind. Im Dialethismus gilt also das klassische Nichtwiderspruchsprinzip nicht uneingeschränkt. Was spricht aber dafür, eine - auf den ersten Blick - so seltsame Position zu vertreten? In diesem Seminar wollen wir uns auf die Gründe konzentrieren, die nach Ansicht der Dialethisten für diese nicht-klassische Logik und Philosophie sprechen. Es scheint, dass sich wahre Widersprüche u.a. in den folgenden Bereichen finden lassen: in den semantischen Paradoxien (z.B. beim Lügner-Paradox, in dem wir ableiten können, dass der Lügnersatz "Dieser Satz ist nicht wahr" sowohl wahr als auch falsch ist), im Bereich der vagen Prädikate, in der philosophischen Christologie (Christus soll Mensch und Gott zugleich sein) und Religionsphilosophie (nach Nikolaus von Kues ist Gott die coincidentia oppositorum), im Bereich der metaphysischen Maximalbegriffe "Welt" und "Nichts" und vielleicht auch im Bereich der Emotionen (gegensätzliche gleichzeitige Gefühle wie "glückliches Unglücklichsein" oder auch "Hassliebe"). Literatur: Zur Einführung: Priest, Graham, Francesco Berto, and Zach Weber, "Dialetheism", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2023 Edition), Edward N. Zalta & Uri Nodelman (eds.), URL = <https://plato.stanford.edu/archives/sum2023/entries/dialetheism/>. Weiterführende Literatur: d’Agostini, F.: „Happy Unhappiness (and Other Stratified Contradictions)“, in: Philosophia 50 (2022), 2423–2440. https://doi.org/10.1007/s11406-022-00524-w Aristoteles: Metaphysik, Erster Halbband: Bücher I (A) - VI (E), Griechisch-Deutsch. Neubearbeitung der Übersetzung von Hermann Bonitz, mit Einleitung und Kommentar herausgegeben von Horst Seidel, griechischer Text in der Edition von Wilhelm Christ, 3. verbesserte Auflage, Hamburg: Meiner 1989. Berto, F.: „Absolute Contradiction, Dialetheism, and Revenge“, in: Review of Symbolic Logic 7(2) (2014), 193–207. Cassin, B., Narcy, M.: La décision du sens – le livre Gamma de la Métaphysique d’Aristote, Paris 1989. Damschen, Gregor: „Das Prinzip des performativen Widerspruchs. Zur epistemologischen Bedeutung der Dialogform in Platons ‚Euthydemos‘“, in: Méthexis 12 (1999), 89-101. Dancy, R. M.: Sense and Contradiction, Dordrecht 1975. Gottlieb, P.: „Aristotle on Non-Contradiction“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy. https://plato.stanford.edu/entries/aristotle-noncontradiction/ Grim, Patrick: „What is a Contradiction?“, in: Graham Priest, JC Beall, Bradley Armour-Garb, Hrsg.: The Law of Non-Contradiction. New Philosophical Essays, Oxford 2004, 49-72. Hafemann, B.: Aristoteles’ transzendentaler Realismus, Berlin 1998. Kirwan, C. A.: Aristotle’s Metaphysics. Books Gamma, Delta, Epsilon, translated with notes by Christopher Kirwan, Oxford: Clarendon 1971. Łukasiewicz, Jan: „Über den Satz des Widerspruchs bei Aristoteles“, aus dem Polnischen übers. v. J. Barski, mit einem Vorwort v. J.M. Bochénski, in: N. Öffenberger, Hrsg., Zur modernen Deutung der Aristotelischen Logik, Bd. V, Hildesheim 1993. Priest, Graham: „To be and not to be – that is the answer“, in: Philosophiegeschichte und logische Analyse 1 (1998), 91-130 (jetzt in: Ders., Doubt Truth to be a Liar, Oxford: Oxford U.P. 2006, 7-42). Priest, Graham: „What’s so bad about contradictions?“, in: Graham Priest, JC Beall, Bradley Armour-Garb, Hrsg.: The Law of Non-Contradiction. New Philosophical Essays, Oxford 2004, 23-38. Priest, Graham, Beall, JC und Armour-Garb, Bradley, Hrsg.: The Law of Non-Contradiction. New Philosophical Essays, Oxford 2004. Rapp, C.: „Aristoteles über die Rechtfertigung des Satzes vom Widerspruch“, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 47 (1993), 521-541. Roetti, J. A.: „Der Satz vom Widerspruch: dialogische und pragmatische Begründung“, in: N. Öffenberger, A. G. Vigo, Hrsg.: Südamerikanische Beiträge zur modernen Deutung der Aristotelischen Logik, Hildesheim 1997, 49-81.

  • Eingeschränkter Zugang 4.03.2305 - Logik II: Prädikaten- und Modallogik Lehrende anzeigen
    • PD Dr. Holger Leerhoff

    Termine am Samstag, 06.04.2024, Samstag, 04.05.2024, Samstag, 08.06.2024 10:00 - 15:30
    Aufbauend auf den Stoff der Vorlesung *Einführung in die Logik* aus dem Modul phi130 bietet das Seminar interessierten Studierenden die Möglichkeit, tiefer in die philosophische Logik einzusteigen und mit den Prädikaten- und Modallogiken die zwei für die analytische Philosophie wichtigsten logischen Systemfamilien kennenzulernen. Das Seminar findet in Form von drei fünfstündigen Präsenz-Blockveranstaltungen an Samstagen mit jeweils zwei anschließenden Online-Sitzungen an Freitagen statt. Begleitmaterial zur Veranstaltung wird im Laufe des Semesters über Stud.IP bereitgestellt.

Hinweise zum Modul
Hinweise
6 KP | 1V, 1S/T | 1.FS oder 3.FS | Siebel
Prüfungsleistung Modul
Bei der Kombination Vorlesung + Tutorium: Klausur (90 Minuten).
Bei der Kombination Vorlesung + Seminar: mündliche Prüfung (15-20 Min.) oder Referat (30 Minuten) mit Handout oder Hausarbeit (ca. 10 Seiten). Von Studierenden des Faches Philosophie/Werte und Normen kann das Modul nur in der Kombination Vorlesung + Seminar belegt werden.
Kompetenzziele
Fähigkeit zur Analyse und kritischen Reflexion alltäglicher, wissenschaftlicher und philosophischer Rede mit Hilfe formaler Methoden; Fähigkeit zur Aufdeckung von Argumentationsfehlern; Kenntnis grundlegender Begriffe der Logik (z.B. "Argument", "Schlüssigkeit", "logischer Ausdruck"); Kenntnis der Syntax und Semantik der klassischen Junktoren- und Quantorenlogik; Fähigkeit zur Übertragung normalsprachlicher Argumente in junktoren- und quantorenlogische Argumentschemata; Fähigkeit zur Überprüfung der Schlüssigkeit von Argumenten mit Hilfe von Wahrheitswerttafeln und Ableitungen; Reflexions- und Argumentationskompetenzen, hermeneutische Kompetenzen, Sprachkompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen.