kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

kum830 - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2015/2016 Prüfungsleistung
Tutorium
  • Uneingeschränkter Zugang 3.06.424 - Tutorium Lehrende anzeigen
    • N. N.

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 12.10.2015)

    Für kul240 freiwilliges Tutorium

Seminar
  • Kein Zugang 3.06.202 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul
    • Prof. Dr. Silke Wenk

    Termine am Freitag, 15.01.2016 13:00 - 18:00
    Blockveranstaltung: Termine nach Vereinbarung Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie des Geschlechts von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Wesentliches Anliegen ist, den Anteil von Kunst und visueller Kultur an der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit und den damit verknüpften Machtstrukturen zu analysieren und zu kommentieren ebenso wie die zur Diskussion gestellten künstlerischen, institutionenkritischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten aussprechen und herrschende Codes von Intelligibilität unterlaufen und umschreiben. Da die Produktion von Bedeutung und die Produktion von Macht untrennbar miteinander verbunden sind, ist die Kategorie des Geschlechts in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien zu erörtern, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung. Besondere Aufmerksamkeit kommt zudem in den Queer Studies der lange Zeit vernachlässigten Kategorie der Sexualität bzw. des sexuellen Begehrens zu. Hierbei werden zum einen heteronormative Strukturen und Vorstellungen kritisiert und in Hinblick auf normalisierenden Wirksamkeiten und Mechanismen kultureller Regulierungsverfahren untersucht; zum anderen geht es jenseits der vermeintlich natürlichen heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit um alle Geschlechter und Sexualitäten. In der Lehrveranstaltung für fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand_innen werden insbesondere Repräsentationskritiken, Körperdiskurse, Blickregime, das Verhältnis von Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht thematisiert, ferner die Materialität, Medialität, Raum- und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten in Verbindung mit kulturellen Ordnungen, Techniken und Apparaten sowie Fragen nach Politiken der Un/Sichtbarkeit und nach dem Zusammenhang von Wissen und Sichtbarem bzw. Zu-sehen-Gegebenem. Darüber hinaus sind transkulturelle Perspektiven und Geschlechtergerechtigkeit von größter Bedeutung, so dass deren Zusammenhang ebenfalls kontinuierlich methodologisch zu reflektieren ist. In den einzelnen Sitzungen werden sowohl theoretische Texte gemeinsam gelesen und diskutiert als auch konkrete eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert. Wichtig – mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung nur nach Absprache mit einer der beiden Hochschullehrerinnen, Frau Paul bzw. Frau Wenk, möglich.

  • Uneingeschränkter Zugang 3.06.301 - Feministische und queere Kunst und Kunstwissenschaft Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 15.10.2015)

  • Uneingeschränkter Zugang 3.06.302 - Repräsentationen des Politischen in Kunst und visueller Kultur Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Silke Wenk

    Dienstag: 14:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 13.10.2015), Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
    Termine am Dienstag, 26.01.2016 18:00 - 20:00, Ort: A09 0-008 (Fotostudio)

    Dass mit Bildern Politik gemacht wird, ist nicht erst mit den Kriegen und Terrorakten der jüngsten Zeit offensichtlich geworden; angesichts aktueller Flucht- und Vertreibungsbewegungen und der vielen im Mittelmeer Umgekommenen wird dieses Phänomen selbst sogar in der Bildzeitung thematisiert und reflektiert. Aber was ist "Politik"? Meist denkt man dabei an Regierende und deren Gesten, an Parteien, das Parlament, also etablierte, mit Macht ausgestattete Institutionen, die sich auf unterschiedliche Weise repräsentieren. Deren Darstellung(-geschichten) sind Gegenstand eines sich spätestens seit den achtziger Jahren aus der Disziplin der Kunstgeschichte heraus etablierten Schwerpunkts, nämlich der "Politischen Ikonografie". Verschiedene Einführungen, Handbücher und durchaus spannende historische Untersuchungen liegen vor. Was aber können wir heute angesichts unübersichtlicher politischer Verhältnisse, widerstreitender Bewegungen und angesichts einer durch die Entwicklung der Kommunikationstechnologien beschleunigten und zunehmend globaler werdenden Mobilität von Bildern mit den historischen Untersuchungen der Darstellungstraditionen anfangen, die sich nicht selten in reiner Motivgeschichte erschöpfen? In der neueren, von Hannah Arendt und von poststrukturalistischen Befragungen essentialistischen Denkens inspirierten Politiktheorie wird eine Unterscheidung gemacht, die auch für Studien der visuellen Kultur eine nützliche Herausforderung darstellt: "Das Politische" oder die "politische Dimension" wird von "der Politik" unterschieden. Wird letztere als die Gesamtheit der Diskurse und Institutionen begriffen, deren Ziel es ist, Ordnung zu schaffen, so werden mit "dem Politischen" oder der "politischen Dimension" eher die Prozesse der Artikulation von Gemeinsamkeiten c und Abgrenzungen – gemeint (vgl. z.B. Bedorf &Röttgers 2010). Damit geht es um Praktiken der Subjektivierung auf dem Feld des Visuellen – in der Perspektive einer "radikalen Demokratie" (Chantal Mouffe) auch um die Hinterfragung jeder essentialistisch verstandenen "Identität". Diese Perspektive lässt sich produktiv verbinden mit einem Begriff der Repräsentation im Sinne der Cultural Studies (Stuart Hall), die darunter nicht nur Stellvertretung eines Abwesenden, Nicht-Abbildbaren erfassen, sondern auch die Herstellung von Bedeutungen bzw. des Bedeuteten. Damit sind die Praktiken der Produktion von Sichtbarkeiten (und folglich auch des Unsichtbaren) in den Fokus zu rücken. – "visuelle Politiken" – von Fotograf_innen, Bildjournalist_innen, Künstler_innen und von auf verschiedenen Bühnen des Politischen Agierenden. Wir werden uns gemeinsam über die thematischen Schwerpunkte bzw. Felder des Politischen in Gegenwart und Geschichte verständigen (Wünsche und spezifische können – sollen – eingebracht werden!). In der vierstündigen Seminarsitzungen werden sowohl Fallstudien als auch theoretische Texte bearbeitet und diskutiert werden. Zur Vorbereitung und Anregung steht ein Handapparat in der Bibliothek zur Verfügung.

  • Kein Zugang 3.11.041 - Praktiken, Repräsentationen, Performativität: Werkzeuge der Kulturanalyse Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Thomas Alkemeyer
    • Prof. Dr. Silke Wenk

    Donnerstag: 14:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 05.11.2015)
    Donnerstag: 14:00 - 18:00, zweiwöchentlich (ab 15.10.2015), Tutorium
    Termine am Donnerstag, 15.10.2015 14:00 - 18:00

    Ziel ist der Erwerb eines theoretischen und ansatzweise auch methodologischen Instrumentariums für die theoretisch-empirische Analyse unterschiedlicher kultureller Phänomene und Praktiken – von den Massenmedien über Mode, Kunst und Theater bis hin zu Popkultur und Sport. Im Einzelnen geht es darum, • die kulturanalytischen Leitbegriffe "Praxis", "Repräsentation" und "Performativität" zu klären, • die Bedeutung dieser Konzepte für Kultur-, Sozialwissenschaften und Gender Stu-dies zu reflektieren, • ihre analytische Leistungsfähigkeit zu beurteilen, sowie • die Auswahl und Anwendung der verschiedenen Konzepte von Repräsentation, Performativität und kultureller Praxis zu begründen. Neben der Tandemlehre ist für die Veranstaltung eine offene Seminarform mit Lektürekursanteilen zur Vertiefung charakteristisch. Von den Lehrenden werden exemplarisch gewählte, gemeinsame Themenfelder aus der Perspektive ihrer jeweiligen Herkunftsdisziplin befragt und kommentiert. Von den Studierenden wird neben regelmäßiger Anwesenheit und intensiver Textlektüre die Bereitschaft zur Mitarbeit an unterschiedlichen Formen der Theoriedarstellung sowie der Konzeption praxis-, repräsentations- und/oder performativitätstheoretischer Forschungsvorhaben erwartet.

Hinweise zum Modul
Hinweise
kum830 | 15 KP | 1 S/V ; 1 S; 1 T |1. Semester oder 2. Semester oder 3. Semester; Pflicht | Wenk
Prüfungsleistung Modul
2 Teilprüfungsleistungen (je 50 %):
1 Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
oder
1 Hausarbeit oder
1 Klausur oder
1 Portfolio
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird. Somit sind die Ziele:

  • Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung;

  • Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.);

  • Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen;

  • Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.