ipb940 - Fakultätsbereich - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

ipb940 - Fakultätsbereich - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Prüfungsberechtigt sind alle Lehrenden im Modul Allgemeine Fragen zum Fakultätsbereich unter Angabe des eigenen Masterstudiengangs bitte an: studienkoordination.fk3@uol.de (Antje Beckmann und Nicole Griese)
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2020/2021 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar
(
2 Veranstaltungen
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  • Kein Zugang 3.06.303 - Kritisieren, Eingreifen, Verändern: Das Politische (in) der Kunst (LA kum710/830) Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 21.10.2020)

    Darf Kunst politisch sein? Soll sie es womöglich sein? Oder führt schon die Idee einer Trennung ‚der’ Kunst und ‚der’ Politik in die Irre, weil jede Form ästhetischer Produktion Teilhaberin der politischen Sphäre ist – vielleicht sogar gerade dann, wenn behauptet wird, Kunst habe mit Politik nichts zu tun. So war z.B. die Entscheidung, die documenta 1955 „auf den Ruinen von Kassel“ einzurichten, mindestens ebenso politisch wie ästhetisch motiviert. Die Kunst schien unpolitisch zu sein, aber ihre Präsentation und schließlich auch sie selbst wurden dennoch als politisches Statement aufgefasst. Daneben lässt sich die Geschichte der Kunst der Moderne und Gegenwart, etwa in Deutschland, auch im Sinne einer zunehmenden Politisierung künstlerischer Tätigkeit verstehen: von Joseph Beuys „Organisation für direkte Demokratie“ (1971), über Gerhard Richters Zyklus „18. Oktober 1977“ (1988) als Reaktion auf den Tod der RAF-Inhaftierten in Stammheim bis hin zu den jüngsten Aktionen des Berliner Künstler*innenkollektivs Zentrum für politische Schönheit. Auch in den Arbeiten feministischer Künstlerinnen seit den 1970er Jahren wurde eine politisch verstandene Diagnose der gesellschaftlich-politischen Verhältnisse entwickelt, die einflussgebend auch für andere Bereiche der politischen Kunst war. Aus methodisch-wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive gehören aber auch die Instrumentarien einer Analyse des Politischen (in) der Kunst zum Thema des Seminars: von der „Politischen Ikonographie“ (Marin Warnke), über die feministische Kunstgeschichte bis hin z.B. zu kunstsoziologischen Ansätzen. Es ist vorgehsehen, konkrete Werk- und Theoriebeispiele einander ergänzend zu erarbeiten. Dies soll in wöchentlichen Videokonferenzen geschehen, die von der Bereitschaft der Teilnehmer*innen leben, die bereitgestellte Literatur zu lesen und sich mit eigenen kurzen Beiträgen in die Diskussion einzubringen. Für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist i.d.R. die Übernahme eines Online-Referats erforderlich. Für Rückfragen zu Inhalt und Ablauf der Veranstaltung können Sie sich gerne bei Bedarf auch vorab per Email an mich wenden. Literatur Beyme, Klaus v. 1998: Die Kunst, die Macht und die Gegenmacht der Kunst. Studien zum Spannungsverhältnis von Kunst und Politik, Frankfurt a.M. Frohne, Ursula (Hg.) 2008: Politische Kunst Heute (Jahrbuch der Guernica-Gesellschaft, Kunst und Politik, Bd. 9.) Göttingen

  • Kein Zugang 3.06.401 - High vs. Low: Kunst vor Gericht Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tobias Vogt

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 22.10.2020)

    Während das normative Regelwerk der königlichen Kunstakademien im 19. Jahrhundert an Wirkung verlor und der moderne, freie Kunstmarkt an Bedeutung gewann, entstanden neue Bewertungskriterien – und damit verstärkt auch Rechtsstreitigkeiten über Kunst. Streitbar war und ist deren Qualität zwar immer, nun aber wurden häufiger Gerichte angerufen, über die Grenzen und Grenzüberschreitungen von Kunst zu urteilen. Diese Fälle betrafen Legitimationsfragen verschiedenster Art: Es ging um den Schutz der Urheberschaft, der – von Albrecht Dürer bis zur Appropriation Art – zwischen Original und Kopie zu entscheiden hatte, um ethisch-moralische Gesichtspunkte, die – wie in Prozessen über mutmaßlich blasphemische oder pornografische Inhalte – zwischen gutem wie schlechtem Geschmack unterscheiden. Es ging genauso um das gesellschaftliche Einverständnis für öffentlich finanzierte Kunst im Außenraum oder – und nicht zuletzt – um die umkämpften Hierarchien zwischen vermeintlicher Hochkunst und Unterhaltungskultur. Das Seminar widmet sich konkreten Konflikten und Streitigkeiten seit der Renaissance, wobei der Schwerpunkt auf der Kunst des 20. Jahrhunderts liegt – mit Urteilen über Werke von George Grosz, Constantin Brancusi, Andy Warhol, Richard Serra, Sherrie Levine, Jeff Koons oder Barbara Kruger. Dabei soll auch überprüft werden, inwiefern Kunstgeschichte und Rechtsgeschichte in ein wechselseitig sich erhellendes Verhältnis treten können. Das Seminar wird online stattfinden. Geplant ist, dass die einzelnen Sitzungen zur ersten Hälfte aus zuvor hochgeladenen Referaten bestehen, zur anderen Hälfte aus Live-Diskussionen in BBB-Meetings, die jeweils donnerstags um 15h00 beginnen.

  • Kein Zugang 3.06.421 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Termine am Freitag, 30.10.2020, Freitag, 22.01.2021 13:00 - 18:00, Montag, 08.02.2021 14:00 - 18:00
    Blocktermine: Fr. 30.10. 2020, Fr. 22.1.2021, 13-18 Uhr; weiterer Termin folgt noch Mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung, die sich an fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand*innen richtet, nur nach vorheriger Absprache mit Frau Paul möglich (bitte per mail oder in der Sprechstunde Kontakt aufnehmen). Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie Geschlecht von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle der Kunst und visuellen Kultur bei der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit ebenso wie den künstlerischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten wenden und herrschende Codes von Intelligibilität dekonstruieren. Da die Produktion von Bedeutung und die von Macht eng miteinander verbunden sind, ist die Kategorie Geschlecht in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung, zu erörtern. Die lange Zeit vernachlässigte Kategorie Sexualität wird mittlerweile in den Queer Studies fokussiert, die sich mit allen Geschlechtern und Sexualitäten auseinandersetzen und heteronormative Regulierungsverfahren zu untergraben und umarbeiten bestrebt sind. In den einzelnen Sitzungen werden vor allem eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert sowie theoretische Texte und aktuelle Forschungsliteratur gemeinsam gelesen und diskutiert. Es geht um Repräsentationskritiken, Körperdiskurse und Blickregime, um Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht, um die Materialität, Medialität und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten, um Politiken der Un/Sichtbarkeit, transkulturelle Perspektiven u.v.m.

  • Kein Zugang 3.06.423 - Institutionen des Kunstbetriebs und das Konzept des Un_gehorsams Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Freitag: 10:00 - 14:00, zweiwöchentlich (ab 23.10.2020)

    Institutionen des Kunstbetriebs sind in aller Munde – Museen und Ausstellungshäuser, Kunstakademien, Galerien und Kunstkritiken, aber auch die Disziplin Kunstgeschichte/-wissenschaft und last but not least die_der Künstler*in bzw. Künstler*innen-Kollektive. Das Verhältnis zwischen Kunst und Institutionen lässt sich als eine – oft schwierige – Beziehungsarbeit charaktisieren, die zudem sehr eng mit Konzepten des Gehorsams und Ungehorsams, auch der Regelverstöße und des Widerstands, verknüpft ist. Neben der Lektüre theoretisch-politischer Texte zum Ungehorsam (Arendt, Rancière, Balibar, Mignolo u.a.m.) interessieren uns im Kunstbetrieb oder, wie man auch sagen kann, Betriebssystem Kunst historisch bedingte Veränderungen und prozessuale Erweiterungen der bis dato gültigen Vorstellungen und Rahmenbedingungen. Anhand von ausgewählten Beispielen richten wir dabei den Blick sowohl auf die Produktion von Kunst als auch den gesellschaftlichen Umgang mit ihr. Immer wieder neu diskutiert werden die kulturelle und politische Funktion von Kunst sowie die strategischen Un_Möglichkeiten aller Handlungstragenden im Kunstbetrieb. Auch einschlägige Arbeiten der künstlerischen Institutionskritik, die par excellence für Ungehorsam stehen, werden samt ihres politisch-kulturellen Kontextes exemplarisch Gegenstand des Seminars sein. Diese Lehrveranstaltung ist Teil des Jahresthemas "Un_gehorsam Lernen" am Institut für Kunst und visuelle Kultur.

  • Kein Zugang 3.06.427 - Selbstorganisiertes studentisches Lektüreseminar (nach Absprache mit einer der Modulverantwortlichen) Lehrende anzeigen
    • in Bearbeitung

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Die Selbstorganisierte Studentische Veranstaltung steht als Alternative zum Tutorium. Sie richtet sich an diejenigen, die an dem Tutorium nicht teilnehmen können oder lieber eigenverantwortlich arbeiten wollen. Die Studierenden sollen sich in Arbeitsgruppen zusammenfinden und sich über die Aufgaben und Themen verständigen, die sie bearbeiten wollen. Das können Texte sein, die in den Lehrveranstaltungen behandelt werden (Vor-/Nachbereitung), aber auch selbstgewählte Fachliteratur oder die Auseinandersetzung mit Bildmaterial, das z.B. in Zusammenhang mit Lehrveranstaltungen steht. Die Arbeitsgruppen sollten aus mindestens 3 Personen bestehen, und meist empfiehlt es sich, dass sie innerhalb desselben Seminars gebildet werden. Die Angehörigen einer Arbeitsgruppe müssen für sich einen Zeit- und Arbeitsplan im Umfang von 2 SWS (also insgesamt 28 Std) erstellen. Dieser Plan sowie eine Liste der Teilnehmer*innen geht zur Genehmigung an die/den Modulverantwortliche*n für kum230. Er sollte, v.a. wenn die AG innerhalb eines Seminars gebildet wird, zunächst mit den jeweiligen Lehrenden abgesprochen werden. Als Nachweis erstellt jede*r Teilnehmer*in ein Ergebnisprotokoll von einer AG-Sitzung im Umfang von 2-3 Seiten (Fließtext), das bei der/dem Modulverantwortlichen oder bei den jeweiligen Lehrenden eingereicht wird.

Tutorium (oder Lektüreseminar)
  • Kein Zugang 3.06.426 - Tutorium Lehrende anzeigen
    • Annika Lisa Richter

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 20.10.2020)

    Nähere Informationen zur geplanten Veranstaltung folgen sobald wie möglich.

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Das Modul läuft aus. Für Studierende mit Studienbeginn vor Wintersemester 2023/24 gilt, dass begonnene Module im Fakultätsbereich nach den bisherigen Bestimmungen der Anlage 14 abgeschlossen werden bis längstens zum Ende des Sommersemesters 2025. Bereits nach bisherigen Bestimmungen erfolgreich absolvierte Module behalten ihre Gültigkeit.
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung Hausarbeit oder Portfolio oder mündliche Prüfung oder Referat inkl. schriftlicher Ausarbeitung oder fachpraktische Prüfung oder Seminararbeit oder Posterpräsentation oder andere Prüfungsart lt. Fachspezifischer Anlage Kunst- und Medienwissenschaft, Modul kum830
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird. Somit sind die Ziele: - Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung; - Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.); - Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen; - Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.