ipb940 - Fakultätsbereich - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

ipb940 - Fakultätsbereich - Kunst- und Mediengeschichte: Paradigmen und Interdependenzen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Prüfungsberechtigt sind alle Lehrenden im Modul Allgemeine Fragen zum Fakultätsbereich unter Angabe des eigenen Masterstudiengangs bitte an: studienkoordination.fk3@uol.de (Antje Beckmann und Nicole Griese)
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2023 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar
(
2 Veranstaltungen
)
  • Kein Zugang 3.06.301 - Medien/Kunst/Wahnsinn, zu Artikulationen zwischen paranoischen und anderen Diskursen Lehrende anzeigen
    • Dr. Claudia Reiche

    Donnerstag: 14:15 - 17:45, zweiwöchentlich (ab 13.04.2023)

    Gegenwärtig scheint sich in polarisierenden, weit verbreiteten Wahrheitserzählungen eine Nähe zu „Wahnsinn“ zu bekunden, sei es in „Online Culture Wars“ und „Politics of Transgression“ (Angela Nagle), mit Verschwörungserzählungen, von QAnon bis zu Incels, in Insider-Ironien von 4Chan-Memes und eskalierenden Hassbotschaften, sei es in Netzwerken des individuellen Trolling oder in staatlich orchestrierter Kriegsführung … Bedenklich. Eine Nähe zu „Wahnsinn“ aber – inwiefern? Die heute Verwendung des Wortes „Wahnsinn“ fordert sogleich kritische Klärung: Welche Weisen des Denkens, Empfindens und Verhaltens gelten ‚uns’ (wem?) als jenseits des Spektrums ‚normaler‘ psychischer/kultureller Strukturierung? Als ein wiederkehrendes Element in historischen Umbruchssituationen fällt eine Verschlungenheit auf: mit den Medientechniken der jeweiligen Periode, die mit sozialen Praktiken und psychischen Adjustierungen zu parieren versucht werden. Was haben „Rechte Gefühle“ (Simon Strick) heute mit Social Media, mit Troll-Fabriken zu tun? Selfies mit dem ‚Großen Anderen‘ (Jacques Lacan, vgl. Bonni Rambatan/Jacob Johanssen)? Was das Internet 2.0 mit Faschismus, Rassismus, Misogynie – dies wiederum mit Genießen und Kapitalismus? Von solcher Ideologie und Ideologiekritik als analytischen oder paranoischen Diskursen weiß insbesondere die Psychoanalyse und die Kunst. Das Seminar wird ‚Krankheitsbilder‘, die in Bezug zu Medientechnologien stehen, untersuchen – in Darstellungen aus Psychoanalyse und Medienwissenschaft wie in künstlerischen und filmischen Beispielen.

  • Kein Zugang 3.06.401 - Von Beiwerken und Paratexten Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tobias Vogt

    Donnerstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (ab 13.04.2023)
    Termine am Mittwoch, 14.06.2023 10:15 - 11:45

    Die Begriffe „Beiwerk“ und „Paratext“, die besonders in der poststrukturalistischen und dekonstruktivistischen Theorie relevant sind, waren in den vergangenen Dekaden immer wieder impulsgebend auch für die Kunstwissenschaft. Im Zentrum steht hierbei die intermediale Vermittlung zwischen Bild und Text, zwischen Schrift und Werk. Einerseits sind „Beiwerk“, abgeleitet vom griechischem „Paregon“, über die Texte von Jacques Derrida, andererseits „Paratext“ über die Texte von Gérard Genette in den kunstwissenschaftlichen Diskurs gewandert. In der Schnittmenge dieser Auffassungen, die buchstäblich die Vorsilbe „para-“ bildet, liegen die Umgebung und – auch im übertragenen Sinne – der Rand und die Rahmung des Werks und damit das Netzwerk, in welches das Werk, ob Bild oder Buch, eingespannt ist. Wenngleich ausgesuchte Theorielektüren als eine einführende Grundlage dienen, möchte sich das Seminar weniger den philosophischen oder literaturwissenschaftlichen Texten widmen. Vielmehr besitzt das Seminar Projektcharakter, in dem die Theorien anhand der Kunst- und Ausstellungspraxis zu überprüfen sind. Zur Sprache und Anschauung sollen vor allem zwei Bereiche gelangen: Es geht erstens um signifikante Beispiele aus der Kunstgeschichte, vor allem seit den 1960er Jahren, doch auch jenseits der für das Thema einschlägigen Conceptual Art, in der sich die Grenzen zwischen Werk und Beiwerk, sowie zwischen Text und Paratext radikal verunklärten. Zweitens geht es um Beschriftungen und Beschilderungen von Werken, um Rahmen, Sockel und Vitrinen in Ausstellungsräumen sowie um erklärende Texte an Museumswänden und Begleitpublikationen. In beiden Bereichen sind Gespräche mit Fachleuten geplant, die das Seminar mit ihren Expertisen bereichern und neue Kontexte eröffnen, ganz im Sinne der Vorsilbe „para-“.

  • Kein Zugang 3.06.421 - Methodologie kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Barbara Paul

    Termine am Freitag, 14.04.2023 13:15 - 17:45, Samstag, 15.04.2023 09:15 - 12:45, Freitag, 07.07.2023 13:15 - 17:45
    (Blocktermine, Fr 13-18 Uhr, folgen in Kürze) Mit der Bitte um Beachtung: Aufgrund der inhaltlich-strukturellen Ausrichtung ist die Teilnahme an der Lehrveranstaltung, die sich an fortgeschrittene Master-Studierende und Doktorand*innen richtet, nur nach vorheriger Absprache mit Frau Paul möglich (bitte per mail oder in der Sprechstunde Kontakt aufnehmen). Unter der Prämisse, dass für das Verständnis von Kunst und visueller Kultur die Kategorie Geschlecht von grundlegender Bedeutung ist, beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit methodischen und methodologischen Fragestellungen kunst- und kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle der Kunst und visuellen Kultur bei der Herstellung von Zweigeschlechtlichkeit ebenso wie den künstlerischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Alternativen, die sich gegen Hierarchien, Privilegien und die Naturalisierung von Ungleichheiten wenden und herrschende Codes von Intelligibilität dekonstruieren. Da die Produktion von Bedeutung und die von Macht eng miteinander verbunden sind, ist die Kategorie Geschlecht in Verschränkung mit weiteren hegemonial wirksamen Kategorien, wie Ethnizität, Religion, Klasse, Territorium, Alter oder Befähigung, zu erörtern. Die lange Zeit vernachlässigte Kategorie Sexualität wird mittlerweile in den Queer Studies fokussiert, die sich mit allen Geschlechtern und Sexualitäten auseinandersetzen und heteronormative Regulierungsverfahren zu untergraben und umarbeiten bestrebt sind. In den einzelnen Sitzungen werden vor allem eigene Forschungsvorhaben der Teilnehmenden kritisch erörtert sowie theoretische Texte und aktuelle Forschungsliteratur gemeinsam gelesen und diskutiert. Es geht um Repräsentationskritiken, Körperdiskurse und Blickregime, um Raumpraktiken, Visualität und Geschlecht, um die Materialität, Medialität und Zeitstruktur von künstlerischen Arbeiten, um Politiken der Un/Sichtbarkeit, transkulturelle Perspektiven u.v.m.

  • Kein Zugang 3.06.422 - Einwanderungsgeschichte erinnern Lehrende anzeigen
    • Dr. Kea Wienand

    Dienstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (ab 11.04.2023)

    Das Seminar fragt aus der Perspektive einer kritischen Kunstwissenschaft und der visuellen Kultur danach, inwiefern die Geschichten von Einwanderung und Migration aktuell erinnert werden. In den Blick nehmen werden wir vor allem Denkmäler, Denkmalsentwürfe und alternative Gedenkorte, wie sie gerade in jüngster Zeit verschiedentlich gefordert und teilweise auch umgesetzt wurden. Zunächst werden wir uns mit jüngeren Debatten über Erinnerung und Repräsentationen von Migration befassen, bevor die Teilnehmenden dann aufgefordert sind, selbst zu Beispielen zu forschen. Der Fokus wird dabei auf dem deutschsprachigen Raum liegen.

  • Kein Zugang 4.05.840 - Werkzeuge der Kulturanalyse Lehrende anzeigen
    • Dr. Andrea Querfurt
    • Dr. phil. Lüder Tietz, M.A.

    Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (ab 12.04.2023)

Tutorium (oder Lektüreseminar)
  • Kein Zugang 3.06.425 - Selbstorganisiertes studentisches Lektüreseminar (nach Absprache mit einer der Modulverantwortlichen) Lehrende anzeigen
    • in Bearbeitung

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Die Selbstorganisierte Studentische Veranstaltung steht als Alternative zum Tutorium. Sie richtet sich an diejenigen, die an dem Tutorium nicht teilnehmen können oder lieber eigenverantwortlich arbeiten wollen. Die Studierenden sollen sich in Arbeitsgruppen zusammenfinden und sich über die Aufgaben und Themen verständigen, die sie bearbeiten wollen. Das können Texte sein, die in den Lehrveranstaltungen behandelt werden (Vor-/Nachbereitung), aber auch selbstgewählte Fachliteratur oder die Auseinandersetzung mit Bildmaterial, das z.B. in Zusammenhang mit Lehrveranstaltungen steht. Die Arbeitsgruppen sollten aus mindestens 3 Personen bestehen, und meist empfiehlt es sich, dass sie innerhalb desselben Seminars gebildet werden. Die Angehörigen einer Arbeitsgruppe müssen für sich einen Zeit- und Arbeitsplan im Umfang von 2 SWS (also insgesamt 28 Std) erstellen. Dieser Plan sowie eine Liste der Teilnehmer*innen geht zur Genehmigung an die/den Modulverantwortliche*n für kum830. Er sollte, v.a. wenn die AG innerhalb eines Seminars gebildet wird, zunächst mit den jeweiligen Lehrenden abgesprochen werden. Als Nachweis erstellt jede*r Teilnehmer*in ein Ergebnisprotokoll von einer AG-Sitzung im Umfang von 2-3 Seiten (Fließtext), das bei der/dem Modulverantwortlichen oder bei den jeweiligen Lehrenden eingereicht wird.

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Das Modul läuft aus. Für Studierende mit Studienbeginn vor Wintersemester 2023/24 gilt, dass begonnene Module im Fakultätsbereich nach den bisherigen Bestimmungen der Anlage 14 abgeschlossen werden bis längstens zum Ende des Sommersemesters 2025. Bereits nach bisherigen Bestimmungen erfolgreich absolvierte Module behalten ihre Gültigkeit.
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung Hausarbeit oder Portfolio oder mündliche Prüfung oder Referat inkl. schriftlicher Ausarbeitung oder fachpraktische Prüfung oder Seminararbeit oder Posterpräsentation oder andere Prüfungsart lt. Fachspezifischer Anlage Kunst- und Medienwissenschaft, Modul kum830
Kompetenzziele
Kunst- und Mediengeschichte/-wissenschaft haben sich aus unterschiedlichen historischen und disziplinären Kontexten heraus als eigenständige Disziplinen institutionalisiert. Die Fragestellungen und die Paradigmen sind entsprechend unterschiedlich, gleichwohl gibt es immer wieder Berührungspunkte, insbesondere dort, wo die Vertreter_innen der beiden Disziplinen ihre Forschungen kulturhistorisch bzw. -wissenschaftlich perspektivieren. Die möglichen Überschneidungen sind ebenso Thema wie auch die Beziehungen von Forschungsthemen, -konzepten und -methoden zur konkreten Mediengeschichte (etwa Fotografie, Diapositive, Computer). Wie sich Gegenstandsfelder und methodische Zugriffe sowohl voneinander unterscheiden als auch produktiv verknüpfen lassen, ist eine übergreifende Frage, der in diesem Modul nachgegangen wird. Somit sind die Ziele: - Vertiefung der Kenntnisse methodischer Konzepte der kunst- und medienwissenschaftlichen Forschung und ihre Historisierung; - Fähigkeit zur Reflexion, Erprobung und Integration verschiedener vorliegender Methoden (Form- und Strukturanalyse, Ikonografie/Ikonologie, Sozialgeschichte, Semiologie, Diskursanalyse u.a.m.); - Einsichten in historische Kontext- und Standortgebundenheit kunst- und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Reichweite und Grenzen; - Befähigung zur selbstständigen kritischen Forschungspraxis.