Thema: Patienten nach einem Kraniopharyngeom des Kindes- und Jugendalters und einer Schädigung des Hypothalamus: Läsionsdetektion und volumetrische Bestimmungen

Thema: Patienten nach einem Kraniopharyngeom des Kindes- und Jugendalters und einer Schädigung des Hypothalamus: Läsionsdetektion und volumetrische Bestimmungen

Grunddaten

Titel Patienten nach einem Kraniopharyngeom des Kindes- und Jugendalters und einer Schädigung des Hypothalamus: Läsionsdetektion und volumetrische Bestimmungen
Beschreibung

Hintergrund: Umschriebene Läsionen des Hypothalamus sind bei Menschen sehr rar und Kenntnisse über Folgen für kognitive, emotionale und sozial-kognitive Funktionen stammen zumeist aus Läsionsstudien mit Tieren sowie wenigen Einzelfallstudien mit Menschen.

Bisher kaum beachtet wurde, dass Kraniopharyngeome, seltene Hirntumore, die häufig den Hypothalamus involvieren, viel zum Verständnis hypothalamischer Läsionseffekte beitragen können. Fortschritte in Bildgebungstechniken und neu entwickelte Parzellierungs- und Klassifikationsmethoden ermöglichen zudem eine bessere Identifizierung und Zuordnung von Läsionen im Hypothalamus und möglichen weiteren betroffenen Hirnregionen.

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemeine Kinderheilkunde, Hämatologie/Onkologie (Prof. H.L. Müller) untersuchen wir, ob sich bei Kraniopharyngeom-Patienten eine Läsion anteriorer bzw. posteriorer Anteile des Hypothalamus (im letzteren Fall der Mammillarkörper) unterschiedlich auf kognitive, sozial-emotionale und sozial-kognitive Leistungen auswirken. Wir möchten außerdem der Frage nachgehen, ob unterschiedliche Läsionsorte unterschiedliche Effekte auf die Struktur und Funktion hypothalamisch-limbischer Netzwerke haben.

Heimateinrichtung Department für Psychologie
Art der Arbeit praktisch / anwendungsbezogen
Abschlussarbeitstyp Promotion
Autor Dr. Jale Nur Özyurt
Status verfügbar
Aufgabenstellung

Im Rahmen der angebotenen Promotionsarbeit sollen dazu bei jedem Patienten tumor- und therapiebedingte Veränderungen in der Hirnstruktur möglichst genau erfasst, quantifiziert und systematisch dokumentiert werden. Aus der Patientenkohorte, die im Deutschen Kraniopharyngeom-Register erfasst ist konnten bisher 101 Patienten getestet werden, von denen für n=73 entsprechende MRT-Aufnahmen vorliegen. Weitere MRT-Aufnahmen können über die Studienzentrale angefordert werden. Zudem können in zusätzlichen Analysen auch die Auswirkungen der der dokumentierten Schädigungen auf interessierende Verhaltensmaße untersucht werden (z.B. Essverhalten, Emotionsregulation)

Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse dieser Studie einen Beitrag zum Verständnis der Rolle des Hypothalamus und seiner Netzwerke für menschliches Verhalten und Erleben liefern. Für die Klinik können die Ergebnisse wertvolle Informationen zu Risikoprofilen von Patienten mit hypothalamischen Tumoren bereitstellen, die langfristig für eine individualisierte Behandlungsplanung genutzt werden können.

Voraussetzung
Ausgeprägtes Interesse an Hirnanatomie / funktioneller Hirnanatomie
Erstellt 23.05.2023

Studiendaten

Abteilungen
  • wiss. MitarbeiterIn
Studiengänge
  • Staatsexamen Humanmedizin
Zugeordnete Veranstaltungen
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