Information for guest auditors
Expected number of participants: |
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42 |
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Monday: 12:00 - 14:00, weekly (from 07/04/25), Location: A14 0-030 |
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Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020. Bis heute ist die Vorstellung von allgegenwärtigen Kriegs- und Gewalthandlungen ein Kernbestandteil populärer Mittelalterbilder. Diese Vorstellung wird durch zahlreiche historiographische Zeugnisse aus dem Mittelalter bekräftigt, die mehr oder minder bildreich militärische Aktionen und gewaltsame Konflikte als Teil des politischen Alltags vor Augen führen. Auch im norddeutschen Raum finden sich für das gesamte Mittelalter zahlreiche solcher Gewalterzählungen; beispielhaft genannt sei hier die historiogra-phische Überlieferung zu den Sachsenkriege Karls des Großen, zum Kreuzzug gegen die Stedinger Bauern in der Wesermarsch oder zu gewaltsamen Unruhen im städtischen Raum. Das Seminar nimmt diese und weitere Fallbeispiele zum Ausgangspunkt, um auf der Basis vornehmlich historiographischer Zeugnisse die mit Krieg und Gewalt verbundenen Sinnzuschreibungen in den Blick zu nehmen und zu klären, wie sich beide Größen in mittelalterliche Konzeptionen von z. B. Herrschaft, Recht und Geschlecht einfügen. Ein Schlaglicht soll darüber hinaus auch auf einige neuzeitliche Aneignungen und Modifikationen dieser mittelalterli-chen Geschichtserzählungen und ihre Verortung in der regionalen Erinnerungskultur geworfen werden. Das Seminar soll somit anregen (1.) zur Auseinandersetzung mit Historiographie als einer Zentralgattung mittelalterlicher Quellen, damit verbunden (2.) zum Nachvollziehen mediävistischer Forschungskonzepte und Schlüsselthemen sowie (3.) zum Nachdenken über die „Aktualität des Mittelalters“ in der regionalen Erinnerungskultur. |
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