Informationen für Gasthörende

Informationen für Gasthörende

Zu erwartende TeilnehmerInnenzahl:
40
Besonderer Hinweis für Gasthörende
In dieser Veranstaltungen können Gasthörende u.U. dennoch aufgenommen werden. Melden Sie sich bitte per E-Mail an studium.generale@uni-oldenburg.de oder unter Tel. 0441/798-2275 oder -2276.
Zeit:
Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2024), Ort: A06 1-111
Ort:
A06 1-111
Mo. 10:00 - 12:00 (12x)
Voraussetzungen:
Angaben zum Inhalt:
Giambattista Vico: Geschichts- und rechtsphilosophische Schriften Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Lektüren von Giambattista Vicos Frühschriften De nostri temporis studiorum ratione (Vom Wesen und Weg der geistigen Bildung, 1708), Liber metaphysicus. De antiquissima Italorum sapientia (Die uralte Weisheit der Italiker, 1710), De Universi Juris uno principo, et fine uno Liber unus (Von dem einen Ursprung und Ziel allen Rechts, 1720) und das sich anschließende Hauptwerk Scienza Nuova (Prinzipien einer Neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker, 1744) , die Kernpunkte praxisorientierter Wissensmethodologie, Rechtsphilosophie – alles Werke, worin Vico seine hermeneutische Geschichts-, Rechts-, Sprach- und Kulturphilosophie entfaltet hat. Zu erörtern ist u. a. die Frage, welchen Einfluss die Erkenntnistheorie und der Gottesbeweis des französischen Philosophen René Descartes auf Vicos Bestimmung der Freiheit und die verborgenen Gefahren des Übels als Möglichkeit zum Absturz ins Chaos ausübte. Dass das von Descartes vernachlässigte Problem der Moral und Geschichte die Erforschung des Wahren einseitig auf das Studium der Gewissheit physikalisch-naturwissenschaftlich erklärbarer Welt beschränkte, ist ein Grund, weshalb Vicos frühe Kritik an Descartes‘ Methode als der Beginn einer neuen Wissenschaftskonzeption zu betrachten ist, die sich speziell den Gebieten kultureller, historischer, ästhetischer und politischer Erfahrungen des Menschen widmet. Insofern ist zu überlegen, ob sich Vicos Frühschriften auch als Ausgangspunkte kritischer Moralphilosophie und des Völkerrechts bezeichnen lassen. Welche Rolle spielt dabei das lumen naturale göttlicher Gewalt? Ist es der Anfang und das Ende aller Gewalt, und wie stellt sich Vico den Geschichtsprozess vor? Die Frühschriften entfalten nicht nur Analysen der menschlichen Tugenden und Laster, sondern in ihnen werden die wandelungsfähige Natur des menschlichen Geistes und seine Leidenschaften gezeigt, wodurch Grundstränge gegeben sind, die in der späteren Neuen Wissenschaft thematisch weiterentwickelt werden. Weitere Fragen: Wie hängt Descartes‘ cogito ergo sum mit Vicos verum ipsum factum-Axiom zusammen, in dessen Konvertierbarkeit das wechselseitige Verständnis von Philosophie und Philologie als Praxis eingegangen ist. Wie richtet Vico den „gefallenen Menschen“ mit Hilfe der Philosophie wieder auf? Welche Funktion wird der menschlichen Sprache zugewiesen, und wie ist sie entstanden?
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