Seminar
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3.06.403 - Geld – Schein – Kunst. Werke zwischen Affirmation und Kritik an Finanzwesen und Kunstbetrieb (mit Workshop vom 5. bis 7. Dezember 24)
Tuesday: 16:00 - 18:00, weekly (from 15/10/24)
Kunst und Geld sind eng verflochten. Gelten Werke der Gegenwartskunst als Spekulationsobjekte schlechthin, beziehen sich auch in historisch weit zurückreichender Perspektive diese beiden Bereiche in unmittelbarer Weise aufeinander. Hierbei spielt der „Schein“ im doppelten Wortsinn als Vermittler zwischen visueller Kultur und Ökonomie eine entscheidende Rolle: Einerseits als Geldschein, Banknote, Wertpapier, Zertifikat oder Vertrag über ein Werk, andererseits als Schein, der – im Sinne einer Illusion – durchaus trügen kann. Das Seminar widmet sich exemplarischen Fällen, die Kunstschaffende konzipiert haben, um im Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Finanz zu operieren. Der historische Schnitt, den das Seminar betrachtet, geht entlang von 500 Jahren Kunstgeschichte: Gemalte Wechsel im Antwerpen des 16. Jahrhunderts, satirisch bevölkerte Subskriptionsscheine im London um 1700, Karikaturen von Papiergeld im Zuge der Französischen Revolution, künstlerisch gestaltete Aktien um 1900, Collagen und Assemblagen echter Geldscheine in den Goldenen Zwanziger Jahre und ihren Inflationen, Scheine als Siebdrucke in den 1960ern, Vertragspapiere in zeitgenössischen Installationen und NFTs (Non-Fungibel Tokens) als neueste künstlerische Authentifizierungsstrategie. Die Beispiele erscheinen dabei im Kontext ihrer jeweiligen Epoche (Neuzeit, Barock, Aufklärung, die Ismen des 19. und 20. Jahrhunderts, Pop Art, Konzeptkunst, Postkolonialismus, Digitalismus) samt ihrer jeweiligen Finanzgeschichte. Das Seminar wird zum einen Teil im Rahmen des Workshops „Securities of Art“ mit externen Gästen vom 5. bis 7. Dezember im Edith-Russ-Haus stattfinden, zum anderen Teil im Seminarraum.
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3.06.421 - Kunst- und visuelle Kulturwissenschaft: aktuelle Debatten in Zeiten multipler Krisen
Wednesday: 18:00 - 20:00, weekly (from 16/10/24)
Krisendiagnosen haben gegenwärtig Hochkonjunktur. Die Frequenz wächst, und es ist von sich wechselseitig verstärkenden und multiplen Krisen die Rede. Dabei nehmen auch die Arten und Weisen sowie Erfahrungen zu, wie Krisen visuell zu sehen gegeben, verhandelt und funktionalisiert werden. Wie geht die Kunst- und visuelle Kulturwissenschaft damit um? Welche Bedeutung kommt hierbei Machtkritik zu? Welche Rolle können Repräsentationskritik und Bemühungen visueller Gerechtigkeit spielen? Was interessiert Sie und inwiefern wollen Sie sich engagieren?
Im Kontext multipler Krisen werden wir uns aus wissenschaftspolitischer Perspektive und unter Bezugnahme auf wissenschaftshistorische Zusammenhänge mit entsprechenden aktuellen Debatten beschäftigen. Welche disziplinspezifischen methodisch-analytischen Werkzeuge sind geeignet(er), um (audio-)visuelle Repräsentationen multipler Krisen zu untersuchen und zu kommentieren – und warum? Um welche Relevanzen geht es dabei wissenschaftlich, künstlerisch, aktivistisch, alltagskulturell, (demokratie-)politisch etcetera? Von daher liegt unser Fokus auf ausgewählten Argumentationen der kunst- und visuell-kulturwissenschaftlichen Gender, Queer und Disability Studies, Post-/Decolonial, Critical Whiteness und Indigenous Studies, Affect Theory, (queeren) Ökologie, Klassismusforschung u.a.m. Mit Blick auf Kunst und visuelle Kultur interessieren uns Problemstellungen wie Krieg, Migration und Autoritarismus, Rechtspopulismus/-extremismus, Post-/Dekolonialismus und (epistemische) Gewalt, Klimakrise, Artensterben und das Mensch-Nonhuman-Verhältnis, soziale Klassen und Kapitalismus, Rassismus, Antisemitismus und Abelismus, Queer*ing und Normativitäten wie Normalitäten, Digitalität und KI, Geschichte, Erinnerung und Visualität.
Die gemeinsame Lektüre und Diskussion kunst- und visuell-kulturwissenschaftlicher deutsch- und englischsprachiger (Quellen-)Texte steht im Zentrum des Seminars. Bitte bringen Sie dafür Interesse und Zeit mit. Zu Beginn des Semesters werden Lektüren vorgeschlagen, die definitive Lektüreliste wird dann gemeinsam vereinbart.
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Exercises (bzw. Projekt)
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3.06.423 - Über Kunstausstellungen schreiben
Tuesday: 14:00 - 16:00, weekly (from 15/10/24)
In der Übung soll das wissenschaftliche Schreiben über Kunstausstellungen und Formen des Ausstellens von Kunst reflektiert und erprobt werden. Dafür werden wir uns zunächst mit der institutionellen Geschichte von Kunstausstellungen und den verschiedenen Weisen ihrer Vermittlung befassen, bevor wir uns mit einigen aktuellen Debatten auseinandersetzen. Neben Fragen nach der finanziellen Organisation (dazu z.B. H. Steyerl 2013, W. Grasskamp 2016), nach ihren historischen Strukturen und Ausschlüssen (z.B. S. Boyce/Manchester Art Gallery 2018), sind jüngst auch digitale Möglichkeiten, Kunst zu zeigen, diskutiert worden. Vor dem Hintergrund dieser Diskurse wird es darum gehen, eigene Zugänge und Fragen an Kunstausstellungen zu entwickeln. Auch die unterschiedlichen Formate, in denen über Kunstausstellungen geschrieben wird, werden wir uns für die schriftlichen Übungen ansehen. Teilnehmende sind aufgefordert, nach Ausstellungen zu recherchieren, über die sie schreiben möchten.
Literatur wird zu Beginn des Seminars auf Stud.IP bereitgestellt, die zu lesenden Texte werden teilweise gemeinsam ausgewählt.
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