kum720 - Kunst und Medien in Theorie und Praxis

kum720 - Kunst und Medien in Theorie und Praxis

Institut für Kunst und visuelle Kultur 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2020/2021 Prüfungsleistung
Vorlesung oder Seminar (2 Veranstaltungen)
(
2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE;
)
  • Kein Zugang 3.06.311 - Medien des Meeres Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Petra Löffler

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 22.10.2020)

    Das Meer ist ein fluider Raum unsicherer Grenzen. Es ist zugleich ein Medium, das Licht und Schall transportiert. Um Meere befahren bzw. durchqueren zu können haben Menschen Technologien (Seefahrt), Kulturtechniken (Navigieren) und Instrumente (Seekarten, Sextanten) entwickelt. Durch über Jahrhunderte entwickelte Technologien (Hand- und Echolot, Taucherglocken, Unterseeboote) und verstärkt durch technische Medien (Unterwasserfotografie und -film) sind sie in die Tiefsee vorgedrungen und haben auch diesen Raum sichtbar und damit zugänglich gemacht. Das Seminar wird diese Medien des Meeres situieren und in ihren geopolitischen Verstrickungen analysieren sowie gleichzeitig den fluiden Raum selbst als Medium (be-)greifen. Das Seminar kombiniert Textlektüren aus verschiedenen Wissensfeldern (Ozeanographie, Kultur- und Medienwissenschaft) mit Analysen künstlerischer Arbeiten und Ausstellungen bzw. Beiträgen künstlerischer Forschung.

  • Kein Zugang 3.06.313 - Wie der Sound von heute vor 300 Jahren entstand. Informationsmaterialismus from scratch Lehrende anzeigen
    • Sebastian Döring

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 19.10.2020)

    „[...] wie die Pop-Musik der siebziger Jahre zu historisch unerhörten Klangfarben kam. DamalsarbeiteteimNordendesStaatesNewYorkeinIngenieurnamensRobertMoogin einer kleinen Elektronikfirma, die meßtechnische Apparate baute. Und weil Meßtechniker nichts auf Erden mehr lieben als lineare Verstärkerkennlinien, waren sämtliche Kollegen bestürzt, als Moog die nichtlineare, nämlich exponentielle Kennlinie handelsüblicherTransistorenerstmalsdazumißbrauchte,einengleichermaßennichtlinearen,nämlich musikalischenFrequenzgeneratorzubasteln.ZwischendieseelektronischeTonquelleund diehandelsüblicheKlaviertastaturmußteMoognurnocheineWiderstandsketteauszwölf Metallfilmwiderständen schalten, deren Gleichheit allerdings handverlesenwar – und die wohltemperierteStimmunghatteihrenerstenSynthesizer.MitseinerberühmtenKonvention, das Volt und die Oktave gleichzusetzen, bereicherte Bob Moog die Pop-Musik um eine musikalische Hardware, die am Anfang aller heutigen Software stand.“ (Kittler, Wie der Sound von heute..., 145f.) In diesem Seminar wird die informationsmaterialistische Arbeitsweise der Kulturtechnikforschung ‚Bild Schrift Zahl‘ nachvollzogen. Dazu gehört (1) ein Hands-On Propädeutikum an elektronischen Interface-Schaltplänen und -Schaltungen der späten 1970er Jahre, um zu begreifen, was Steuerspannungen sind und wie sie verwendet werden, um sodieklangformendenParametervonanalogenSynthesizermodulenzukontrollieren.Im weiteren Verlauf gilt es, (2) dieses Wissen auf die Geschichte der temperierten Stimmungen zu beziehen und diesen Forschungsansatz als paradigmatisch mit der Kulturtechnikforschung zu assoziieren. Schließlich soll (3) verstanden werden, inwiefern diese Kulturgeschichte des Sounds sich auf die grundlegende kunsthistorischen These von der Perspektive als „symbolische Form“ bezieht (Panofsky 1927).

Übung (oder Projektseminar)
(
1 UE oder 1 Projektseminar
)
  • Kein Zugang 3.06.312 - Found Footage - Werkstatt der Mastermodule, freies Erarbeiten struktureller und konzeptioneller Videokompositionen und -essays. (kum720) Lehrende anzeigen
    • Anke Fischer

    Mittwoch: 16:00 - 20:00, wöchentlich (ab 21.10.2020)

    Experimentelle Co-Produktionen mit Verwandten und Bekannten, Neffen &Nichten, Unbekannten und Stars oder ohne !! Untersuchungen zu Prinzipien des Re-editings, der Neuanordnung von AV- Materialien aus unterschiedlichen Kontexten: Kino, TV und Kunstproduktion, Dokumentation, Amateurfilm sowie Bildungsfilm, Internet- und Popdiskurse werden abstrakten. gegenstandslosen und strukturellen Filmexperimenten gegenübergestellt. Die Methoden der Montage von vorgefundenem Ton- und Bildmaterial und die Aufdeckung von darin versteckten Bedeutungen, befördern kursorische, diskursive (Neu)Interpretationen. Die formale wie inhaltliche Organisation von Ausspielungen vollzieht sich im historischen Verlauf von experimenteller Film-Avantgarde bis hin zu zeitgenössischer, digitaler Medienpraxis. Die Möglichkeit der gemeinsamen Bewertung und Beobachtung eines nie mehr arretierbaren Gefüges aus Film- und AV-Materialien, die Fülle subjektiver und reduzierter Weltbilder, ruft die Kollaboration zwischen Hand und Auge auf den Plan.

  • Kein Zugang 3.06.314 - Kunstvermittler_innen als junger Hund: Performative und audiovisuelle Inszenierungen in Anlehnung an die "Mappe der Hundigkeit" (Valie Export und Peter Weibel 1968) und dem Tribut Album "der Künstler als junger Hund" von Peter Weibel (kum720) Lehrende anzeigen
    • Anke Fischer

    Dienstag: 16:00 - 20:00, wöchentlich (ab 20.10.2020)

    "Statt der experimentellen Neurose - die experimentelle Analyse, die Formen und Stile der Kommunikation bloßlegen. ... eine Fallstudie zur Soziologie menschlichen Verhaltens...° Wir erarbeiten biografische, dokumentarische Inszenierungen, Performances und partizipative Formate in aussichtsreichen Adaptionen für die schulischen Curricular. Gefilmte Zeichnungen, performative Interventionen und episodische Found Footage Kollagen, werden in einer Videoreihe versammelt. „Found Footage“ bedeutet die konzeptionelle Nutzung und Montage von vorgefundenem Filmmaterial aus allen denkbaren Filmsparten. Die (Re-)Kombination bereits bestehender medialer Inhalte definiert eine Art „Remix“, das beispielsweise Filmzitate aus Kinofilmen, dokumentarischen Formaten oder privaten Filmaufzeichnungen nutzt. Innerhalb von Gruppenarbeit und individuellen Konzepten werden Videoessays, Re-enactments und Performances umgesetzt. Audiovisuelle Zitate und deren Nachstellungen oder Neuinszenierungen befassen sich beispielsweise mit der Dekonstruktion von Geschlechtern und Machtökonomien, den Narrativen und Ton- Bildpolitiken sämtlicher Filmgenre sowie deren normativen, historischen oder fiktiven Gesellschaftsbilder. Windspiele & Underdogs - Kunstvermittlung stellt sich nicht als bloße bürgerliche Betreuungsformel, reine Pädagogik oder Ausbildung dar: Neben der Umsetzung individueller Videoclips werden Konzeptionen und Befragungen nach der Möglichkeit der künstlerischen Teilhabe formuliert und Beispiele der Filmbildung, Medienkunstvermittlung oder filmvermittelnder Filme diskutiert und weitergedacht.

  • Kein Zugang 3.06.315 - Ich habe geklaut - Neuerscheinungen innerhalb eines geborgten Blickes: Performances und Bewegungsrecherchen zu Bildeinstellungen - zur Einstellung zum Bild - Kopien, Abtastungen, Downloads sowie Re-enactments werden in Videoessays versammelt. (kum720) Lehrende anzeigen
    • Anke Fischer

    Termine am Montag, 15.02.2021 - Dienstag, 16.02.2021, Montag, 22.02.2021 - Freitag, 26.02.2021 10:00 - 18:00
    Einführung in Performance- und Videopraxis Die Möglichkeit der gemeinsamen Bewertung und Beobachtung eines nie mehr arretierbaren Gefüges aus Bild-, Ton- Film- und AV-Materialien, die Fülle subjektiver und reduzierter Weltbilder, ruft die Kollaboration zwischen Kopie und Original auf den Plan. Wie definieren wir den Umgang mit Found Footage – mit Re-enactments, Neuverfilmungen und Vintagetechnik? Untersuchungen zu Prinzipien des Re-editings, der Neuanordnung von Bildmaterialien aus unterschiedlichen Kontexten und Epochen. Die Methoden der Montage von vorgefundenem Ton- und Bildmaterial und die Aufdeckung von darin versteckten Bedeutungen, befördern kursorische sowie diskursive Interpretationen von Originalen und Kopien

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
Regelmäßige Teilnahme
Hinweise
kum720 | 15 KP | 1 Ü, 2 S | Wahlpflicht | Löffler

Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um in die Lehrveranstaltungen eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen.
Prüfungszeiten
Die Prüfungszeiten sind am Ende des Semesters zu erbringen.
Prüfungsleistung Modul
2 Prüfungsleistungen: 1 Portfolio (praktische Arbeit und theoretische Auswertung) (50 %) und 1 Referat (inkl. Literaturbericht) oder 1 Hausarbeit (50%).
Der Laufzettel ist bei der Modulbeauftragen Petra Löffler abzugeben. Der Laufzettel ist erhältlich im Sekretariat Kunst und Medien oder auf der Homepage Kunst.
Kompetenzziele
Das übergeordnete Ziel des Moduls ist die Befähigung der Studierenden zur theoretischen wie praktischen Verknüpfung und Zusammenführung von Entwicklungen in Kunst- und Mediengeschichte.

Das bedeutet im Einzelnen:
- vertiefte Kenntnis kunst- und medienwissenschaftlicher Theorien und Diskurse, auch in ihren aktuellen Bezügen zu Gender, Postcolonial und Queer Studies;
 - die aus dieser vertieften Kenntnis resultierende Entwicklung einer eigenen begründeten Position; - Erwerb von Fähigkeiten, um Zusammenhänge zwischen Kunst- und Medientheorie und künstlerisch-medialer Praxis zu erkennen und herzustellen;
- die Entwicklung eines Problembewusstseins bezüglich aktueller Bildentwicklungen;
- die Reflexion der eigenen künstlerischen/ästhetischen Praxis durch deren Einordnung in theoretische Kontexte;
- die Reflexion der eigenen künstlerischen/ästhetischen Arbeitsprozesse im Gespräch mit anderen.

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