Vorlesung oder Seminar (2 Veranstaltungen)
(2 Veranstaltungen: 1 SE oder 1 VL; 1 SE; ) |
-
3.06.311 - Ansichtskarten – Bilder der Welt (Prof. Medien) kum710/720/inm720
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 18.10.2018)
Dozentin: Verwalterin der Professur Medien Dr. Britta Neitzel
Wir kennen sie alle: Bilder von berühmten Monumenten vor blauem Himmel mit Schäfchenwolken, malerische Buchen mit azur- und türkisblauem Wasser, majestätische Bergketten mit schneebedecken Gipfeln. Ansichtskarten halt – stereotypisierte Abbildungen einer »schönen Ordnung«. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Ansichtskarten im Laufe ihrer Geschichte erst dazu beigetragen haben, dass die Monumente berühmt wurden und die Buchten oder Bergketten zu beliebten Urlaubszielen.
Neben solcher Funktion und anderer Funktionen im und für den Tourismus prägten Ansichtskarten generell das Bild von der Welt (mit) – sie brachten Nachricht aus den Kolonien, vom Krieg, von fremden Kulturen und trugen so zu Normalisierung zur Einordnung des Fremden (und manchmal auch des Eigenen) in das jeweilige Weltbild bei. Die Ansichtskarte war von Anfang an eine Agentin im Prozess der Globalisierung.
Den Ordnungs- und Einordnungsmustern soll im Zusammenhang mit Kolonialisierung und Tourismus, sowie ggf. Kriegsberichterstattung und Stadtgeschichte nachgegangen werden.
-
3.06.313 - „Epistemischer Ungehorsam“ — post- und dekoloniale Perspektiven in Dokumentarfilmen und künstlerischen Projekten
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.10.2018), Ort: A08 0-001 (Seminarraum), (wird noch bekanntgegeben) Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 21.11.2018), Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
-
3.06.533 - Künstliche Intelligenz und Verhaltensdesign zwischen Ada Lovelace und Alexa. Zur Geschichte, Theorie und Praxis der KI in Literatur, Kunst und militärisch-industriellem Komplex
Termine am Samstag, 03.11.2018 12:00 - 16:00, Sonntag, 04.11.2018 10:00 - 14:00, Samstag, 15.12.2018 12:00 - 16:00, Sonntag, 16.12.2018 10:00 - 14:00, Samstag, 19.01.2019 12:00 - 16:00, Sonntag, 20.01.2019 10:00 - 14:00, Ort: A08 1-110 (Seminarraum), A08 0-001 (Seminarraum)
|
|
Übung (oder Projektseminar)
(1 UE oder 1 Projektseminar ) |
-
3.06.312 - Found Footage - Werkstatt der Mastermodule, freies Erarbeiten struktureller und konzeptioneller Kompositionen (kum720)
Dienstag: 14:00 - 18:00, wöchentlich (ab 16.10.2018)
„Found Footage“ bedeutet die konzeptionelle Nutzung und Montage von gefundenem Filmmaterial aus allen denkbaren Filmsparten. Die (Re-)Kombination bereits bestehender medialer Inhalte definiert eine Art „Remix“, das beispielsweise Filmzitate aus Kinofilmen, dokumentarischen Formaten oder privaten Filmaufzeichnungen nutzt. Als Recycling von Film/Video/Audio versteht sich „Found Footage“ als künstlerische Methode der Montage, Wiederverwendung und Aneignung des vorgefundenen Ton- und Bildmaterials und die Aufdeckung sowie Neuausrichtung von darin versteckten Bedeutungen. Neben der Umsetzung von Neuabmischungen, sogenannten „Mash Ups“ oder „Cut Ups“ (seit den 1960er Jahren, z.B. bei W. S. Burroughs, Brion Gysin) im Umgang mit diversen Video- Filmarchiven können Vorlagen abgefilmt werden sowie eigene performative Episoden vor der Kamera inszeniert werden.
Innerhalb von Gruppenarbeit und individuellen Konzepten werden Videoclips/-essays, Re-enactments und Performances umgesetzt. Audiovisuelle Zitate und deren Nachstellungen oder Neuinszenierungen befassen sich beispielsweise mit der Dekonstruktion von Utopien,
Illusionen, Narrativen und Ton- Bildpolitiken sämtlicher Filmgenre sowie deren normative, historische oder fiktive Gesellschaftsbilder.
Experimentelle Co-Produktionen mit Verwandten und Bekannten, Unbekannten und Stars
Wie definieren wir den Umgang mit Found Footage und Stock Footage?
Die Möglichkeit der gemeinsamen Bewertung und Beobachtung eines nie mehr arretierbaren Gefüges aus Film- und AV-Materialien, die Fülle subjektiver und reduzierter Weltbilder, ruft die Kollaboration zwischen Hand,Ohr und Auge auf den Plan. Die ästhetische Organisation von Ausspielungen im historischen Verlauf von experimenteller zeitgenössischer, analoger wie digitaler Medienpraxis wird innerhalb kurzer Videoskizzen neu interpretiert.
-
3.06.314 - Weekly world making - laut Nachdenken und Projekte "post anything" (kum720)
Montag: 16:00 - 20:00, zweiwöchentlich (ab 29.10.2018) Termine am Montag, 15.10.2018, Mittwoch, 30.01.2019 14:00 - 20:00, Donnerstag, 31.01.2019 - Freitag, 01.02.2019 10:00 - 18:00
Umsetzungen von Videos, Reenactments oder Performances im Kontext „world making“ und „post anything“
Der Begriff „world making“ umschreibt Kommunikationsstrategien im Marketingbereich, die trotz austauschbarer, gesättigter Märkte Produkte und Marken nachhaltig erlebbar machen sollen.
Wir zitieren: “Sind wir, was wir verkaufen?“ aus dem Film „Tagediebe“ von Marcel Gisler.
Dieser thematisiert die analoge Boheme im Berlin der 80’er Jahre: Groupies, Kreative und Müßiggänger. Innerhalb eines Diskurses von Filmzitaten, einer formalen Gegenüberstellung von filmhistorischen Oberflächen und zeitgenössischen audiovisuellen Erscheinungen übersetzen wir ein rekursives Update und Remakes der „digitalen Boheme“. Wir vergleichen was die aktuelle „nerdige“ Hippness und die damalige Indieseele trennt und verbindet. Dazu recherchieren wir Maxime und Designs von „Pre- bis Post Internet„.
Das Motiv zeitgenössischer Kreativität, deren Alltag, Klischees und Werkzeuge sind Bestandteil unserer Neuverfilmung ebenso wie die Dechiffrierung medialer politischer und kultureller Zeichensysteme und (social) Communities.
Arbeiten im Kollektiv, im Cinema Copain: wie funktioniert Gestaltung und Konzeption in einem nicht hierarchischen Team, im Internet, in Tagesregie und kollektiver Autorenschaft?
Eine vernetzte Gadget Produktion über laut Nachdenken und Projekte „post anything“.
-
3.06.315 - Welcome to our pictured state - die Güte der Heuristik im Bild vom Staat (kum720)
Montag: 16:00 - 20:00, zweiwöchentlich (ab 05.11.2018) Termine am Montag, 22.10.2018 14:00 - 20:00, Montag, 04.02.2019 10:00 - 20:00, Dienstag, 05.02.2019, Freitag, 29.03.2019 10:00 - 18:00
In der Veranstaltung wird eine Reihe von Videoclips, Performances und Projektionen realisiert, die sich mit der Produktion und visuellen Konstruktion von Wissen und Geschichte innerhalb von systematischen Abbildungen, Diagrammen sowie videografischer Semiotik beschäftigt und mit den Ausspielungen daran gekoppelter Medienformate. Die Recherche und Sichtung von Schaubildern, Fotos/Dias sowie Schul- und Bildungsfilmen der 60’er-90’er Jahre, aktuelle Computeranimationen und zeitgenössische Medienkunst. Wie können wir mit Körper und Bewegung diese Diagramme oder Grafiken sowie Simulationen kommentieren? Was weiß der Körper? Was weiß der Textkörper – wie interpretieren wir Linien, Tabellen oder Bilder als Vorgaben? Die menschliche Figur wird in unterschiedlichen Erscheinungen und Untersuchungen von Zeit- und Raumordnungen im Bildraum in Bezug auf Diagramme und Grafiken als choreografische Vorlagen inszeniert.
|
|
Teilnahmevoraussetzungen |
Regelmäßige Teilnahme |
Hinweise |
kum720 | 15 KP | 1 Ü, 2 S | Wahlpflicht | Löffler
Falls Sie das Modul im Rahmen des Fakultätsbereichs belegen und die Anmelderegeln für die Lehrveranstaltungen nicht erfüllen, melden Sie sich bitte direkt bei den Lehrenden, um in die Lehrveranstaltungen eingetragen zu werden. Es besteht kein Anrecht auf einen Platz in den Lehrveranstaltungen. |
Prüfungszeiten |
Die Prüfungszeiten sind am Ende des Semesters zu erbringen. |
Prüfungsleistung Modul |
2 Prüfungsleistungen: 1 Portfolio (praktische Arbeit und theoretische Auswertung) (50 %) und 1 Referat (inkl. Literaturbericht) oder 1 Hausarbeit (50%).
Der Laufzettel ist bei der Modulbeauftragen Petra Löffler abzugeben. Der Laufzettel ist erhältlich im Sekretariat Kunst und Medien oder auf der Homepage Kunst. |
Kompetenzziele |
Das übergeordnete Ziel des Moduls ist die Befähigung der Studierenden zur theoretischen wie praktischen Verknüpfung und Zusammenführung von Entwicklungen in Kunst- und Mediengeschichte.
Das bedeutet im Einzelnen:
- vertiefte Kenntnis kunst- und medienwissenschaftlicher Theorien und Diskurse, auch in ihren aktuellen Bezügen zu Gender, Postcolonial und Queer Studies;
- die aus dieser vertieften Kenntnis resultierende Entwicklung einer eigenen begründeten Position; - Erwerb von Fähigkeiten, um Zusammenhänge zwischen Kunst- und Medientheorie und künstlerisch-medialer Praxis zu erkennen und herzustellen;
- die Entwicklung eines Problembewusstseins bezüglich aktueller Bildentwicklungen;
- die Reflexion der eigenen künstlerischen/ästhetischen Praxis durch deren Einordnung in theoretische Kontexte;
- die Reflexion der eigenen künstlerischen/ästhetischen Arbeitsprozesse im Gespräch mit anderen. |
|