sla871 - Political and Social History

sla871 - Political and Social History

Institute of Slavic Studies 15 KP
Prüfungsberechtigte Lehrende der FK IV
Module components Semester courses Sommersemester 2022 Examination
Seminar
  • No access 4.02.052 - After Empires: Die Nationalstaaten Ostmitteleuropas in der Zwischenkriegszeit (1917-1940) Show lecturers
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Wednesday: 14:15 - 15:45, weekly (from 20/04/22)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050 "Zwischen nation-building und „Minderheitenfrage“: Die Nationalstaaten Ostmitteleuropa in der Zwischenkriegszeit" Der Zusammenbruch der kontinentalen Vielvölkerreiche im Ersten Weltkrieg ließ eine ganze Reihe von Nationalstaaten in Ostmitteleuropa entstehen. Deren neue politische Eliten standen in dieser post-imperialen Situation vor der Herausforderung, nationalstaatliche Institutionen aufzubauen und zugleich heterogene und multiethnische Gesellschaften zu integrieren. Die in der Zwischenkriegszeit angestoßenen state- und nation-building-Prozesse sind Gegenstand dieses Seminars. Zugleich sollen die politischen und gesellschaftlichen Zerwürfnisse thematisiert werden, die die Maßnahmen der neuen Zentralregierungen hervorriefen. Dabei wird vor allem die „Minderheitenfrage“ im Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt geht es darum, das Entstehen von autoritären Regimen in vielen der ostmitteleuropäischen Staaten zu erklären. Ein weiterer Fokus des Seminars wird auf den grenzüberschreitenden Transfers und Wechselwirkungen liegen. Der begleitende Besuch der Vorlesung „Zwischen nation-building und „Minderheitenfrage“" wird empfohlen. Empfohlene Literatur - Blomeier, Volker: Litauen in der Zwischenkriegszeit. Skizze eines Modernisierungskonflikts, Münster 1998 - Borodziej, Włodzimierz: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München 2010. - Füllberth, Andreas: Tallinn - Riga - Kaunas. Ihr Ausbau zu modernen Hauptstädten (1920 - 1940), Köln 2004. - Kiaupa, Zigmantas: The History of Lithuania, Vilnius 2002. - Lemberg, Hans: Ostmitteleuropa zwischen den beiden Weltkriegen (1918- 1939). Stärke und Schwäche der neuen Staaten, nationale Minderheiten, Marburg 1997. - Oberländer, Erwin: Autoritäre Regime in Ostmittel- und Südosteuropa 1919- 1944, Paderborn 2001. - Venclova, Tomas: Vilnius. Eine Stadt in Europa, Frankfurt am Main 2006. - Weeks, Theodore R.: Vilnius between Nations, 1795-2000, DeKalb 2015. - Žalys, Vytautas: Ringen um Identität. Warum Litauen zwischen 1923 und 1929 im Memelgebiet keinen Erfolg hatte, Lüneburg 1993.- Puttkamer, Joachim von: Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert, München 2010.

  • No access 4.02.053 - Privileg der Eliten oder Anrecht der Massen? Zur Geschichte des Tourismus im späten Zarenreich und der Sowjetunion Show lecturers
    • Dr. Benedikt Tondera

    Tuesday: 16:15 - 17:45, weekly (from 19/04/22)

    In Deutschland gehört es für große Teile der Bevölkerung zur Normalität, mehrmals pro Jahr touristische Reisen zu unternehmen. Dabei ist der moderne Massentourismus historisch betrachtet ein relativ junges Phänomen. Pioniere wie Thomas Cook organisierten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Pauschalreisen, die im 20. Jahrhundert in den Industrienationen zur populärsten Urlaubsform avancierten. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit einer Region, deren touristische Tradition lange Zeit in der Forschung wenig beachtet wurde - dem Zarenreich und insbesondere der Sowjetunion. War die Urlaubsreise im 19. Jahrhundert hier vorwiegend ein Privileg des Adels, bemühten sich die Bolschewiki nach 1917 darum, den Tourismus für ihre Zwecke propagandistisch zu instrumentalisieren und ihn breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Gleichzeitig entstand auch in der Sowjetunion ein touristischer "Premium-Sektor", der vor allem der neuen Nomenklatura vorbehalten war. Dies wirft verschiedene Fragen auf, etwa inwieweit die Entwicklung der sowjetischen Tourismus-Industrie vergleichbar war mit jener in Westeuropa, ob der Tourismus ein Indikator für die Ungleichheit in der angeblich klassenlosen sowjetischen Gesellschaft war und wie sich der Übergang vom Stalinismus zum Poststalinismus auf die Organisation und Gestalt in diesem Kontext auswirkte. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050 "Zwischen nation-building und „Minderheitenfrage“: Die Nationalstaaten Ostmitteleuropa in der Zwischenkriegszeit (1917-1940)" Literatur: Anne E. Gorsuch/Diane Koenker (Hrsg.), Turizm. The Russian and East European tourist under capitalism and socialism, Ithaca 2006. Anne Gorsuch, All This Is Your World. Soviet Tourism at Home and Abroad After Stalin, Oxford, New York 2011. Diane P. Koenker, Club Red. Vacation, Travel and the Soviet dream, Ithaca 2013. Susan Layton, Contested Russian Tourism. Cosmopolitanism, nation, and empire in the nineteenth century, Boston 2021. Benedikt Tondera, Reisen auf Sowjetisch, Wiesbaden 2019.

Lecture
  • No access 4.02.050 - Zwischen nation-building und „Minderheitenfrage“: Die Nationalstaaten Ostmitteleuropa in der Zwischenkriegszeit (1917-1940) / asynchrone LV Show lecturers
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Tuesday: 12:00 - 15:00, weekly (from 19/04/22)

    Der Zusammenbruch der kontinentalen Vielvölkerreiche im Ersten Weltkrieg ließ eine ganze Reihe von Nationalstaaten in Ostmitteleuropa entstehen. Deren neue politische Eliten standen in dieser post-imperialen Situation vor der Herausforderung, nationalstaatliche Institutionen aufzubauen und zugleich heterogene und multiethnische Gesellschaften zu integrieren. Die in der Zwischenkriegszeit angestoßenen state- und nation-building-Prozesse sind Gegenstand dieser Vorlesung. Zugleich sollen die politischen und gesellschaftlichen Zerwürfnisse thematisiert werden, die die Maßnahmen der neuen Zentralregierungen hervorriefen. Dabei wird vor allem die „Minderheitenfrage“ im Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt geht es darum, das Entstehen von autoritären Regimen in vielen der ostmitteleuropäischen Staaten zu erklären. Ein besonderer Fokus der Vorlesung wird auf der Polnischen und der Litauischen Republik liegen, da hier grenzüberschreitende Transfers und Wechselwirkungen exemplarisch herausgearbeitet werden können. Der begleitende Besuch der Seminarveranstaltungen „Die Zweite Polnische Republik 1918 - 1939“ oder „After Empires: Die Nationalstaaten Ostmitteleuropas in der Zwischenkriegszeit“ wird empfohlen. Empfohlene Literatur - Blomeier, Volker: Litauen in der Zwischenkriegszeit. Skizze eines Modernisierungskonflikts, Münster 1998 - Borodziej, Włodzimierz: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München 2010. - Füllberth, Andreas: Tallinn - Riga - Kaunas. Ihr Ausbau zu modernen Hauptstädten (1920 - 1940), Köln 2004. - Kiaupa, Zigmantas: The History of Lithuania, Vilnius 2002. - Lemberg, Hans: Ostmitteleuropa zwischen den beiden Weltkriegen (1918- 1939). Stärke und Schwäche der neuen Staaten, nationale Minderheiten, Marburg 1997. - Oberländer, Erwin: Autoritäre Regime in Ostmittel- und Südosteuropa 1919- 1944, Paderborn 2001. - Venclova, Tomas: Vilnius. Eine Stadt in Europa, Frankfurt am Main 2006. - Weeks, Theodore R.: Vilnius between Nations, 1795-2000, DeKalb 2015.

Hinweise zum Modul
Module examination
KL
Skills to be acquired in this module
Kenntnisse der ostmittel- und osteuropäischen Geschichte mit besonderer Fokussierung auf die Beziehungsaspekte. Schwerpunkt: 16.-20. Jh. Kulturhistorisches und geographisches Orientierungsvermögen über den östlichen Teil des europäischen Kontinents; Verständnis für die Interdependenz außen- und innenpolitischer Entwicklungen sowie sozialer Wandlungsprozesse. Die Kenntnis osteuropäischer Sprachen ist erwünscht, wird aber nicht vorausgesetzt. Befähigung zu einem problemorientierten Umgang mit politik- und sozialgeschichtlichen Phänomenen in unterschiedlichen Epochen. Analytisches Umgehen mit politikgeschichtlichen Phänomenen. Erkennen der Interdependenz von Politik und Recht. Dabei sollen Grundkenntnisse der historischen Diskursanalyse vermittelt werden. Neben der Vermittlung spezifischen Fachwissens sollen die Fähigkeiten zu selbständigem, quellenbezogenem wissenschaftlichem Arbeiten unter Anwendung methodischer und theoretischer Konzepte vertieft werden. Besonderer Wert wird dabei auf die eigenständige Entwicklung historischer Fragestellungen gelegt. Historiographische Methoden sollen selbständig angewendet werden. Befähigung, die Besonderheiten zurückliegender Epochen und der osteuropäischen Region im europäischen Vergleich und ihre spezifische Beziehung zu Deutschland zu begreifen sowie die Bedingungen historischen Wandels zu verstehen und kritisch zu reflektieren. - Befähigung, konsistent strukturierte, argumentierende Texte zu verfassen und Vorträge zu halten. Befähigung, historische Erkenntnisse anschaulich zu vermitteln.

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