ges154 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit

ges154 - Osteuropäische Geschichte der Neuzeit

Institut für Geschichte 9 KP
Eine Übersicht der Prüfungsberechtigen finden Sie unter https://uol.de/fk4/studium-und-lehre/studiengaenge/pruefungen/pruefungsberechtigte.
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2019 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.050 - Von Stalins Terrorherrschaft zu Gorbatschows Perestroika: Die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1991) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 02.04.2019), Ort: A01 0-008, A10 1-121 (Hörsaal F)

    Die UdSSR hat als größter Flächenstaat der Welt nicht nur die europäische Geschichte, sondern auch die Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Die Vorlesung will die innere Transformation der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg und Stalins Tod sowie ihren allmäh-lichen Niedergang bis zur Auflösung der Föderation 1991 nachvollziehen. Es werden sowohl das politische System wie auch die sozialen und kulturellen Wandlungsprozesse im Zentrum stehen. Nicht zuletzt wird die außenpolitische Rolle der UdSSR ein Thema der Vorlesung sein, wenn es beispielsweise um die Errichtung der Moskauer Vorherrschaft in Ostmitteleuropa oder auch die Konfrontation des Kalten Kriegs geht. Spätestens unter Gorbatschow wirkten die Entwicklungen in den „Blockstaaten“ unmittelbar auf die Sowjetunion zurück. Derartige Transferprozesse markieren einen weiteren Schwerpunkt der Vorlesung. Der begleitende Besuch einer der Seminare zur sowjetischen Geschichte wird empfohlen.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.053 - Widerstand und Dissidenz in der Sowjetunion und in Osteuropa nach dem II. Weltkrieg Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 03.04.2019)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050. Mit Widerstand, Opposition und Dissidenz in den sowjetischen Regimen der Nachkriegszeit assozi-ierte man lange Zeit entweder die „nationalen Aufstände“ (von 1953, 1956, 1968 und 1980/81) oder aber die Dissidentenbewegung der Intellektuellen. Unumstößlich erschien zudem die Annahme, dass die Opposition eine „andere Welt“ als die des offiziellen Parteistaats darstellte. In der neueren For-schung wird jedoch ein deutlich heterogeneres Bild von Opposition und Dissens in der Sowjetunion und Osteuropa in den Jahren 1945 bis 1991 gezeichnet. Es bestanden sehr unterschiedliche soziale, nationale oder kulturelle Protestpotentiale, die verschiedene Allianzen eingingen, wenn sie den Parteiregimen gegenübertraten. Oft waren dabei die Grenzverläufe zwischen „offizieller“ und „zweiter“ bzw. „Gegenkultur“ fließend. Im Seminar sollen im vergleichenden Blick auf Formen von Andersdenken in den Ländern des „Ostblocks“ Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Widerstand und Opposition in Osteuropa herausgearbeitet werden. Es ist zudem zu klären, in welchem Kontext sich Dissidenz bewegte und inwieweit sie auf den Rahmen der offiziellen Kultur bezogen blieb. Und es wird danach gefragt werden, welche Rolle die Bewegungen und Artikulationen nichtkonformen Denkens bei der Auflösung der Sowjetunion und der „Volksrepubliken“ gespielt haben.

  • Kein Zugang 4.02.054 - Ein Leben für den Zaren? Biographien hoher Beamter im Russischen Reich (1860-1917) Lehrende anzeigen
    • Dr. Benedikt Tondera

    Termine am Donnerstag, 04.04.2019, Donnerstag, 11.04.2019, Donnerstag, 25.04.2019 12:00 - 14:00, Samstag, 25.05.2019, Samstag, 01.06.2019 10:00 - 18:00, Ort: A11 0-014, A11 0-018
    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050. Auf der Verwaltungselite des Zarenreichs ruhten zu Beginn des 19. Jahrhunderts große Hoffnungen. Der Historiker Nikolai Karamzin riet Zar Alexander I., er müsse 50 „weise und verantwortungsvolle Beamte“ finden, dann werde sich das Imperium vorteilhaft entwickeln. In der Forschung wird der Niedergang des Russischen Reiches insofern auch als Scheiterns der imperialen Personalpolitik in Hinblick auf die höchsten Verwaltungsebenen interpretiert. An diesem Punkt setzt das Seminar an: Es wird darum gehen, die Rolle führender russischer Beamter in Zeiten des kulturellen, politischen und sozialen Wandels in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu untersuchen und das Stereotyp einer ineffizienten, vormodernen Verwaltungspraxis im Zarenreich zu hinterfragen. Insbesondere stehen dabei Biographien von Provinzgouverneuren im Blickpunkt, die weitab von Petersburg als „Stellvertreter des Zaren“ über weitreichende Handlungsautonomie und Macht verfügten. Die Untersuchung ihres Selbstverständnisses, ihrer Handlungsstrategien und ihrer Karriereverläufe soll Aufschluss darüber geben, was die Besonderheiten des zarischen Verwaltungsapparates in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausmachte.

  • Kein Zugang 4.02.055 - Das östliche Europa in der deutschen Erinnerungskultur (Seminar mit Exkursion) Lehrende anzeigen
    • Matthias Weber

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 02.04.2019)

    Das Seminar umfasst neben der regulären Veranstaltung auch eine Exkursion nach Berlin; eine Kombination mit einer weiteren Veranstaltung ist nicht notwendig. Die historischen bi- und multilateralen Beziehungen Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarländern sind im kollektiven Gedächtnis der Deutschen nur wenig präsent. Dies gilt auch für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, während dem gerade die Länder des östlichen Europas unter dem Angriffs- und Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands zu leiden hatten. Bis heute unterscheiden sich die Erinnerungen an und die Perspektiven auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts im östlichen und im westlichen Europa erheblich. Nirgendwo in Deutschland treffen Erinnerungsorte und dabei auch unterschiedliche historische Sichtweisen so unmittelbar aufeinander wie in der Denkmal-, Museums- und Gedenkstättenlandschaft Berlins und Umgebung, in der sich verschiedenartige Formen und Zusammenhänge des kollektiven Erinnerns an die Vergangenheit verdichten: Zu nennen sind etwa das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, in dem ein Akzent auf dem Gedenken an die ermordeten Juden im östlichen Europa liegt („Ort der Information“), das „Haus der Wannseekonferenz“, in dem die Ermordung der europäischen Juden vorbereitet wurde oder das deutsch-russische Museum Berlin-Karlshorst, ein ebenfalls authentischer Ort, an dem am 8. Mai 1945 die Kapitulation des Deutschen Reiches vor den Siegermächten unterzeichnet wurde. In Potsdam befindet sich mit dem „Schloss Cecilienhof“ der Ort der „Potsdamer Konferenz“. Der Erinnerungskultur aus Zeiten des Kalten Krieges entstammen das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park und – mit Einschränkungen - das „Denkmal des polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten“ in Friedrichshain. Diese (und weitere) Stätten der Erinnerung an das 20. Jahrhundert in Berlin und Potsdam sollen im Zuge der Exkursion aufgesucht werden. Bei jeder Station soll von einer/m Studierenden ein Referat gehalten werden, das in der Folge schriftlich auszuarbeiten ist. Das Seminar soll mit zwei Sitzungen zur inhaltlichen und organisatorischen (Themenvergabe/ Termine) Vorbereitung der für SS 2019 geplanten Exkursion beginnen.

  • Kein Zugang 4.02.056 - Die „Protokolle der Weisen von Zion“ und ihre Repräsentationen im 20. Jahrhundert Lehrende anzeigen
    • Igor Narskii

    Termine am Donnerstag, 04.04.2019 14:00 - 16:00, Freitag, 24.05.2019 14:00 - 20:00, Samstag, 25.05.2019 - Sonntag, 26.05.2019 14:00 - 18:00, Samstag, 01.06.2019 - Sonntag, 02.06.2019 10:00 - 14:00, Ort: A05 1-160, A06 4-411, A11 0-014
    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050. Der berüchtigte Text ist im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Argument des Antisemitismus mit schwerwiegenden Folgen für die Weltgeschichte geworden. Es geht im Aufbaukurs um die Kontextualisierung einer Quelle und ihre Kritik in der aktuellen Forschung. Es wird nach Antworten auf folgende Fragen gesucht: Wer hat, wann, warum und für wen den Text geschaffen? Wie sehen seine Vorgeschichte, Transformationen, Varianten, Transfers und Rezeption in der Politik wie auch in der Hochkultur, in der schönen Literatur und der Kunst aus? Was machte ihn glaubwürdig und langlebig trotz seiner Absurdität und wie konnte er jenseits der politischen Grenzen sein nachhaltige Wirkung entfalten?

Hinweise zum Modul
Kapazität/Teilnehmerzahl 30 (
Um eine möglichst homogene Verteilung der Teilnehmer*innen auf die Module zu gewährleisten, sind die Seminare teilnahmebeschränkt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstalter*innen.
)
Prüfungsleistung Modul
Eine aus folgenden Prüfungsformen: Hausarbeit, Referat, Portfolio, Seminararbeit oder mündliche Prüfung

Konkrete Informationen zu den jeweils angebotenen Prüfungsformen werden für jedes Semester neu bei den Einzelveranstaltungen des Moduls (Rubrik “Leistungsnachweis”) hinterlegt oder spätestens zu Beginn der Veranstaltungen bekannt gegeben.
Kompetenzziele
Das Fachmasterstudium baut auf den im Bachelor gelegten Grundlagen auf und erweitert folgende Kompetenzen mit Blick auf die eigenständige Entwicklung von Forschungskonzepten:
  • fundierte Kenntnis der Geschichte der Osteuropäischen Geschichte der Neuzeit;
  • Fähigkeit, die Spezifika der Osteuropäischen Geschichte vor dem Hintergrund der historischen Ent-wicklung zu verstehen und zu beurteilen sowie die Prägekraft der Epoche für nachfolgende Jahrhunderte resp. für die Gegenwart zu analysieren;
  • Fähigkeit, historische Fachkenntnisse im interdisziplinären und internationalen Kontext zu situieren und zu diskutieren;
  • eigenständige Erschließung neuer Themenstellungen und ihre methodisch und theoretische geleitete Bearbeitung; Fähigkeit historische (Er-)Kenntnisse adressatengerecht zu vermitteln.

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