pb036 - Logik

pb036 - Logik

Institut für Philosophie 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2018/2019 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.131 - Einführung in die Logik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mark Siebel

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 23.10.2018), Ort: A14 1-101 (Hörsaal 1)
    Termine am Mittwoch, 13.02.2019 17:00 - 19:00, Montag, 18.02.2019 09:00 - 18:00, Freitag, 15.03.2019 09:30 - 11:30, Ort: A14 1-101 (Hörsaal 1), A14 1-102 (Hörsaal 2), A14 1-103 (Hörsaal 3) (+1 weitere)

    Argument 1: Wenn ich denke, dann existiere ich. Ich denke. Also existiere ich. – Argument 2: Wenn die Bibel Gottes Wort offenbart, dann wird sie trotz harter Kritik weiter von vielen gelesen. Die Bibel wird trotz harter Kritik weiter von vielen gelesen. Also offenbart sie Gottes Wort. – Warum ist das erste dieser Argumente in einem sehr starken Sinn schlüssig, nämlich formal und damit deduktiv gültig, während das zweite Argument ein Fehlschluss ist? Diese und verwandte Fragen werden in der Vorlesung beantwortet, indem zuerst in die Grundlagen der Argumentationstheorie eingeführt wird. Anschließend lernen Sie die Grundzüge der traditionellen Syllogistik, die klassische Junktorenlogik mit Wahrheitswerttafeln und Ableitungen, die Grundzüge der Quantorenlogik und der Modallogik kennen. Das Ziel ist es, die Fähigkeit zur klaren und korrekten Argumentation zu schulen und das Gespür für Argumentationsfehler zu entwickeln. Die Vorlesung wird von Tutorien begleitet, in denen u.a. wöchentliche Übungsaufgaben besprochen werden. Zu der Veranstaltung gibt es in Stud.IP Folien, ein Skript und die Übungsaufgaben. – Die Vorlesung richtet sich an Anfänger/innen; es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.03.116 - Ontologische Beweise Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 16.10.2018)

    Der Kurs bezweckt, eine Einführung in die ontologischen Gottesbeweise und ihre Kritik zu geben. Dazu werden wir uns mit den klassischen Beweisen von Anselm und Leibniz, aber auch mit modernen, modallogischen Varianten des ontologischen Argumentes von Charles Hartshorne, Alvin Plantinga und Kurt Gödel beschäftigen. Logische Grundkenntnisse und gute Lesekenntnisse des Englischen sind hilfreich, aber keine notwendige Bedingung für die Teilnahme am Kurs. LITERATUR Primärliteratur: Anselm von Canterbury, Proslogion, Lat.-dt. Ausg., hrsg. von Franciscus Salesius Schmitt, 3. unveränderte Aufl. frommann-holzboog: Stuttgart / Bad Cannstatt 1995 (1. Aufl. 1962). Bromand, Joachim / Kreis, Guido (Hrsg.): Gottesbeweise von Anselm bis Gödel, Suhrkamp: Berlin 2011. (Zur Anschaffung empfohlen.) Hartshorne, Charles: The Logic of Perfection, Open Court 1962. Sekundärliteratur: Irlenborn, Bernd / Koritensky, Andreas (Hrsg.): Analytische Religionsphilosophie. Neue Wege der Forschung, WBG: Darmstadt 2013. Ricken, Friedo (Hrsg.): Klassische Gottesbeweise in der Sicht der gegenwärtigen Logik und Wissenschaftstheorie, 2. durchgesehene und erweiterte Auflage Kohlhammer: Stuttgart / Berlin / Köln 1998. Sobel, Jordan Howard: Logic and Theism: Arguments For and Against Beliefs in God, Cambridge University Press 2004. Weitere Literatur wird im Seminar genannt.

  • Kein Zugang 4.03.233 - Epistemische Paradoxien Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Termine am Dienstag, 06.11.2018 16:00 - 18:00, Montag, 18.02.2019 - Donnerstag, 21.02.2019 10:00 - 18:00, Ort: A01 0-005, A01 0-007
    Eine Paradoxie ist „eine scheinbar unannehmbare Schlussfolgerung, die durch einen scheinbar annehmbaren Gedankengang aus scheinbar annehmbaren Prämissen abgeleitet ist“ (Sainsbury 2010: 11-12). Besonders unannehmbare und hartnäckige Konsequenzen ergeben sich aus den mit dem Begriff des Wissens verbundenen Paradoxien, von denen zwei neuere, Fitchs Paradoxie der Wissbarkeit (knowability) und Grims Paradoxie der Allwissenheit (omniscience), im Mittelpunkt dieses Seminars stehen werden. Die Paradoxie der Wissbarkeit geht auf Frederic Fitch (1963: 139) zurück und besagt, dass unter der Annahme, dass alle Wahrheiten möglicherweise (von jemandem zu einer bestimmten Zeit) gewusst werden können, tatsächlich alle Wahrheiten (von jemandem zu einer bestimmten Zeit) gewusst werden (vgl. Brogaard/Salerno 2008: 272-273). Die von Patrick Grim (1984) entdeckte Unmöglichkeit der Allwissenheit ist eine Konsequenz aus Cantors Potenzmengenaxiom und dem damit verbundenen Beweis der Nichtexistenz einer Allmenge. In diesem Fortgeschrittenenkurs, der als Blockseminar stattfinden wird, werden wir die genannten Argumente genau analysieren, die wichtigsten Einwände und Lösungsvorschläge bedenken und uns fragen, ob die Wissensparadoxien möglicherweise mit anderen Paradoxiengruppen wie dem semantischen Lügner verwandt sind (vgl. Brendel 2001: 10). Kenntnisse klassischer und nicht-klassischer Logiksysteme, auch der Modallogik, sind in diesem Kurs von Vorteil; gute Lesekenntnisse des Englischen sind unabdingbar. Der genaue Seminarplan wird in der Vorbereitungssitzung vorgestellt, die am 06.11. von 16-18 Uhr in Raum A 01 0-005 stattfindet. Die Teilnahme an der Vorbereitungssitzung ist eine notwendige Bedingung für die Teilnahme am Blockseminar. LITERATUR Anderson, C. Anthony (1983): „The Paradox of the Knower“, in: Journal of Philosophy 80: 338-355. Brendel, Elke (2001): „Allwissenheit und ‚offenes Philosophieren‘“, in: Erkenntnis 54: 7-16. Brogaard, Berit/Salerno, Joe (2008): „Knowability, Possibility and Paradox“, in: Vincent F. Hendricks / Duncan Pritchard (Ed.): New Waves in Epistemology, Basingstoke: Palgrave Macmillan: 270-299. Brogaard, Berit/Salerno, Joe (2013): „Fitch’s Paradox of Knowability“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/fitch-paradox/). Fitch, Frederic (1963): „A Logical Analysis of Some Value Concepts“, in: Journal of Symbolic Logic 28: 135-142. Grim, Patrick (1984): „There is No Set of All Truths“, in: Analysis 44: 206-208. Grim, Patrick (forthcoming): „Problems with Omniscience“: PDF on Grim’s personal website: 1–20. Accessed April 24, 2017. http://www.pgrim.org/articles/omniscience9.pdf. Jenkins, C.S. (2009): „The Mystery of the Disappearing Diamond“, in: Joe Salerno (Ed.): New Essays on the Knowability Paradox, Oxford U.P.: 302-319. Kaplan, D./Montague, R. (1960): „A Paradox Regained“, Notre Dame Journal Formal Logic 1, Number 3: 79-90. Kvanvig, Jonathan L. (2009): „Restriction Strategies for Knowability: Some Lessons in False Hope“, in: Joe Salerno (Ed.): New Essays on the Knowability Paradox, Oxford U.P.: 205-222. Lembke, Martin (2012): „Grim, Omniscience, and Cantor’s Theorem“, in: Forum Philosophicum 17.2: 211-223. Sainsbury, R. M. (2010): Paradoxien, aus dem Englischen übersetzt von Vincent C. Müller und Volker Ellerbeck, 4., durchgesehene und erweiterte Auflage, Stuttgart: Reclam. Sander, Thorsten (2008): „Wahrheit und Wissbarkeit. Eine Auflösung der Paradoxie der Wissbarkeit“, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 62: 73-96. Sander, Thorsten (2009): „Radikal epistemische Wahrheitsbegriffe“, in: G. Kamp / F. Thiele (Ed.): Er¬kennen und Handeln, Paderborn (Fink): 75-96. Sorensen, Roy (2002): „Formal Problems about Knowledge“, in: Paul K. Moser (Ed.): The Oxford Handbook of Epistemology, Oxford U.P., 539-568. Sorensen, Roy (2011): „Epistemic Paradoxes“, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (https://plato.stanford.edu/entries/epistemic-paradoxes/#KnoPar).

Hinweise zum Modul
Hinweise
6 KP | 1V, 1S/T | 1.FS oder 3.FS | Siebel
Prüfungsleistung Modul
Bei der Kombination Vorlesung + Tutorium: Klausur (90 Minuten).
Bei der Kombination Vorlesung + Seminar: mündliche Prüfung (15-20 Min.) oder Referat (30 Minuten) mit Handout oder Hausarbeit (ca. 10 Seiten). Von Studierenden des Faches Philosophie/Werte und Normen kann das Modul nur in der Kombination Vorlesung + Seminar belegt werden.
Kompetenzziele
Fähigkeit zur Analyse und kritischen Reflexion alltäglicher, wissenschaftlicher und philosophischer Rede mit Hilfe formaler Methoden; Fähigkeit zur Aufdeckung von Argumentationsfehlern; Kenntnis grundlegender Begriffe der Logik (z.B. "Argument", "Schlüssigkeit", "logischer Ausdruck"); Kenntnis der Syntax und Semantik der klassischen Junktoren- und Quantorenlogik; Fähigkeit zur Übertragung normalsprachlicher Argumente in junktoren- und quantorenlogische Argumentschemata; Fähigkeit zur Überprüfung der Schlüssigkeit von Argumenten mit Hilfe von Wahrheitswerttafeln und Ableitungen; Reflexions- und Argumentationskompetenzen, hermeneutische Kompetenzen, Sprachkompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen.

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