Der Titel von Christian Neuhäusers »Reichtum als moralisches Problem« ist programmatisch; Neuhäuser nimmt sich vor, Reichtum nicht vor dem Hintergrund von Neid, Missgunst oder unerfüllten Wunschträumen zu betrachten, sondern als moralisches Problem systematisch zu untersuchen. Diesem Problem nähert er sich auf acht Kapiteln, geleitet von der zentralen These, dass es auch möglichist, zu reich zu sein. Seinen Ansatz grenzt Neuhäuser dabei ab von egalitaristischen Theorien sowie von Suffizienz- und Prioritätsansätzen. Er schlägt stattdessen eine »Grenztheorie« der Gerechtigkeit vor, die eine minimale und maximale Obergrenze von Reichtum zu etablieren sucht. Um dies vor dem anvisierten moralischen Hintergrund zu erreichen, versucht Neuhäuser eine Verbindung von Gerechtigkeit und Würde, so dass er Ungerechtigkeiten in den Blick nehmen kann, die sich als Würdeverletzungen beschreiben lassen. Damit schließlich lässt sich fragen: »Stellen bestimmte Formen von Reichtum eine derart schwerwiegende Ungerechtigkeit dar, dass sie würdeverletzend sind?« Im Seminar soll Neuhäusers Monographie unter Berücksichtigung weiterer Texte analysiert und diskutiert werden, um zu illustrieren, wie zeitgenössische Probleme der Praktischen Philosophie in der Debatte systematisch und argumentativ angegangen werden.
Admission settings
The course is part of admission "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support The following rules apply for the admission: