Seminar: 3.06.304 Verweise, Zitate, Montagen: Visuelle Motive und ihre Geschichte(n) zwischen Kunst, Theorie und Medien - Details

Seminar: 3.06.304 Verweise, Zitate, Montagen: Visuelle Motive und ihre Geschichte(n) zwischen Kunst, Theorie und Medien - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.304 Verweise, Zitate, Montagen: Visuelle Motive und ihre Geschichte(n) zwischen Kunst, Theorie und Medien
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.304
Semester SoSe2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 22.04.2020 10:00 - 14:00, Ort: A08 1-102 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A08 1-102 (Seminarraum)
Mittwoch, 22.04.2020, Mittwoch, 29.04.2020 10:00 - 14:00
Samstag, 16.05.2020 09:00 - 15:00
Freitag, 05.06.2020 16:00 - 17:00
Samstag, 06.06.2020 09:00 - 15:00
Keine Raumangabe
Mittwoch, 06.05.2020 16:00 - 18:00
Montag, 06.07.2020 10:00 - 12:00
(Online)
Dienstag, 23.06.2020 09:00 - 10:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Zitate können schiefgehen. Nicht umsonst ist jeder schriftlichen Hausarbeit eine Erklärung über korrektes Zitieren beizufügen. Geschieht das nicht, bleibt als Entschuldigung nur der Verweis auf eine „ungeordnete Arbeitsweise [mit] gelegentlich chaotischen Zügen“ (so der ehemalige Verteidigungsminister Th. zu Guttenberg während der öffentlichen Diskussion über seine mit fehlerhaften Zitaten gespickte Doktorarbeit).
Künstler*innen haben es da scheinbar leichter: sie zitieren ständig die Arbeit anderer, indem sie bereits existierende und zirkulierende Bildmotive und -konstellationen wieder aufgreifen, kopieren, verändern. So bezog sich z.B. Edouard Manet mit seinem 1863 entstandenen Gemälde Olympia auf ein Vorbild Tizians und wurde 2019 wiederum in einer Fotoarbeit des japanischen Künstlers Yasumasa Morimura zitiert (A modern Olympia). Doch solche Überträge visueller Motive lassen sich nicht nur innerhalb der bildenden Kunst feststellen, sondern auch in Hinblick auf Werbung, Filme oder sogar Texte. Die Debatten um diese Zitate sind kaum weniger kontrovers als im anfangs angeführten Beispiel. Das zeigen z.B. Begriffe wie Originalität, Einfluss und Epigonentum, mit denen Kunstgeschichte und -kritik (immer noch) geschrieben wird und in denen sehr unterschiedliche Einschätzungen über die Rolle des Zitats in der Kunst mitschwingen.
Im Seminar werden wir uns zunächst an ausgewählten Beispielen aus Moderne und Gegenwart einen Überblick über ästhetische Strategien des Verweisens, Zitierens und Montierens verschaffen. Es wird um Funktionen dieser Übernahmetechniken (z.B. als Hommage oder Dekonstruktion) ebenso wie um deren wechselnde Beurteilung gehen (z.B. als Plagiat oder Kopie). Zentrale kulturwissenschaftliche Konzepte wie Interikonizität (Ch. Zuschlag) und Interpiktoralität oder der Begriff des Bilderfahrzeugs (A. Warburg) sollen helfen, das Zitieren als grundlegende Kulturtechnik zwischen unterschiedlichen Medien und Theorien sichtbar zu machen und kritisch zu diskutieren.

Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, sich aktiv in Diskussion und Gruppenarbeit einzubringen.

Literatur

Batchen, G. (2009): What Shoes? Van Gogh and Art History, Düsseldorf
Döhl, F. (Hg.) (2014): Zitieren, Approprieren, Samplen: Referenzielle Verfahren in den Gegenwartskünsten, Bielefeld
Horstkotte, S. / K. Leonhard (Hg.) (2006): Lesen ist wie Sehen: Intermediale Zitate in Bild und Text, Köln
Isekenmeier, G. (Hg.) (2013): Interpiktoralität: Theorie und Geschichte der Bild-Bild-Bezüge, Bielefeld
Jacob, J. / M. Meyer (Hg.) (2010): Im Namen des anderen: Die Ethik des Zitierens, München, Paderborn
Ullrich, A.V. (2015): Gebaute Zitate: Formen und Funktionen des Zitierens in Musik, Bild und Architektur, Bielefeld

Anmelderegeln

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