Seminar: 3.01.085 Sprachwandel im Deutschen: Zwischen Synthese und Analyse - Details

Seminar: 3.01.085 Sprachwandel im Deutschen: Zwischen Synthese und Analyse - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.01.085 Sprachwandel im Deutschen: Zwischen Synthese und Analyse
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.01.085
Semester WiSe17/18
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
erwartete Teilnehmendenanzahl 37
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 17.10.2017 16:00 - 18:00, Ort: A14 1-113
Art/Form S
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A14 1-113
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das Seminar gehört zur Übung 3.01.086. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.085 in die Übung 3.01.086 importiert.

Während das Lateinische nur ein einziges Wort – laudavi – benötigt, um die 3. Pers. Sg. Ind. Perf. Akt. des Verbs laudare (loben) zu bezeichnen, umfasst dieselbe Form im Deutschen drei Wörter: ich habe gelobt. Im Unterschied zum Lateinischen wird die Form also analytisch gebildet, d.h. mithilfe von Umschreibungen (Periphrasen). Das war nicht immer so. Das Perfekt als eine das synthetische Präteritum ergänzende und es in der Gegenwartsprache zunehmend verdrängende Möglichkeit, vergangene Handlungen auszudrücken, entstand erst während des Althochdeutschen. Schon August Wilhelm Schlegel kam daher zu dem Schluss, dass das Deutsche sich in seiner Geschichte von einer synthetischen zu einer eher analytischen Sprache gewandelt habe. Demgegenüber steht freilich der Befund, dass der Synthese-Index des Deutschen vergleichsweise konstant bleibt, also nicht – wie bei einer systematischen Tendenz zum Syntheseabbau zu erwarten wäre – sinkt.
Ziel des Seminars ist es, an ausgesuchten grammatischen Phänomenen die Grundlagen für beide Befunde kennenzulernen, sie ins Verhältnis zu setzen und daraus schließlich Aussagen über die eindeutige typologische Kategorisierbarkeit des Deutschen und über die Bedingtheit von Typologisierungs-Modellen ableiten zu können. Dabei ist das Seminar diachron angelegt, setzt allerdings einen Schwerpunkt in den älteren Sprachstufen. So wird die Entstehung verbaler und nominaler Periphrasen im Alt- und Mittelhochdeutschen (analytisches Perfekt, werden-Futur, würden-Konjunktiv, Entwicklung des obligatorischen Subjektspronomens und Artikels) sowie die mit ihnen verbundenen Grammatikalisierungvorgänge das zentrale Thema sein. Kontrastierend hierzu werden dann gegenläufige Tendenzen zur Synthese untersucht, etwa die Pluralbildung mit Umlaut oder die insbesondere in der Gegenwartssprache zu beobachtende Entwicklung hin zu flektierenden Präpositionen.

Prüfungsart: Klausur oder Hausarbeit

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