In der Kunst nahezu aller Zeiten und Kulturen sind Körperbilder und damit einhergehende Körperpolitiken omnipräsent. Dabei werden zum einen tradierte Körperkonzeptionen hartnäckig verteidigt, zum anderen aber auch neue Vorstellungen und Bedeutungen von Körper und Körperlichkeit, Geschlecht und Sexualität zur Diskussion gestellt und bestehende Machtverhältnisse und Normensysteme kritisiert. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt deshalb folgenden Fragen: Welche Rolle spielen dabei Bilder? Wie lassen sich diese Bilder samt ihrer sozialen, kulturellen und/oder politischen Funktionalisierungen als historisch-kulturell bedingt kommentieren? Wie werden Geschlecht/er und Geschlechterverhältnisse sozial und kulturell konstruiert?
Unter der Prämisse, dass sich Körperbilder als Orte von geschlechterpolitisch relevanten Markierungen beschreiben lassen, werden im Seminar ausgewählte künstlerische Positionen analysiert und diskutiert. Der Schwerpunkt liegt auf Arbeiten aus der Zeit von um 1800 bis in die Gegenwart, so dass die Lehrveranstaltung auch als problemorientierte Einführung in die Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart mit dem Fokus „Körperpolitiken“ zu verstehen ist. Bei den im einzelnen behandelten künstlerischen Arbeiten geht es insbesondere um Fragen von Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen, aber auch um vielfältige Geschlechter, um den Mythos vom ‚ganzen Körper’ und fragmentierte Körperbilder, um Maskerade, Cross-Dressing und queere Subkulturen, um Schönheitsideale und Gewaltverhältnisse, um ‚Weiß-Sein’ als hierarchisches Ordnungsraster und Alteritätsdiskurse, um Subjektkonstitutionen und Begehrensmuster, um (Nicht-)Sichtbarkeiten und visuelle Politiken. Darüber hinaus werden wir gemeinsam Texte zu Körper- und Geschlechtertheorien sowie kunstwissenschaftlicher Repräsentationskritik lesen.
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